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Sinsheim: Dührens Sportplatz wurde überwässert

Sinsheim-Dühren. (at) In Zeiten von Dürreperioden, Hitzewellen und Starkregen stand die aktuelle Ratssitzung im Bürgersaal der Verwaltungsstelle ganz im Zeichen der korrekten Bewässerung des Sportplatzes.

Gleich zu Beginn bot Marcel Arndt, Sachbearbeiter in der Grünflächenabteilung des Amts für Infrastruktur, mit Erklärungen zur idealen Nutzung der Bewässerungstechnik, Hinweisen zu Bodenaufbau, Düngemittel und Art des Rasens sowie Bildaufnahmen diverser Bodenproben einen Schnellkurs in Sachen Sportplatzpflege. Durch längere Intervalle zwischen den Bewässerungsphasen – in ihrer Intensität immer abgestimmt auf Witterung, Regenmenge und Bodentyp – erreiche man die angestrebte Wurzellänge. Tägliches Wässern „verhöhne“ die Pflanzen bloß und treibe sie nicht zu einem verstärkten Wurzelwachstum in die Tiefe an. Konstanter Wasserüberschuss führe neben Wurzelrückbildung auch zu Bodenverdichtung, Abnahme der Wasserleitfähigkeit und Pilzbefall.

Eine derartige Überwässerung habe dann auch zu den wiederkehrenden Problemen auf dem noch relativ neuen Dührener Sportplatz geführt, von denen in den Protokollen aus den Sitzungen mehrfach die Rede gewesen sei. Der Diplomforstwirt und gelernte Greenkeeper Arndt schloss seinen Vortrag mit dem Wunsch, man möge ihn bei künftigen Fragen nach der korrekten Pflege des Grüns vorab telefonisch kontaktieren.

Ratsmitglied Reiner Schock betonte, dass der Platz im Sommer tatsächlich von vertrockneten, gelb-weißen Flecken übersät gewesen sei, und Ortsvorsteher Alexander Speer verwies auf die oft defekte Pumpe der Beregnungsanlage. Letzteres allerdings sei auf einen Bedienfehler zurückzuführen, sagte Infrastrukturamtsleiter Bernd Kippenhan. Augenscheinlich habe sich jemand an der Pumpe zu schaffen gemacht und sie auf Handbetrieb umgestellt, wodurch sie auch ohne Wasserzufluss permanent gelaufen sei und letztendlich kaputtging. Nach Installierung einer neuen Pumpe, die etwa 8500 Euro koste, werde man den Zugang deshalb verschlossen halten.

Zu viel Wasser war auch den für die Kernzeitbetreuung genutzten Räumen im Grundschulgebäude zum Verhängnis geworden. Nach einem Wasserrohrbruch müsse man diese komplett ausräumen. Ob man da nicht gleich einen neuen Bodenbelag verlegen könne, anstatt nur stellenweise zu reparieren, fragte Ratsmitglied Dieter Wolfhardt Baudezernent Tobias Schutz. Der stimmte nach kurzem Nachhaken, ob das unbedingt notwendig sei, zu.

Nicht ganz einstimmig war das Ergebnis bei der Frage nach der Aufstellung eines zweiten Altkleidercontainers im Augrund; eine Mehrheit jedoch war dafür. Beanstandet hatte man zuvor, dass sich bei einer Überfüllung des Containers Kleidersäcke und gelegentlich auch Abfälle neben dem Behälter stapelten. Hier bittet der Ortschaftsrat darum, die auf dem Container angegebene Handynummer anzurufen. Der Betreiber reagiere erfahrungsgemäß schnell.


Technik-Museum Sinsheim: Die Zukunft des autonomen Fliegens

Von Alexander Becker

Sinsheim. Die „Zukunft Autonomes Fliegen“ stand am Samstag im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung, zu der das Ferdinand-Steinbeis-Institut der Steinbeis-Stiftung Stuttgart in das Forum des Technik-Museums eingeladen hatte. Moderiert von Mirko Drotschmann alias „MrWissen2go“, konnten die Teilnehmer dort neueste technologische Entwicklungen aus dem Bereich des autonomen Fliegens erleben und kennen lernen.

Die meiste Aufmerksamkeit zog ein unbemanntes Luftfahrzeug, auch UAV genannt, englisch „unmanned air vehicle“, der Hybrid-Airplane Technologies GmbH aus Baden-Baden auf sich. „Unser ,h-aero‘ ist eine innovative Weltneuheit und vereint die Vorteile von Ballon, Flugzeug und Hubschrauber“, erklärte Geschäftsführer Christian Schultze der RNZ, während er das an ein verkleinertes Luftschiff erinnernde Gerät weitestgehend lautlos per Funkfernsteuerung durch die Veranstaltungshalle manövrierte.

Anders als bei herkömmlichen Multikoptern sorgt ein mit Helium gefülltes Luftkissen für Auftrieb, während die beiden Elektromotoren lediglich zur Höhen- und Richtungskorrektur benötigt werden. „Diese Technik und die nachgebende Struktur erlaubt es uns sogar, über Menschenmengen zu fliegen. Das wird durch ein Gutachten bescheinigt“, nannte Schultze eines der Merkmale des in drei Versionen erhältlichen Fluggeräts. Die sind mit einem Preis ab 4500 Euro allerdings nicht gerade günstig.

Bei der Veranstaltung ging es aber längst nicht nur um dessen Vorstellung. „Die ,techourfuture‘-Veranstaltungsreihe des Pilotprojekts ,Technologie*Begreifen‘ ist Teil eines innovativen Forschungsvorhabens mit dem Ziel, besser zu verstehen, ob und welche Vorbehalte und Sorgen in der Bevölkerung gegenüber Zukunftstechnologien bestehen und welche Nutzungsszenarien und Lösungen in der Gesellschaft für sinnvoll erachtet werden“, hatte sich mit Prof. h.c. Norbert Höptner einer der Initiatoren bereits im Vorfeld geäußert. Konkret waren hierfür sechs so genannte „Tech-Stops“ eingerichtet worden, an denen sich die Teilnehmer jeweils gruppenweise zu bestimmten Themen informierten.

Prof. Michael Decker vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stellte beispielsweise ein Projekt zur Personenbeförderung vor, während Marvin Bihl, einer der Geschäftsführer der „Emqopter GmbH“ aus Würzburg, eine neuartige Lieferdrohne vorstellte. Am nächsten Tech-Stop ging es um Sicherheit und Regulierung, der Experte dort war Simon Kennert aus dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg.

Der Bereich „Erdbeobachtung“ wurde durch den „h-aero“-Mitentwickler Dr. Csaba Singer abgedeckt, „Allgemeiner Luftverkehr“ wurde von Vincenz Frenzel vom Institut für Flugmechanik und Flugregelung der Universität Stuttgart betreut. Für die letzte Station mit dem Thema „Militärische Nutzung“ hatte das Planungsamt der Bundeswehr Dr. Olaf Theiler entsandt.

Drei Stunden dauerte die Technologie-Tour über sechs Stationen, bevor ein Workshop zur Gestaltung der eigenen Zukunft an der Reihe war. Hierbei wurden mit professioneller Unterstützung kurze Videos erstellt, die in einer abschließenden Präsentations- und Diskussionsrunde vorgestellt wurden.

Info: „techourfuture“ geht am Freitag, 27. März 2020, mit einem weiteren Informationsaustausch zum Thema „Zukunft Gesundheit – Medizin, Mensch, Technologie“ weiter.

A6 bei Rauenberg: Auffahrunfall mit Lkw - der Stau wird länger

Rauenberg. (RNZ/mün) Auf der Autobahn A6 zwischen Sinsheim und dem Walldorfer Kreuz kommt es am Montagmittag zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Der Verkehr staut sich in Richtung Mannheim auf einer Länge von derzeit 10 Kilometern. Der rechte und der mittlere Fahrstreifen sind gesperrt.

Nach ersten Informationen der Polizei ereignete sich gegen 11.20 Uhr zwischen der Abfahrt Rauenberg und dem Autobahnkreuz Walldorf ein Auffahrunfall. Dabei soll ein Mensch leicht verletzt worden sein. Da ein Lkw mit einem Spezialfahrzeug abgeschleppt werden muss, wird es noch länger Behinderungen geben, so ein Sprecher der Polizei.

Auf der Gegenfahrbahn in Richtung Heilbronn ist bei Dielheim ein Pkw in der Baustelle liegen geblieben. Derzeit gibt es hier 5 Kilometer Stau. Der Abschleppdienst ist unterwegs.

Weitere Informationen folgen.

Bad Rappenau: Haben Fußgänger einen leblosen 71-Jährigen ignoriert?

Bad Rappenau-Fürfeld. (pol/mün/guz) Ein Mensch liegt am Boden, zeigt keinerlei Lebenszeichen. Was macht man da? Am Samstag stirbt in Bad Rappenau-Fürfeld ein 71 Jahre alter Mann beim Parkplatz des Sportheims. Laut Polizei soll es sich um einen natürlichen Tod aufgrund einer Vorerkrankung gehandelt haben.

Aber eine Zeugin, die selbst dem Senior noch helfen wollte, erhebt schwere Anschuldigungen. Gegenüber der Polizei gab sie folgende Beobachtung zu Protokoll: Zwei Erwachsene, die mit einem Hund unterwegs waren, sollen gegen 16.15 Uhr an dem dort liegenden Mann einfach vorbeigegangen sein. Auch sollen sie keine Hilfe gerufen haben.

Die Polizei geht davon aus, dass die Gesuchten den Leblosen wahrgenommen haben müssen, ihm aber dennoch selbst nicht halfen und auch niemanden zu Hilfe riefen. Die Beamten ermittelt nun wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung.

Die Zeugin und von ihr verständigte Gäste im Sportheim versuchten dann, den 71-Jährigen wiederzubeleben, was ihnen und auch dem alarmierten Rettungsdienst allerdings nicht gelang.

Zeugen, die Hinweise auf die Spaziergänger mit dem Hund geben können, sollen sich beim Polizeiposten Bad Rappenau unter der Rufnummer 07264/95900 melden. Auch eine Ersthelferin, die ins Sportheim ging, um einen Rettungswagen zu alarmieren, wird noch gesucht.

Kirchardt: Mit dem Katharinenstift geht es jetzt los

Von Ines Schmiedl

Kirchardt. Gleich mit zwölf Spaten wurde mit dem Bau des neuen Katharinenstifts gegenüber der evangelischen Kirche in Kirchardt begonnen. Zu einem offiziellen Termin hatten sich Bauherren und Initiatoren bei strahlendem Herbstwetter am Samstag verabredet. Der Bagger begann am Montag mit seiner Arbeit für die „Seniorenresidenz“.

„Herzlich willkommen“ lud ein handgeschriebenes Schild an der Apotheke ein, und mehr als 100 Gäste hatten sich versammelt. „Dem heutigen Tag gehen gut zweieinhalb Jahre Planungsarbeit voraus“, erinnerte Dr. Tilman Rock, der gemeinsam mit seinem Bruder Michael Rock das Projekt auf den Weg gebracht hat.

Seit der ersten Idee im Sommer 2016 haben sie nicht nur den Architekten Wolfgang Unger, Projektentwickler Rainer Käpple oder den Generalunternehmer Klaus Weinmann ins Boot geholt, sondern mit dem Katharinenstift aus Sinsheim auch eine Betreibergesellschaft des Diakonieverbunds Baden gefunden, die zum Konzept passt.

Das Katharinenstift hat sein „Mutterhaus“ im Wiesentalweg in Sinsheim und wird in zwei Jahren eine „Tochter“ in Kirchardt haben. Christina Langer, die Geschäftsführerin der Sinsheimer Einrichtung, freut sich über das Engagement in Kirchardt. Seit diesem Jahr werden im Seniorenstift in Sinsheim mehr Pflegekräfte ausgebildet, damit bei der Eröffnung der Anlage in Kirchardt genügend Fachpersonal zur Verfügung steht. Neben der Apotheke Rock in der Hauptstraße soll es künftig 88 Pflegeplätze in Einzelzimmern sowie zwölf betreute Wohnungen geben.

Das im Erdgeschoss vorgesehene Bistro wird ebenfalls vom Stift bewirtschaftet und ist nicht nur für die Bewohner und Besucher gedacht, sondern öffentlich, erklärte Christina Langer. Für die 90 Pflegeplätze in Sinsheim seien 94 Mitarbeiter beschäftigt, ein ähnlicher Personalschlüssel sei für Kirchardt geplant.

In gut 18 Monaten soll das mehrstöckige Bauwerk fertig sein, sagte der Generalunternehmer Klaus Weinmann aus Michelfeld. Florian Oess von „Consult4b“ GmbH Sinsheim gehört nicht nur zum Planungsteam, sondern war in Doppelfunktion vor Ort: Die von ihm mitvertretene Bürgerenergie-Genossenschaft Kraichgau verwirklicht im Neubau ein eigenes Nahwärmenetz, zudem kommt eine Fotovoltaikanlage mit Speicher aufs Dach.

„Wir wünschen dem Projekt viel Erfolg und freuen uns auf die Eröffnung im Jahr 2021“, sagte Bürgermeister Gerd Kreiter kurz nach dem Spatenstich. Die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde lobte Dr. Tilman Rock, denn das Grundstück neben der Apotheke befand sich im „badischen Stockwerkeigentum“, und erst vor wenigen Wochen konnte mit dem letzten Eigentümer der Vertrag unterzeichnet werden. 17 Flurstücknummern sind nun für das Projekt vereint worden. „Großen Dank auch an die Familien, die wir für unser Vorhaben gewinnen konnten und die ihre Gärten aufgegeben haben“, sagte Rock. Bei Sekt und Brezeln konnten sich die Gäste am Samstag noch über das Vorhaben austauschen.

Neckarbischofsheim: Bislang gibt es fünf Bewerber für 43 Bauplätze

Von Friedemann Orths

Neckarbischofsheim. Mehrere kleinere Themen beschäftigten den Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung. Das Losverfahren zur Bauplatzvergabe im neuen Wohngebiet „Unter dem Linsenkuchen“ war eines davon. Außerdem wurde über die Teilnahme an einer Aktion der Telekom beraten, die den Handyempfang verbessern möchte, und über einen Kredit und zwei Anschaffungen abgestimmt.

Als bekannt wurde, dass sich der Gemeinderat auf ein Losverfahren geeinigt hatte, um die 43 Bauplätze des „Linsenkuchens“ zu vergeben, war darüber kontrovers diskutiert worden. Jetzt wurde ein Gremium festgelegt, das sich um das Verfahren kümmern soll. Bürgermeisterin Tanja Grether präzisierte noch einmal, wie die Vergabe ablaufen soll: „Jeder kann sich auf jedes Grundstück bewerben.“ Gibt es mehr als einen Bewerber auf ein Grundstück, entscheidet das Los. Hauptamtsleiter Jürgen Böhm hatte vorgeschlagen, aus jeder der drei Fraktionen einen bis zwei Stellvertreter zu wählen, um größtmögliche Transparenz bei der Losvergabe zu ermöglichen. Dieses Gremium solle dann auch Bewerberlisten für jeden Bauplatz aufstellen.

Rüdiger Knapp schlug allerdings vor, dass diese Aufgaben doch der Technische Ausschuss gemeinsam mit Böhm erledigen könnte. Der treffe sich schließlich sowieso regelmäßig, habe Mitglieder aus jeder Fraktion und kenne sich mit dem Neubaugebiet auch aus. Das klang für alle Räte plausibel, weshalb der Vorschlag einstimmig angenommen wurde.

Bislang scheint die Aufregung um das Losverfahren, das im Vorfeld von manchen bauwilligen Bürgern und besonders von Mitgliedern der „Aktive Liste“-Fraktion als ungerecht angesehen wurde, übrigens unbegründet gewesen zu sein: Stand Montagnachmittag lagen der Gemeinde fünf Bewerbungen vor, teilte Böhm auf RNZ-Anfrage mit. Die Frist läuft noch bis 29. November.

Weiterhin wurde einstimmig dafür votiert, dass die Stadt einen Kredit über 420.000 Euro aufnimmt. Hierfür hat die Gemeinde noch eine Ermächtigung aus dem Jahr 2018. Der Kredit war nötig geworden, da wegen der Erweiterung des Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums die Liquidität der Stadtkasse „stark gesunken“ war. Kämmerin Marion Adams erklärte, dass man bei der L-Bank derzeit keine Zinsen zahlen müsste, bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Was danach komme, könne man natürlich nicht sagen, solange die Zinsen unter zwei Prozent lägen, rechne sich das aber im Vergleich zu einem Kredit mit 20 Jahren Zinsbindung. Somit stimmte das Gremium für eine Laufzeit von zehn Jahren für zunächst null Prozent Zinsen.

Der evangelische Kindergarten bekommt neue Tische und Stühle: Den Kauf von insgesamt 33 Tischen und 160 Stühlen für rund 15.500 Euro genehmigte der Gemeinderat einstimmig. Derzeit sind das zwar noch mehr Möbel, als benötigt werden, da mit dem neuen Kindergarten in der Von-Hindenburg-Straße allerdings auch neue Gruppen und eine Mensa hinzukommen werden, wolle man alles auf einmal kaufen und die „überschüssigen“ Möbel so lange einlagern, erläuterte Grether.

Ein Thema, das die Gemeinde schon seit zehn Jahren beschäftigt, fand außerdem seinen vorläufigen Abschluss: Die Freiwillige Feuerwehr kann auf Digitalfunk umrüsten. Der Gemeinderat billigte ein Angebot über knapp 35.000 Euro, das der Kommandant Marco Hohrein für die Stadt eingeholt hatte. Aufgrund langer Diskussionen auf Landes- und Kreisebene hatte sich die Umrüstung bei nahezu jeder Wehr im Landkreis verzögert.

Zu guter Letzt stand dann noch der Mobilfunk auf der Agenda. Die Bürgermeisterin informierte über eine Aktion der Telekom mit dem Namen „Telekom jagt Funklöcher“. Ende August hatte das Unternehmen Regionen, die keine oder nur schlechte Verbindung haben, aufgerufen, sich zu bewerben. An 50 Standorten in ganz Deutschland will die Telekom dann Funkmasten errichten, um diese Lücken mit einer 4G-Verbindung zu schließen. Allerdings sei es sehr fraglich, ob Neckarbischofsheim ausgewählt werde.

Denn in den Ortsteilen Helmhof und Untergimpern gibt es zwar nur 2G/GSM, in der Kernstadt ist jedoch LTE verfügbar. In anderen Teilen des Landes gibt es hingegen überhaupt keine Mobilfunkverbindung. Die Neckarbischofsheimer Verbindungsqualität ist also vermutlich nicht schlecht genug, um bei der Aktion Erfolg zu haben. Dennoch plädierten die Bürgermeisterin und auch Thomas Seidelmann dafür, es wenigstens zu versuchen. Schließlich koste die Bewerbung „nur“ zusätzliche Arbeit, die die Bürgermeisterin übernehmen will.

Sinsheim: Darum leuchtet die alte Weihnachts-Deko doch noch einmal

Sinsheim. (cbe) Glitzerfäden an den Stadteingängen, dazu Leuchtkugeln an den Laternen: Über diese Varianten der Weihnachtsbeleuchtung hatte der Kernstadt-Ausschuss des Gemeinderats im Sommer diskutiert. Denn die Weihnachtsbeleuchtung ist in die Jahre gekommen – laut Amtsleiterin Sandra Brucker verbrauchen die „Kometen“, die im Jahr 2003 angeschafft wurden, viel Energie, stellen laut Baudezernent Tobias Schutz die Bauhof-Elektriker jedes Jahr vor Herausforderungen und gelten mittlerweile als altmodisch.

Doch nun werden sie momentan wieder aufgehängt. Denn laut Brucker wünschten sich Mitglieder des Ausschusses Vergleichsangebote für eine neue Beleuchtung. Diese hätten die Firmen erst nach der Sommerpause geschickt, deshalb sei die Zeit zum Bestellen zu knapp gewesen. Zwei der neuen Leuchtkugeln sollen nun in der Innenstadt aufgehängt werden, um zu sehen, ob diese gut wirken.

Ansonsten könnten auch andere Leuchtelemente bestellt werden. Rund 90.000 Euro sollen diese kosten. Dieser Betrag sowie weitere 30.000 Euro sind für bauliche Voraussetzungen im aktuellen Haushaltsentwurf eingeplant. 20.000 Euro will das Wirtschaftsforum übernehmen.

Sinsheim: Nabu sammelt Eimerweise Kippen ein

Sinsheim. (abc) Zweieinhalb Zehn-Liter Eimer voller Zigarettenkippen. So lautet die Bilanz einer Sammelaktion, die der Naturschutzbund Sinsheim (Nabu) in diesen Tagen gestartet hat. Doch die Helfer waren nicht etwa in der gesamten Sinsheimer Innenstadt unterwegs. Die eindrucksvolle Menge ausgedrückter und weggeschnipster Glimmstängel kam allein im Gebiet rund um den Bahnhof zusammen.

Wohl jeder kennt die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln. Dass die Kippen schlimme Umweltschäden verursachen könnten, ist nicht allen bewusst – Nichtrauchern wie Rauchern. „Erst jetzt kriegen die Menschen mit, wie gefährlich diese verdammten Dinger sind“, glaubt Christel Uhlemann, eine der Initiatorinnen der Aktion.

Zusammen mit neun Mitstreitern hatte sie sich am Bahnhofsparkplatz getroffen, um von dort aus die nähere Umgebung von den Hinterlassenschaften des paffenden Publikums zu säubern. Ihr zufolge könne eine Kippe bis zu 40 Liter Grundwasser vergiften. Von den weltweit 4,5 Billionen Zigaretten, die Jahr für Jahr von der Weltbevölkerung geraucht würden, sei man zwar an der Elsenz zwar weit entfernt. Dennoch habe der Nabu beschlossen, hier gleich mehrfach tätig zu werden.

Letztendlich wurden nicht nur zweieinhalb Eimer an Kippen gesammelt, sondern auch etliche Passanten über deren Gefahren für die Tier- und Pflanzenwelt informiert. „Sei kein Umweltmuffel! Kippen gehören in die Abfalltonne!“ oder „Kippen sind Gift! Jede Kippe auf dem Boden ist eine zu viel!“, waren nur zwei Aufforderungen, die die Aktivisten auf dem Rücken ihrer orangefarbenen Westen angeheftet hatten.

Plädiert wurde auch für ganz andere Problemlösungen, etwa den Taschenaschenbecher. Der sei „immer günstiger“ als ein Bußgeld und schone die Umwelt. Zwar steht das achtlose Wegwerfen von Zigaretten im Sinsheimer Bußgeldkatalog, dessen Verfolgung ist jedoch aufgrund der Fülle vermeintlich – und faktisch – wichtigerer Aufgaben kaum zu leisten. Bereits vor über zwei Jahren hat die Stadt Sinsheim zwei Straßenfeger eingestellt – und selbst diese können, wie sich bei der Nabu-Aktion zeigte, den Kippen-Wegwerfern kaum hinterher fegen. Auch rund um die Sparkasse und die Volksbank wurde gesammelt. Am ergiebigsten erwies sich das Areal am Busbahnhof.

„Es gibt wohl solche Raucher und solche“, mutmaßte Rüdiger Bauer, einer der Sammler, angesichts unzähliger, unter einer Sitzbank zu Boden geworfener Glimmstängelreste. Er selbst habe 20 Jahre lang geraucht, aber niemals eine Kippe achtlos weggeworfen. „Wir wollen Aufmerksamkeit dafür wecken, dass das so nicht geht“, ergänzte seine Tochter Melissa, die ebenfalls bei der Sammelaktion mitgeholfen hat.

Und tatsächlich wurde der Putztrupp wahrgenommen: „Das sieht ja furchtbar aus“, bedauerte Klaus Theobald, ein Passant. Der Ehrstädter komme oft am Bahnhof vorbei und könne nicht verstehen, dass man bei den hohen Tabakpreisen heutzutage überhaupt noch zum Raucher wird. Anstelle einer Schachtel Zigaretten gönne er sich für das Geld lieber ein Wiener Schnitzel. „Viele Abhängige hören erst auf damit, wenn sie Krebs bekommen. Aber dann ist es meistens zu spät“, glaubt Theobald.

Die Kippensammler, zu denen auch Schülerinnen des Wilhelmi-Gymnasiums gehörten, ernteten viel Lob: „Ihr seid echt mutig“, hieß es da, oder „nächstes Mal mache ich auch mit“.


Bad Rappenau: Spaziergänger konnten leblosen 71-Jährigen nicht sehen (Update)

Bad Rappenau-Fürfeld. (pol/mün) Es war ein Missverständnis, "der Verdacht war falsch". Die Polizei Heilbronn hat ihre Meldung korrigiert, zwei Spaziergänger hätten am Samstag einen leblosen 71-Jährigen in Bad Rappenau-Fürfeld ignoriert.

Durch ein Missverständnis bei einer Befragung hatten die Beamten vor Ort den Verdacht, dass die Spaziergänger keine Hilfe geleistet haben, schreibt die Polizei in einer Mitteilung.

Die Personen meldeten sich bei der Polizei und inzwischen konnte klargestellt werden, dass diese sich an einer Stelle befanden, von wo aus sie den Mann nicht sehen konnten.

Auch eine Ersthelferin hat sich nach dem Aufruf in den Medien gemeldet und half dabei, das Missverständnis aufzuklären.

Update: 19. November 2019, 12.30 Uhr


Bad Rappenau-Fürfeld. (pol/mün/guz) Ein Mensch liegt am Boden, zeigt keinerlei Lebenszeichen. Was macht man da? Am Samstag stirbt in Bad Rappenau-Fürfeld ein 71 Jahre alter Mann beim Parkplatz des Sportheims. Laut Polizei soll es sich um einen natürlichen Tod aufgrund einer Vorerkrankung gehandelt haben.

Aber eine Zeugin, die selbst dem Senior noch helfen wollte, erhebt schwere Anschuldigungen. Gegenüber der Polizei gab sie folgende Beobachtung zu Protokoll: Zwei Erwachsene, die mit einem Hund unterwegs waren, sollen gegen 16.15 Uhr an dem dort liegenden Mann einfach vorbeigegangen sein. Auch sollen sie keine Hilfe gerufen haben.

Die Polizei geht davon aus, dass die Gesuchten den Leblosen wahrgenommen haben müssen, ihm aber dennoch selbst nicht halfen und auch niemanden zu Hilfe riefen. Die Beamten ermittelt nun wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung.

Die Zeugin und von ihr verständigte Gäste im Sportheim versuchten dann, den 71-Jährigen wiederzubeleben, was ihnen und auch dem alarmierten Rettungsdienst allerdings nicht gelang.

Zeugen, die Hinweise auf die Spaziergänger mit dem Hund geben können, sollen sich beim Polizeiposten Bad Rappenau unter der Rufnummer 07264/95900 melden. Auch eine Ersthelferin, die ins Sportheim ging, um einen Rettungswagen zu alarmieren, wird noch gesucht.

Epfenbach/Daisbach/Neidenstein: Banken liefern das Geld nach Hause

Von Christiane Barth und Anjoulih Pawelka

Epfenbach/Daisbach/Neidenstein. Ein Anruf genügt und das Geld kommt. So zumindest ist es gedacht. Die Sparkassenfiliale in Epfenbach ist bekanntlich seit dem Frühjahr geschlossen – wie viele weitere Bankschalter in der Region. Sie wurden bei der großen Sanierungsaktion des Finanzinstituts aufgegeben. Dass die Bürger seither die Möglichkeit haben, sich Bargeld direkt ins Haus liefern zu lassen, scheint noch nicht wirklich die Runde gemacht zu haben. So erfuhr auch Bürgermeister Joachim Bösenecker vor noch nicht allzu langer Zeit erstmals davon und war ziemlich überrascht. „Da kann man sich das Geld offenbar liefern lassen.“

Das Unternehmen hat seine Kunden in einem Anschreiben schon vor der Schließung von dem neuen Service in Kenntnis gesetzt. „Wir haben frühzeitig alle unsere Kunden informiert“, teilt Pia Jäger von der Unternehmenskommunikation der Sparkasse mit. „Das Angebot wird nur vereinzelt angenommen“, räumt sie aber ein. Informationen, wie oft genau der Service in der Gemeinde genutzt wird, hat Jäger nicht. Und auch statistische Werte, die gemeindespezifische Rückschlüsse erlauben, lägen nicht vor.

Aktiviert wird der Bringdienst, der nur für die Kommunen mit geschlossener Filiale gilt, mit einem Anruf im „Kundenkommunikationscenter“, Telefon 07251/770, der direkt mit der Zentrale in Bruchsal verbindet. Bevor das Konto mit dem gewünschten Betrag belastet und das Päckchen mit Barem auf den Weg geschickt wird, muss sich der Bankkunde legitimieren. Mit welchen Daten dies genau geschieht, will Jäger nicht verraten: „Es werden verschiedene Kriterien abgefragt, die auch immer wieder wechseln können.“

Auch bei der Übergabe an der Haustür sei eine Legitimation erforderlich. Die Geheimhaltung des Prozederes soll zur Sicherheit beitragen. Mitarbeiter von DHL übergeben dann das Geld persönlich. „Wie bei einem Einschreiben“, sagt Jäger. Der Bringservice kann nur für Beträge bis 500 Euro in Anspruch genommen werden. Etwa zwei Tage lang müssen sich die Kunden gedulden, bis der Bote mit dem Geld vor der Tür steht.

Auch bei der Volksbank gibt es einen solchen Service. Allerdings auch hier nur für die Gemeinden mit geschlossenen Filialen. Das betrifft im Verbreitungsgebiet Daisbach und Neidenstein. Hier können sich Kunden direkt an ihren persönlichen Berater wenden. Im Telefonat wird dann vereinbart, wann das Geld benötigt wird. „Der Service wird sehr selten angenommen“, sagt Vorstandsmitglied Ekkehard Saueressig.

Im Durchschnitt käme das ungefähr einmal im Monat vor. Da in beiden Ortschaften auch Mitarbeiter der Bank leben, brächten diese den Kunden dann das Geld mit, oder würden auch schon einmal Überweisungen mit in die nächste Filiale nehmen. „Wir machen das für die alten Leute“, erklärt Saueressig. Viele würden mittlerweile aber im Supermarkt Geld abheben – was Saueressig nicht stört.

Wissenschaft, Natur, Motorsport, Freizeit: Das gibt es alles auf dem A6-Boulevard zu entdecken

Von Falk-Stéphane Dezort

Kraichgau/Unterland/Hockenheim. Was haben der Hockenheimring, die Klima-Arena, die Badewelt Sinsheim, das bald eröffnende „BikiniArtMuseum“ in Bad Rappenau, das Rappsodie-Bad, das Salzbergwerk Bad Friedrichshall, die Heilbronner Neckarmeile, die Experimenta und der Erlebnispark Tripsdrill gemeinsam? Sie alle haben sich zu einer Marketing-Gemeinschaft zusammengetan und den sogenannten „A6-Boulevard“ ins Leben gerufen.

Bereits heute kommen jährlich rund vier Millionen Menschen in die Region und besuchen die neun Freizeitmöglichkeiten – die Experimenta, die Klima-Arena und das Bademoden-Museum noch nicht eingerechnet. Und wenn es nach den Machern des „A6-Boulevards“ geht, sollen in Zukunft noch viel mehr Touristen angelockt werden. Hauptziel ist es, potenzielle Urlauber zu einem erneuten oder mehrtägigen Besuch der Region zu bewegen.

„Jeder der einzelnen Betriebe generiert durch seine nicht unerhebliche Werbung Kunden. Nur die Gäste wissen zum überwiegenden Teil gar nicht, dass sich in unmittelbarer Nähe weitere attraktive Einrichtungen befinden“, sagte Daniel Ruscheinsky, Geschäftsführer des künftigen Bikinimuseums in Bad Rappenau.

Mit dem Zusammenschluss wolle man den Besuchern nun die gesamte Attraktivität der Region aufzeigen und die weiteren Besuchermagnete näherbringen. Dafür werden in den Foyers beziehungsweise Eingangsbereichen entsprechende Werbe-Stelen mit Info-Flyern aufgestellt. Zusätzlich erhoffe man sich entlang des Autobahnabschnittes zwischen dem „Dreieck Hockenheim“ und dem „Weinsberger Kreuz“ auch steigende Übernachtungszahlen in den Hotels. Dies würde im Endeffekt auch den einzelnen Kommunen zugutekommen.

Vor allem aber solle auch die überregionale Bekanntheit der einzelnen Ausflugsziele gesteigert werden. „Wir wollen unser Einzugsgebiet erweitern“, betonte Ruscheinsky. Bisher würden die Besucher nur maximal eine Autofahrt zwischen eineinhalb und zwei Stunden in Kauf nehmen.

Den Stein ins Rollen für diese Gemeinschaft brachte Daniel Ruscheinsky. Da er in dieser „Wahnsinns-Region“ ein „mega Potenzial“ sieht, habe er den ersten Schritt gemacht und alle Ausflugsziele in der Umgebung angeschrieben und zu einem Treffen eingeladen. „Es gab eine riesen Bereitschaft. Auch wir kannten uns untereinander teilweise noch nicht. Alle waren direkt top bei der Sache“, sagte Ruscheinsky.

Einen Konkurrenzkampf untereinander sieht er nicht. Vielmehr könnten alle voneinander profitieren. Denn es kommen viele Sparten wie Wissenschaft, Natur, Geschichte, Erholung, Motorsport und Freizeit zusammen. Zudem habe das Projekt auch keinen Druck, funktionieren zu müssen. Man wolle sich in sechs bis zwölf Monaten noch einmal zusammensetzen und schauen, ob und was der Zusammenschluss gebracht hat. Und dann könne man sich weitere Schritte überlegen.

Auch bei den Vertretern der jeweiligen Teilnehmer herrschte ein wohliger Einklang. „So etwas besonderes hat man nicht überall“, meinte Sven Krauskopf vom Salzbergwerk. „Ich habe schon gesehen, dass so etwas funktioniert und die Angebote sich nicht kannibalisieren“, sagte Stephan Roth, Geschäftsleiter der Badewelt. Und Dieter Wohlschlegel, Chef des Bad Rappenauer Touristikbetriebs, nahm es mit Humor: „Warum sollten wir noch Werbung schalten? Wir sind jeden Tag im Radio – mit den Verkehrsnachrichten. Hier kommen sehr starke Partner zusammen und wir wollen positiv ins Gespräch kommen.“

Doch warum beteiligen sich nur neun Freizeitmöglichkeiten an dem Projekt, wenn allein Sinsheim mit dem Technik-Museum und der TSG Hoffenheim zwei weitere bietet? Oder mit dem Erlebnispark Tripsdrill ein Ziel zum „A6-Boulevard“ gehört, das mehr als 30 Kilometer von der Autobahn entfernt liegt? „Wir haben alle eingeladen. Die, die mitmachen wollten, sind nun dabei. Und Tripsdrill liegt noch im Einzugsbereich“, erklärte Alexander Ruscheinsky, Geschäftsführer der 24-Gruppe.

„Es hätten auch elf sein können, aber wir vermissen sie nicht, denn wir sind auch zu neunt superstark. Es ist fantastisch, dass wir den ersten Schritt gemacht haben.“ Da man daran interessiert sei, so stark wie möglich zu sein, sei die Tür für potenzielle Teilnehmer nicht zu.

Laut Michael Einkörn, Prokurist des Technik-Museums, werden dort momentan die Marketing-Strategien neu festgelegt und ausgerichtet. Auch die Kooperationen mit Firmen und Verbänden sollen neu durchgedacht und ausgerichtet werden. „Wenn diese Prozesse abgeschlossen sind, werden wir neu prüfen, ob und wie eine Beteiligung am ,A6-Boulevard‘ möglich ist und wie diese aussehen kann“, erklärte Einkörn.

Kirchardt: Vier Verletzte nach Frontalzusammenstoß auf B39 (Update)

Kirchardt. (jubu/pol) Vier Verletzte und zwei nicht mehr fahrbereite Autos: Das ist die Bilanz eines schweren Verkehrsunfalls, der sich am Mittwochmittag auf der Bundesstraße B39 ereignete.

Wie die Polizei mitteilte, war die Fahrerin eines BMW X3 gegen 12 Uhr in Richtung Kirchardt gefahren. Aus bislang unbekannter Ursache kam sie in einer Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort frontal mit einem entgegenkommenden Opel.

Die drei Insassen des Opel - zwei Erwachsene und ein Kind auf dem Rücksitz - wurden ebenso wie die Unfallverursacherin im BMW verletzt. Nach notärztlicher Versorgung wurden sie mit Rettungswagen in Kliniken nach Sinsheim und Heilbronn verbracht.

Über die Schwere der Verletzungen lagen zunächst keine Informationen vor.

Im Einsatz waren neben Polizei und Rettungsdienst auch die Freiwillige Feuerwehr aus Kirchardt. Die Wehrleute banden auslaufende Betriebsmittel und klemmten die Batterien der Unfallfahrzeuge ab.

Wegen der Unfallaufnahme sowie der anschließenden Bergung und Fahrbahnreinigung wurde die Straße über mehrere Stunden gesperrt. Der Verkehr wurde über Grombach umgeleitet.

Update: 20. November 2019, 13.45 Uhr

Neidenstein: Bebauungsplan wurde auf den Weg gebracht

Von Berthold Jürriens

Neidenstein. Gerade mal eine Stunde dauerte die jüngste Sitzung des Gemeinderats, die aufgrund des plötzlichen Todesfalls des 1. Bürgermeister-Stellvertreters Helmut Kimmel in gedämpfter Stimmung abgehalten wurde. „Er schaut uns an, aber der Platz ist leer“, sagte Bürgermeister Frank Gobernatz zu dem Bild, das zu Kimmels Andenken auf dessen Tisch mit einer Blume aufgestellt worden war. Mit einer Schweigeminute ehrten das Gremium und die Besucher den beliebten Gemeinderat, der auch für den Umlegungsausschuss für das neue Baugebiet „Epfenbacher Berg III“ vorgesehen war.

Das Neubaugebiet beschäftigte auch als erstes Thema das Gremium. Einstimmig beschlossen die Gemeinderäte und BM Gobernatz sowohl die Aufstellung des Bebauungsplans als auch die Anordnung der Baulandumlegung und die Bildung eines nichtständigen Umlegungsausschusses. Markus Prien und Jacqueline Schnurpfeil von der MVV Regioplan waren dafür nochmals vor Ort, um eine kurze Zusammenfassung über die bisherigen Planungen des Erschließungsgebiets vorzustellen. „Der 3,8 Hektar große Geltungsbereich ist ein flexibles Grundgerüst für rund 45 aufgelockerte Einfamilienhäuser“, erklärte Schnurpfeil. Das Baugebiet befinde sich am nördlichen Siedlungsrand im Bereich Epfenbacher Berg. Die bisherige landwirtschaftlich genutzte Fläche soll diesen Siedlungsrand abrunden. „Mit der Aufstellung des Bebauungsplans würden die planungsrechtlichen Grundlagen zur Erschließung geschaffen.“

Ein beschleunigtes und vereinfachtes Verfahren nach Paragraf 13b Baugesetzbuch, der zum Jahresende ausläuft, wird dabei angestrebt. Dieser Paragraf erlaubt es Kommunen, Bebauungspläne schneller und leichter aufzustellen. Mit weniger Bürokratie sollen damit in Ortsrandlagen Baumöglichkeiten geschaffen werden. Die Bebauungspläne dürfen nur dem Wohnungsbau dienen und an zusammenhängende Ortsteile anschließen.

Kurz wurde aus dem Gremium nochmals die Entwässerung mit dem Regenwasserkanal und dem nun größer geplanten Rückhaltebecken am Seerain angesprochen. „Die Anbindung an den wahrscheinlich erst ein halbes Jahr später gebauten Regenwasserkanal ist kein Problem für die Hauseigentümer“, meinte Prien vom Erschließungsträger MVV Regioplan.

Prien erläuterte anschließend das Prozedere der Baulandumlegung, bei der die Grundstückseigentümer angehört werden, dann der Umlegungsausschuss einen Beschluss fasst und anschließend Erörterungsgespräche mit den Eigentümern stattfinden. Laut Prien handelt es sich dabei um 15 Flurstücke. Nach der Ausgestaltung des Umlegungsplans bekommen die Eigentümer Auszüge und die Zuteilung der Grundstücke. Der Umlegungsausschuss legt sozusagen „parzellenscharf“ die Abgrenzungen fest.

Im nichtständigen Umlegungsausschuss sitzen Peter Oehmig, Andrea Volk, Nina Walter und Roland Ziegler. BM Gobernatz hat den Vorsitz, und Markus Prien wird bautechnischer Sachverständiger sein. Dr. Matthias Neureither vom Vermessungsbüro Schwing & Dr. Neureither übernimmt die Position des vermessungstechnischen Sachverständigen.

„Wir haben heute eine wichtige Entscheidung getroffen“, sagte der Verwaltungschef abschließend. Er hatte zu Beginn der Erläuterungen nochmals auf die Notwendigkeit eines neuen Baugebiets hingewiesen. „Aktuell sinkt unsere Einwohnerzahl.“ Mit dem „Epfenbacher Berg III“ verfolge die Verwaltung das Ziel, wieder stabile und steigende Bevölkerungszahlen zu bekommen, um im Wettbewerb der Gemeinden zu bestehen.

Angelbachtal: Öffentliches WLAN-Netz soll erweitert werden

Angelbachtal. (ram) Gleich zwei hölzerne Fußgängerbrücken am Angelbach müssen aufgrund von Schäden ausgetauscht werden. Darüber informierte Bürgermeister Frank Werner jetzt die Gemeinderäte, die sich bereits in den Haushaltsberatungen mit den Brücken befasst und 80.000 Euro eingeplant hatten. Konkret veranschlagt sind jetzt 36.000 Euro für die Brücke im Bereich der Eichtersheimer Jenne-Mühle am Fahrradweg. Die Kosten für die Brücke zwischen Industrie- und Hildastraße im Michelfeld werden auf 33.000 Euro geschätzt. Eingebaut werden sollen jeweils Stahlkonstruktionen, beplankt mit Holzbohlen, sagte Bauverwaltungsleiter Daniel Oestrich. Die Arbeiten sollen zeitnah ausgeschrieben und noch im Dezember vergeben werden.

Erneut kamen in den Mitteilungen und Anfragen des Rats auch die Umleitungen aufgrund der gesperrten Hauptstraße ins Gespräch. Von den zuständigen Behörden wurde inzwischen zugesagt, dass die Kreisstraße zwischen Östringen und Mühlhausen in die überörtliche Umleitung mit einbezogen werden kann. Notwendig war hierzu auch eine Stellungnahme des Karlsruher Landratsamtes. Weiter verwies der Bürgermeister auf Geschwindigkeitskontrollen, die im Bereich der Umleitungsstrecken innerhalb der Wohngebiete, auch mit Hilfe eines „Blitzer-Anhängers“ durchgeführt werden. Mit diesem sei es auch möglich, Lastwagen aufzunehmen, die sich nicht an das Lkw-Fahrverbot hielten.

Außerdem erfasse man Fahrzeug-Geschwindigkeiten und Fahrzeuganzahl mit Hilfe von vier gemeindeeigenen Messgeräten. Erste Auswertungen zeigten zwar eine deutlich höhere Verkehrsbelastung als vor der Sperrung, allerdings verteilten sich die Fahrzeuge gut auf die verschiedenen Umleitungsstrecken, berichtete Werner.

Auch zu den gehäuften Unfällen auf der Bundesstraße 39 zwischen Eichtersheim und Mühlhausen ging der Bürgermeister ein. Hier gebe es seitens des Polizeipräsidiums den Vorschlag, den Fahrbahnbelag aufzurauen. Eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit unter das aktuell geltende Tempo 70 sei keine Lösung, betonte Werner. Man habe beim zuständigen Amt nochmals interveniert, sodass die Arbeiten am Fahrbahnbelag zügig vorgenommen werden sollen.

Aus dem Gemeinderat fragte Sascha Bertich an, wie es um die Planung eines öffentlichen WLAN-Netzes, besonders im Bereich der Sonnenberghalle, stehe. Hierzu habe sich die Gemeinde um einen EU-Gutschein beworben, welchen man inzwischen erhalten habe, erklärte Paul Merwarth, der dieses Thema im Hauptamt bearbeitet. Mit dem Geld solle das WLAN-Netz, welches aktuell nur im Bereich des Friedrich-Hecker-Platzes und in Teilen des Schlossparks verfügbar ist, im Bereich der Sonnenberghalle, dem Festplatz sowie im hinteren Schlossparkbereich ausgebaut werden. Eine konkrete Planung dazu folge noch.

Eppingen: So soll der neue See-Kiosk aussehen

Von Armin Guzy

Eppingen. Pünktlich zur kommenden Badesaison soll sich der Kiosk am Elsenzer See in neuem Gewand präsentieren. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat am Dienstag 240.000 Euro für das Facelift bewilligt, das die Verwaltung nüchtern als „Inwert- und Instandsetzung“ bezeichnet und dem Kiosk künftig noch mehr Zulauf bringen soll.

Vor allem in den Sommermonaten wird das kleingastronomische Angebot seit Jahren rege nachgefragt. Die Stadt sieht aber noch mehr Potenzial, das nun durch den Umbau befördert werden soll. Die Terrasse bleibt hingegen zunächst unangetastet, könnte aber im Nachgang ebenfalls umgestaltet werden. „Das wäre dann die Kür“, sagte Bürgermeister Peter Thalmann in der Sitzung.

Der 1980 errichtete Pavillon wurde mit den Jahren immer wieder stückweise umgestaltet und gleicht aus Sicht der Verwaltung inzwischen einem Sammelsurium, an dem sich die verschiedenen Bauphasen deutlich ablesen lassen. Das meiste hat der bisherige Pächter Sevgi Aras in Eigenleistung gestemmt und auch bezahlt. Zuletzt hatte er ein Regenschutz und Blechhütte für die Müllbehälter angebaut. „Mittlerweile ist vieles gewachsen“, beschrieb Stadtarchitekt Thomas Frey die Situation.

Künftig soll der Kiosk den Seebesuchern wieder ein schmuckes Erscheinungsbild und deutlich verbesserte Sanitäranlagen bieten. Auch die Elektrotechnik ist laut Frey überholungsbedürftig. An der Größe des Pavillons wird sich bei dem Facelift zwar nichts ändern, wohl aber an den gastronomischen Möglichkeiten: Der bisher nur überdachte kleine Freisitz soll durch den Einbau von Glasschiebetüren und Infrarotheizplatten winterfest gemacht werden und damit auch in der kälteren Jahreszeit einen eingeschränkten Betrieb ermöglichen. Bislang lief die Kiosksaison von Mai bis Oktober. Außerdem sollen einheitliche Sonnenschirme zu stimmigen Gesamtbild beitragen.

Als Blickfang und Reminiszenz an die früher in Elsenz allgegenwärtigen Tabakscheunen wird der Kiosk mit waagrecht angebauten Holzlamellen verkleidet. „Das gibt dem Gebäude eine gewisse Kraft und Stärke“, sagte Frey. Zuvor hatte der Ortschaftsrat der Planung bereits mit großer Mehrheit zugestimmt.

Dem bisherigen Pächter wurde bereits fristgerecht gekündigt, weil mit dem Umbau eine neue Pachtgrundlage geschaffen wird, sagte Thalmann, der allerdings auch erkennen ließ, dass das Vorhaben zeitlich eine enge Kiste werden könnte. Nach dem jetzt einstimmig getroffenen Beschluss können die Arbeiten ausgeschrieben werden, damit zum Saisonstart im Mai alles erledigt ist.

Ob man mit den 240.000 Euro hinkommt, ist jedoch noch fraglich: Einige Preise seien bislang nur geschätzt, sagte Frey – allerdings „recht großzügig“.

Das sei zwar „ein ordentlicher Batzen“, kommentierte Hartmut Kächele (SPD) die Höhe der Investition in das kleine Gebäude, aber das neue Kleid aus Holz gefalle ihm gut, und der Weg sei nach etlichen Investitionen in das See-Umfeld richtig und konsequent. Auch Jörg Haueisen (FBW) erkennt in den Plänen „wirklich eine Verbesserung“, weil der Kiosk dadurch zu einem richtigen Treffpunkt werden könnte.

Auf Nachfrage von Peter Wieser (Grüne) verdeutlichte Bürgermeister Thalmann, dass für die Stadt nicht die Höhe der Pachteinnahme entscheiden sei, sondern ein funktionierendes Konzept. Auch der bisherige Pächter werde aufgefordert, der Stadt seine Vorstellungen zu unterbreiten. Thalmann: „Das wird eine schlanke Ausschreibung.“


Bad Rappenau: Ordnungsamt lobt Richtigparker

Bad Rappenau. (rnz) Wenn Autofahrer in Bad Rappenau in den nächsten Wochen eine Nachricht vom Ordnungsamt an ihrem Auto vorfinden, können sie sich freuen, denn sie haben alles richtig gemacht. „Vielen Dank“, steht auf der Karte, die die Vollzugsbeamten ab sofort im Stadtgebiet an alle diejenigen verteilen, die ihr Auto richtig geparkt haben. „Kurz mal in zweiter Reihe, an Kreuzungen, auf Radwegen oder an Zebrastreifen halten oder parken verursacht regelmäßig gefährliche Verkehrssituationen und Unfälle. Deshalb wollen wir uns an dieser Stelle einmal bei Ihnen bedanken, dass Sie richtig parken“, heißt es auf der Karte weiter.

Neben dem Dankeschön an alle, die ihr Auto an kritischen Stellen richtig geparkt haben und dadurch helfen, Gefahrensituationen gar nicht erst entstehen zu lassen, wird an Falschparker ein Flyer verteilt, der für gefährliche Halte- und Parksituationen sensibilisiert. Bad Rappenau beteiligt sich damit an der landesweiten Kampagne „Vorsicht.Rücksicht.Umsicht“ des Landesverkehrsministeriums. Mit der Aktion sollen Verkehrsteilnehmer über die häufig unterschätzten Gefahren, die durch das Falschparken oder Falschhalten von Fahrzeugen entstehen, aufgeklärt und informiert werden.

„Wir möchten nicht nur mit Strafen oder Mahnungen arbeiten, sondern auch mal diejenigen loben, die alles richtig machen“, beschreibt Andreas Lämmle, stellvertretender Ordnungsamtsleiter der Stadt, die Idee. Im Bereich von Schulen oder Kindergärten kommt es auch im Stadtgebiet immer mal wieder zu Problemen mit Falschparkern auf Gehwegen oder dem Parken in zweiten Reihe- und damit zu gefährlichen Situationen gerade für Kinder. „Knöllchen“ für Falschparker müssten daher leider auch während der Aktion für mehr Verkehrssicherheit verteilt werden.

Sinsheim: Der neue Wirt für den "Drei König" steht fest

Von Christian Beck

Sinsheim. Von außen mag es noch nach viel Arbeit aussehen. Doch wenn Baudezernent Tobais Schutz über das „Drei König“ spricht, ist er voller Freude und Zuversicht. Der Außenbereich des bekannten Gebäudes soll noch in diesem Jahr weitgehend fertig werden. Voraussichtlich im Mai soll das Restaurant seine Türen öffnen. Wer es betreibt, steht fest. Den Namen möchte Schutz noch nicht bekannt geben, er verrät aber: Es ist jemand aus der Region, der Erfahrung hat, sich auf deutsche Küche konzentriert und sich am Charakter des „Drei König“ orientieren wird.

Eine weitere gute Nachricht in puncto „Drei König“ erreichte die Stadtverwaltung dieser Tage: Aus Landesmitteln des Denkmalschutzes wird die Innen- und Außen-Sanierung des Gebäudes mit knapp 60.000 Euro gefördert. Angesichts von Gesamtkosten von rund einer Million Euro ist der Betrag eher überschaubar. Sowohl Schutz als auch die Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein und Dr. Albrecht Schütte zeigten sich jedoch erfreut über die Förderung.

Baudezernent Schutz betonte jedoch auf RNZ-Nachfrage, dass mit den knapp 60.000 Euro nicht die Maßnahme an sich, sondern denkmalbedingte Mehraufwendungen gefördert werden. Werde beispielsweise ein altes, spezielles Holzfenster aufgearbeitet, sei dies förderfähig. Sei es aber in einem solch schlechten Zustand, dass ein neues angefertigt werden muss, sei dies nicht förderfähig. Dies sei für Außenstehende oft nur schwer verständlich.

Was den Umbau selbst anbelangt, zeigt sich Schutz sehr erfreut: Bei der Sanierung im Innenraum sei man zwar rund zwei Monaten im Verzug, wirkliche negative Überraschungen habe es jedoch nicht gegeben. Vielmehr sei es erfreulich, dass es im 1. Obergeschoss möglich war, eine Wand einzureißen.

Somit ergebt sich die Möglichkeit, dass in dem nun größeren Raum eine größere Gruppe in der Gaststätte Platz finde. Grundsätzlich seien alle Firmen sehr motiviert, wenn es um die ungewöhnliche Aufgabe gehe, ein derart altes Gebäude zu sanieren. Dies spiegele sich auch im Ergebnis der Arbeiten wider.

Im Innenhof ist dessen künftiges Flair schon zu erkennen: Naturbruchstein in mehreren Farben wurde dort verlegt, Handwerker arbeiteten gestern an der Überdachung der Bühne. Die ersten kulturellen Veranstaltungen darauf sind schon eingeplant, wie Petra Schüle, Abteilungsleiterin Kultur bei der Stadt, verrät: Am 26. Juli 2020 singt Amy Blond dort ab 18 Uhr Lieder aus den verschiedensten Stilen. Vor allem aber interpretiert sie Stücke von Amy Winehouse.

Bereits zuvor, am Samstag und Sonntag, 11. und 12. Juli, plant das Amateurtheater „Die Würfel“ dort eine Veranstaltung zum 60. Vereinsjubiläum. Die Bühne und die Veranstaltungen bezeichnet Schutz als Glanzlicht in der Kernstadt.

Außen sind die Sandsteinarbeiten mittlerweile abgeschlossen. Bis der „Drei König“ vollendet ist, bleibt aber noch einiges zu tun: Unter anderem müssen noch Teile der Fassade verputzt werden, zum Schluss folgt der Anstrich.

Sinsheim: Zusammenstoß mit Rettungswagen - keine Verletzten

Sinsheim. (pol/mün) Eine Einsatzfahrt des Deutschen Roten Kreuzes am Mittwoch in Sinsheim endete mit einem Unfall. Zum Glück gab es nur einen Sachschaden in Höhe von 20.000 Euro - verletzt wurde laut Polizei niemand.

Der Rettungswagen war gegen 14.15 Uhr mit Blaulicht und Martinshorn von Hoffenheim in Richtung Sinsheim-Stadtmitte unterwegs.

An der Einmündung der Bundesstraße B292 aus Richtung Sinsheim-Dühren  bog eine 68 Jahre alte Autofahrerin auf die Bundesstraße B45 in Richtung Sinsheim ein. Nach Angaben der Polizei fuhr sie nach links auf den Linksabbiegestreifen des Gegenverkehrs.

Gerade als der Rettungswagen vorbeifahren wollte, scherte die Renault-Fahrerin nach rechts ein, wo es trotz einer Vollbremsung zur Kollision kam. 

Baumarktkette in Sinsheim: "Hornbach" bietet jetzt waldfrisches Holz und einen Rundum-Service an

Von Tim Kegel

Sinsheim. Auf den ersten Blick klingt es wie eine Kampfansage eines Goliath gegen einen David: Bau- und Gartenmarkt-Riese „Hornbach“ ist in diesen Tagen in den Brennholzverkauf eingestiegen. Und bietet eine Art Rundum-Service an – mit eigens gegründeter Tochtergesellschaft. Der Aufruhr unter der nicht gerade kleinen Holz-Szene im ländlichen Sinsheim hält sich indessen in Grenzen.

Das Holz stamme aus „Wäldern Deiner Region“, wirbt „Hornbach“. Die Stämme, die zurzeit in der Dührener Straße liegen, habe man im Enzkreis gekauft. Oft handle es sich um Über- oder Restmengen des Großhandels und des verarbeitenden Gewerbes. „Wie eine Art Wanderzirkus“ ziehe der Holzmach-Tross künftig von Standort zu Standort, im kommenden Frühjahr will die Sinsheimer Abteilung dann Mosbach ansteuern und bis Winter 2020 wieder zurück in Sinsheim sein. Maschinenführer Freddy Halk, gelernter Möbelschreiner und Forstwirt, übernachtet hierfür im Wohnmobil, sein Assistent Marvin Ferer, ebenfalls Schreiner, wohnt in Östringen. Holz machen die beiden auf Abruf, binnen fünf Minuten läuft der Laden.

Zum Kampfpreis? 54 Euro pro Schüttraummeter Buchenholz, je nach Zuschnitt etwas mehr oder weniger, verlangt der Baumarkt bei einer Abnahme von drei Schüttraummetern, erläutert Maik Steinhilber. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur ist zuständig für den Bereich „Operative & Produktion“ der Hornbach Forst GmbH im pfälzischen Bornheim. Gesägt wird das Holz auch am Standort in der Dührener Straße in Sinsheim direkt vom Stamm mit einem schlagkräftigen Säge-Spalt-Automaten; per Laser wird der Inhalt mitgebrachter Kunden-Anhänger vermessen, notfalls können Anhänger oder ganze Lieferfahrzeuge gegen Aufpreis gemietet werden.

Die Zielgruppe der Märkte sei holzaffin; es sei „einfach praktisch“, nach dem Besuch im Baumarkt gleich noch Holz einzukaufen, sagt Steinhilber. Einziger Nachteil: Das Holz ist „waldfrisch“, das heißt: feucht, und muss „am besten einen starken Sommer lang trocken sitzen“, bevor man es verbrennen kann. Dafür handele es sich um „gleichmäßig viereckige Scheite, die besonders effizient brennen“ würden.

Ein Schlag ins Gesicht der vielen „Hobby-Brennhölzler“ rund um Sinsheim, die sich mit ihrem eigenen Schlagraum ein paar Euro dazuverdienen? „Wir kommen uns nicht ins Gehege“, glaubt Steinhilber. Seine klassische Kundschaft seien Personen, die „Umgang mit Holz“ hätten, denen aber die Zeit fürs Holzmachen fehle, oder denen „die Verarbeitung von Holz im Wald inzwischen zu beschwerlich geworden“ sei.

„Gemütlichkeits-Heizer“ kauften ihr Holz in der Regel anderswo. Vielleicht bei Leuten wie Nicolas Müller. Der Dührener ist einer von mehreren Brennholz-Verkäufern rund um Sinsheim. Er sagt, dass er in der laufenden Saison schon „recht gut verkauft“ habe.

Zwar würde sich die Szene in einschlägigen Internet-Foren und bei Facebook über den „Hornbach“-Fall austauschen. Viele sähen es jedoch wie Müller selbst: „Wenn sie meinen, sie können das, dann sollen sie’s machen. Ich habe meinen Preis.“ Das Holz von Müller und seinen Kollegen habe den Vorteil, trocken und daher sofort nutzbar zu sein; man bekomme es „vors Haus geliefert“, außerdem stamme es aus einem Radius von „maximal 20 bis 30 Kilometern“ und sei dann „auch wirklich regional“. Ein Ster Holz kostet im Kraichgau zurzeit zwischen 110 und 120 Euro, was nicht viel teurer als der „Hornbach“-Preis ist. Ein Schüttraummeter ist – das muss man wissen – etwa zur Hälfte Luft, da er, wie der Name schon sagt, geschüttet und nicht gestapelt ist.

Den Blick aufs Große Ganze hat Ulrich Landwehr, als Kämmerer der Stadt Sinsheim zuständig für die Holzverkäufe im Stadtwald: „Ich kenne das Thema“, sagt er, „unsere Leute wollen ihr Holz im Wald machen.“ Dies sei oft Familientradition, Sport und Freizeitvergnügen, oft hätten die Holzmacher in Maschinen investiert. 4000 Festmeter Holz verkauft die Stadt Sinsheim an Selbstmacher, die Menge ist auf 15 Meter pro Kunde begrenzt. 90 Prozent seien Stammkunden, die dann 55 Euro pro Festmeter zahlen würden. „Der Preis hat sich seit Jahren nicht verändert“, sagt Landwehr. Und ja, man könne mehr an den Mann bringen, als man tatsächlich verkaufe, tue dies aber aus Nachhaltigkeitsgründen nicht. Auch Landwehr bleibt gelassen beim „Hornbach“-Holz: „Ich sehe da keine Probleme.“

Kraichgau: So steht es um den Glasfaserausbau

Kraichgau. (fro/wig) Wo ruckelt’s noch, wo läuft’s flüssig? Langsam aber sicher kommt Bewegung in den Ausbau des Glasfasernetzes in den Kraichgaugemeinden. Während in manchen Dörfern schon die ersten Kunden am Netz sind, hat in anderen der Ausbau noch gar nicht begonnen. Ein Überblick:

Acht der neun Gemeinden im Sinsheimer Umland gehören dabei zum „Cluster Sinsheim“ des Unternehmens Breitbandversorgung Rhein-Neckar (BBV). Die hatte den Glasfaserausbau an die Bedingung geknüpft, dass vorab eine gewisse Anzahl an Verträgen abgeschlossen wurden. Dafür wird der Ausbau mitsamt der Kabelverlegung und den Tiefbauarbeiten dann für die Gemeinden kostenlos sein. Kunden, die einen BBV-Vertrag abgeschlossen haben, zahlen nichts für ihren Hausanschluss. Die einzige Gemeinde, die nicht von der BBV mit Glasfaser versorgt wird, ist Angelbachtal. Hier baut der Zweckverband „High-Speed-Netz Rhein-Neckar“ aus; die Telekom bietet Vectoring an.

> In Eschelbronn wurden kürzlich die ersten der etwa 700 BBV-Kunden ans Netz angeschlossen. 520 Verträge hatte die BBV gefordert. Abgeschlossen sind die Tiefbauarbeiten, die von der Firma „Telsita“ übernommen werden, allerdings noch nicht. Das soll im ersten Quartal 2020 der Fall sein. Die Arbeiten lässt sich die BBV rund 1,5 Millionen Euro kosten.

> Neidensteins Spatenstich war im Mai. Zunächst wollte die BBV 350 Verträge haben, zum Fristende waren es 298, was der Firma aber genügte. Mittlerweile haben 465 Kunden unterzeichnet. Laut BBV-Pressesprecher Thomas Fuchs werden das Neubaugebiet Epfenbacher Berg und der Industriepark bis Ende des Jahres am Netz sein; die restlichen Kunden sollen bis Mitte 2020 angeschlossen sein.

> Spatenstich in Waibstadt war Ende Oktober. Hier waren die benötigten 670 Verträge nicht erreicht worden; doch die BBV hatte eine „alternative Lösung“: Aufgrund der guten Ergebnisse in Daisbach und den Nachbargemeinden wurde trotzdem ausgebaut. Ziel ist laut BBV, dass alles im dritten Quartal 2020 erledigt ist.

> Daisbach ist Waibstadt voraus: Hier wurden über 500 Verträge abgeschlossen. Und auch die Aussiedlerhöfe werden seit August ans Netz angeschlossen. Als letzte große Tiefbaumaßnahme verlegt die von der BBV beauftragte Firma „Telsita“ derzeit das Glasfaserkabel in die Daisbachtalstraße. Die ist für rund vier Wochen gesperrt, eine Umleitung ist eingerichtet. „Weil der Gehweg bereits mit Strom- und anderen Versorgungsleitungen voll belegt ist, muss größtenteils in den Straßenraum ausgewichen werden“, erklärt Kurt Spiegel vom Waibstadter Bauamt. Die BBV lässt parallel dazu in den bereits verkabelten Straßen die Leerrohre fürs Glasfaserkabel bis an die Häuser der Kunden verlegen. Ein weiterer Bautrupp installiert dann die Übernahmekästen mit Hauseinführung. Wie Ortsvorsteher Winfried Glasbrenner in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats mitteilte, wird nach Auskunft der BBV ab dieser Woche das Glasfaserkabel in den „Backbone“, also die Hauptleitung, eingeblasen, danach kann sukzessive aufgeschaltet und die ersten Kunden können ans Netz. Laut BBV sollen alle Arbeiten im ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein.

> Die Epfenbacher feierten Anfang November Spatenstich. Etwa 1,6 Millionen Euro kosten die Tiefbauarbeiten, die Ende 2020 abgeschlossen sein sollen. Von 478 benötigten Verträgen waren 674 erreicht worden.

> In Angelbachtal übernimmt der Zweckverband „High-Speed-Netz Rhein-Neckar“ den Ausbau. Die Planungen seien hierzu schon „verwirklicht“, sagt Hauptamtsleiter Diethelm Brecht. Die Neubaugebiete „Wackeldorn“ und „Röhrigwald“ werden im Rahmen der Erschließung mit Glasfaser versorgt. Und auch während der Sanierung der Eichtersheimer Hauptstraße werden Kabel verlegt; ebenso in Teilen der Bruchsaler Straße. Bis ganz Angelbachtal aber am Netz hängt, kann es noch zehn Jahre dauern. „Stück für Stück“ werde es vorangehen, immer dort, wo Straße oder Gehwege sowieso aufgerissen werden müssen; auch um die Kosten so gering wie möglich zu halten, erklärt Brecht.

> Zuzenhausen hatte das Vertrags-Soll von 420 Ende März erreicht, nachdem die Frist verlängert wurde. Beginnen sollen die Arbeiten dann im Frühjahr 2020.

> Reichartshausen hingegen hatte das Ziel um 40 Prozent übertroffen; hier wurden 531 Verträge abgeschlossen. Auch hier soll aber erst Anfang 2020 mit den Arbeiten begonnen werden.

> In Neckarbischofsheim hatte sich ein Bürger mit einem Info-Blog für die Glasfaser stark gemacht, was anscheinend geholfen hatte: 842 Verträge wurden vereinbart. Doch auch hier geht’s erst Anfang 2020 los. Weitere Infos wollte die BBV noch nicht geben.

> Die Arbeiten in Helmstadt-Bargen beginnen Ende November. Hier investiert die BBV 2,5 Millionen Euro. Etwa 745 Verträge wurden im Vorfeld abgeschlossen; 710 wurden benötigt (siehe Hintergrundartikel).

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