Sinsheim-Dühren. (at) In Zeiten von Dürreperioden, Hitzewellen und Starkregen stand die aktuelle Ratssitzung im Bürgersaal der Verwaltungsstelle ganz im Zeichen der korrekten Bewässerung des Sportplatzes.
Gleich zu Beginn bot Marcel Arndt, Sachbearbeiter in der Grünflächenabteilung des Amts für Infrastruktur, mit Erklärungen zur idealen Nutzung der Bewässerungstechnik, Hinweisen zu Bodenaufbau, Düngemittel und Art des Rasens sowie Bildaufnahmen diverser Bodenproben einen Schnellkurs in Sachen Sportplatzpflege. Durch längere Intervalle zwischen den Bewässerungsphasen – in ihrer Intensität immer abgestimmt auf Witterung, Regenmenge und Bodentyp – erreiche man die angestrebte Wurzellänge. Tägliches Wässern „verhöhne“ die Pflanzen bloß und treibe sie nicht zu einem verstärkten Wurzelwachstum in die Tiefe an. Konstanter Wasserüberschuss führe neben Wurzelrückbildung auch zu Bodenverdichtung, Abnahme der Wasserleitfähigkeit und Pilzbefall.
Eine derartige Überwässerung habe dann auch zu den wiederkehrenden Problemen auf dem noch relativ neuen Dührener Sportplatz geführt, von denen in den Protokollen aus den Sitzungen mehrfach die Rede gewesen sei. Der Diplomforstwirt und gelernte Greenkeeper Arndt schloss seinen Vortrag mit dem Wunsch, man möge ihn bei künftigen Fragen nach der korrekten Pflege des Grüns vorab telefonisch kontaktieren.
Ratsmitglied Reiner Schock betonte, dass der Platz im Sommer tatsächlich von vertrockneten, gelb-weißen Flecken übersät gewesen sei, und Ortsvorsteher Alexander Speer verwies auf die oft defekte Pumpe der Beregnungsanlage. Letzteres allerdings sei auf einen Bedienfehler zurückzuführen, sagte Infrastrukturamtsleiter Bernd Kippenhan. Augenscheinlich habe sich jemand an der Pumpe zu schaffen gemacht und sie auf Handbetrieb umgestellt, wodurch sie auch ohne Wasserzufluss permanent gelaufen sei und letztendlich kaputtging. Nach Installierung einer neuen Pumpe, die etwa 8500 Euro koste, werde man den Zugang deshalb verschlossen halten.
Zu viel Wasser war auch den für die Kernzeitbetreuung genutzten Räumen im Grundschulgebäude zum Verhängnis geworden. Nach einem Wasserrohrbruch müsse man diese komplett ausräumen. Ob man da nicht gleich einen neuen Bodenbelag verlegen könne, anstatt nur stellenweise zu reparieren, fragte Ratsmitglied Dieter Wolfhardt Baudezernent Tobias Schutz. Der stimmte nach kurzem Nachhaken, ob das unbedingt notwendig sei, zu.
Nicht ganz einstimmig war das Ergebnis bei der Frage nach der Aufstellung eines zweiten Altkleidercontainers im Augrund; eine Mehrheit jedoch war dafür. Beanstandet hatte man zuvor, dass sich bei einer Überfüllung des Containers Kleidersäcke und gelegentlich auch Abfälle neben dem Behälter stapelten. Hier bittet der Ortschaftsrat darum, die auf dem Container angegebene Handynummer anzurufen. Der Betreiber reagiere erfahrungsgemäß schnell.