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Helmstadt-Bargen: Schwarzbachhalle ab April 2020 ein Jahr geschlossen

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Von Berthold Jürriens

Helmstadt-Bargen. Sie ist das Herz des Kraichgaudorfs und man könne, abgesehen von den üblichen Ferienzeiten, von einer durchgehenden Belegung sprechen, sagt Bürgermeister Wolfgang Jürriens. „Doch die Teilsanierung der Schwarzbachhalle wird im April 2020 starten.“ Auf der vergangenen Sitzung des Gemeinderats hat sich das Gremium einstimmig hinter die „dringend erforderliche Maßnahme“ gestellt. „Vor allem die Schäden am Dach, das teilweise wasserdurchlässig ist, lassen uns gar keine andere Wahl“, erzählt Jürriens.

Doch das Gebäude aus den 1980er-Jahren, in dem sich das komplette Sport- und Kulturleben abspielt, steht schon länger auf der Liste der Großprojekte. Im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts habe man diese Sanierung im Gemeinderat priorisiert und in diesem Jahr bereits Gelder im Haushalt eingestellt. Laut Zeitplan von Martin Oszter von „O2R Architekten“ wird die Halle bis Ende März 2021 nicht nutzbar sein.

Neben der Dachsanierung mit Rückbau und Entsorgung, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen sowie neuen Lichtkuppeln, wird es auch eine neue Fassadengestaltung und eine Teilsanierung des Innenbereichs geben. Dazu gehören unter anderem die WC-Anlagen, die Wand- und Bodenflächen des Foyers und die Aufarbeitung der Stahlbetonträger. Brandschutzmaßnahmen und zusätzliche Fluchttüren finden ebenfalls Berücksichtigung. Zusätzlich wird die Haustechnik verbessert. „Lüftung, Elektro und moderne LED-Beleuchtung im Innen- und Außenbereich, Sanitärinstallation und Heizung“, zählt der Verwaltungschef auf. Die Kosten belaufen sich auf 2,3 Millionen Euro.

„Wir hatten uns aber vorher im Gemeinderat festgelegt, dass wir für diese Summe bestimmte Voraussetzungen erfüllt haben müssen, nämlich entsprechende Fördergelder“, ergänzt Jürriens. Ohne die Zusage für die rund 1,9 Millionen Euro Zuschuss hätte man sich andere Wege überlegen müssen. Auch hier sei er froh, dass man gemeinsam mit dem Gemeinderat „weitsichtig in die Zukunft“ geschaut habe. „Unsere Schwarzbachhalle ist nach der Sanierung wieder für viele weitere Jahrzehnte und Generationen gerüstet.“

Doch bis es so weit ist, muss die Verwaltung mit den Vereinen adäquate Lösungen erarbeiten, um Ausweichmöglichkeiten zu finden. „Da ist es gut, dass wir in Bargen zum Beispiel eine Halle und gute Sportplätze haben.“ Jürriens ist zuversichtlich, dass es auf dem gemeinsamen Termin mit den Vereinsvorständen zu guten Ergebnissen kommt. Ob Konzerte, Ball- und Schulsport, Volkshochschule oder die überregional bekannten Feste, wie am Schmutzigen Donnerstag – man wird auch „improvisieren müssen“.

Dabei täte es ihm leid, dass die eine oder andere bereits terminierte Veranstaltung aufgrund der Sanierung möglicherweise einen Ortswechsel verlangt. „Die ersten Informationen zum Bauzeitenplan lauteten ein halbes Jahr.“

Dennoch, dieses „Sanierungsjahr“ gehe hoffentlich schnell und erfolgreich vorbei, und der Bürgermeister ist sich sicher, dass man anschließend die fertige Fest- und Sporthalle noch mehr zu schätzen weiß.


Neckarbischofsheim: Wenn die Bushaltestelle zur Gefahrenzone wird

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Neckarbischofsheim. (fro) Schon in der vorherigen Gemeinderatssitzung hatte Stadtrat Michael Krieger von einem „Riesenproblem“ berichtet: Ein Vollernter hatte an der Bushaltestelle in der Untergimperner Ortsdurchfahrt zwei Poller umgefahren. Krieger habe sich gar nicht ausdenken wollen, was passiert wäre, wenn dort Kinder gestanden hätten. Die steigen dort nämlich in den Schulbus ein. „Wir müssen hier sofort was machen“, hatte er auf der Sitzung gefordert. Mitarbeiter des Bauhofs hatten die abgerissenen Poller am nächsten Tag wieder montiert, damit sei die Gefahr für Wartende aber noch nicht gebannt.

So wurde ins Spiel gebracht, die Haltestelle nach hinten zu versetzen, um mehr Abstand zur Straße zu schaffen. Früher habe es ein offenes Tor, das auf den hinter dem Wartehäuschen gelegenen Spielplatz führte, gegeben. So hätten die Kinder meistens auf dem Spielgelände gewartet und seien so außerhalb der Gefahrenzone gewesen.

Der Durchgang ist aber mittlerweile zu, damit Kinder, die auf dem Gelände spielen, eben nicht auf die Landstraße rennen können. Die Verwaltung hatte dann bekannt gegeben, dass die Haltestelle sowieso barrierefrei umgebaut werden müsse. In diesem Zuge wolle man sie dann auch sicherer gestalten.

Thomas Seidelmann fragte zu dem Thema auf der jüngsten Sitzung noch mal nach. Roland Herbold vom Technischen Bauamt berichtete, dass der Umbau für beide Haltestellen an der Ortsdurchfahrt grob geschätzt 35.000 Euro koste. Bürgermeisterin Tanja Grether teilte mit, dass man hoffe, in das Förderprogramm zum barrierefreien Ausbau der Haltestellen aufgenommen werde, um sich die Versetzung leisten zu können.

Stadtrat Rüdiger Knapp brachte kein Verständnis für den Rhein-Neckar-Kreis auf, der beispielsweise für eine Tempo-30-Begrenzung auf der Ortsdurchfahrt sorgen könne – das aber ablehnt, da es sich um eine Landstraße handelt, wie Grether erklärte. „Muss denn erst was passieren?“ fragte Knapp rhetorisch ins Rund.

Laut Bürgermeisterin ist der Antrag auf Aufnahme ins Förderprogramm gestellt. Ob die Stadt aufgenommen wird, erfahre man voraussichtlich im April 2020. Wenn das klappe, könne man auch direkt mit der Sanierung und Rückversetzung der Bushaltestellen beginnen. Falle der Förderbescheid negativ aus, müsse sich der Gemeinderat Gedanken machen, ob man selbst zahle.

Was die Geschwindigkeitsbegrenzung angehe, verweist Grether auf die Poller. Mit diesen könne man auf der nächsten Verkehrstagefahrt beweisen, dass Lkw regelmäßig auf den Gehweg kommen würden. Das sei, neben Lärmschutz, eine der Voraussetzungen, dass das Land 30er-Schilder aufstelle.

Sinsheim: Der Festplatz ist fertig

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Von Tim Kegel

Sinsheim. Ein Jahr lang war er gesperrt. Seit gestrigen Mittwoch ist der Festplatz der Stadt Sinsheim wieder nutzbar. Die rund 8000 Quadratmeter große Fläche soll ihrer Hauptaufgabe jetzt besser gerecht werden als früher, hieß es bei der Freigabe.

Bei Festveranstaltungen wie dem Fohlenmarkt sei die alte Stromversorgung regelmäßig wegen Überlastung in die Knie gegangen, weiß Tobias Schutz, Baudezernent der Stadt. Inzwischen wurden drei moderne Verteilerkästen und eine Trafostation installiert. Unter dem Asphalt liegen rund 2,7 Kilometer Kabel, 410 Meter Wasserleitung und 700 Meter Rohrleitung für Schmutz- und Regenwasser. Sie enthalten ein Filtersubstrat. Saniert wurde auch das nahe Teilstück der Lilienthalstraße. „Irre, was man im Boden alles gefunden hat“, sagt Oberbürgermeister Jörg Albrecht; „auch Rohre, die nicht dorthin geführt haben, wo sie hin führen sollen“. Die neue Platzgestaltung diene daher auch der Reinhaltung des nahen Ilvesbachs. Aus Nutzerfreundlichkeit wurde die Beleuchtung am Rand des Platzes postiert.

Kritik musste die Sanierung in der Anfangsphase bei Pendlern und Freibadnutzern einstecken, die den Platz außerhalb des Veranstaltungsbetriebs als kostenlose Parkfläche für – auch weiterhin – bis zu 450 Fahrzeuge nutzen. „Es war nicht möglich, nur im Winter zu bauen“, entgegnet Albrecht, was an der langen Bau- und Planungszeit des „anspruchsvollen Projekts“ liege. Rund 1,5 Millionen Euro kostet die Sanierung, zusätzliche 500.000 Euro flossen als Sanierungszuschuss.

Die Auswirkung der Bauphase auf die Freibad-Frequentierung sei letztlich geringer gewesen als befürchtet, sagte Stadtwerke-Chef Andreas Uhler am Dienstagabend im Gemeinderat. Knapp 110.000 Gäste hätten das Bad in der Saison 2019 besucht, „rund 4000 weniger als im langjährigen Durchschnitt“.

Begrünung ist ein großes Thema auf dem Platz: Verwendet wurden fünf robuste und wärmeliebende mediterrane Stileichen, sagt Infrastrukturamts-Leiter Bernd Kippenhan. Als Bodendecker hinzu kommen künftig diverse Kräuter, darunter Thymian und Salbei, sobald die Pflanzzeit beginnt.

Siegelsbach: Waldstück soll für Parkhaus für M&M Logistikpark weichen

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Von Falk-Stéphane Dezort

Siegelsbach. Der M&M Logistikpark im Gewerbegebiet „Am Mührigweg“ platzt aus allen Nähten. Nun soll er erweitert werden. Ein entsprechender Antrag stand nun im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Geplant ist, die im westlichen Teil der Anlage bisher nicht gewerblich verwendeten Flächen ebenfalls für den Logistikpark zu nutzen. So sollen neben einer vorhandenen Fahrzeugaufbereitungshalle ein Parkhaus und neue Auto-Stellplätze entstehen.

Rund ein Viertel des knapp sieben Hektar großen Teilstücks des Gewerbegebiets auf dem die Erweiterung angedacht ist, wurde mit dem Bebauungsplan „Am Mührigweg – Nord“, der im Dezember 2016 inkraft getreten ist, als sogenannte Schutzzone ausgeschrieben. Auf ihr befinden sich Bewuchs- und Waldflächen der ehemaligen Heeremunitionsanstalt (Muna), die im Zuge einer Erweiterung gerodet werden müssten.

Nicht bei allen Gemeinderäten fanden die Erweiterungspläne Anklang. Einerseits sei es für Torsten Weidemann zu begrüßen, wenn sich eine Firma, die sich in Siegelsbach angesiedelt hat, auch erweitern will, aber andererseits handle es sich um eine Schutzzone. „Je mehr da weg genommen wird, umso schlechter ist das.“

Für ihn sei das Vorhaben „keine gute Sache“ zumal man noch keine passende Aufforstungsfläche im Blick habe. Diese müsse erst einmal gefunden werden. „Und was passiert in drei oder fünf Jahren? Dann wird wieder erweitert“, blickte Weidemann schon in die Zukunft und kritisierte auch diesbezüglich weiteren Flächenverbrauch.

„Den Bestand auf dem Grundstück kann man nicht mit einem Wald vergleichen. Es ist eine Aufwühlfläche“, erklärte im Gegenzug Andreas Braun vom Vermessungsbüro „Braun und Nagel“. Dort gebe es wenig älteren Baumbestand, und man habe die Fläche nicht schon vor drei Jahren überbaut, um unnötige Kosten zu produzieren. Man habe abwarten müssen, wie sich der Park entwickelt.

Braun betonte, dass sich die zu rodenden Flächen bereits auf dem Grundstück des Logistikparks befinden und kein weiterer Wald abgeholzt werden wird. Zudem müsse die Firma Marbach als Vorhabenträger für einen naturschutzrechtlichen Ausgleich sorgen. Dies könne beispielsweise durch den Erwerb einer Ökopunkte-Maßnahme – also ein Vorhaben, das die Natur aufwertet wie beispielsweise aufgeforstete Flächen oder ein Amphibientunnel – erfolgen. In puncto Artenschutz greife man auf die Ergebnisse der 2016 angelegten Untersuchungen zu Vögeln, Fledermäusen, Reptilien und Amphibien zurück. Die Haselmaus, für die die Spedition Marbach bereits 2017 eine Maßnahme zum Fortbestand ergreifen musste, werde zusätzlich untersucht.

„Jeden Tag verschwinden 70 Hektar Ackerfläche unter Asphalt. Wir müssen dem Einhalt gebieten“, meinte indes Gunter Koos. Da es sich im Logistikpark aber um eine „minderwertige Fläche“ handle, die aufgrund der Muna eine gewisse Vorgeschichte hat, gebe es nichts besseres als diese Fläche zu reaktivieren anstatt andernorts eine Ackerlandschaft zu verbrauchen.

Das Gremium stimmte bei einer Enthaltung für die Auf- und Vorstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Am Mührigweg – Nord 1. Änderung“ sowie für den Bebauungsplanvorentwurf und beschloss die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden.

Bad Rappenau: Vollsperrung der L1107 am kommenden Wochenende

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Bad Rappenau. (rnz) Für den Abbruch des südlichen Brückenbauwerks der Autobahnbrücke an der Anschlussstelle Bad Rappenau im Rahmen des A6-Ausbaus durch die ViA6West wird die Landesstraße 1107 zwischen Bonfeld und Fürfeld von Samstag, 16. November, 5 Uhr, bis Montag, 18. November, 5 Uhr, voll gesperrt. Dies teilt die ViA6West mit. Für das Vorhaben wird die Brücke an den Seiten bereits freigelegt.

Die Zufahrten zu den Gewerbegebieten „Buchäcker“ und „Wilhelm-Hauff-Straße“ sowie zum Autohof-24 sind jederzeit gewährleistet. Die Anschlussstellen der Autobahn in Fahrtrichtung Mannheim beziehungsweise Heilbronn sind von der Sperrung nicht betroffen und können über die Umleitung angefahren werden. Die Strecke über Bonfeld – Kirchhausener Straße – B39 (U62/ U64) ist entsprechend ausgeschildert.

Verfolgungsjagd bei Sinsheim: 21-Jähriger rast durch die A6-Baustelle mit 200 km/h

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Sinsheim. (pol/mare) Ein 21-jähriger BMW-Fahrer ist am frühen Donnerstagmorgen mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn A6 bei Sinsheim gerast. Wie die Polizei mitteilt, lieferte er sich eine Verfolgungsjagd mit den Beamten - auch durch die Baustelle.

Der junge Mann wurde kurz vor ein Uhr bei einer Geschwindigkeitskontrolle zwischen den Anschlussstellen Sinsheim und Sinsheim Süd in Fahrtrichtung Mannheim mit einer Geschwindigkeit von fast 200 km/h bei erlaubten 120 km/h gemessen. Die Beamten folgten dem Fahrzeug und schlossen schließlich in Höhe der Tank- und Rastanlage Kraichgau auf dden BMW auf, als dieser langsam hinter einem Lastwagen fuhr.

Beim Überholen erkannten die Polizisten einen jungen Mann mit Bart am Steuer. Als sie sich vor das Fahrzeug gesetzt und den Fahrer zum Folgen aufgefordert hatten, wechselte dieser immer weiter nach links, beschleunigte stark und brauste schließlich davon. Die Polizisten folgten mit Blaulicht und Martinshorn.

Der junge Mann raste anschließend mit hoher Geschwindigkeit auch durch den Baustellenbereich, so dass die Polizisten ihn schließlich aus den Augen verloren. Obwohl die Beamten nach dem Baustellenbereich schließlich wieder mit einer Geschwindigkeit von fast 200 km/h weiterfuhren, fanden sie den BMW nicht mehr und brachen die Verfolgung ab. Das Fahrzeug wurde wenig später aber auf der Tank- und Rastanlage Lorsch gefunden und auch kontrolliert. Dabei wurde ein 21-jähriger Mann als Fahrer des BMW bestätigt.

Gegen den jungen Mann wird nun wegen Straßenverkehrsgefährdung und des Verdachts des verbotenen Kraftfahrzeugrennens ermittelt. Sein Führerschein wurde zu den Akten genommen.

Neckarbischofsheim: Wenn die Bushaltestelle zur Gefahrenzone wird (Update)

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Neckarbischofsheim. (fro) Schon in der vorherigen Gemeinderatssitzung hatte Stadtrat Michael Krieger von einem „Riesenproblem“ berichtet: Ein Vollernter hatte an der Bushaltestelle in der Untergimperner Ortsdurchfahrt zwei Poller umgefahren. Krieger habe sich gar nicht ausdenken wollen, was passiert wäre, wenn dort Kinder gestanden hätten. Die steigen dort nämlich in den Schulbus ein. „Wir müssen hier sofort was machen“, hatte er auf der Sitzung gefordert. Mitarbeiter des Bauhofs hatten die abgerissenen Poller am nächsten Tag wieder montiert, damit sei die Gefahr für Wartende aber noch nicht gebannt.

So wurde ins Spiel gebracht, die Haltestelle nach hinten zu versetzen, um mehr Abstand zur Straße zu schaffen. Früher hätten die Kinder meistens auf dem Spielgelände hinter der Haltestelle gewartet und seien so außerhalb der Gefahrenzone gewesen.

Jetzt befindet sich dort allerdings ein Zaun, damit Kinder, die auf dem Gelände spielen, eben nicht auf die Landstraße rennen können. Die Verwaltung hatte dann bekannt gegeben, dass die Haltestelle sowieso barrierefrei umgebaut werden müsse. In diesem Zuge wolle man sie dann auch sicherer gestalten.

Thomas Seidelmann fragte zu dem Thema auf der jüngsten Sitzung noch mal nach. Roland Herbold vom Technischen Bauamt berichtete, dass der Umbau für beide Haltestellen an der Ortsdurchfahrt grob geschätzt 50.000 Euro koste. 35.000 Euro für Versetzung und barrierefreien Umbau der einen, 15.000 Euro für den Umbau der anderen Haltestelle. Bürgermeisterin Tanja Grether teilte mit, dass man hoffe, in das Förderprogramm zum barrierefreien Ausbau der Haltestellen aufgenommen werde, um sich die Versetzung leisten zu können.

Stadtrat Rüdiger Knapp brachte kein Verständnis für den Rhein-Neckar-Kreis auf, der beispielsweise für eine Tempo-30-Begrenzung auf der Ortsdurchfahrt sorgen könne – das aber ablehnt, da es sich um eine Landstraße handelt, wie Grether erklärte. „Muss denn erst was passieren?“ fragte Knapp rhetorisch ins Rund.

Laut Bürgermeisterin ist der Antrag auf Aufnahme ins Förderprogramm gestellt. Ob die Stadt aufgenommen wird, erfahre man voraussichtlich im April 2020. Wenn das klappe, könne man auch direkt mit der Sanierung und Rückversetzung der Bushaltestellen beginnen. Falle der Förderbescheid negativ aus, müsse sich der Gemeinderat Gedanken machen, ob man selbst zahle.

Was die Geschwindigkeitsbegrenzung angehe, verweist Grether auf die Poller. Mit diesen könne man auf der nächsten Verkehrstagefahrt beweisen, dass Lkw regelmäßig auf den Gehweg kommen würden. Das sei, neben Lärmschutz, eine der Voraussetzungen, dass das Land 30er-Schilder aufstelle.

Update: Donnerstag, 14. November 2019, 16.07 Uhr

Sporthallenneubau in Siegelsbach: Es kann endlich losgehen

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Siegelsbach. (fsd) Das Warten hat ein Ende. Rund sechs Wochen nach dem geplanten Baubeginn kann es in puncto Sporthallenneubau nun endlich losgehen. In seiner zurückliegenden Sitzung hat der Gemeinderat das letzte noch fehlende wesentliche Gewerk, die Rückbauarbeiten, vergeben. Zu einem Pauschalpreis in Höhe von rund 183.000 Euro hat das Gremium der Firma Schleiht aus Mannheim den Auftrag erteilt.

Die erste Ausschreibung, die bis Anfang September lief, musste in der Sitzung am Monatsende noch aufgehoben werden. Damals reichte lediglich eine Firma ein Angebot in Siegelsbach ein. Dieses lag mit 45 Prozent deutlich über dem vom Architekturbüro Neuhäuser ausgearbeiteten bepreisten Leistungsverzeichnis. In Rücksprache mit dem Regierungspräsidium Stuttgart entschloss man sich dazu, die Ausschreibung aufzuheben und in eine eingeschränkte Ausschreibung zu gehen. So konnte das Architekturbüro mögliche Interessenten direkt kontaktieren und Angebote einholen. Auch die Sportstättenförderung in Höhe von rund 291.000 Euro – immerhin rund zehn Prozent der Bausumme –, die bis Ende September hätte abgerufen werden sollen, konnte gesichert werden und steht der Kommune weiterhin zur Verfügung.

„Die Extrarunde konnten wir mit einem positiven Ergebnis überstehen“, sagte Bürgermeister Tobias Haucap. Das von der Firma Schleiht abgegebene Angebot liege rund 80.000 Euro unterhalb der September-Offerte und rund vier Prozent unter dem Leistungsverzeichnis, erklärte der Rathauschef zufrieden. Am Donnerstag wurde nun die Baustelle eingerichtet. In den nächsten Tagen sollen auch die ersten Bagger anrollen. Haucap geht davon aus, dass die Rückbauarbeiten bis Anfang 2020 andauern werden und sich die Fertigstellung, die für Oktober 2020 geplant war, verschieben wird. Ein angepasster Zeitplan soll noch veröffentlicht werden.


Bad Rappenau/A6: Medikamente im Rücksitz versteckt

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Bad Rappenau/A6. (rnz) 80 Blisterstreifen mit jeweils sieben Tabletten eines verschreibungspflichtigen Medikaments förderten Zöllner der Kontrolleinheit Verkehrswege bei der Überprüfung eines in Frankreich zugelassenen Autos zutage.

Bei der verdachtsunabhängigen Kontrolle auf der Autobahn 6 in der Nähe von Bad Rappenau gab der Fahrer an, keine anmeldepflichtigen Waren mit sich zu führen. Er sei von Frankreich nach Österreich unterwegs, sagte der 25-jährige Franzose am Steuer seines SUV bei der Zollkontrolle. Die Beamten entschlossen sich, das Fahrzeug auf dem Parkplatz Bauernwald Süd etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Versteckt in einem Hohlraum unter der Rücksitzbank und verpackt in einer Plastiktüte fanden sie die Tabletten. Diese stellten sich als „Subutex“ heraus, ein Präparat, das als Drogenersatzstoff und sehr starkes Schmerzmittel eingesetzt und dem eine stark suchtfördernde Wirkung zugeschrieben wird.

Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Die Tabletten wurden vom Zoll sichergestellt. Der Richter des zuständigen Amtsgerichts ordnete für den Beschuldigten Untersuchungshaft an. Die weiteren Ermittlungen hat das Zollfahndungsamt Stuttgart übernommen.

Neckarbischofsheim: Stadt soll aus Dornröschenschlaf erwachen

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Von Friedemann Orths

Neckarbischofsheim. Wie soll der historische Stadtkern in Zukunft aussehen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hatte die Stadt zwei Stadtplanerinnen und Architektinnen vom Stuttgarter Stadtentwicklungsbüro „STEG“ auf die jüngste Gemeinderatssitzung eingeladen. 

Die Gemeinde hatte die Firma engagiert, um Grundsätze für die Sanierung der Innenstand festzulegen. So soll gewährleistet sein, dass das Stadtbild einheitlich wirkt und sich neue oder sanierte Gebäude passend in die vielen denkmalgeschützten und erhaltenswerten Bauten einfügen. Insgesamt erstreckt sich das Gebiet über rund 9,4 Hektar und umfasst die Von-Hindenburg-Straße ebenso wie die Hauptstraße. Etwa 30 Prozent der Gebäude stünden hier unter Denkmalschutz. Knapp 1,2 Millionen Euro stehen für die Sanierungen bereit, davon zahlt 60 Prozent das Land, 40 Prozent muss die Stadt berappen. Das Programm läuft bis 2026.

Als Ziel listete Marion Bürkle von der „STEG“ den „Erhalt und die Verbesserung des Bestands“ auf. Darunter fallen private und kommunale Erneuerungsmaßnahmen, wie beispielsweise an der Stadtmauer oder dem Alten Rathaus. Das Interesse an dem Sanierungsprogramm bei Besitzern von denkmalgeschützten Gebäuden in dem Areal sei allerdings bisher „relativ verhalten“, sagte Bürkle. Bislang hätten nur die Besitzer von fünf Gebäuden Interesse bekundet. Ein Grund könnten die relativ hohen Investitionen sein, die ein Privatmann oder eine -frau leisten müssten, um Fördergelder zu bekommen: Erst ab einer Summe von 50.000 Euro gibt es Geld vom Land, nämlich einen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der Gesamtkosten. Wer mehr Geld investiert, kann mit höheren Zuschüssen rechnen. Das Programm gilt nur für denkmalgeschützte Gebäude mit beschädigter Fassade.

Stadtplanerin und Landschaftsarchitektin Christine Neuberger, ebenfalls „STEG“, erläuterte dem Gremium dann die Gestaltungsgrundsätze, die für Neubauten und bei Sanierungen gelten sollen. Sie empfahl, solche „Regeln“ aufzustellen, da Gemeinden, die dies nicht täten, oft von den Vorhaben der Besitzer überrascht seien und sich manche überhaupt nicht ins Stadtbild einfügen würden. Neckarbischofsheim habe ein „sehr sensibles und wichtiges Ortsbild“, Neuberger bezeichnete es sogar als „besonders und homogen“.

Insgesamt gebe es im Gebiet 29 große denkmalgeschützte Gebäude in privater Hand, zu denen 19 erhaltenswerte Gebäude hinzukommen – eine „große Anzahl“, wie Neuberger sagte. Erhaltenswerte Gebäude befinden sich in der Nähe denkmalgeschützter Gebäude und sorgen dafür, dass die geschützten Bauten gut ins Stadtbild passen.

Ein harmonisches Bild entstehe beispielsweise, wenn an den alten Gebäuden passende Fensterläden und Türrahmen angebracht und die Fassadenfarben einheitlich seien. In Neckarbischofsheim hatte Neubauer folgende „prägende Elemente“ ausgemacht: verputzte Fassaden mit Fenstereinrahmungen aus Naturstein – sogenannte Faschen –, vereinzeltes Fachwerk, eine dichte Bebauung und steile, rotbraune Satteldächer mit Dachgauben. Diese gelte es zu erhalten.

Man empfehle, keine großen Dachfenster zu verbauen und die Fassaden hell zu gestalten. Balkone oder Wintergärten sollten im Sanierungsgebiet nur auf der Hinterseite der Gebäude angebaut werden. Auch große Fensterfronten fügten sich nicht gut in das Stadtbild ein, hier sollten mehrere Fenster nebeneinander angeordnet werden. Schaufenster sollten nur im Erdgeschoss zulässig sein und gegliedert werden, sodass keine große Glasfront entstehe. Ebenso unerwünscht: große Werbebanner, die das sanierte Gebäude verdecken, glänzende Ziegel oder Fotovoltaikanlagen. Diese sollten auf Nebengebäuden angebracht werden.

Dabei betonte die Stadtplanerin allerdings, dass dies bislang nur Empfehlungen seien und man zudem eine „gewisse Flexibilität“ habe. Es gelte vor allem, die Bürger für die „versteckte Perle an Bausubstanz“, die es in Neckarbischofsheim gebe, zu sensibilisieren und den Stadtkern „aus dem Dornröschenschlaf“ zu wecken.

Für diese „weichere Form der Gestaltungsgrundsätze“, wie Bürgermeisterin Tanja Grether sagte, votierten die Gemeinderäte dann einstimmig.

Bad Rappenau: Das geht ab beim Rock- und Metal-Festival "Geschrubb & Geschepper"

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Bad Rappenau. (fsd) Fans von eingängigen Gitarrenriffs, krachendem Schlagzeug und wummerndem Bass kommen am morgigen Samstag in der Mühltalhalle in der Heinsheimer Straße 65 wieder auf ihre Kosten. Denn dann findet zum sechsten Mal das „Geschrubb & Geschepper“-Festival (GUG) der Initiative für Jugendkulturförderung statt.

Beim Line-up haben die Verantwortlichen wie gewohnt auf einen Mix aus bundesweiten und regionalen Künstlern geachtet. Während zu Auftritten von den Berliner Punkern „Smile & Burn“, „8Kids“ aus Darmstadt und der Heilbronner Band „Even Temper“, die mit neuem Sänger und Bassisten am Start ist, in ganz Deutschland die Zuschauer pilgern, stehen mit der Eppinger Metalcore-Band „Nevermore Awake“ noch Künstler, die am Anfang ihrer Karriere stehen, im Aufgebot des GUG.

Abgerundet wird das Programm mit den Mannheimern „The Oblyvion“, Rock und Metal von „Inge und Heinz“ aus Luckenwalde und Alternative-Musik von „Noire“. Letztere stehen zum Auftakt um 17 Uhr auch als erste auf der Bühne.

Die Vorbereitungen in der Mühltalhalle laufen derweil Hochtouren. Derzeit stehe vor allem das Feintuning im Mittelpunkt. „Die Headliner bringen ihre eigenen Techniker mit. Die wollen wissen, welche Lampen wir haben“, gibt GUG-Vorsitzender Dennis Stichling einen Einblick in die Abstimmungsarbeit, die geleistet werden muss. Für ihn ist es das erste GUG als Hauptverantwortlicher.

Als stellvertretender Vorsitzender stand er die letzten Jahre für gewöhnlich hinter Domenic Feuchter, der inzwischen aus der Vorstandschaft ausgeschieden ist. „Ich habe auch die Jahre davor mehr oder weniger immer alles mitbekommen“, sagt Stichling. „Man hängt nun ein bisschen anders in der Verantwortung.“ Neu im Vorstand ist Angelo Filippi als Schriftführer.

Für einen reibungslosen Ablauf des Festivals sind am Samstag wieder rund 40 bis 50 Helfer der Jugendkulturförderung im Einsatz. Hinzu kommen Ehrenamtliche des Fördervereins Heinsheim, die seit der Premiere 2014 mit dabei sind und immer das komplette Bar- und Küchenpersonal stellen. „Ohne die, wäre das alles nicht zu stemmen“, betont Stichling. Er rechnet mit rund 300 bis 500 Zuschauern. Karten gebe es noch ausreichend an der Abendkasse. Ein Ticket kostet 20 Euro.

Info: Den genauen Zeitplan gibt es hier

A6 bei Bad Rappenau: Autobahn nach Massenunfall voll gesperrt

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A6 bei Bad Rappenau. (jubu/mare) Die Autobahn A6 ist nach einem Massenunfall zwischen Untereisesheim und Bad Rappenau aktuell voll gesperrt. Ersten Informationen zufolge kam es gegen 13.15 Uhr in Fahrtrichtung Mannheim zu dem Unfall.

Acht Fahrzeuge sollen in der zweispurigen Baustelle beteiligt sein. Verletzte hat es dem Anschein nach keine gegeben, die Bergungsarbeiten dauern an. Der Abschlepper steht aber aktuelle ebenfalls im Stau und soll nun über die Gegenfahrbahn an den Unfallort kommen.

Auch in der Gegenrichtung zwischen Sinsheim-Steinsfurt und Bad Rappenau hat es wenig später gekracht. Auch hier entstand Sachschaden. Die Autobahn wird noch bis circa 15.45 Uhr voll gesperrt bleiben.

Weitere Informationen folgen ...

A6 bei Bad Rappenau: Autobahn nach Massenunfall voll gesperrt (Update)

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A6 bei Bad Rappenau. (jubu/mare) Acht beschädigte Fahrzeuge und zwanzig Kilometer Stau: Das ist die Bilanz der zwei Auffahrunfälle. Wie ein Polizeisprecher gegenüber der RNZ mitteilte, ereignete sich der Unfall gegen 13.15 Uhr zwischen den Anschlussstellen Heilbronn/Untereisesheim und Bad Rappenau in Fahrtrichtung Mannheim. Im dortigen Baustellenbereich, wenige Kilometer vor der Abfahrt Bad Rappenau waren zunächst fünf Fahrzeuge und unmittelbar dahinter drei weitere Pkw aufeinandergeprallt.

Verletzt wurde bei der Kollision zum Glück niemand. Auf der Anfahrt zur Unfallstelle erlebten die Beamten Szenen, die dreister kaum sein könnten: Ein Kurierfahrer sowie ein Audi-Lenker folgten den Rettungskräften durch die nur spärlich gebildete Rettungsgasse.

Den Einsatzkräften gegenüber behauptete der Zusteller, er müsse seine Pakete schnell in die Zustellstation nach Bad Rappenau bringen. Beide Fahrzeuglenker erwartet nun eine Anzeige.

Beim Unfall selbst waren letztlich zwei Fahrzeuge nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Während Unfallaufnahme und Bergung blieb die Autobahn bis gegen 15.30 Uhr gesperrt. Die Bergeunternehmen mussten wegen der teilweise katastrophalen Rettungsgasse entgegen der Fahrtrichtung anfahren.

Ein weiterer Unfall ereignete sich gegen 14.20 Uhr zwischen den Anschlussstellen Sinsheim-Steinsfurt und Bad Rappenau in Richtung Heilbronn. In Höhe der Abfahrtsspur war ein BMW im dichten Verkehr auf einen Pritschenwagen aufgefahren. Auch hier blieb es bei Sachschaden. Den Gesamtschaden konnten die Beamten zunächst nicht beziffern.

Update: 15. November 2019, 16 Uhr

A6/Sinsheim: Sprinter schiebt Pkw ineinander

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A6/Sinsheim. (jubu) Bereits zum zweiten Mal müssen Rettungskräfte am Freitag auf die A6 ausrücken. Auch in diesem Fall kam es zu kilometerlangen Staus hinter der Unfallstelle.

Gegen 19.30 Uhr hatte sich zwischen den Anschlussstellen Sinsheim-Süd und Sinsheim in Fahrtrichtung Mannheim ein Stau gebildet. Mehrere Pkw mussten deshalb verkehrsbedingt bis zum Stillstand abbremsen. Dies erkannte der Fahrer eines Sprinters offenbar zu spät und prallte auf die stehenden Fahrzeuge. Der Sprinter wurde im Frontbereich stark beschädigt, auch die Airbags lösten aus.

Verletzt wurde bei der Kollision niemand. Während der Unfallaufnahme waren der rechte und mittlere Fahrstreifen gesperrt. Hinter der Einsatzstelle bildete sich ein Stau von rund sechs Kilometer Länge. Im Bereich der Unfallstelle kommt es durch den Übergang von drei auf zwei Fahrspuren in den Baustellenverkehr immer wieder zu Rückstaus. Der Mercedes-Sprinter war nicht mehr fahrbereit und musste von einem Abschleppunternehmen von der Unfallstelle abtransportiert werden.

Erst am Mittag hatten die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun. Bei Bad Rappenau waren bei einer Massenkollision acht Fahrzeuge ineinander geprallt.

Prozess wegen Brandstiftungsserie: "Mein Leben kann so nicht weitergehen"

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Von Hans Georg Frank

Kirchardt/Heilbronn. Zwölf Menschen hätten am 21. Mai in Kirchardt „zu Tode kommen“ können, wenn nicht „aufgrund glücklicher Umstände“ vier Feuer frühzeitig gelöscht worden wären. Deshalb wertete die Staatsanwältin bei der Prozesseröffnung vor dem Landgericht Heilbronn die Serie von Brandstiftungen auch als „versuchten Mord“. Angeklagt ist der 38-jährige Leiharbeiter Michal C. aus Polen, der zwar seinen immensen Wodkakonsum aufzählen kann, was ihm zur Last gelegt wird hat er in seinem Gedächtnis aber angeblich nicht gespeichert. „Immer wenn es interessant wird, setzt die Erinnerung aus“, kommentierte der Vorsitzende Richter Roland Kleinschroth das Verhalten.

An jenem Dienstag im Mai rückte die Feuerwehr in Kirchardt zu vier Bränden in der Vorstadtstraße aus. Um 2.17, 2.46, 3.51 und 10.10 Uhr entstand durch die Zündeleien ein Sachschaden von über 570.000 Euro. Es wurden Fahrzeuge und Fassaden beschädigt sowie eine Werkstatt und ein Schuppen zerstört. „Schlafende Hausbewohner hätten zu Tode kommen können“, sagte die Staatsanwältin, etwa in den Flammen, aber auch durch Gase und giftige Dämpfe. Aber entgegen den Vorstellungen des Angeklagten sei rechtzeitig gelöscht worden. Er habe versucht, die Menschen „heimtückisch zu töten“.

Der aus Kattowitz stammende Angeklagte weiß angeblich nichts von den Taten, die ihm zur Last gelegt werden. Seit seinem 18. Geburtstag habe er „massive Probleme mit Alkohol“. Zuletzt habe er bis zu fünf Flaschen Wodka täglich geleert, behauptete er. Er habe oft bis zur Bewusstlosigkeit getrunken. Die Anklage geht davon aus, dass er zum Tatzeitpunkt „erheblich alkoholisiert“ gewesen ist.

Michal C. hatte in seiner Heimat eine Lehre als Elektromechaniker abgebrochen, er schlug sich durch mit Gelegenheitsjobs, hat auch mal in Holland acht Monate lang Käse sortiert. Am 5. Mai kam er nach Deutschland, weil er im Radio gehört hatte, dass es hier Arbeit gebe. In Kirchardt stand er in Diensten einer Leiharbeitsfirma, er sollte auf der Baustelle einer Deponie eingesetzt werden. Doch bereits am ersten Tag machte er blau, den Rest der Woche seien seine Leistungen „sehr mangelhaft“ gewesen, sagte sein ehemaliger Chef im Prozess. In der zweiten Woche sei der Pole gar nicht mehr erschienen. Deshalb sollte er die Firmenwohnung in Kirchardt verlassen. Als er erfahren habe, dass zwei seiner Autos angezündet worden seien, habe er an einen Racheakt gedacht und C. verdächtigt, sagte der Unternehmer.

Als der Angeklagte an jenem Nachmittag festgenommen wurde, stellte die Polizei bei ihm angesengte Augenbrauen fest. Ursache dafür sei ein Missgeschick beim Anzünden einer Zigarette gewesen, behauptete er. Dass er tatsächlich der Täter war, schloss er in einer ersten Vernehmung aus. Jetzt sagte er: „Aus den Dokumenten der Polizei geht hervor, dass ich es wohl war, ich kann mich einfach nicht erinnern.“ In einem beschlagnahmten Brief an seine Eltern schrieb der verhaftete Sohn: „Ich habe mich in einen Riesenmist reingeritten.“

Er habe schon mehrfach die Arbeit wegen seiner Alkoholsucht verloren, sagte C. vor Gericht. Auch mit dem Strafvollzug kennt er sich aus, wie er berichtete. Zweimal saß er jeweils mehrere Jahre hinter Gittern wegen Körperverletzung und Verletzung der Unterhaltspflicht. Er ist Vater von zwei unehelichen Söhnen, sechs und elf Jahre alt. Im deutschen Gefängnis hat Michal C. jetzt erkannt: „Mein Leben kann so nicht weitergehen.“ Bei der Verhandlung wurde angedeutet, dass der Angeklagte auch Gegenstände stehlen wollte, „die man zu Geld machen kann, wenn man keines hat“, wie sich Kleinschroth ausdrückte.

Für den Indizienprozess hat der Vorsitzende Richter sechs Verhandlungstage angesetzt. Die Fortsetzung findet am 25. November statt. Bis 18. Dezember sollen 23 Zeugen gehört werden. Auch zwei Sachverständige, ein Psychiater und ein Brandexperte des Landeskriminalamtes, sollen bei der Wahrheitsfindung helfen.


Sinsheim: 125-Millionen-Haushalt der Stadt wird gerade vorbereitet

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Von Tim Kegel

Sinsheim. Eröffnungen, Einweihungen, Feste – und moderate Zukunftsplanung: Die Stadt im Jahr der Landesheimattage Baden-Württemberg ist ein Sinsheim des Zuendebringens, der Abrundung und des Beginns lediglich von bereits beschlossenen Projekten. So plant es das Rathaus, und entsprechend sieht der Haushalt aus, an dem Gemeinderat und Verwaltungsspitze gerade stricken.

Vieldeutig sagte Kämmerer Ulrich Landwehr bei den Vorberatungen, dass das rund 600-seitige Zahlenwerk „mit spitzer Nadel gestrickt“ sei – kein Platz für glühende Federn oder heiße Nadeln. Eine erste Beratung in den Ausschüssen hat gerade stattgefunden, die zweite Runde trifft sich kommenden Dienstag. Dann erst steht genau fest, wie die Stadt da steht, was bald umgesetzt wird und was später – und welche Akzeptanz es findet.

Unverändert groß ist das Haushaltsvolumen im kommenden Jahr mit 125 Millionen Euro, davon 95 Millionen für den laufenden Betrieb und 30 Millionen bei den Investitionen. Seit Längerem hoch: die Personalkosten mit 28 Millionen Euro – „plus X“, möglicherweise, falls der SPD-Fraktionsantrag durchgeht, eine Stabsstelle fürs Verkehrsmanagement zu schaffen (wir haben berichtet), die man dann wahrscheinlich in den kommenden Etat einrechnen würde. Sinsheims Schulden wurden zwar kontinuierlich abgebaut – wesentliche Projekte fielen zudem in sieben fette Konjunkturjahre – trotzdem sind es etwas über 18 Millionen Euro. Kämmerer Landwehr musste auf Nachfrage einräumen, dass die Pro-Kopf-Verschuldung von über 500 Euro „deutlich über dem Landesdurchschnitt“ liegt.

Die Dr.-Sieber-Halle mit Umfeld, das Areal Drei Könige, der Elsenztalweg und einige wichtige Sanierungen von Verkehrsachsen werden im kommenden Jahr genauso fertig, wie große private Bauprojekte, etwa das Wohnquartier Elsenz-Mitte und das „UP 1“ am Alten Hallenbad. Dann wird sich zeigen, was alles am Ende gekostet und welche Konsequenzen es hat. Rufe nach günstigem Wohnraum werden im Gremium jetzt schon lauter: Sowohl Freie-Wähler-Sprecher Harald Gmelin und Grünen-Mann Alex Riederer sehen es als Zukunftsaufgabe der Stadt Sinsheim an, hierfür den Rahmen zu schaffen, etwa „durch die weitere Zusammenarbeit mit der Baugenossenschaft“. Flächen gebe es auf einem Streifen „entlang der Freibad-Parkplätze“, einem früheren Garten- und Gärtnereigelände. SPD-Mann Helmut Göschel brachte – eher als Vision – die „Überbauung von Parkplatz-Flächen“ zur Sprache. Alexander Hertel erinnerte an eine Teilbebauung am Rand des Burgplatzes, die „schon seit Längerem im Gespräch“ sei. Allesamt mittel- bis längerfristige Projekte, denkt Baudezernent Tobias Schutz. Hierüber spreche man lieber in den Jahren nach 2020, ebenso über ein Sanierungsgebiet, welches sich in Teilen der Innenstadt „rund um den Karlsplatz“ abzeichne. Es liefen aber erste „fruchtbare Gespräche“.

Länger dauert wohl auch – selbst wenn die Sanierungen an der Realschule, der Reihener Wingertsbergschule und der Steinsfurter Schule am Giebel im kommenden Jahr zu Buche schlagen – auch die Digitalisierung der Grundschulen, zumindest bis auf den letzten Stand der Technik. Hierzu gefragt, stellte Schutz die Zahl von „zehn Jahren“ in den Raum. Ein Großteil der Kernstadt-Schulen sei zwar schon jetzt zukunftsfähig bestückt, oder sehr bald. Das Schaffen digitaler Infrastruktur bringe in minder erschlossenen Ortsteilen jedoch oft „einen Rattenschwanz“ an Maßnahmen mit sich, die im selben Zug sinnvoll seien oder nötig würden: „Neue Anschlüsse, neue Kabel, dann ist man schnell beim Brandschutz.“

Feuerwehr bleibt ein großes Thema in Sinsheim: Der Haushalt 2020 soll dem Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses auf dem Gelände der früheren Autobahnmeisterei in der Südstadt den Weg bereiten. Erste Gelder sind eingestellt – mit zehn Millionen Euro geschätzten Gesamtkosten als Hausnummer. Zum Vergleich: Die Realschul-Sanierung kostet rund acht, die Dr.-Sieber-Halle etwa zwölf Millionen Euro. Das Vorhaben in der Schwarzwaldstraße gilt auch in der Verkehrslenkung als bedeutungsvoll, weil hierbei ein ganzes Viertel – bislang weitgehend Brachland – entwickelt und eine schnelle Verbindung von der Neulandstraße zur Landesstraße 550 zwischen Sinsheim und Weiler geschaffen würde. Neue Verkehrsmaßnahmen – vom Gemeinderat und von der Bürgerschaft als dringend notwendig erachtet – finden sich im Haushalt 2020 nicht. Man wolle, hieß es, „keine neuen Baustellen aufmachen“, auch damit der Verkehr bei den Landesheimattagen rund um Sinsheim flüssig rollt.

Im florierenden Süden von Sinsheim wird die Erweiterung der Badewelt mit Hochspannung erwartet. Signale, dass es im kommenden Jahr endlich los geht, gebe es, sagte Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Geländeverkäufe im „Gewerbe- und Freizeitgebiet Süd“ in Höhe von 4,2 Millionen Euro sind im Haushalt eingepreist.

Die Landesheimattage 2020 bringen der Stadt voraussichtlich nur ein Minus von etwa 300.000 Euro ein, Dank kräftigen und unerwarteten Sponsoren-Segens, sagte OB Albrecht. Nach allem, was man weiß, standen andere Kommunen am Ende des Landesfests schlechter da. Über 300 Veranstaltungen seien geplant. Andiskutiert wurde deshalb ein wesentlicher Dreh- und Angelpunkt im Sinsheimer Veranstaltungs-Reigen: die Elsenzhalle, deren Bedarf unstrittig ist. Alexander Hertel regte eine Sanierung an, da die östliche Innenstadt gerade gefördert wurde. Dezernent Schutz hielt es für zielführender, „andere Töpfe“ anzuzapfen, wenn auch möglicherweise erst 2025.

Erstmals nehmen zahlreiche neue Frauen und Männer an den Beratungen Teil – gewählt ins Gremium bei der jüngsten Kommunalwahl – und beteiligten sich rege an der Diskussion, oft zu Detailfragen vom Dienstwagen des OB bis hin zu Lösungen für Radfahrer, Fußgänger, Pflanzen- und Tierwelt.

Haushaltsberatungen in der Endphase bedeuten zeitfressendes „Durchblättern“, Fragen stellen, Seite für Seite. Bis spät abends geht das so. Die Beratungen werden am 19. November ab 18.30 Uhr fortgesetzt. 

Neidenstein: Große Trauer um Helmut Kimmel

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Neidenstein. (bju) Auf der letzten Sitzung des Gemeinderats Ende Oktober hatte Helmut Kimmel mit seinen feinsinnigen und gleichzeitig humorvollen Sätzen das Gremium und die Besucher mal wieder zum Schmunzeln gebracht. Nur eine von vielen Eigenschaften, die viele so sehr an ihm schätzten. Kimmels Herz, in dem er immer Platz für andere Menschen hatte, die Ratschläge brauchten, hat plötzlich aufgehört zu schlagen.

Die Schocknachricht verbreitete sich am frühen Mittwochvormittag schnell, und die Fassungslosigkeit und Bestürzung über den plötzlichen Tod des 63-Jährigen wird noch lange anhalten. Das Burgdorf ohne Helmut Kimmel ist für viele kaum vorstellbar. Die Neidensteiner Persönlichkeit, die manche schon als „Institution“ bezeichneten und die von den Bürgern als „Einer von uns“ betitelt wurde, wird mit seinem besonderen Humor nicht nur im Ort eine große Lücke hinterlassen. Die Beliebtheit des Bürgermeisterstellvertreters, der mehr Trikots von internationalen Fußballvereinen im Schrank hatte als Krawatten, ließ sich nicht nur durch die hohe Stimmenzahl bei den Gemeinderatswahlen ablesen. Egal ob Alt oder Jung, Schwarz oder Weiß, Reich oder Arm – Kimmel machte keine Unterschiede; hatte immer ein offenes Ohr. Egal ob in seinen zahlreichen Vereinsfunktionen oder in den Ausschüssen im Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt. Nur gegen Ungerechtigkeiten oder Unwahrheiten setzte er sich verbal zu Wehr. Seine Meinung hatte Gewicht, auch wenn er selbst immer bescheiden blieb und bei offiziellen Anlässen ungern in der ersten Reihe stand.

1999 hatte er erstmals für den Gemeinderat kandidiert und wurde bei seiner Wiederwahl sofort zum Stimmenkönig. Auf dem Sportplatz war er beim SV Neidenstein als zuverlässiger Platzkassier bekannt, der dort zuvor 17 Jahre als Trainer mit den Bambini dem runden Leder hinterherjagte. Im SPD-Ortsverein hatte er die Funktion des Schrift- und Protokollführers und wurde 2016 für über 40 Jahre SPD-Zugehörigkeit geehrt.

Neben „seinem Neidenstein“, an deren Gestaltung er in den letzten 20 Jahren maßgeblichen Anteil hatte, lag dem gelernten Schreinermeister und Lokalpatrioten besonders seine Familie am Herzen. Die badische Heimat huldigte er mit dem regelmäßigen Hissen der gelb-roten Flagge auf seinem Grundstück mitten im Ortskern. Kimmel war nicht nur ein echter Ur-Neidensteiner, er war ein ganz besonderer Mensch. Er wird vielen fehlen. Dem Burgdorf ganz besonders.

Die Trauerfeier mit Urnenbestattung findet am Samstag, 23. November, 15 Uhr, auf dem Neidensteiner Friedhof statt.

Waibstadt: Mit seinen Bildern erzählt dieser Fotograf Geschichten

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Von Anjoulih Pawelka

Waibstadt. Tim-Oliver Groß ist ein organisierter Mensch. Als Banker muss er das wahrscheinlich auch. Im Privaten scheint er das ebenfalls. Für sein Interview mit der Zeitung hat er schon mal etwas vorbereitet. Mit einem Lächeln zeigt er seine vier Seiten Aufschriebe. Da stehen dann in kunstvoller Schrift Antworten auf mögliche Fragen. Groß will nichts diktieren; kann die Kontrolle über dieses Gespräch und den Artikel gut abgeben. Aber die Aufschriebe scheinen ihm ein wenig Sicherheit zu geben.

Groß ist nicht nur in seinem Beruf als Filialleiter und Marktgebietsleiter bei der Sparkasse erfolgreich, sondern auch mit seinem Hobby – der Fotografie. Sein jüngster Erfolg: Er hat den dritten Platz beim Regionalentscheid des „Blende“ Wettbewerbs belegt.

„Ich möchte mit meinen Fotos Geschichten erzählen und Emotionen einfangen“, sagt der 37-Jährige und fügt hinzu: „Mein Ziel ist es, dass sich der Betrachter in die Situation hineinfühlen kann, so wie ich sie als Fotograf erlebt habe.“ Erst vor drei Jahren hat Groß sich so richtig mit der „ambitionierten Fotografie“ wie er es nennt, beschäftigt. Damals wollte er bessere Urlaubsbilder schießen. Also hat er sich eine Spiegelreflexkamera gekauft. Damit habe die Arbeit aber erst richtig angefangen, erzählt er lachend. Es sei relativ einfach Neues zu lernen, wie zum Beispiel Kameraeinstellungen. Das sei zwar „komplex aber nicht kompliziert“.

2017 ist Groß dann in den Fotoclub Sinsheim eingetreten, den er immer wieder im Gespräch erwähnt. Man merkt, die Gemeinschaft ist für den Vater von Zwillingen wichtig. Zwei Mal im Monat treffen sich dort die Fotobegeisterten; stellen ihre Bilder vor und tauschen sich aus. Groß will sich weiterentwickeln und holt sich daher viel Feedback. „Das Wissen wird einem nicht auf dem Silbertablett präsentiert“, sagt er. Man müsse es schon einfordern. Also schaut er sich ziemlich viele Youtube Videos im Internet an, saugt das Wissen auf; geht zu Workshops und beschäftigt sich auch mit der Bildbearbeitung. Überhaupt sei das eines der wichtigsten Themen, das jeder der fotografiere lernen sollte. Damit könne man „noch einiges rausholen“.

Groß bezeichnet sich selbst als sehr ehrgeizig. „Die größte Motivation für mich ist die Wertschätzung, die ich durch meine Fotos erfahre.“ Das sporne ihn an, immer besser zu werden. An Aufträgen mangelt es ihm nicht, denn es hat sich in seinem Freundeskreis herumgesprochen, dass er schöne Bilder macht. Daher möchte Groß im nächsten Jahr ein Nebengewerbe anmelden, um für seine Arbeit auch ein wenig Geld verlangen zu können. Bestimmte Lieblingsmotive hat der Banker nicht. Er habe schon viel Unterschiedliches ausprobiert, erzählt er, zückt sein Handy und zeigt einige Aufnahmen. Darunter nicht nur Porträts, sondern auch gestellte Bilder, die aber eher selten seien. Für einen Wettbewerb zum Thema „Fankultur in Deutschland“ hat er seinen Schwiegervater mit Zeitung, Deutschlandmütze und Trillerpfeife ausgestattet und ihn an seinem Küchentisch in Szene gesetzt. Groß hat dabei mit Licht und Schatten gespielt. Er habe Spaß gehabt am Stellen der Bilder, sagt er begeistert.

Besonders viel Freude bereitet ihm Zurzeit aber die Eventfotografie. Wenn er davon erzählt, ist der Stolz in seiner Stimme zu hören und er strahlt. So hat er beispielsweise nicht nur das Benefizkonzert „Musik für Celine“, sondern auch die 150 Jahrfeier des Chors „Frohsinn Flinsbach“ oder das kürzlich stattgefundene Konzert von „Isch ebbes“ fotografiert. „Es ist wahnsinnig spannend mitten im Geschehen zu sein und das Event aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben“, schwärmt er.

Für Groß ist die Fotografie vor allem ein Ausgleich zu seinem eher sachlichen Bankerberuf. Daher hat er auch keine festen Fotozeiten. Es solle ja keine Belastung sein und müsse auch mit der Familie unter einen Hut gebracht werden.

Bad Rappenau: Gegen sieben Bagger hatte die A6-Brücke keine Chance

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Bad Rappenau. (fsd) Ein Abbruchspektakel an prominenter Stelle hat am Wochenende Schaulustige in seinen Bann gezogen und für Verkehrsbehinderungen und Umwege gesorgt – wenn auch in geringerem Ausmaß, als erwartet.

Die Stimmung bei den Zuschauern war bestens: Es wurde gescherzt, gefachsimpelt, fotografiert. Schweres Gerät war bei den Abrissarbeiten an der Autobahnbrücke der Autobahn A6 zwischen Bonfeld und Fürfeld im Einsatz. Nachdem der nördliche Teil des 52 Jahre alten Bauwerks bereits im Sommer 2018 abgebrochen und durch eine neue Brücke ersetzt worden war, war nun der südliche Teil an der Reihe. Rund 5000 Tonnen und 2000 Kubikmeter Stahlbeton mussten Platz machen. Nötig machte dies die Tatsache, dass die bestehende Brücke den aktuellen und zukünftigen Belastungsanforderungen nicht mehr gewachsen war.

Um 5 Uhr am Samstagmorgen hatte die verantwortliche Autobahnbetreibergesellschaft „ViA6West“ das Teilstück der L1107 gesperrt. Nachdem die Baggermatratzen ausgelegt waren, konnten die sieben Bagger an die Arbeit gehen. Und schon rumpelten die Betonbrocken mit einem satten Krachen im Sekundentakt auf die schützenden Holzbohlen. Die Stahlstreben und der Beton wurden am Wochenende bereits während der Arbeiten sortiert und sollen recycelt werden. „Der Stein wird gebrochen, pulverisiert und dann schauen wir, ob es dafür einen Abnehmer gibt“, erklärte Simon Dony, Geschäftsführer der „ViA6West“.

Brückenarbeiten entlang der A6 sind in den letzten Monaten keine Seltenheit. So wurden schon auf Höhe Heilbronn-Kirchhausen und bei Sinsheim und Wiesloch Brücken abgerissen und neu gebaut. „Wir haben Routine“, sagte Dony.

Anders als in Sinsheim seien die Arbeiten in Bad Rappenau auch ohne größere Probleme verlaufen. Bei einer Lärmschutzwand am Wirtschaftsweg im Quellbergweg wurde im Zuge der Arbeiten eine fehlerhafte Pfahlgründung festgestellt, sodass die Wand abgebaut und weitere überprüft werden mussten.

Die Arbeiten zwischen Bonfeld und Fürfeld gingen am Samstag schneller voran als angenommen. „Es ist jetzt schon viel passiert, was später hätte passieren sollen“, meinte Dony am Samstagnachmittag. „Wenn wir früher fertig sind, sind wir alle froh.“ Auch am Sonntag kam man gut voran. Aktuell wird auch unter Flutlicht und in mehreren Schichten gearbeitet, um die Sperrung wie geplant bis Montagmorgen, 5 Uhr, aufheben zu können. 

Nachdem der Abriss der 29,5 Meter langen und 19,5 Meter breiten Brücke nun vonstatten gegangen ist, soll zeitnah mit dem Neubau begonnen werden, sagte Dony. Mit der Fertigstellung rechnet der Fachmann aber erst zum Jahresende 2020.

Die nächste Sperrung findet am kommenden Wochenende statt. Für die Verlegung von Spannbetonfertigteilträgern zwischen Sinsheim und Sinsheim Süd ist die A6 von Samstag, 23. November, 20 Uhr, bis Sonntag, 24. November, 9 Uhr, komplett dicht.

Bad Rappenau: "Geschrubb und Geschepper"-Festival in der Mühltalhalle

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Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau. Es ist nicht so laut, nicht so verregnet und nicht so verschlammt: doch in seiner Musikausrichtung steht das „Geschrubb und Geschepper“-Festival (GuG) dem bekanntesten und größten Metalfestival Wacken im gleichnamigen schleswig-holsteinischen Örtchen in nichts nach – nur die Feuerwehrkapelle übernahm nicht den Auftakt.

Bereits zum sechsten Mal lockte das „GuG“ die Liebhaber der härteren Gitarrenriffs in die Mühltalhalle. Jedoch verzeichnete die veranstaltende Initiative für Jugendkulturförderung mit nur rund 200 Zuschauern einen Minusrekord. Der Stimmung bei den Bands und den Besuchern, die gekommen waren, trübte dies aber nicht. Die Musiker hatten allesamt gute Laune im Gepäck und versprühten dies auch bei den Metalfans. Und es hatte auch etwas Positive: So gab es in der zur Konzertlocation umfunktionierten Sporthalle immerhin ausreichend Platz zum Tanzen, für „Circle Pits“ und „Wall of Deaths“.

Bereits am frühen Samstagabend setzten „Noire“ den Startschuss für knapp neun Stunden Live-Musik. Den ersten Glanzpunkt brachten aber die Lokalmatadoren von „Nevermore Awake“ aus Eppingen, die die Halle mit ihrem Metalcore ordentlich zum Beben gebracht haben, auf die Bühne. „Es war einfach geil“, freute sich Bassist Angelo Filippi.

„Es ist egal, ob man vor zehn oder Hunderten Zuschauern spielt, auf der Bühne zu stehen macht einfach Bock“, sagte ein völlig verschwitzter „Smile and Burn“-Gitarrist Sören Frey. Erst wenige Augenblicke zuvor war sein 80-Minuten-Auftritt in Bad Rappenau zu Ende gegangen, schon suchte er das Gespräch mit den Fans. Zuvor hatten schon die Darmstädter „8Kids“ und „Inge & Heinz“ aus Luckenwalde den Besuchern ordentlich eingeheizt. Zum Festival-Abschluss weit nach Mitternacht ließen es die Mannheimer von „The Oblyvion“ in der Mühltalhalle – getreu des Namens der Veranstaltung – ordentlich scheppern.

Doch wie geht es mit dem „Geschrubb und Geschepper“ weiter? Kann sich das kleine Festival trotz sinkender Zuschauerzahlen weiter halten? Bei voller Auslastung passen immerhin bis zu 600 Menschen in die Mühltalhalle. „Es gibt viele Fragezeichen. Es ist schwierig jetzt Entscheidungen zu treffen“, sagte Ehrenvorsitzender der Initiative Domenic Feuchter im Gespräch mit der RNZ.

Aufhören sie bisher nie ein Thema gewesen, auch weil man als Veranstalter jedes Jahr viel Herzblut in das Festival investiert habe. „Es ist immer soweit gut gelaufen. Wir machen das nicht zur Gewinnmaximierung“, betonte Vorsitzender Dennis Stichling. Vielmehr wolle man in der Kurstadt eine Alternative darstellen und auch Jüngeren einen Zugang zur Rock- und Metalmusik eröffnen. „Das ,GuG‘ geht definitiv weiter“, versprach er.

Auch die Besucher fänden es schade, wenn das Festival künftig nicht mehr stattfinden würde. „Es ist gemütlich, alle haben Spaß“, sagte Jana Leye aus Gundelsheim. „Hier herrscht jedes Jahr eine super Stimmung, alle verstehen sich miteinander und haben eine gute Zeit. Es ist kleines familiäres Festival, das die Region braucht“, meinte Rüdiger Wollenstein. Der Heilbronner habe bisher keine Auflage des „GuG“ verpasst und hofft auch noch in den nächsten Jahren das Festival besuchen zu können.

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