Quantcast
Channel: Sinsheim
Viewing all 11211 articles
Browse latest View live

Eppingen: Schnelle Datenleitung nach Elsenz wird gebaut

$
0
0

Von Armin Guzy

Eppingen-Elsenz. Hätte ein fleißiger Elsenzer vor acht Jahren seinen Job an den Nagel gehängt, zum Spaten gegriffen, einen 13 Kilometer langen Graben über Rohrbach nach Eppingen gebuddelt und ein leeres Rohr verlegt, wäre er heute Millionär – und Elsenz hätte schnelles Internet. Es war allerdings niemand so vorausschauend, und so wird es wohl noch einige Monate dauern, bis die heiß ersehnte schnelle Datenverbindung per Glasfaserleitung in Betrieb gehen kann. Immerhin: Der symbolische erste Spatenstich wurde gestern gesetzt.

2011 hatte es die ersten Beratungen gegeben, blickte Ortsvorsteher Mike Frank an dem „bedeutenden Tag für Elsenz“ auf die lange Leidensgeschichte seiner Mitbürger zurück. Und haderte doch mit den Rahmenbedingungen: 1,8 Millionen Euro wird die Glasfasertrasse voraussichtlich kosten, fast die Hälfte davon trägt die Stadt. Die Gemeinderäte hatten die Investition, wie berichtet, im Juli mit zusammengebissenen Zähnen und geballten Fäusten in den Taschen bewilligt, um den digitalen Versorgungsnotstand im nördlichsten Stadtteil zu lindern. Kein Telekommunikationsunternehmen war bereit gewesen, das brachliegende Gebiet auf eigene Rechnung zu erschließen. „Die Stadt macht es nun möglich“, sagte Frank, aber eigentlich kann es nicht sein, dass eine Kommune in Vorleistung tritt, und ein Privatunternehmen dann den Profit macht.“

Aktuell sorgen noch Kupfer- und Koaxialkabel für den Zugang ins weltweite Datennetz. Allerdings mit längst untragbaren Übertragungsraten von maximal vier Megabit pro Sekunde – für die meisten Eingesessenen zu wenig, für Zuzugswillige ein K.o.-Kriterium und für Firmen ein gravierender Standortnachteil. Die Klagen sind seit Langem vielstimmig und wurden zuletzt immer lauter. „Die Stadt ist da eigentlich der falsche Ansprechpartner“, unterstrich auch Oberbürgermeister Klaus Holaschke, „aber sagen Sie das mal dem Bürger.“ Auch in anderen Stadtteilen flutschen die Daten noch nicht überall so schnell, wie es sich viele wünschen, aber die Elsenzer ist bisher am schlechtesten dran. Die Not ist so groß, dass sich die Stadt zum Handeln gezwungen sah, wie bereits vor einigen Jahren in Kleingartach.

Holaschke dankte zwar ausdrücklich den beiden Vertreterinnen des Landesministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration, deren Behörde den stattlichen Zuschuss von 950.000 Euro bewilligt hat, kritisierte aber einmal mehr den mit den Ausbaulücken in Deutschland, der oft ungesicherten Finanzierung und den Tücken eines liberalisierten Marktes.

Wir sind guter Hoffnung, dass das schnelle Internet 2020 ankommt“, sagte er. Mit der Firma Schuler aus Mosbach sei ein Unternehmen mit einem sehr gutem Ruf und viel Erfahrung gefunden worden, lobte er schon im Voraus und versicherte, dass die Suche nach einem Netzbetreiber parallel zum Bau der Trasse laufe. Denn die Glasfaser wird zwar gleich ins Leerrohr eingeblasen, aber es braucht noch ein Unternehmen, das sich dann quasi ins gemachte Nest setzt, die Trasse von der Stadt pachtet und die Daten dann auf die Reise nach Elsenz schickt. 1000 Haushalten und rund 140 Firmen können über die Trasse versorgt werden. Holaschke zweifelt nicht daran, dass sich genügend Interessenten finden, damit sich der Betrieb für ein Telekommunikationsunternehmen dann lohnt.

Dass der Ausbaustandard zumindest zu Beginn noch nicht der allerfortschrittlichste sein wird, weil die Glasfaser – außer den den Gewerbegebieten „Streitland“ in Elsenz und „Wiesental“ in Rohrbach – nicht direkt in die Häuser verlegt wird, nannte Holaschke „den Spatz’ in der Hand“. Er sei sich aber sicher, dass sich die Situation schnell weiter verbessern wird, wenn die Leitung erst mal in Betrieb ist.


Waibstadt: Im Neubaugebiet sollen bald Familien bauen

$
0
0

Von Christian Laier

Waibstadt. „Wir haben in den letzten Jahren viel in die Infrastruktur investiert und deshalb wundert es nicht, dass viele den Wunsch haben, hier bei uns zu wohnen“, erklärte Bürgermeister Joachim Locher die sich abzeichnende starke Nachfrage nach Bauplätzen beim Spatenstich zum Neubaugebiet „Vorderer Kühnberg“ in Waibstadt. Einige Interessierte waren gekommen, um bei heißer Wurst, Bier und alkoholfreien Getränken auf den Beginn der Erschließungsarbeiten anzustoßen.

„Bereits vor geraumer Zeit haben wir zur Wohnbausituation in Waibstadt festgestellt, dass wir neue Bauflächen schaffen und vorhalten müssen. Vor allem junge Familien haben den Wunsch nach Baumöglichkeiten geäußert“, erinnerte Locher an die Intention des Gemeinderats, ein Neubaugebiet zu erschließen. Letztlich entschieden sich die Stadträte für den „Vorderen Kühnberg“ am Ortsrand in Richtung Neidenstein, wo nun ein Baugebiet mit einer Größe von 1,7 Hektar entsteht. „Wenn wir jetzt hier stehen, in herrlicher Südlage, in direkter Nachbarschaft zu Einkaufsmärkten und S-Bahn, dann lädt das zum Bauen doch direkt ein“, sagte Locher.

27 Grundstücke für Einfamilienhäuser und Doppelhäuser werden Bauwilligen zur Verfügung stehen. Der Gesamtaufwand für die Entwicklung und Erschließung beträgt rund 2,1 Millionen Euro. Hiervon entfallen 1,5 Millionen Euro auf die reinen Baukosten wie den Tief- und Straßenbau, die Gestaltung von Grünflächen oder die Versorgung mit Internet und TV. Nach einer Bauzeit von neun Monaten ist die Fertigstellung für Juli 2020 anvisiert.

Auf dem Gelände soll für die Kinder der Bauherren ein öffentlicher Spielplatz entstehen, am nördlichen Gebietsrand wird eine Eingrünung mit Entwässerungsmulde und Wall zum Abhalten des Regenwassers entstehen, der Straßenraum wird mit modernen LED-Leuchten ausgestattet und schnelles Internet durch Glasfasernetze ist ebenfalls vorgesehen.

Die Wasserversorgung schließt an den Bestand am Kühnbergweg und in der Bahnstraße an. Die Entwässerung erfolgt im Mischsystem. Die Anbindung ans Straßennetz erfolgt über einen Ringschluss des Kühnbergwegs. Der Ausbau ist als Mischverkehrsfläche in Pflasterbauweise geplant. Ausreichend Parkmöglichkeiten sollen durch farblich gekennzeichnete Parkplätze geschaffen werden. Abgerundet wird das Gebiet durch den Neubau eines Gehwegs in der Bahnstraße.

Dr. Thomas Dopfer vom Erschließungsträger „ESB Kommunalprojekt AG“ mit Sitz in Bruchsal erinnerte in seiner Ansprache an die bisherigen Meilensteine des Projekts und dankte der Stadt für die bislang „sehr gute Zusammenarbeit“. Die Planung des Gebiets lag in den Händen des Büros „Sternemann + Glup“ in Sinsheim, die Erschließungsplanung fertigte das Ingenieurbüro Willaredt aus Sinsheim, das Bodenordnungsverfahren betreute das Vermessungsbüro „Schwing & Dr. Neureither“ in Sinsheim, das Bodengutachten fertigte die „Töniges GmbH“ in Sinsheim und die Untersuchungen zum Artenschutz sowie die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen oblag dem Büro „Bioplan“ aus Heidelberg. Die ortsansässige Waibstadter Baufirma Hauck erhielt den Zuschlag für die Bauarbeiten.

Sinsheim: Eine teure Trasse für den Umbau der Neulandstraße

$
0
0

Von Christian Beck

Sinsheim. 400.000 Euro muss die Stadtverwaltung in Kürze investieren. Und zwar für 150 Meter Straße, die rund neun Monate später wieder abgerissen werden. Denn das Regierungspräsidium besteht darauf, dass die Neulandstraße während der Zeit, in der der Kreisverkehr gebaut wird, ohne Einschränkung befahrbar bleibt. Eine komplette oder halbseitige Sperrung wurde abgelehnt, da es sich um eine Bedarfsumleitung der Autobahn handelt. Deshalb wird voraussichtlich noch in diesem Jahr parallel zur Neulandstraße ein weiterer Straßenabschnitt gebaut. Zweispurig, mit Beleuchtung und allem drum und dran.

Ausschlaggebend sind die Pläne von Kaufland, auf dem sogenannten Edel-Areal einen neuen Supermarkt zu bauen (wir haben berichtet). Um An- und Abfahrt für Kunden wie für die Anlieferung zu gewährleisten, muss jedoch auf Höhe der Gutenbergstraße ein Kreisverkehr entstehen. Bevor der gebaut werden kann, muss aber die erwähnte Umfahrung fertig sein.

Sie soll nördlich der bestehenden Neulandstraße verlaufen, also in Richtung Bahnlinie. Gebaut wird laut Schutz auf den Grundstücken des Tüv sowie auf dem künftigen Kaufland-Gelände. Teilweise sei das Gelände befestigt, teilweise handele es sich um Grünfläche. Fertig soll die Umfahrung im Februar oder März sein. Für den fließenden Verkehr sei die Beeinträchtigung dann „gleich null“, erklärt Baudezernent Tobias Schutz. Für Anlieger, beispielsweise in der Gutenbergstraße, werde eine Zufahrt über die bisherige Autobahnmeisterei geschaffen.

Auch hier geht es offenbar voran: Laut Schutz wurden bereits Verträge für den Kauf des Geländes ausgetauscht. Die Stadt hat seit Längerem Interesse an dem Areal, das momentan noch im Besitz der Bundesrepublik ist. So existiert unter anderem die Idee, dort das neue und dringend erforderliche Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Zudem ist es Teil des städtischen Verkehrskonzepts, auf dem Gelände einen Durchstich zur Gutenbergstraße und dem dort in Kürze entstehenden Kreisverkehr zu schaffen. Von dort könnte einmal die so genannte „Querspange“ bis zum Schwimmbadweg realisiert werden.

Das Gelände, auf dem der künftige Kaufland entstehen soll, wurde in der jüngeren Vergangenheit planiert, erste Markierungen sind zu sehen. Eine Baugenehmigung liegt allerdings noch nicht vor. Schutz erklärt vor diesem Hintergrund, dass erste Erdarbeiten im Vorgriff auf eine Genehmigung rechtlich in Ordnung seien, Kaufland jedoch das Risiko trage. Das Unternehmen sei laut Schutz nicht begeistert gewesen, dass die Umfahrung ins Baufeld reiche. Der Bau von Umfahrung und Supermarkt-Gebäude soll sich jedoch nicht ins Gehege kommen. Voraussichtlich Anfang 2020 soll mit dem Kaufland-Bau begonnen werden, mit einer Fertigstellung werde Ende 2020 gerechnet, teilte Anna Münzing von der Unternehmenskommunikation auf RNZ-Nachfrage mit.

Was mit dem Kaufland-Gebäude in der Dührener Straße passiert, steht noch nicht fest. Laut Schutz ist das Gebäude „ziemlich in die Jahre gekommen“. Bestandsschutz gelte nur, wenn dort weiterhin ein Kaufland betrieben wird. Dies ist nicht geplant. Für andere Supermarkt-Ketten gelte der Bestandsschutz nicht. Zudem müsse die Stadt darauf achten, dass sich nicht zu viele Lebensmittel-Einzelhändler in der Stadt ansiedeln, die sich und kleineren Läden im Umland Konkurrenz machen. Der Bebauungsplan sehe dort ohnehin ein Hotel vor.

Einkaufen in Bad Rappenau: "Norma" kommt nach Zimmerhof

$
0
0

Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau-Zimmerhof. Abseits der Stadtzentren im eigenen Dorf die Lebensmittel bekommen: Das wünschen sich viele, doch nicht immer gelingt das. Mit dem mehrheitlichen Aufstellungsbeschluss eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans hat der Gemeinderat am Donnerstag den ersten Schritt auf einen langen Weg bis zur Realisierung, einen Nahversorger in den Zimmerhof zu locken, getan. Seit März 2018 war die Stadtverwaltung mit einem möglichen Betreiber im Gespräch, einen Namen wollte Oberbürgermeister Sebastian Frei auch auf mehrfacher Nachfrage nicht nennen. Laut Informationen der RNZ soll es sich aber um eine Filiale des Discounters „Norma“, dessen Sitz in Nürnberg ist, handeln. Eine Stellungnahme hierzu war aus dem Rathaus am Freitag nicht zu bekommen.

Während in der Bürgerversammlung im September noch nicht genau klar war, wo der neue Markt entstehen soll, ist dies nun scheinbar geklärt. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan sieht vor, dass der Nahversorger mit Anschluss an den Kreisverkehr „Haller Ring/Zimmhöfer Straße“ auf einem städtischen Grundstück errichtet wird, also im Gewann „Mittlerer Flur“. In unmittelbarer Nachbarschaft soll auch ein neues Wohngebiet entstehen.

Zwei positive Effekte erhofft sich die Stadtverwaltung mit der Ansiedlung. Zum einen werde die Nahversorgung gestärkt, aber auch für die Verkehrssituation in der Kernstadt könnte entzerrt werden. Plan ist, dass die Bewohner aus Zimmerhof und Heinsheim dann nicht mehr direkt in Bad Rappenau einkaufen, sondern eben den näher gelegenen Supermarkt im Teilort nutzen. Dadurch könnte die starke Verkehrsbelastung in der Heinsheimer Straße deutlich sinken. Rund 6000 bis 7000 Einwohner, so die Schätzung des Rathauschefs, liegen im Einzugsgebiets der „Norma“-Filliale.

Bei der Ratsdebatte gingen die Meinungen über den Aufstellungsbeschluss auseinander. Während sich die SPD-Fraktion und ÖDP-Stadtrat Klaus Ries-Müller über den ersten Schritt freuten – „für Zimmerhof ist das ein historisches Ereignis. Es ist noch nicht alles in trockenen Tüchern, aber wir sind ein Stück weiter“ –, kam von Seiten der Grünen Gegenwind auf. „Wir wissen, dass es für Zimmerhof wichtig ist“, meinte Fraktionschef Robin Müller, „aber wir können uns mit dem Flächenverbrauch nicht arrangieren.“ Zudem habe er sich für Zimmerhof etwas anderes als einen Discounter gewünscht. Nun hab er Bauchweh und empfinde den Beschlussvorschlag als „falsche Lösung“. Bei vier Enthaltungen, zwei Gegenstimmen wurde der Vorlage allerdings mehrheitlich zugestimmt.

Amtsgericht Sinsheim: Wurde der Meterstock nicht nur zum Messen genutzt?

$
0
0

Sinsheim/Neckarbischofsheim. (ubk) „In dubio pro reo“ – im Zweifel zugunsten des Angeklagten: Dieses eherne, auf der römischen Rechtsphilosophie basierende Prinzip „feierte“ einmal mehr fröhliche Urständ’. Nach dreistündiger Verhandlung vor dem Amtsgericht Sinsheim war einem 80-jährigen Rentner aus Neckarbischofsheim letztlich nicht nachzuweisen, dass er im Dezember des vergangenen Jahres im Zuge eines Parkplatzkonflikts seine Nachbarin, die als Geschädigte aufgetretene Zeugin, mit „Stockhieben“ ins Gesicht zur Räson bringen wollte. Die Richterin sprach ihn frei.

In seiner Anklage warf der Staatsanwalt dem Senior vor, am Abend des 20. Dezember 2018 im Rahmen einer Parkplatzstreitigkeit massiv Partei für seine Enkelin ergriffen zu haben. Die Nachbarin soll auf dem öffentlichen Parkplatz vor den Anwesen der Konfliktparteien ihr Auto so dicht neben jenem der jungen Frau eingeparkt haben, dass dieser ein Wegfahren unmöglich gewesen sei.

Nach anfänglich verbalen Attacken soll der Rentner schließlich mit einem Gegenstand zugeschlagen haben – möglicherweise mit dem Meterstab, mit dem er zuvor 47 Zentimeter Abstand zwischen beiden Fahrzeugen gemessen haben will. Dabei soll er die Nachbarin dermaßen im Gesicht verletzt haben, dass die Frau wegen Sehstörungen sowie Übelkeit mit einem Krankenwagen in die Uniklinik Heidelberg gefahren werden musste. Medizinische Gutachten lägen vor. Der sich so darstellende Vorfall erfülle den Straftatbestand der gefährlichen Körperverletzung.

Gleich sieben Zeugenaussagen sollten Licht ins Dunkel bringen. Während die Zeugin und zugleich Geschädigte außer ihrem Verlobten keine Fürsprecher ins Feld führen konnte, sagten auf Seiten des Angeklagten neben einer befreundeten Nachbarin noch drei Familienangehörige aus: Ehefrau, Tochter und Enkelin.

Sie stimmten darin überein, dass es zwar auf dem Parkplatz zu teilweise heftigen verbalen Attacken gekommen sei, vielleicht auch mal zu „Geschubse“, dass aber der Großvater in keiner Phase des Streitgesprächs mit irgendeinem Gegenstand – den auch die Geschädigte sowie ihr Partner im Übrigen nicht beschreiben konnten – zugeschlagen habe. Die von der Geschädigten gerufene Polizei konnte in ihrem an die Staatsanwaltschaft weitergeleiteten Papier ebenfalls nichts Griffiges dokumentieren – sagte der mit den Vernehmungen betraute Beamte im Zeugenstand.

Die Richterin schloss sich aufgrund des schwierigen Prozesses der Wahrheitsfindung, insbesondere aufgrund der wenig ergiebigen tatsächlich belastenden Zeugenaussagen, den abschließenden Worten des Verteidigers sowie des Staatsanwalts an und sprach den Angeklagten frei.

Man könne nicht exakt nachweisen, wo, wann und wie sich die Frau die Verletzungen tatsächlich zugezogen habe. Das durch die Geschädigte angestrengte und anwaltlich vertretene Adhäsionsverfahren – die zivilrechtliche Nebenklage, verbunden mit Schmerzensgeldforderungen – wurde mit dem Urteil des Amtsgerichts verworfen.

Eppingen: Gibt es zur Gartenschau ein Restaurant oder nur ein Bistro?

$
0
0

Eppingen. (guz) Das gastronomische Angebot zur Gartenschau wird erkennbar ein harter Brocken. Bei ihrer Sitzung am Donnerstag hatten die Mitglieder des Gartenschauausschusses zumindest ihre liebe Mühe damit, sich auf eine Größenordnung festzulegen. Wird es eine Art saisonales „Blümeles-Café“ – ein Bistro mit Kaffee und Snacks – oder doch eine vollwertiges, ganzjährig zu betreibendes Restaurant mit 50 Sitzplätzen, Küche, Kühlräumen und Toiletten? Das Stimmungsbild war gemischt, der Punkt wurde vertagt: „Wir kommen mit einem ausgereiften Vorschlag“, versprach Oberbürgermeister Klaus Holaschke.

Klar ist allen, dass die Zeit drängt – zumindest, wenn man rechtzeitig jemanden für die große Lösung finden will, der dann wohl auch Geld mitbringen soll. Alleine Gebäude und Ausstattung für eine vollwertige Gastronomie würde mindestens eine halbe Million Euro kosten, schätze Holaschke. Er machte aber auch klar: „Ein Pavillon, den man (nach der Gartenschau) wieder an den Haken hängt, wäre mir zu wenig.“ Er sei sich selbst noch nicht sicher über die Größe der Lösung, bekannte der OB, ein Großteil der Bürgerschaft sehne sich aber nach einer ansprechenden „Location“ am neuen Stadtweiher, und deren Qualität sei entscheidend.

Das bekräftigte auch Bürgermeister Peter Thalmann. Es dürfe hier nicht um „Zeitschrift, Lotto, Flachmann“ gehen, brachte er die Bedenken auf den Punkt, die zuvor Hartmut Kächele ebenfalls recht unverblümt geäußert hatte: Man müsse auch an die Zeit danach denken und ein nachhaltiges Angebot für die Bürger schaffen, hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende gemahnt. Denn das Gelände werde auch nach der Gartenschau gut besucht sein, wie das Beispiel Mühlacker gezeigt habe. „Die Chance bekommen wir so schnell nicht wieder.“

Kächele warnte aber auch davor, mit einem reinen Kiosk möglicherweise ein Angebot für eine Klientel zu schaffen, das man im Bürgerpark nicht gerne sieht. „Das haben wir dann nicht mehr unter Kontrolle“, warnte er. „Wir können nicht rumlavieren bis zum Frühjahr – bis ein Gastronomieprinz kommt“, sagte hingegen sein Fraktionskollege Michael Mairhofer und plädierte für die Kiosk-Lösung. Bei der Suche nach einer Gastronomie, die dauerhaft funktionieren könnte, verliere man nur wertvolle Zeit.

Auch Klaus Scherer (CDU) konnte sich nicht recht für eine große Lösung erwärmen. Das Thema Gastronomie sei allgemein schwierig, gab er zu bedenken. Während der Gartenschau-Zeit mache er sich wenig Sorgen, aber um in dieser Branche dauerhaft überleben zu können, brauche es neben einem guten Konzept nicht zuletzt eine funktionierende Infrastruktur, beispielsweise kurze Anfahrtsmöglichkeit für Lieferanten. Er könne sich eine Art „Wein-Villa“ wie bei der Bundesgartenschau in Heilbronn vorstellen, die bekanntermaßen sehr zugkräftig war. Das Essen könne dann zugeliefert werden, „und im Winter kann man daraus eine Event-Geschichte machen.“

„Wir führen Gespräche“, ließ OB Holaschke durchblicken. Die Verwaltung wolle aber auch keine Konkurrenz für benachbarten Gastronomiebetrieben entstehen lassen. Er hoffe auf eine Chill-Atmosphäre am Stadtweiher, mitten im Bürgerpark, der schließlich „künftig an sich wirken wird“. Wenn die Zäune nach der Gartenschau abgebaut sind, „kommen Herausforderungen auf uns zu“, auch das ließ Holaschke nicht unerwähnt. „Lasst uns das Thema weiterentwickeln“, forderte der die Ausschussmitglieder auf, „aber nicht mehr auf der Treppe.“ Damit nahm der OB Bezug auf das einzige konkrete Ergebnis der Diskussion: Egal ob Kiosk oder Restaurant: Der Standort wird von allen Gartenschauausschussmitgliedern nicht direkt auf dem Holzdeck am Weiher gesehen, sonder an der Ostseite Richtung Kaufland-Supermarkt.

A6 bei Sinsheim: Fünf Kilometer Stau nach Unfall mit vier Autos

$
0
0

Sinsheim. (pol) Bei einem Auffahrunfall am Freitag auf der A6 bei Sinsheim wurde eine Person leicht verletzt. Eine 43-Jährige war kurz vor 18 Uhr mit ihrem BMW in Richtung Mannheim unterwegs gewesen.

Im Baustellenbereich bei Sinsheim musste sie verkehrsbedingt bis zum Stillstand abbremsen. Die beiden nachfolgenden Nissan- und VW-Fahrer konnten ihre Autos noch rechtzeitig zum Stillstand bringen.

Ein dahinter fahrender 21-Jähriger bemerkte die Situation offenbar aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit zu spät und fuhr mit seinem Mercedes auf den Nissan auf, wodurch alle drei Fahrzeuge ineinander geschoben wurden.

Dabei erlitt der Beifahrer im Nissan leichte Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Bis auf den BMW mussten alle Fahrzeuge abgeschleppt werden.

Der Schaden wird auf rund 20.000 Euro geschätzt. Während der Unfallaufnahme bildete sich ein Rückstau von rund fünf Kilometern Länge.

Sinsheim: Wer möchte Bäume pflanzen?

$
0
0

Sinsheim. (abc) „1250 Bäume für Sinsheim“ sollen künftig nicht nur an die erste Erwähnung der Stadt vor ebenso vielen Jahren sowie die Heimattage 2020 erinnern, sondern auch das Klima vor Ort verbessern. Die ersten drei Exemplare wurden am Samstagmorgen am Schäfersbruchgraben in der Nähe des Verkehrskreisels Richtung Weiler gepflanzt. „Es sind alle Obst- und Gartenbauvereine vertreten“, freute sich Oberbürgermeister Jörg Albrecht dort bei der Begrüßung einer Menge Helfer, die anschließend die Bäume gemeinsam mit städtischem Personal pflanzten. Auch etliche Stadträte sowie der Vorstandsvorsitzende der Klimastiftung für Bürger, Alfred Ehrhard, waren gekommen, um mitzuhelfen.

Albrechts besonderer Dank galt weiterhin dem Geschäftsführer der Müller Lebensraum Garten GmbH (Mauer), Christian Müller, der die ersten drei Bäume kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Die Idee zur Aktion war dem OB beim Radfahren sowie beim Blick auf die Obstbäume im eigenen Garten gekommen. In der Planungsphase habe man etliche Unterstützer gewinnen können, aber bewusst auch den Sinsheimern die Möglichkeit offen gehalten, sich an der Aktion zu beteiligen. Im Bürgerbüro in der Kernstadt sowie in den Verwaltungsstellen können ab sofort zum subventionierten Sonderpreis von zehn Euro pro Stück Gutscheine für verschiedene Bäume erworben werden, die bis zum 1. März 2020 gültig sind. „Die Anzahl ist auf drei Exemplare pro Person begrenzt“, betonte der OB und dankte dem Sponsor schon jetzt dafür, die Bäume derart günstig abgeben zu können.

Wer der Wohltäter ist, wird allerdings erst bei einer großen Pflanzaktion auf Hilsbacher Gemarkung im März 2020 bekannt gegeben. „Hoffentlich geht es dann nicht so hektisch zu wie jetzt, denn als wir die drei ersten Bäume in Mauer abholen wollten, mussten wir erst noch einen Plattfuß reparieren“, erzählte der Oberbürgermeister.

Steffen Gschwind von der städtischen Grünflächenabteilung ging anschließend noch auf die verfügbaren Baumarten ein. Eine Liste ist im Internet unter www.sinsheim.de/1250 baeume einzusehen. Dann ging es ans Einpflanzen. Dank etlicher Fachleute vor Ort ging das innerhalb weniger Minuten vonstatten, wobei auch das Stadtoberhaupt kräftig mit anpackte. Als Belohnung nach getaner Arbeit hatte Steinsfurts Ortsvorsteher und Metzgermeister Rüdiger Pyck reichlich heiße Heimattage-Würste sowie Brötchen und eine Käseplatte mitgebracht.

Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, kann die Obst- und Gartenbauvereine der Kernstadt und der Ortsteile kontaktieren. Ansprechpartner im Rathaus ist Kurt Ritzhaupt, Telefon 07261 / 3908. Ein Link zu den Obst- und Gartenbauvereinen der Ortsteile und ihren Ansprechpartnern findet sich im Internet unter www.sinsheim.de/1250baeume Fragen werden auch von Hans Peter Nagelpusch (Regionenvertreter, LOGL-Vorstandsmitglied) unter Telefon 07261 / 2366 beantwortet.


1899 Hoffenheim: Das sind die Angebote für die jüngsten TSG-Fans

$
0
0

Sinsheim. (of) Begeisterung für Fußball ist an kein Alter gekoppelt. Das weiß auch die TSG 1899 Hoffenheim und hält deshalb mehrere Angebote für die jüngsten Fans bereit. Seit September 2016 ist die Diplom-Betriebswirtin Pia Regine beim Verein im Bereich „Kinder-, Jugend- und Schulprogramme“ tätig und erklärt: „Durch Aktionen wie Fußball- und Trainingsangebote, Gewinnspiele und Workshops, Fanartikel oder gemeinsame Dinge mit Fanclubs der TSG können die Kids ihren Verein auf exklusive Art und Weise kennenlernen.“

Die jungen TSG-Fans würden sich in erster Linie wegen verschiedener Veranstaltungen dem Kids-Club anschließen. Mehr als 2000 Kinder und Jugendliche aus der Rhein-Neckar-Region sind im „Hoffi-Club“ oder bei den „TSG-Youngsters“ angemeldet. Bei den verschiedenen Veranstaltungen schauen auch Profifußballer bei den Mädchen und Jungen vorbei. Vor Kurzem ging ein Casting für ein TSG-Kinderlied über die Bühne. Darin heißt es: „Wir geben nicht auf, wollen immer die Besten sein. Die TSG ist unser stolzer Verein. Olé, olé blau-weiß Hoffenheim.“

Etwa 80 Veranstaltungen, Aktionen, Führungen und Ausflüge werden pro Jahr angeboten. Davon entfallen rund 60 auf den „Hoffi-Club“. Der Andrang des im Jahre 2010 gegründeten „Hoffi-Clubs“ mit Kindern bis zu zehn Jahren wuchs seither ständig. Seit drei Jahren gibt es die „TSG-Yougsters“ für 13 bis 17-jährige TSG-Fans, zu denen die Kinder des „Hoffi-Clubs“ wechseln können.

Gesicht und Star des „Hoffi-Clubs“ ist natürlich Maskottchen „Hoffi der Elch“, der von Regine betreut wird. Der blau-weiß gekleidete Elch, der oft mit zwei Kindern an der Hand kurz vor Spielbeginn in die Arena einläuft, sei ein unglaublicher Sympathieträger: Er wird von jungen und manchmal auch älteren Anhängern geherzt, fotografiert und sorgt so für gute Laune. „Er hat eine Leitfunktion und ist bei jedem Event dabei“, erklärt Regine. Er bringe manchmal Geschenke und Überraschungen mit und die Kinder würden sich wahnsinnig freuen. „Hoffi ist eine Figur, die Nähe vermittelt“, sagt Regine. Jeder, der den Elch sieht, lache. „Er schafft es in die Herzen der Kinder“, sagt Regine, die im Jahr 2016 die Idee mit den „TSG-Youngsters“ hatte und seither zusammen mit Sabine Wacker diesen Bereich der Kinder und Jugendlichen betreut.

Die nächsten Glanzlichter sind mit „Kinder-Redaktion“, „Fan-Werkstatt“ und „Kinotag“ schon in Planung. Es geht also nicht ausschließlich um Fußball. „Unsere Angebote gehen weit über den Sport hinaus“, berichtet Regine. Neben exklusiven Einblicken in die gesamte Arbeit der TSG könnten die Kinder bei den Veranstaltungen neue Erfahrungen sammeln, sich neuen Herausforderungen stellen und ihre Kreativität unter Beweis stellen.

Höhepunkt im Jahreskalender ist die Winterfeier, die sich zu einer großen Veranstaltung in der Arena entwickelt hat. „Der gesamte Business-Bereich wird zu einem Abenteuer- und Spielpark umgestaltet, wobei zahlreiche Attraktionen, Verpflegung und andere Programmpunkte angeboten werden“, erklärt Regine.

Kontrolle auf der A6: Betrunkener Fahrer stürzt aus dem Lkw

$
0
0

A6 bei Sinsheim. (pol/mare) Der Spitzenreiter hatte kurz vor der Abfahrt 2,52 Promille im Atem: Die Polizei hat auf der Tank- und Rastanlage Kraichgau an der Autobahn A6 bei Sinsheim einmal mehr eine knapp vierstündige Schwerpunktkontrolle durchgeführt: Wie die Polizei mitteilt, wurden dabei am Sonntag rastende Lkw-Fahrer überprüft.

Das Ergebnis: Elf der 188 kontrollierten Lastwagen-Fahrer hatten kurz vor Ende des Sonntagsfahrverbots noch Alkohol im Blut - und sechs davon hatten einen Wert von mindestens 0,5 Promille.

Diese Fahrer durften zunächst nicht weiterfahren, die Frachtpapiere wurden beschlagnahmt. Am Montag wurden sie dann noch einmal überprüft - zwei der Fahrer hatten dabei immer noch Alkohol im Blut und mussten weiter stehen bleiben.

>>>Lesen Sie hier den Faktencheck zu Unfällen auf den Autobahnen in unserer Region<<<

Bereits am Sonntagmorgen hatte es einen weiteren Fall von Alkoholkonsum gegeben: Gegen 10.55 Uhr meldeten Zeugen einen nackten Mann beim Hummelberg, der im Freien umherlief. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass er Berufskraftfahrer ist und aufgrund seines übermäßigen Alkoholkonsums aus seinem Lkw gestürzt war. Dabei verletzte er sich am Kopf, was eine Behandlung im Krankenhaus notwendig machte. Ein Alkoholtest ergab 2,46 Promille in der Atemluft des Mannes. Der Fahrzeugschlüssel wurde einbehalten, bis der Lkw-Fahrer wieder nüchtern war.

Bereits im letzten Jahr gab es intensive Schwerpunktkontrollen zum Thema Alkohol am Steuer bei Lkw-Fahrern.

Reichartshausen: Der alte Sportplatz braucht ein neues Konzept

$
0
0

Von Christiane Barth

Reichartshausen. Eine Waldhütte, deren Inneneinrichtung im Laufe der Jahre sichtbar gelitten hat: Die Küche ist abgewirtschaftet, die Toilettenanlagen sind heruntergekommen, der rustikale Charakter des Gebäudes tendiert deutlich in Richtung „verbraucht“. Am alten Sportplatz stehen nun aber Neuerungen an. Jugendzeltlager, kirchliche Gruppen, Schulen, Grillpartys oder Allrad-Treffen: Der alte Sportplatz ist das ganze Jahr hindurch beliebt bei Vereinen und anderen Organisationen, die dort, gut geschützt am Waldrand, etwas zu feiern haben. Auch die Infrastruktur stimmt. Hütte, Küche, sanitäre Anlagen, Grillplatz, Sportfläche, direkte Anbindung zum Radweg: alles da. Aber jetzt soll saniert werden. Bürgermeister Gunter Jungmann sprach sich für ein Einrichtungskonzept aus, das vor allem zweckmäßig daherkommt: „Das muss nichts Besonderes sein.“

Der Gemeinderat schickte nun einen Planungsauftrag für das Vorhaben, das auch bauliche Maßnahmen beinhaltet, auf den Weg. Eigentlich eine Formalie; dennoch entstand eine lebhafte Diskussion im Rund. Denn Ernst Rimmler sprach sich mit Nachdruck dafür aus, mit klaren Vorgaben an die Auftragsvergabe zu gehen. Wichtig sei ihm, im Gremium zunächst Ideen für Umgestaltung und Sanierung zu sammeln: „Der umgekehrte Weg wäre für mich sinnvoller.“ Zumal die Kosten noch nicht erfasst werden könnten. Und erst im zweiten Schritt wolle er an den Planer mit einem groben Konzept herantreten. Rimmler wählte den formellen Weg für seinen favorisierten Richtungswechsel und stellte den Antrag im Gremium, „den Planungsauftrag erst mal nach hinten zu schieben und zunächst über ein Konzept zu reden“. Er hielt es für sinnvoller, die Sanierung zunächst bei einer Klausurtagung zu besprechen: „Dann wissen wir ungefähr, wie wir uns das vorstellen, und können dem Planer sagen, wie die Hütte wirklich aussehen soll.“

Bürgermeister Gunter Jungmann hatte ebenfalls eine klare Marschrichtung im Kopf: Er sprach sich dafür aus, zunächst den Grundsatzbeschluss zu fassen, den Planungsauftrag zu vergeben, und später dann die Ausgestaltung, also die konkrete Sanierungsplanung der Hütte, im Gemeinderat zu besprechen und mit den Resultaten schließlich den Planer zu beauftragen.

Doch Rimmler hielt vehement dagegen: „Warum müssen wir die Sache denn jetzt so ratzfatz vergeben?“ Da hakte Ludwig Schilling ein: Von „ratzfatz“ könne keine Rede sein. Das Gremium habe sich schon mehrmals mit diesem Thema befasst und auch bereits Skizzen angefertigt. Er plädierte dafür, den Planer Vorschläge erarbeiten zu lassen und anschließend mit mehreren Varianten als Beratungsvorlage in die Entscheidungsfindung zu starten. „Das finde ich viel leichter“, betonte Ludwig Schilling.

Auch Thomas Schilling bestätigte, der Gemeinderat habe den Zeltplatz bereits längst in der Sache begutachtet. Auch er hielt die Sanierung für dringend erforderlich: „Das ist eine Image-Geschichte für Reichartshausen. Dass der Platz ordentlich gehalten werden muss, ist klar.“ Thomas Schilling verdeutlichte seine Ansicht und ging damit konform mit Ludwig Schilling: „Wenn man mal Vorschläge auf dem Tisch hat, lässt es sich leichter diskutieren.“

Allerdings seien Fördergelder vom Naturpark Neckartal-Odenwald abgelehnt worden, teilte der Bürgermeister mit. Ludwig Schilling meinte dazu, den Naturpark zwar gerne beratend hinzuziehen zu wollen, sich von dessen Vorgaben jedoch unabhängig machen zu wollen, wenn keine Förderungen zu erwarten seien: „Dann machen wir das, was uns gefällt.“ Rimmler indes hielt es für unbedingt sinnvoll, Fachleute mit ins Boot zu holen, „die nicht nur einen einzigen Zeltplatz gesehen haben“. Kevin Haag lehnte sich an den Vorschlag Rimmlers an, zunächst intern ein Konzept zu arbeiten – allerdings in größerer Dimension. Saniert werden sollten seiner Ansicht nach nicht nur Hütte und sanitäre Anlagen, sondern der gesamten Zeltplatz sowie die umliegenden Wege. Daher sprach sich Haag dafür aus, den Naturpark einzubeziehen. „Da müssen Leute her, die sich damit auskennen.“

Rimmlers Antrag ging nicht durch. Den Planungsauftrag an den ortsansässigen Architekten Heinrich Zimmermann genehmigte das Gremium hingegen.

Sinsheim: S-Bahn macht nun Appetit auf Heimat

$
0
0

Von Christian Beck

Sinsheim. „Wäre er mit dem Zug gefahren, wäre das nicht passiert“, scherzten die Gäste am Montagvormittag am Bahnsteig. Sie meinten Landesjustizminister Guido Wolf, der auf seinem Weg von Tuttlingen nach Sinsheim wohl vom Verkehr etwas aufgehalten worden war. Mit ein wenig Verspätung enthüllte er dann gemeinsam mit Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Frank Klingenhöfer, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Mitte, das Heimattage-Logo auf der S-Bahn, die den Namen „Sinsheim“ trägt.

Der Zug fährt auf allen Linien des S-Bahn-Netzes, also beispielsweise auch nach Homburg an der Saar, Karlsruhe, Mainz oder Würzburg. Dort und überall sonst soll der Triebkopf aus dem Jahr 2003 für die Heimattage werben. Dass er dabei gut rumkommt, bringt eine Zahl recht gut zum Ausdruck: 3,3 Millionen Kilometer hat er laut Ute Greter von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit S-Bahn Rhein-Neckar in den zurückliegenden 16 Jahren abgespult. Bis Ende 2020 sollen es noch mehr werden – so lange bleiben die Aufkleber an beiden Enden des Zugs. Und halten dabei hoffentlich besser, als dessen Name: Bei der Taufe des Zuges im Jahr 2011 – so erzählten es mehrere Augenzeugen übereinstimmend – war beim Enthüllen des Schriftzugs das S von Sinsheim gleich mitabgegangen.

Dass es sich in Sinsheim und im Kraichgau ganz gut aushalten lässt, brachten die Schüler der Theodor-Heuss-Schule auf Bahnsteig 1 gleich mehrfach zum Ausdruck: Gesanglich hießen sie alle Gäste willkommen, forderten sie zum Eisenbahnfahren auf und schmetterten das Badnerlied. Und einer von ihnen, Danny Jonas Kaeser, sorgte für großes Amüsement: Auf Klingenhöfers Frage, wer sich bewerben möchte, meldete er sich und erklärte, dass er nicht Lokführer, sondern Bürgermeister werden möchte. Zur Freude des OB, der sofort grinsend die Hand zum Abklatschen hochhielt.

Dass der Heimatbegriff sehr vielfältig ausgelegt werden kann, ist bekannt. Klingenhöfer ist sich sicher: Für junge Menschen gehört die S-Bahn Rhein-Neckar mittlerweile zur Heimat. Und Wolf, als Landesminister auch für den Bereich Tourismus zuständig, betonte, dass die Heimattage wichtig seien – schließlich sehnten sich mittlerweile mehr Menschen als je zuvor nach einer Heimat. Auf das Sinsheimer Großereignis freue er sich und komme gerne wieder hierher.

Bis dahin gibt es noch manches zu tun. Doch bei einigen Punkten ist bereits ein Haken dran, betont Albrecht mit dem Heimattage-Team immer wieder gerne in den letzten Tagen. Über 300 Veranstaltungen stehen bereits fest. Und auch bei den Sponsoren gebe es große Rückmeldung. Am Freitag hatten sich Vertreter zahlreicher Firmen auf der Burg Steinsberg zum Austausch getroffen, darunter Unternehmen, die ihren Sitz viele Kilometer von Sinsheim entfernt haben. Die Summe der Sponsorengelder stehe noch nicht fest. Doch laut Albrecht übersteigt sie bereits jede Summe, die bei den zurückliegenden Heimattagen in anderen Städten zusammengekommen sind.

Offizieller Startschuss des Heimattage-Jahres ist der Neujahrsempfang am 18. Januar in der Dr.- Sieber-Halle.

Eppingen: Fridays for Future - Es soll nicht beim Demonstrieren bleiben

$
0
0

Von Angela Portner

Eppingen. Einfach nur auf die Straße zu gehen, reicht den Mitgliedern der Eppinger „Fridays for future“-Ortsgruppe nicht. Mit Aktionen wie dem „Kleidertausch“, der nun im Jugendhaus erstmals stattfand, wollen sie ein Bewusstsein für nachhaltiges Denken und Handeln schaffen.

Dabei geht es auch darum, sein eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen. Warum muss es denn immer eine neue Klamotte sein, wenn bei anderen jede Menge textile Schrank-Leichen darauf warten, endlich mal ausgeführt zu werden? Rund 20 vorwiegend Jugendliche nutzten die Gelegenheit, Kleidung, die nicht mehr passt oder gefällt, einfach nur zu verschenken oder in neue Lieblingsteilchen umzutauschen.

Helga Hellemann war eine der wenigen Erwachsenen, die sich beteiligte. Sie erinnert sich noch sehr genau, wie das bei ihr früher war. Damals war der Kleiderschrank eher übersichtlich ausgestattet: zwei Hosen, eine dünne, eine dicke Jacke, ein paar selbstgestrickte Pullover, Unterwäsche, Nachthemden und Socken – selten neu, eher praktisch und oft bereits von den Geschwistern getragen. „Wir hätten auch gern mal was Neues gehabt“, erzählt die 72-Jährige. Doch Geld für Kleidung hatte man kaum. Stattdessen saßen die Frauen an der Nähmaschine und arbeiteten alte Kriegskleidung in warme Wintermäntel um. „Upcycling“, heute Trend, war damals Notwendigkeit. Jedes Fitzelchen Stoff, jedes Knöpfchen, jedes Bändchen wurde abgetrennt; Heftfäden wurden aufgerollt und so lange wiederverwendet, bis sie so porös waren, dass sie partout nichts mehr zusammenhalten konnten.

Doch die Zeiten ändern sich. In Billiglohnländern wie Bangladesch ziehen Kinderhände minderwertige Baumwollstoffe durch die Maschinen. Wühltischware gibt es für ein paar Euro. Tütenweise schleppen heute junge Mädchen ihre Beute vom Textildiscounter nach Hause.

Gesa Höhn weiß, dass vieles davon nie getragen wird. Wenn sie Lust auf neue Klamotten hat, fragt sie bei ihren Freundinnen nach und wird meist fündig. „Ich war seit mindestens einem Jahr nicht mehr shoppen“, sagt die 17-Jährige, die das sowieso eher stressig findet. Viel schöner findet sie dagegen, gemeinsam zu kochen – vegan, versteht sich. Denn Nachhaltigkeit ist in Zeiten des Klimawandels für sie fast schon zum Lebensgefühl geworden.

Deswegen engagiert sie sich auch in der Eppinger Ortsgruppe, die sich vor zwei Monaten gegründet hat und inzwischen 17 Mitglieder zählt. „Wir wollen viele Aktionen starten“, sagt ihr Sprecher Alexander Johl. Kooperationen sind geplant, und auch Ideen für Vorträge zum Thema gibt es bereits. Ohne erhobenen Zeigefinger will man Generationen an einen Tisch bringen, um gemeinsam zu diskutieren und Veränderungen anzustoßen. Jakob Zürn glaubt, dass das möglich ist. Im Gymnasium hat er sich in Nachhaltigkeitsprojekten engagiert, hat sich für Mülltrennung, besser ausgezeichnete Radwege und die Beschaffung von Wasserspendern in der Schule eingesetzt. Außerdem sitzt er bei der Jugendkonferenz der Stadt mit am Tisch. Schade findet er, dass nur wenig dann auch umgesetzt wird, aber: „Es ist ein gutes Gefühl, sich zu engagieren.“

„Wir sind viel zu spät dran“, sagt Höhn, die kritisiert, dass von der Politik viel zu wenig getan werde, um den Klimawandel aufzuhalten. Doch jeder Einzelne habe die Möglichkeit und auch die Pflicht, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen, denn die Konsequenzen müssten letztlich alle tragen. Hilfreich finden alle, dass es durch die Gruppe, die sich weitgehend über soziale Netzwerke organisiert, möglich ist, viele Menschen zu erreichen und für das Thema zu sensibilisieren.

Info: Eine von den Jugendlichen selbst organisierte Demonstration fürs Klima gab es in Eppingen bereits, eine weitere ist für kommenden Freitag, 13.15 Uhr, geplant. Treffpunkt ist am alten Edeka-Markt. Abends geht es dann im Jugendzentrum in der Scheuerlesstraße weiter, diesmal in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendförderung. Ab 19 Uhr heißt es dort: „Coole Konzerte statt Kohlekonzerne“.

Stadtfest-Streit Sinsheim: Der Angeklagte bittet das 23-jährige Opfer um Verzeihung

$
0
0

Sinsheim. (jou) Die Richterin hatte sich für diesen ersten Verhandlungstag viel vorgenommen. Ihr Ziel war es, alle Zeugen zu vernehmen, was bei der beachtlichen Anzahl als durchaus ambitionierte Aufgabe anzusehen war. Doch die Richterin hielt Wort.

Verhandelt wurde das Delikt vom diesjährigen Stadtfest, bei dem sich zwei junge Männer am frühen Morgen in der Fußgängerzone gestritten hatten, der eine zu Boden fiel, sich am Kopf lebensgefährlich verletzte und drei Wochen im Koma lag. Damals ermittelte die Kriminalpolizei wegen versuchten Totschlags. Die Anklage geht nun aber von einer gefährlichen Körperverletzung aus.

Noch immer sitzt der 19-Jährige Angeklagte in Untersuchungshaft in Mannheim. Zum Prozessauftakt wurde er mit Fußfesseln in den Saal des Amtsgerichts Heidelberg gebracht. Bei der schriftlichen Erklärung, die der Verteidiger vorliest, betont der Angeklagte immer wieder, dass es ihm leid täte, dass das Opfer so unglücklich gefallen sei, und ist noch heute sichtlich betroffen.

Die beiden, die sich sehr gut kennen und früher eng befreundet waren, hätten sich zufällig auf dem Stadtfest getroffen und wären zusammen mit ein paar Freunden in eine Bar gegangen. Ob sie nun vor der Bar saßen oder im Inneren, wird im Laufe des Verhandlungstages nicht ganz klar, da sich auch die Zeugen darin teilweise uneinig sind. Einig sind sie sich hingegen, dass das Opfer gegenüber eines Mannes, der sich neben die Freundin eines weiteren Freundes des Opfers setzte, verbal angriff. Der Angeklagte habe versucht, das Opfer davon abzuhalten. Dafür kassierte er eine Ohrfeige, wie ein Zeuge später berichtete. Der Angeklagte schlug zurück und die Sache sei damit für die beiden erledigt gewesen.

Später seien sich die zwei noch einmal begegnet. So schildert es der Angeklagte in seiner Erklärung. Das 23-jährige Opfer sei aggressiv gewesen, weil er betrunken war – 1,7 Promille soll er im Blut gehabt haben, wie die Ermittlungen ergaben. Laufen konnte er trotzdem, er habe lediglich ein wenig gelallt, sagte der Angeklagte in seiner Erklärung.

Die zwei jungen Männer stritten sich bei ihrem Zusammentreffen. Weshalb, war auch nach über sechs Stunden Vernehmung von vielen Zeugen nicht auszumachen. Fest steht aber: die Sache zog sich. Mindestens 30 Minuten ging es wohl in einer Seitenstraße der Fußgängerzone verbal heiß her. Nach Angaben des Angeklagten wollte das Opfer sein Handy, um einen Freund anzurufen, den er verloren hatte und der eigentlich bei ihm übernachten sollte. Da der Angeklagte sein Handy nicht hergab, wurde das Opfer immer aggressiver, und wollte den Angeklagten schlagen, so zumindest erzählen es Zeugen und der Angeklagte. Das Opfer, dem es mittlerweile schon wieder besser geht, und seit knapp zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, kann sich an sehr wenig erinnern.

Der Angeklagte wollte den Angriff abwehren. Dazu hielt er die Arme des Opfers über Kreuz fest und schubste es über seinen Oberschenkel auf den Boden. Ließ die Arme aber los. Er habe gedacht, das Opfer würde sich noch abstützen.

Immer wieder betonte der Angeklagte, dass er das nicht gewollt habe; richtet auch persönliche Worte an den 23-jährigen. Als er das Opfer um Verzeihung bittet, bricht seine Stimme ein wenig weg. Die Verhandlung wird morgen fortgesetzt.

A6-Ausbau: Im neuen Jahr sollen beide Brücken fertig werden (plus Fotogalerie)

$
0
0

Sinsheim. (cbe/jubu) Mehrere Bagger hatten im Juli 2018 die Brücke, die am Quellbergweg über die Autobahn führt, innerhalb von Stunden abgerissen. Der Neubau dauert natürlich etwas länger. Doch in der Nacht von Samstag auf Sonntag ist der einen großen Schritt vorangekommen: Sechs Spannbetonfertigteile wurden mit Hilfe von zwei Kranen eingehoben. Dafür war die Autobahn zwischen Sinsheim-Mitte und Sinsheim-Süd in beiden Richtungen gesperrt worden.

Laut Michael Endres, Pressesprecher des Autobahnbetreibers ViA6West, verlief alles wie geplant: Am Samstag um 23 Uhr wurde der erste der 30 Meter langen und 30 Tonnen schweren Träger an Ort und Stelle gehievt. Der Verkehr wurde in dieser Zeit von der Autobahn abgeleitet. Offenbar kam es dabei zu keinen größeren Verkehrsbehinderungen. Die Vollsperrung der Autobahn sei am Sonntag um 7.45 Uhr aufgehoben worden.

Auch im Steinsfurter Burgweg musste eine Brücke, die über die A 6 führt, abgerissen werden und wird aktuell neu gebaut. Doch dort konnten die neuen Träger bereits im April eingebaut werden. Ursprünglich war dies auch am Quellbergweg geplant – beide Brücken sind nahezu baugleich. Doch eine unliebsame Überraschung war der ViA6West dazwischengekommen: Im Februar hatten Bauarbeiter entdeckt, dass die vor Jahren dort gebaute Lärmschutzwand fehlerhaft gegründet worden war und somit nicht standsicher war. Sie musste aus Sicherheitsgründen abgebaut werden, weitere Teile des Lärmschutzes wurden kontrolliert. Und dann hatte die Bundesgartenschau in Heilbronn bereits begonnen. Während dieser Zeit durften keine Arbeiten auf der A6 erfolgen.

Diese Verzögerung sorgte bei manchem für Unzufriedenheit: Ein Mann, der mit seinem Sohn eine nächtliche Radtour zur Baustelle unternommen hatte, berichtete, dass er dort häufig mit seinem Hund Gassi gehe. Die ganze Straße sei jedoch durch die Baustellenfahrzeuge matschig, und Privatfahrzeuge führen Abkürzungen auf den Feldwegen. Einige Anwohner standen an den Baustellenbaken, schauten den Bauarbeitern zu und fotografierten. Viele fragen sich: Wann ist die Brücke fertig?

Laut Endres bis zur Jahresmitte 2020. Die Arbeiten, die nun folgen, seien aber sehr wetterabhängig. Bei einem strengen Winter mit tagelangem Frost könne es länger dauern. In den nächsten Tagen und Wochen werde die Stahlbewehrung eingebaut, dann komme der Beton. Dieser kann nur bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt eingebaut werden. Nach dem Aushärten wird die Brücke vorgespannt, sie macht dann einen leichten Buckel.

Danach wird das Bauwerk abgedichtet, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit in den Baukörper eindringt. In der Regel passiert dies mit Epoxidharz und Bitumenschweißbahnen. Parallel werden rechts und links die sogenannten Kappen hergestellt. Brückenkappen haben unterschiedlichste Funktionen zu erfüllen: Neben dem Schutz der tragenden Brückenkonstruktion dienen sie der Verankerung passiver Schutzeinrichtungen wie Leitplanken sowie als Fahrrad- oder Fußgängerweg. Ist dies alles geschafft, kommt zum Schluss der Asphalt drauf und die Fahrbahn wird angepasst; das Bauwerk wird hinterfüllt und die Erde verdichtet.

Bei der Brücke am Burgweg werden momentan die Kappen hergestellt. Zu diesem Zweck werden die roten Gerüste gebraucht, die von der Autobahn aus zu sehen sind. Aufgrund der Arbeiten dort gilt auch seit einigen Wochen die Beschränkung auf 80 Kilometer pro Stunde auf der Autobahn. Bis zum Frühjahr soll die Brücke befahrbar sein.


Tumult bei Kreisligaspiel: "Eine politische Hetzjagd hat es nicht gegeben"

$
0
0

Von Eric Schmidt

Eppingen/Neckarbischofsheim. Als die Polizei eintraf, war alles ruhig. Keine Rudelbildungen. Keine Massenschlägerei. Die beiden Streifen vom Revier in Eppingen sahen sich nicht zum Eingreifen gezwungen. „Es gab verbale Attacken zwischen den Spielern. Es waren aber keine Auseinandersetzungen festzustellen“, sagt Fred Walko, der Revierleiter, und ergänzt: „Es hat auch niemand Anzeige erstattet.“

Der Fußballkreis Sinsheim, er kommt nicht zur Ruhe. Wenige Wochen nach dem Tumult bei der Partie FC Badenia Rohrbach – TSV Obergimpern gab es nun die nächsten Ausschreitungen. Dieses Mal betraf es den Kreisklasse-B1-Kick zwischen Türkspor Eppingen II und dem TSV Neckarbischofsheim II (0:1). Was genau geschah am Sonntagnachmittag auf und neben dem Kunstrasenplatz, darüber scheiden sich die Geister. Der TSV berichtet in einer Pressemitteilung von einer „Hetzjagd“ auf einen seiner Spieler kurdischer Abstammung, von „einem Tumult mit ca. 40 bis 50 Personen“ und von einem „Sturmlauf“ des Gegners auf die Gästekabine. Türkspor wiederum spricht von „Beschimpfungen und Beleidigungen übelster Art“, von Stinkefingern und einem „Faustschlag ins Gesicht“.

Was keine der beiden Seiten abstreitet: Es gab einen Tumult. Und ja, es kam zu Handgreiflichkeiten. Wer wie darin verwickelt war, darin widersprechen sich die Aussagen. „Unser Spieler wurde von mehreren Spielern von hinten gewalttätig angegriffen, nur mit Mühe konnte ihn sein Vater vor Schlägen und Tritten schützen“, schreibt TSV-Pressechef Horst Schütz. Und: Es grenze an „ein kleines Wunder“, dass es die Mannschaft unversehrt in die Kabine geschafft habe. Ganz anders die Darstellung von Türkspor: Der Vater des Neckarbischofsheimer Spielers sei nach dem Abpfiff auf den Platz gerannt und habe einem Türkspor-Fußballer einen Faustschlag verpasst. „Unser Spieler hat eine Zahnfüllung verloren. Er sitzt jetzt beim Zahnarzt“, sagt Abteilungsleiter Mustafa Kilic, als er Montag mit der RNZ telefoniert, und wundert sich über die vom TSV Neckarbischofsheim veröffentlichte Zahlenangabe von „40 bis 50 Leuten“, die in den Tumult verwickelt gewesen sein sollen: „Über 40, 50 Zuschauer bei der zweiten Mannschaft würden wir uns wirklich freuen. Die haben wir nicht.“

Erbost ist Türkspor über den Vorwurf, es habe eine „politische Hetzjagd“ auf einen kurdischen Spieler stattgefunden. „Wie kann man so etwas behaupten?! Wir haben selber Kurden in der Mannschaft. Und mir ist es auch völlig egal, woher jemand kommt. Die Nation spielt bei uns keine Rolle, genauso wenig wie die Politik“, stellt Mustafa Kilic klar. Er und sein Verein hätten es langsam satt, immer der Sündenbock zu sein. Mit den umliegenden Vereinen wie Elsenz, Adelshofen und Stebbach/Richen habe man ein gutes Verhältnis. „Neckarbischofsheim allerdings scheint mit uns ein Problem zu haben, warum auch immer.“ Dass hin und wieder mal etwas vorkomme, was nicht so schön sei, dieses Phänomen hätten andere auch. „Wir sind keine Unschuldslämmer. Aber Unschuldslämmer gibt’s auch in anderen Vereinen nicht überall.“

Wie es nun weitergeht? Türkspor will den Fall auf sich beruhen lassen. „Die Familie des Neckarbischofsheimer Spielers hat sich bei uns entschuldigt“, so Kilic. „Für uns ist die Sache erledigt.“ Für die Polizei anscheinend auch. Inwieweit das Sportgericht des Badischen Fußballverbands zur Tat schreitet, wird sich zeigen. Gegenüber dem TSV Neckarbischofsheim hatte Schiedsrichter Aykut Ceylan am Sonntag einen Sonderbericht angekündigt, den er dem Verband zuschicken werde. TSV-Pressechef Horst Schütz regt nach der ganzen Aufregung einen runden Tisch an: „Vielleicht können wir uns zusammensetzen und in aller Ruhe miteinander reden. Ein sachliches Gespräch unter Fußballern.“

Neidenstein: BBV bekommt Leerrohre für Glasfaserkabel

$
0
0

Neidenstein. (bju) Bekanntlich lässt die Breitbandversorgung Rhein-Neckar (BBV) Glasfaser im Burgdorf verlegen, wobei die Kosten aufgrund einer bestimmten Anzahl von verkauften Verträgen von einem Investor getragen werden. Bevor diese für die Kommune kostenlose Variante zur Breitbandversorgung beschlossen wurde, hatte der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar und die Gemeinde selbst Leerrohre zum späteren Glasfaserausbau verlegen lassen.

„Nun gilt es, die Übertragung der Infrastruktur an die BBV beziehungsweise den Investor durch Verträge abzusichern“, erläuterte Bürgermeister Frank Gobernatz auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Dem Verkauf der vom Zweckverband verlegten oder ausgebauten Infrastruktur hatte das Gremium bereits im Juni zugestimmt.

„Der aktualisierte Entwurf der beiden Verträge enthält den Kaufpreis in Höhe von rund 400.000 Euro zwischen dem Zweckverband und dem Investor, der Firma BCIF II S.À.R.L. mit Sitz in Luxemburg, in dem auch die 61.000 Euro für die vom Zweckverband erworbene gemeindliche Infrastruktur miteinberechnet worden ist“, sagte Gobernatz.

Der ausgewiesene Wert der Gemeinde beinhalte die Verlegungen im Baugebiet „Unterm Galgenberg“ und die Trassen Eschelbronner Straße und Neue Straße sowie weitere Personal- und Sachkosten. Die beiden Verträge bilden somit die Grundlage zum Verkauf aller erdverlegten Speed-Pipe-Rohrverbände und Rohr-in-Rohr-Systeme auf Neidensteiner Gemarkung durch den Zweckverband. „Unser Konto beim Zweckverband ist dann sozusagen auf null“, vereinfachte der Verwaltungschef das Ergebnis beim Verkauf der passiven Infrastruktur.

Dem stimmte der Gemeinderat geschlossen zu. Falls es keine Überraschung geben sollte, wird auch das zuständige Gremium des Zweckverbandes auf seiner Verbandsversammlung am 9. Dezember den Vertragsentwürfen zustimmen.

Bad Rappenau: Das Geld fließt in den Stadion-Boden

$
0
0

Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau. „Es ist ein teures Thema, doch die Sanierung ist erforderlich“, machte Oberbürgermeister Sebastian Frei bei der zurückliegenden Gemeinderatssitzung gleich zu Beginn klar. Die Tartanbahn im Waldstadion ist inzwischen über 30 Jahre alt und wurde in der letzten Dekade immer wieder punktuell saniert, führte Tiefbauamtsleiter Erich Haffelder aus.

Bei Bodenprüfungen habe man festgestellt, dass die Tragschicht beschädigt und die bituminöse Haftung der Bahn nicht mehr gegeben ist. Ebenso sei die Entwässerungsrinne entlang des Rasens beschädigt und an manchen Stellen sogar gebrochen. Dies stelle eine hohe Unfallgefahr dar. „Theoretisch müssten wir den Platz jetzt schon sperren“, betonte Haffelder die Dringlichkeit. Zusätzlich könnte es auch sein, dass die Schottertragschicht erneuert werden muss.

Aufgrund der langen Mängelliste macht laut Haffelder eine punktuelle Instandsetzung „wirtschaftlich keinen Sinn mehr. Es steht eine Komplettsanierung an.“ Und diese ist nicht gerade preiswert. Die Kosten für das Vorhaben werden auf rund 791.000 Euro geschätzt.

Ralf Kochendörfer (CDU) war über die Höhe der geplanten Investition schockiert und hinterfragte, ob das Stadion überhaupt noch regelmäßig genutzt werde. Er brachte eine Teilsanierung ins Spiel und schlug vor, den Tartanbelag bei der Weitsprunganlage unbehandelt zu lassen und sich nur der Lauffläche zu widmen. Robin Müller (Grüne) betonte, dass das Waldstadion die einzig vollwertige Anlage im Stadtgebiet sei. Zwar hätte er auch lieber eine Null weniger gehabt oder für eine Million Euro eine Tribüne oder moderne Umkleiden gebaut, doch er sehe keine andere Option als das das Geld nun in den Boden fließt. „Die Anlage ist für die Schulen wichtig“, bekräftigte Bernd Hofmann (Freie Wähler) seinen Ratskollegen. Neben des Leichtathletiktrainings des VfB Bad Rappenau finden im Waldstadion auch Schulunterricht und Bundesjugendspiele statt.

Das Gemeinderatsgremium sprach sich am Ende der Debatte bei einer Enthaltung für die Investition aus. Noch ist nicht klar, ob die Stadt diese auch alleine tragen muss. „Es werden Zuschüsse beantragt“, versprach Hauptamtsleiter Wolfgang Franke.

Sinsheim: Was tut sich auf den Plätzen der Stadt?

$
0
0

Von Christian Beck

Sinsheim. Der Festplatz ist seit Kurzem saniert, der Freibadvorplatz ist schon länger fertig. Und auch ein „Plätzchen“, der Innenhof des städtischen Kulturquartiers „Würfel“, wird in Kürze fertig sein. Doch es bleiben noch weitere Plätze in der Stadt, bei denen sich entweder etwas verändert oder nach Meinung so mancher Sinsheimer dringend etwas verändern sollte. Ein Überblick:

> Der Stadthallen-Vorplatz: Hier wurden die Arbeiten erneut ausgeschrieben, die Fertigstellung war deshalb in Verzug geraten. Doch die Firma AZ aus Bad Rappenau hat laut Baudezernent Tobias Schutz richtig Gas gegeben. Der Platz werde deshalb voraussichtlich noch in diesem Jahr fertig.

> Der Karlsplatz „Süd“: Die Stadtverwaltung unterscheidet den Karlsplatz in zwei Bereiche. Auf dem südlichen Teil wird zum Großteil geparkt. Und genau dies soll sich ändern. Denn laut Schutz entsteht dort viel Verkehr, weil Autofahrer einen Parkplatz suchen, ihn aber häufig nicht finden und dann wieder auf die Friedrichstraße fahren. Dies trage dazu bei, dass sich Fußgänger zwischen den vielen Autos unsicher fühlen, die Aufenthaltsqualität sei gering.

Wie dieser Bereich umgestaltet werden soll, steht momentan noch nicht fest. Der Gemeinderat soll dies im kommenden Jahr entscheiden. Denkbar ist laut Schutz aber eine neu gestaltete Freifläche, die es möglich macht, dass dort in Zukunft der Markt abgehalten wird. Denn einige Sinsheimer, darunter auch Marktbeschicker, haben sich für diese Lösung ausgesprochen – der Karlsplatz liegt zentral und bringt Laufkundschaft. Neben der Freifläche könne dort außerdem eine größere Grünfläche entstehen, zudem äußerte Schutz die Idee, die Elsenz dort freizulegen.

> Der Karlsplatz „Nord“ ist jener Bereich, der zur Fußgängerzone gehört. Bäume, der Brunnen sowie Kinderspielgeräte und Außenbestuhlung sorgen für eine höhere Aufenthaltsqualität. Laut Schutz ist dieser Bereich aber „in die Jahre gekommen“. Pläne zu Veränderung existieren bislang nicht. Auf Nachfrage von Gemeinderätin Anja Fürstenberger (Grüne) betonte Schutz jedoch, dass die großen Kastanien auf jeden Fall erhalten werden sollen.

> Der Kirchplatz wird vor allem als Parkplatz genutzt. Vor diesem Hintergrund halte man sich dort weder gerne auf, noch sei er repräsentativ für die Kirche, findet Schutz. Grundsätzlich möchte die Verwaltung den Platz autofrei bekommen – dies sei auch ein Ansatzpunkt für Fördergelder. Ausnahmen, beispielsweise für ältere Kirchenbesucher, müssten noch geklärt werden.

> Der Burgplatz ist bei vielen Sitzungen sowie unter einigen Sinsheimern ein Diskussionsthema. Dabei ist er noch recht neu: 2010 wurde er fertiggestellt, 2013 abgerechnet. Und genau hier liegt der Haken: Da beim Umbau Sanierungsmittel von Land und Bund flossen, gilt eine Bindefrist von zehn Jahren. Das heißt: Wird am Burgplatz bis zum Jahr 2023 etwas elementar verändert, müssten Fördergelder zurückbezahlt werden.

Einige Sinsheimer bezeichnen den Burgplatz als unbelebt, Helmut Göschel (SPD) hält ihn an heißen Sommertagen für unzumutbar – mehrfach wurde daher angeregt, dort schattenspendende Bäume zu pflanzen. Schutz erklärte, dass diese nur am Rand gepflanzt werden könnten, da sie sonst den Markt störten. Und sowohl die Beschicker als auch andere Bürger fänden den Platz gar nicht so übel, wie es oft heiße, ergänzte der Baudezernent. Alexander Hertel (Aktiv) betonte außerdem, dass seinerzeit der Burgplatz als Platz für Veranstaltungen konzipiert worden sei. Und dazu bräuchte es nun einmal freie Fläche.

> Wie geht es weiter? Laut Schutz soll als nächstes der Karlsplatz in Angriff genommen werden, zunächst der Bereich, in dem geparkt wird. Einen Umbau hält er im Jahr 2022 für machbar. Danach wolle man sich dem Kirchplatz widmen, dann dem Burgplatz.

A6 bei Sinsheim: Drei Lkw krachen in der Baustelle aufeinander

$
0
0

Sinsheim. (pol/mare) Und täglich grüßt das Murmeltier: Auf der Autobahn A6 bei Sinsheim hat es am Mittwochvormittag schon wieder gekracht. Das berichtet die Polizei.

Ersten Informationen zufolge sind gegen 9.50 Uhr drei Lkw im Baustellenbereich in Richtung Mannheim aufeinander aufgefahren. Verletzte gibt es aber keine.

Es kommt allerdings zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen, der Verkehr rollt nur langsam an der Unfallstelle vorbei. "Da geht nur sehr wenig", berichtet ein Augenzeuge. Aktuell beträgt der rückstau rund 5 Kilometer. 

Viewing all 11211 articles
Browse latest View live