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Bad Rappenau: "Fashionbag" als Alternative zur Plastiktüte?

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Eppingen/Bad Rappenau. (apo) Plastiktüten wandern immer seltener kostenfrei über den Verkaufstresen. Viele Einzelhändler in der Fachwerkstadt sind auf die umweltfreundlicheren Papiertüten umgestiegen. Auch Frank Bauer vom gleichnamigen Modehaus in der Kurstadt Bad Rappenau hat sich so seine Gedanken gemacht, wie und ob er dem Trend zur Papiertüte folgen soll. Dabei liegen die Probleme doch viel tiefer, fangen bei der Industrieverpackung an und hören beim alltäglichen Lebensmitteleinkauf längst nicht auf.

Plastik, wohin das Auge reicht. Verpackungen aus Polyethylen (PE), Polystyrol (PS) oder Polyethylenterephthalat (PET) schleppen wir fast täglich mit nach Hause. Wie selbstverständlich schieben wir ein paar Äpfel, Bananen oder Pfirsiche beim Einkaufen im Supermarkt in so genannte "Hemdchenbeutel" (so bezeichnet wegen den Trageschlaufen). Laut Industrieverband Kunststoffverpackung schlagen sie jährlich mit 3,1 Milliarden Stück zu Buche.

Noch erschreckender ist die Gesamtzahl von 94 814 Tonnen Plastikmüll in Deutschland. Dazu zählt auch die Bioplastiktüte, deren Kompost niemand haben möchte. Würden diese nicht in Müllverbrennungsanlagen vernichtet, bräuchten sie Jahrhunderte, um zu verrotten.

Dabei gibt es durchaus Alternativen wie Papiertüte, Stoffbeutel oder Einkaufkorb. Monika Rebel bringt saubere, aber bereits benutzte Plastiktütchen zum nächsten Einkauf einfach wieder mit, um sie erneut zu verwenden. "Viele kommen auch mit eigenen Behältnissen", berichtet Christian Sommer vom Edeka-Markt in Eppingen.

Obwohl man allerorten ein Umdenken der Verbraucher feststellt, ist es doch noch zu wenig, um den Handel zur Umkehr zu bewegen. Dabei wäre es durchaus möglich, das Gewicht der federleichten Plastiktütchen auf das etwas höhere der Papiertüten umzuprogrammieren. Für Marktleiter Christian Sommer rechnet sich der Aufwand derzeit noch nicht, es gibt kaum Kundennachfragen.

Frank Bauer vom Modehaus Bauer in Bad Rappenau sieht in der Diskussion um die Plastiktüte ein typisch deutsches Phänomen. Solange er jedes Kleidungsstück in Plastiktüten verpackt geliefert bekommt, bringt es wenig, wenn seine Kunden nun statt mit der Plastiktüte mit einer fünfmal so teuren edlen Papiertasche das Modehaus verlassen.

Dabei sieht die Ökospur der aufwendig hergestellten Papiertasche gar nicht so rosig aus, für die Herstellung ist doppelt so viel Energie vonnöten. Luft und Wasser werden durch Stickoxide, Schwefeldioxide und andere Chemikalien belastet. Dazu sind Oberflächenlaminierung und Druckfarben nur schwer oder sogar gar nicht recycelbar. Außerdem ist die Papiertasche nicht wasserfest.

Auch das war für Frank Bauer ein Grund, sich gemeinsam mit seiner Werbeagentur zusammenzusetzen und an einer Lösung zu tüfteln, die sowohl der Umwelt als auch der Außenwirkung des Hauses gerecht wird. Dem Modeexperten schwirrt die wiederverwendbare "Fashionbag" im Kopf herum. Weil die "ordentlich Geld kostet" will er dafür eine Schutzgebühr erheben, die bei Rückgabe erstattet wird.

Für kleinere Einkäufe ist die Bäckertüte aus Papier gedacht. Noch sei das zwar Zukunftsmusik, erklärt Bauer, doch die Richtung ist klar: "Im Idealfall sollen immer weniger Plastiktaschen ausgegeben werden."


Sanierung des historischen Lerchennests in Sinsheim

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Sinsheim-Steinsfurt. (app) Seit Tagen herrscht im Hof des historischen Lerchennestes Betrieb und Enge. Ein großer Baukran, Container, Gerüst- und Baumaterialien schränken für die Besucher des Museumshofes, vom Land Baden Württemberg vor drei Jahren zum Denkmal von besonderer kultureller Bedeutung aufgewertet, die Bewegungsfreiheit etwas ein. Die Besuchsmöglichkeit des Friedrich der Große-Museums bleibt aber bestehen, der Zugang zum Eingang ist problemlos machbar.

Mit diesen Baumaßnahmen wird die vor zwei Jahren begonnene Sanierung des historischen Gebäudekomplexes abgeschlossen. Damals wurden die Dächer des Haupt- und des Nebengebäudes frisch eingedeckt, diesmal folgt das der Scheune. Anfang September soll die große Baumaßnahme abgeschlossen und das Gerüst abgebaut sein. Kleinere Arbeiten am Scheunentor und dem Giebel werden in den nachfolgenden Tagen vonstatten gehen. Für diese Arbeiten erhält die Stadt Sinsheim als Eigentümer des Anwesens erhebliche Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg und kommt zugleich der Notwendigkeit nach, den über 400 Jahre alten Gebäudekomplex baulich für die nächsten Jahrzehnte zu sichern. Vor etwas mehr als vier Jahrzehnten ist das Lerchennest zuletzt von Grund auf instandgesetzt und die Voraussetzungen für die Schaffung des Friedrich der Große-Museums gelegt worden.

Dieses wurde danach durch den dafür gegründeten Verein "Freunde des Lerchennestes - Friedrich der Große-Museum" eingerichtet. Seither betreibt dieser ehrenamtlich diese Institution. Ihr Jahresprogramm hat sich schon längst über die ausschließliche Museumsbetreuung hinaus zu einem umfangreichen kulturellen Angebot erweitert.

Nicht auf den Verein, sondern die Einrichtung selbst lenken die Verantwortlichen ab dem 11. September die Aufmerksamkeit. Zum bundesweiten "Tag des offenen Denkmals" laufen die Vorbereitungen für eine Sonderausstellung. Diese wird den Erhalt des Lerchennestes, die Inbetriebnahme und Einrichtung bis heute dokumentieren. Unter dem Titel "40 Jahre Museumshof Lerchennest - Vom Bauernhof zum Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung" werden auch auf die Erstsanierung vor 40 Jahren, die diversen Ausstellungen und Aktivitäten sowie die Festivitäten der letzten vier Jahrzehnte zurückgeschaut.

Die Aktivitäten des Vereins am "Tag des offenen Denkmals" am 11. September hängen vom Verlauf der Sanierungsmaßnahmen ab und können deshalb nur erst kurzfristig entschieden werden. Da der Museumshof Lerchennest im offiziellen Programm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz aufgenommen ist, wird jedoch auf alle Fälle das Museum und die beiden Sonderausstellungen zugänglich gemacht werden.

Bau des neuen Sinsheimer Post-Quartiers beginnt im September

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Von Tim Kegel

Sinsheim. Den Startschuss für mehrere große und zeitgleiche Bauvorhaben in der Innenstadt gibt die Umgestaltung des Postareals: Ab 1. September wird der Postparkplatz hierzu komplett gesperrt, der Schalterbetrieb in der Post bleibt erhalten; beides gilt für die komplette Baudauer: Bauherr Michael Freiherr von Gemmingen will sein "Neues Post Quartier" im ersten Quartal 2018 eröffnen.

Das Postamt wird dann sein Gesicht komplett verändert haben, selbst wenn nur ein Teilabriss erfolgt und charakteristische Bauelemente beibehalten werden: Im Untergeschoss residiert später die Postbank, alle bisherigen Postservices sollen - entgegen anders lautender Gerüchte - bleiben, wie sie jetzt sind; lediglich die Postschließfächer sind und bleiben ausgelagert in der Zwingermühle. Eine Etage höher entstehen zwei Gewerbe- und Praxis-, im Rest des Gebäudes sechs Wohneinheiten in Größen von 65 bis 168 Quadratmetern; hierzu wird der rückwärtige Gebäudetrakt des Postamts aufgestockt.

Das bisherige Satteldach des Baus weicht einem markanten Flachdach, eventuell mit Fotovoltaik. Als Energieform sind Gas und Holzpellets geplant. Dem Verlauf der heutigen Laderampe der Post folgt die Zufahrt zu einer unter dem Gebäude entstehenden Tiefgarage mit bis zu elf Stellplätzen. Die Entwürfe von Architektin Sandra Hoelzer-Ebert aus Sinsheim tragen die gestalterische Handschrift ähnlicher Projekte Michael von Gemmingens in jüngerer Zeit, darunter die Kernsanierung der Volkshochschule (VHS). Bauleiter ist der Architekt Jürgen Bartenbach, seinerzeit auch an der VHS mit von Gemmingen zugange.

Welche Art von Gewerbe oder Praxen künftig mieten, stehe zum frühen Zeitpunkt nicht fest, sagte der auf dem Ehrstädter Eulenhof sitzende Investor jetzt der RNZ; auch die entstehenden Wohnungen bräuchten noch Mieter. Im Auge hat von Gemmingen, der bei allen Einheiten dauerhaft Vermieter bleiben will, eine Zielgruppe, "die in erster Linie auf die Qualität, dann erst auf den Geldbeutel schaut." In Sinsheim, in den boomenden Landkreisen Rhein-Neckar und Heilbronn, sieht er "großen Bedarf nach dieser Art des Wohnens."

Die Nachbarschaft zum "Zweydinger-Areal", wo künftig vier weitere Blocks mit etwa 70 wertigen Wohnungen entstehen, sieht er "relativ entspannt"; einerseits wegen seines Status als Vermieter, aber auch der Konjunktur "und der supergünstigen Lage wegen", mit S- und Autobahn in direkter Nähe.

Verkehrstechnisch kollidieren im Spätjahr mit Stadthalle, Zweydinger und Post allerdings gleich drei innerstädtische Großvorhaben, davon zwei in der Muthstraße, die Stadthalle in deren Verlängerung stadteinwärts: "Ich hoffe, dass das reibungslos läuft - und gehe auch davon aus", sagt der Bauherr; die Nutzung des Postparkplatzes zur Baustellenabwicklung entzerre die Situation.

Dort stellt der Bauhof zum September Baugerüste; lediglich einige wenige Plätze zum Betrieb der VHS bleiben erhalten, weil auch ein Container für Sozialräume der Post auf der Baustelle aufgebaut wird. In Sachen Parkmöglichkeiten verweist die Stadt auf den wenige Meter vom Postgelände entfernten Ladestraßen-Parkplatz am Bahnhof. In der Häufung der Bauvorhaben sieht Baudezernent Tobias Schutz den Vorteil, "dass dann für einen absehbaren Zeitraum klar ist: Muthstraße - nur wenn’s sein muss."

Wie viel Geld Michael von Gemmingen für das umfangreiche Vorhaben in die Hand nimmt, darüber schweigt er. Wert gelegt werde darauf, dass regionale Handwerker - "einige davon waren schon an der VHS mit im Boot" - zum Zuge kommen. Er müsse "nicht auf den letzten Euro schauen", setze "lieber auf Qualität, die sich schon bewährt hat." Regional, sagt von Gemmingen "könne auch mal HN- oder MOS-Kennzeichen beinhalten."

Bad Rappenau: Geld für weiteren Brandschutz im Fränkischen Hof

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Bad Rappenau. (rnz) Der Gemeinderat hat den Mehrkosten in Höhe von insgesamt 92.820 Euro für zusätzliche Brandschutzmaßnahmen im Kulturhaus Forum Fränkischer Hof sowie für die Schaffung eines zusätzlichen Zugangs zur Galerie im zweiten Stock der Bücherei zugestimmt.

Nach einer Brandverhütungsschau wurden Brandschutzmaßnahmen in einer Größenordnung von rund 240.000 Euro für den Fränkischen Hof ausgearbeitet. Die Kosten für einen zweiten Fluchtweg aus der Galerie im zweiten Stock der Bücherei wurden damals mit rund 212.000 Euro zusätzlich veranschlagt, weshalb man von dieser Maßnahme abgesehen hatte. Die Galerie blieb damit gesperrt.

Nach einer nochmaligen Begehung des Kulturhauses wurde ein Brandschutzkonzept für das Gebäude ausgearbeitet, das verschiedene zusätzliche Maßnahmen vorsah, unter anderem die Aufschaltung der Brandmeldeanlage auf die Feuerwehr. Im Zuge dieser Begehung wurde auch eine Möglichkeit gefunden, wie die Galerie im zweiten Stock der Stadtbücherei durch die Verlängerung der Haupttreppe wieder zugänglich gemacht werden könnte. Die Maßnahme kostet rund 40.000 Euro und würde deutlich zur Entspannung des Platzmangels in der Bücherei beitragen.

Die Gesamtkosten für die Brandschutzsanierung des Kulturhauses Forum Fränkischer Hof belaufen sich damit auf zusammen 332.000 Euro.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen stießen auf breite Zustimmung im Gemeinderat. Lediglich der ÖDP-Sprecher Klaus Ries-Müller fragte sich, ob die Brandschutzvorschriften hier nicht zu eng ausgelegt würden. Schließlich hätten sich in der Vergangenheit nie sehr viele Besucher gleichzeitig auf der Galerie aufgehalten, so dass man die Sinnhaftigkeit eines zweiten Rettungsweges zumindest anzweifeln könne.

Die Maßnahmen im Kulturhaus sollen bis Ende September 2016 abgeschlossen werden.

Angelbachtal: Der Elefantenbaum hat einen Riss

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Angelbachtal. (ram) Um einen der markantesten Bäume des Eichtersheimer Schlossparks steht ein großer Bauzaun. "Betreten verboten! Bruchgefahr!" steht auf Schildern rund um den "Elefantenbaum" wie die riesige Hängebuche (fagus silvatica pendulaam) direkt am Schlossteichufer von den Angelbachtalern liebevoll genannt wird.

Der Grund der Absperrung wird von außen nicht sichtbar, ist unter dem dicken Blätterwerk versteckt: Einer der seitlich herausragenden Äste - bestimmt 50 Zentimeter im Durchmesser - ist angebrochen. Rund drei Zentimeter klafft der Ast auseinander, wie Bürgermeister Frank Werner und Bauverwaltungsleiter Daniel Oestrich bei einem Rundgang mit unserer Zeitung zeigten. Festgestellt wurde der Schaden bei einer Routinekontrolle durch die Forstwirte einige Tage vor dem großen Ritterturnier. Diese Kontrolle findet, resultierend aus dem "Pflege- und Nachpflanzungskonzept für den Baumbestand des Schlossparks Eichtersheim" an allen größeren Schlossparkbäumen zweimal jährlich statt.

Eilig wurde der geschädigte Ast mit einer großen Stütze versehen, um Schlimmeres zu verhindern. Um niemanden zu gefährden, immerhin ist der "Elefantenbaum" mit seinen weit ausladenden Ästen und einem Stammdurchmesser von rund einem Meter der beliebteste Kletterbaum im Schlosspark, wurde der Bauzaun ringsum aufgestellt.

Muss der geschädigte Ast eingekürzt oder entfernt werden, darf der Baum, der schon für manches Hochzeitsfoto den Hintergrund lieferte, bald wieder freigegeben werden? Hierzu gab es jetzt Entwarnung von Diplom-Forstwirt Thomas Dutschmann, der als Sachverständiger den Schaden in Augenschein nahm: Der Baum habe einen arttypischen Torsionsbruch erlitten. Durch den Bruch weise der abgehende, große Ast aber wieder eine bessere Statik auf. Insgesamt sei der Baum, der zwischen 150 und 200 Jahre alt ist, gesund und vital. Er werde uns "höchstwahrscheinlich alle überleben" so der Experte.

Bevor der Bauzaun allerdings entfernt werden kann, muss eine zweite Stütze eingebaut werden. Außerdem soll das Totholz entfernt werden. Hierzu wurde der Auftrag bereits erteilt, so Bürgermeister Frank Werner.

Eine wichtige Aussage des Forstexperten, die für Erleichterung im Rathaus sorgte war, dass kein großer Rückschnitt des Baumes erfolgen muss. Im Gegenteil, Dutschmann stufte dies sogar als kontraproduktiv ein. Somit kann der Baum in einigen Tagen wieder in seiner vollen Schönheit bestaunt werden, die Abstützung wird dabei von außen nicht sichtbar. Nur unter dem schattigen Blätterdach wird man sie, und auch den Riss, sehen können. Doch bis dahin ist Vorsicht geboten und der Bauzaun zu beachten, so der Hinweis aus dem Rathaus.

Seit wann die riesige Hängebuche genau im Eichtersheimer Schlosspark wächst, ist nicht bekannt. Schon bei der Erstellung des Pflege- und Nachpflanzungskonzepts im Jahr 2010 hatte man sich im Rathaus mit dieser Frage beschäftigt. Darin ist zu lesen, dass nach alten Plänen der Park bereits im 18. Jahrhundert als Barocker Garten angelegt wurde. Ob alle in den Plänen aus dem Jahre 1789 vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt wurden, lässt sich jedoch nicht belegen. Fest steht aber, dass die historischen Planungen wenig mit dem heutigen Schlosspark zu tun haben.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ließ die Grundherrschaft von Venningen, die im Wasserschloss ihren Sitz hatte, den Park im Stile eines Landschaftsgartens (so genannter "Englischer Garten") umgestalten. Erst dabei dürften die Anpflanzungen der botanischen Raritäten vorgenommen worden sein, denn in der "barocken Planung" waren derartige große Bäume nicht vorgesehen. Während dieser Umgestaltung soll auch der Eichtersheimer Friedrich Ries seine Lehrjahre in der Schlossgärtnerei verbracht haben. Er gilt als Planer des Karlsruher Stadtgartens. 1934 wurde der Schlosspark mit seinen 6,75 Hektar zum Landschaftsschutzgebiet. Neben der Hängebuche finden sich zahlreiche weitere Exoten, ein riesiger Ginkgobaum beispielsweise oder ein Urwaldmammutbaum.

Reichartshausen: Schweres Gerät gräbt für den neuen Radweg nach Lobbach

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Reichartshausen. (cba) "Asphaltiert wird gar nichts, das hat in diesem Bereich nichts zu suchen": Emil Eckert sattelt seinen Grader, ein Erd- und Straßenhobel mit Frontschild für exakte Planierarbeiten, und rollt damit zum Radweg. Oder zum Waldstück, das ein Radweg werden will.

Das aufwendigste und schwierigste Segment der neuen Radwegverbindung zwischen Reichartshausen und Waldwimmersbach wird er nun in Angriff nehmen. Der Bauunternehmer aus der Centgemeinde ist mit seinen Mitarbeitern seit mehr als einer Woche und schwerem Gerät damit beschäftigt, Waldwege zwischen dem alten Sportplatz Reichartshausen und dem Sportplatz Waldwimmersbach zu ertüchtigen, aufzuhübschen oder überhaupt erst zu schaffen.

Das schwierigste Segment befindet sich auf Lobbacher Gemarkung in Waldwimmersbach. "Es schlängelt sich am Hang entlang und wird relativ steil", so Emil Eckert. Mit der neuen, seit langem auf der Wunschliste der Gemeinden Lobbach, Epfenbach und Reichartshausen stehenden Radwegverbindung sollen Wanderer und Biker von der stark frequentierten L 532 weggelotst werden auf sicherere Gefilde, 100 Meter waldeinwärts. Auch an die Besucher des Reichartshausener Freibades wurde bei der Planung gedacht.

Teils bestehen schon Wegabschnitte, teils müssen sie neu geschaffen werden. Geplant ist, den Wegebau, der in acht Bauabschnitte unterteilt ist, bis Ende der Ferien fertig zu stellen.

Die Trasse bleibt möglichst naturbelassen, wird auf etwa zwei Meter bis zu 2, 20 Meter Breite ausgedehnt, geebnet und geschottert und mit einer wassergebundenen Decke versehen, die sich besonders für Forststraßen gut eignet. "Der Charakter eines durchgängigen Waldweges wird hergestellt", so Emil Eckert.

Unterdessen sind Mitarbeiter der Baufirma auf Reichartshausener Gemarkung, nahe des alten Sportplatzes gerade dabei, Entwässerungsrohre zu verlegen. Damit soll das Wasser, das aus dem Wald hangabwärts fließt, unter dem Radweg durch 250-mm-Rohre zum nahe gelegenen Wiesenstück abgeleitet werden.

Die Maßnahme wird von den drei Gemeinden getragen, außerdem fließen Förderungen in die Finanzierung mit ein. Ohne die Landesmittel wäre rund 35 000 teure Maßnahme nicht realisiert worden.

Aufmerksame Nachbarschaft ist so wichtig wie eine Alarmanlage

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Eppingen/Bad Rappenau. (apo) Der Urlaub ist gebucht, die Koffer sind gepackt und sicherlich haben sich die meisten Urlauber auch im Vorfeld darüber Gedanken gemacht, wer den Briefkasten leert, die Blumen gießt und die Haustiere versorgt. Aber Urlaubszeit ist Einbruchszeit und deshalb bleibt bei vielen Bürgern nach Umdrehen des Haustürschlüssels doch ein Rest von Unsicherheit.

Nach drei bis fünf Minuten geben Einbrecher in der Regel auf, weiß man bei der Polizei. "Sie müssen aber keinen Hochsicherheitstrakt haben", beruhigt der sicherheitstechnische Berater Klaus Zeberer von der Heilbronner Polizei. Trotzdem lohnen einbruchssichere Türen die höheren Kosten genauso wie abschließbare Fenstergriffe. In den meisten Fällen kommt man dann mit einem blauen Auge und ein paar Kratzspuren davon. Damit Einbrecher gar nicht erst auf die Idee kommen, in den persönlichen Sachen zu wühlen, sind programmierbare Rollläden und Lichtquellen genauso hilfreich wie die tägliche Leerung des Briefkastens.

"Das Beste ist ein gutes soziales Umfeld", meint Zeberer und rät, Nachbarn und Freunde nach dem Rechten schauen zu lassen. Ideal sei auch, wenn während der Abwesenheit irgendein Auto in der Einfahrt parkt. Die meisten Einbrüche werden heute "ad hock" verübt. Mehr als zehn Minuten brauchen die oft bandenmäßig arbeitenden Langfinger meist nicht, denn in der Regel kennen sie die kreativsten Verstecke vom Tiefkühlschrank über das Verkleben von Wertsachen unter Schubladen bis hin zur Zuckerdose.

Rollläden hoch, Rollläden runter, Blumen gießen, die Katze versorgen. Peter und Katja Schwind haben ein alleinstehendes Haus und einen großen Garten. Damit sich die beiden unbesorgt am Strand aalen können, kümmern sich Freunde und Nachbarn wechselseitig: "An ungeraden Tagen die und die anderen an den geraden Tagen".

Sinnvoll ist auch, sich mal wieder mit den Bedingungen in der Hausratversicherung zu beschäftigen. Stimmt die Versicherungssumme noch? Klaus Franke von der Allianz Versicherung rät, 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche anzusetzen, um den Nachteilen einer Unterversicherung entgegenzuwirken. Im Schadensfall seien Auflistung und Fotos von Wertsachen hilfreich. Außerdem sollte die Leistungserbringung auch bei "grober Fahrlässigkeit" mit eingeschlossen sein. "Hier gibt es große Unterschiede zwischen den Versicherungsgesellschaften", erklärt Franke.

Was aber, wenn sich für Hund und Katz kein Ersatzherrchen findet? Tierpensionen sind rar und mit Tagespreisen zwischen 15 und 20 Euro nicht billig. Vielleicht kommt deshalb das Aussetzen der kleinen Lieblinge immer noch vor. Für Fundtiere sind die jeweiligen Ordnungsämter zuständig. In der Kurstadt Bad Rappenau freut sich Ordnungsamtsleiter Roland Deutschmann, dass er diese Probleme heute kaum noch hat. Wenn doch, dann werden die herrenlosen Tiere ins Tierheim Heilbronn gebracht. Dort kümmert sich Silke Anders gemeinsam mit ihren Mitarbeitern um die Versorgung. Für diese wird von den Gemeinden im Landkreis eine Unterbringungspauschale für 28 Tage entrichtet. "Die Kosten für eine tierärztliche Behandlung übernimmt der Tierschutzverein", erklärt sie. In dessen Auftrag kümmert sich Michaela Markewitz in Eppingen um schnelle und unbürokratische Unterbringung bei Pflegefamilien. Gelingt das nicht, muss das Tierheim in Heilbronn einspringen, erklärt Cathrin Leuze von der Pressestelle der Fachwerkstadt.

Sicherheitstechnische Beratung bietet die Kriminalprävention der Polizeidirektion Heilbronn ohne Anmeldung dienstags von 13 bis 17 Uhr und donnerstags von 9 bis 13 Uhr in der Bahnhofstraße 35. Adressen von Tierpensionen erhält man beim Tierschutzverein Heilbronn, Tel.: 07131/22822

Überraschender Dämpfer für Sinsheims Sportplatzpläne

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Von Wolfgang Kächele

Sinsheim. Überraschender Dämpfer für die Stadt: Die Pläne für Um- und Ausbau der Sportanlagen im Wiesental scheinen in einem wesentlichen Teil so gut wie durchkreuzt. Man findet offenbar kein Ersatzgelände zur Umsiedelung des Reiterhofs von Patrick Sattler, der direkt an die Sportplätze angrenzt. Dorthin sollte der Platz 1 verlagert werden, um vor dem Helmut-Gmelin-Stadion Raum für einen großen Parkplatz zu gewinnen. Damit ist auch das städtebauliche Konzept, das der bereits viel diskutierten Aufstellung des neuen Bebauungsplans "Wiesental" zugrunde liegt, in einem wichtigen Teil hinfällig.

Eigentlich wollte sich die Stadt bis zum Frühjahr 2017 Zeit lassen und bis dahin ein Ersatzgelände für den Reiterhof finden. Doch es kam offenbar anders. "Wir haben uns schon sehr intensiv um ein Ausweichgelände bemüht, einige Standorte abgeklopft, und vor allem geschaut, was finanzierbar ist. Wir haben aber nichts gefunden," teilte jetzt der städtische Dezernent Tobias Schutz der RNZ mit. Deshalb werde man wohl schon deutlich vor dem nächsten Frühjahr eine Entscheidung treffen. Und die werde wohl so aussehen: "Platz 1, der vor dem Helmut-Gmelin Stadion liegt und bereits abgeräumt wurde, wird dann doch dort verbleiben und wie schon ursprünglich geplant als Kunstrasenfeld ausgebaut." So wird der Reiterhof an seinem angestammten Standort bleiben.

Das hat natürlich Auswirkungen auf das städtebauliche Konzept für den Bebauungsplan "Wiesental", dessen erste Änderung der Gemeinderat gerade erst beschlossen hatte. "Es werden dort letztlich wohl vor allem weniger Bauplätze möglich sein," so Tobias Schutz zur RNZ. Ansonsten sieht Schutz keine Auswirkungen auf den Plan.

Platz 1 wird also Platz 1 bleiben und gleich nach dem Helmut-Gmelin-Stadion, wo die Arbeiten schon weit gediehen sind, ausgebaut, "vermutlich noch in diesem Herbst", zeigt sich der städtische Spitzenbeamte optimistisch. Im Stadion ist schon alles bereit zur Raseneinsaat. "Noch in dieser Woche", so Schutz, ist es dort soweit. Auch Laufbahn, Sprung- und Wurfanlagen sehen ihrer baldigen Fertigstellung entgegen. "Spätestens im Oktober wird der neue Tartanbelag aufgebracht," informiert der Dezernent. Die Anlage wird nach dem Standard "B" ausgebaut mit sechs Rundbahnen, sieben 100-Meter-Bahnen, drei Weitsprung- und einer Hochsprunganlage, zwei Kugelstoßsektoren, zwei Speerabwürfen und einem Wassergraben.

Platz 3 und 4, die mit Kunstrasen belegt werden, folgen Platz 1 und dem Stadion. Das Stadion ist nächste Saison benutzbar, die drei Kunstrasenplätze bis Ende 2017. Die Kosten von rund sechs Millionen Euro werden von der Dietmar-Hopp-Stiftung getragen.


In Eppingen geht die Rechnung bei der Kinderbetreuung bislang auf

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Eppingen. (rnz) "Die Rechnung geht auf", das Kinderhaus habe für eine deutliche Entspannung beim Betreuungsplatzgebot in den Kindergärten gesorgt. "Früher waren hier Notgruppen nötig", bilanzierte Oberbürgermeister Klaus Holaschke, als nun die weitere Bedarfsplanung für die Kindergärten auf der Tagesordnung des Gemeinderates stand. In der Südstadt kann der tatsächliche Bedarf inzwischen gedeckt werden, wobei von den 40 Ü3-Plätzen im Kinderhaus aktuell nur 29 vergeben sind, im Kleinkindbereich sind es 30 von 40. Auch in der Nordstadt gibt es rein rechnerisch freie Plätze, die allerdings inzwischen bereits fast alle von Kindern aus der Südstadt, aus den Stadtteilen und aus Nachbarkommunen belegt sind oder zeitnah belegt werden.

Insgesamt 16 Kindergärten mit unterschiedlichen Angeboten, Gruppengrößen und Betreuungszeiten stehen in der Gesamtstadt aktuell zur Verfügung. 52 Gruppen bieten 801 Plätze für Kinder im Alter ab drei Jahren und 169 Plätze im U-3-Bereich, wobei fast 40 Krippenplätze weniger angeboten werden, als vom Land empfohlen wird. Gleichwohl sind hier noch Plätze frei.

Die Verwaltung wertet regelmäßig Zahlen die Zahl der Geburten in den einzelnen Kindergartenbezirken aus, ermittelt die aktuelle Belegung der Einrichtungen und befragt die Eltern nach ihren Wünschen. Aktuell ergibt sich daraus, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen langsam, aber stetig wächst und sich in den kommenden Jahren Verschiebungen abzeichnen - vor allem in den Stadtteilen und nicht zuletzt als Folge neuer Baugebiete.

So rechnet Christian Krumpholz, Leiter der Verwaltungsabteilung Bildung, Kultur und Demografie, damit, dass die beiden Kindergärten in Kleingartach bereits im kommenden Jahr an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Abgefangen werden soll dieser Engpass mit einer neuen Kleingruppe in den bestehenden Räumen, für die allerdings eine Ausnahmegenehmigung des Landesjugendamtes nötig wird.

Knapp werden die Plätze auch in den Einrichtungen in Mühlbach und Elsenz. In beiden Stadtteilen wird dadurch auch jeweils eine zusätzliche Personalstelle nötig. Am katholischen Kindergarten in Rohrbach musste schon im zurückliegenden Frühjahr eine neue Kleingruppe für zehn Kinder gebildet werden, um den Bedarf zu decken.

Einzig in Richen ergibt sich ein anderes Bild. Dort kann die Kleinkindgruppe, die nach der Erschließung des Neubaugebietes nötig geworden war, voraussichtlich in einem Jahr aufgelöst werden; eine Betreuungskraft wechselt dann in eine andere Einrichtung.

Ändern wird sich auch die Betreuung der Schulkinder in Rohrbach, die derzeit noch nachmittags im Kindergarten stattfindet. Dieses pädagogisch nicht mehr zeitgemäße Angebot soll nun ab September in die Grundschule verlegt werden. Ebenfalls ab September soll eine Regelgruppe in Adelshofen in eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten umgewandelt werden.

In der Kernstadt reagiert die Verwaltung auf den Bedarf der Eltern und wandelt sämtliche Plätze im Kinderhaus in Ganztagesplätze um. Die dort aktuell noch freien Plätze sollen bald komplett belegt sein - für die kommenden Monate gibt es bereits eine Warteliste. In der Nordstadt, die mit dem katholischen Kindergarten St. Bernhard in der Talstraße (92 Plätze) über die größte Betreuungseinrichtung verfügt, sieht die Verwaltung dagegen die Möglichkeit, Gruppen zu schließen, falls dies zur Konsolidierung der städtischen Finanzen geboten erscheint. Ab September soll hier die bislang am St.-Bernhard-Kindergarten beheimatete Schulkindbetreuung eingestellt werden. Als Ersatz richtet die Stadt, wie berichtet, ein Betreuungsangebot an der Schule im Rot ein, die dann in den Ganztagesbetrieb geht.

Gebaggert wird in Angelbachtal schon vor dem Spatenstich

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Angelbachtal. (ram) Es tut sich etwas am Eichtersheimer Ortsrand: In den vergangenen Tagen wurde die Baustelle für das Neubaugebiet "Wackeldorn III" eingerichtet. In seiner letzten Sitzung hatte der Gemeinderat die Erschließungsarbeiten an die Firma Leonhard Weiss GmbH & Co. KG aus Plankstadt vergeben (wir berichteten). Diese hatte in den letzten Wochen immer wieder Baumaschinen und Baustelleneinrichtung nach Angelbachtal gebracht. Seit dieser Woche laufen die Vorbereitungen für Kanal-, Wasser- und Straßenbau. Vermessungen wurden durchgeführt, der Mutterboden abgetragen und seitlich gelagert.

Einen offiziellen Spatenstich gab es unterdessen noch nicht, dieser soll aber in Kürze erfolgen, so Bürgermeister Frank Werner. Dieser hatte die Anrainer in einem Schreiben über den Beginn der Baumaßnahmen informiert: Gemeinde und Baufirma werden bemüht sein, die Beeinträchtigungen während der Bauzeit so gering als möglich zu halten, heißt es hier.

Insgesamt wird mit einer Bauzeit von knapp einem Jahr zu rechnen sein. Zunächst soll jetzt der Rundschluss des Zeisigwegs vollendet, danach die höher liegenden Stichstraßen gebaut werden. Teilweise werden die Arbeiten aber auch parallel durchgeführt. Insgesamt sollen 43 neue Bauplätze entstehen.

Sinsheimer Klinik hat für rund 30 Millionen Euro viel Platz geschaffen

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Von Wolfgang Kächele

Sinsheim. Das bisher größte Bauwerk der GRN-Gesundheitszentren ist fertiggestellt. Für 29,8 Millionen Euro wurde das Bettenhaus C der Klinik, früher Kreiskrankenhaus, saniert und ein großer Anbau in Richtung Hauptstraße errichtet. Am 15. September wird das Großprojekt eingeweiht, am 18. September hat die Bevölkerung im Rahmen eines Tages der offenen Tür Gelegenheit, das neue Angebot zu besichtigen (s. "GRN-Einweihung" unten).

Der Platzbedarf in der GRN-Klinik steigt schon seit Jahren. Über 5000 Mitarbeiter und jährlich rund 11.000 stationäre Patienten benötigen eben viel mehr Platz. Schon 2010 zeigte sich der Aufsichtsrat daher überzeugt, dass nur die Sanierung des 1974 erbauten Bettenhauses C und ein Anbau dazu das Problem dauerhaft lösen kann. Und dies außerdem kostengünstiger als der Abriss des bestehenden Hauses und ein Neubau ist.

Jetzt ist es soweit: Seit Mai 2013 wurde gebaut und saniert, am 18. September wird eingeweiht. "Die neuen Räume sind genauso schön und funktionell geworden, wie wir es uns vorgestellt haben," schwärmt Jürgen Bloch, Leiter der Stabsstelle Organisation, der den Umbau als Projektleiter betreut. Die neuen Stationen im Anbau sind auf vier Stockwerke verteilt und beherbergen insgesamt 104 Patienten in 52 Zweibettzimmern. Im sanierten Altbau kommen noch einmal 44 Zweibettzimmer hinzu. Die Ausstattung der Zimmer ist in beiden Gebäuden gleich. Vor allem haben alle Zimmer ein so genanntes "Bedside Terminal", einen eigenen Bildschirm mit Telefon, Fernseh- und Internetanschluss. Es gibt auf allen Stationen W-Lan. Insgesamt wurden durch Sanierung des Altbaus und den Neubau 6000 Quadratmeter Fläche hinzugewonnen.

Jedes der in Hell und mit Holz gestalteten Zimmer besitzt eine geräumige und behindertengerechte Nasszelle mit Dusche. Jeder Patient hat einen Tresor für seine Wertsachen. Besonders ansprechend sind die großen und hellen Aufenthaltsräume auf jedem Stock des neuen Anbaus mit einem tollen Ausblick auf Sinsheim. Insgesamt verfügt die Klinik jetzt über 225 Betten. Bei unveränderter Bettenzahl gegenüber vor der Baumaßnahme wird für die gleiche Anzahl an Patienten künftig deutlich mehr Platz zur Verfügung stehen.

So eine große Lösung kostet natürlich auch eine Stange Geld. 29,8 Millionen Euro wurden investiert. 15,8 Millionen finanziert das Land, 10,5 Millionen der Rhein-Neckar-Kreis und für 3,5 Millionen Euro nahmen die "GRN-Gesundheitszentren" Kredit auf.

Die GRN-Klinik Sinsheim ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung und verfügt über die Fachabteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anästhesie und Intensivmedizin, sowie eine HNO-Belegabteilung. Beeindruckende Zahlen: Jedes Jahr erblicken mehr als 900 Neugeborene in der Klinik das Licht der Welt, 1500 ambulante Operationen finden statt. Schließlich ist die Klinik akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Heidelberg.

Neue Reflektoren: Fürs Wild wird im Wald die "Verkehrsführung" geregelt

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Von Christiane Barth

Epfenbach. Mitten durch ein beschauliches Waldgebiet führt die Kreisstraße K 4190, das Jagdgebiet grenzt an, nachts sitzen die Jäger vor weitläufigen Wiesen und Feldern an und hoffen auf Schwarzwild. Wenn Mensch und Tier jedoch auf der Straße zusammen treffen, entsteht nicht selten großer Schaden. Lothar Ernst, ein ortsansässiger Jäger, kaufte nun 100 Wildwarner - ausgeklügelte Reflektoren, die das Wild abschrecken und es vor der Straße zurückweichen lässt. Ein Pilotprojekt, bei dem fünf Reviere mit den Reflektoren ausgestattet werden, initiiert von den Jägern des Hegerings VI, allen voran Hegeringleiter Jürgen Ebert.

Seit Oktober 2015 haben sich auf der Waldstrecke zwischen Ortsausgang Epfenbach und dem Kreuzungsbereich an der L 532 zwischen Waldwimmersbach und Reichartshausen, die zum Hegering VII gehört, 20 Wildunfälle ereignet.

Zu viele, findet auch Lothar Ernst, der gerade den Straßengraben abschreitet und an jeden Leitpfosten das Reflektorenensemble schraubt, rund zehn Euro das Stück, und nur auf der einen Straßenseite. Die gegenüberliegende Seite erledigt ein Jagdkollege, Meinhard Seel. Die K 4279 zwischen Epfenbach und Eschelbronn hat er bereits mit 33 Wildwarnern bestückt. "Bei Wildunfällen entsteht oft großer Schaden, über das Pilotprojekt soll versucht werden, die Versicherungen mit ins Boot zu holen", so Lothar Ernst.

Die Jäger greifen tief in die eigene Tasche, um künftig die unwillkommene Konfrontation zwischen Auto, Reh oder Wildschwein zu vermeiden. Mit einfachen Mitteln wie den Multi-Wildschutz-Warner könnte - auf breiter Basis zum Einsatz gebracht - künftig viel Geld gespart werden, denn die sechseckigen Waben, die in unterschiedlichen Winkeln angeordnet sind, schicken das einfallende Scheinwerferlicht auf Zickzack-Kurs, das vom Schalenwild als warnende Signalfarbe Blau wahrgenommen wird und es verbrämt - einem Stoppschild gleich.

Einem möglichen Gewöhnungseffekt wurde ebenfalls ein Schnippchen geschlagen, denn durch die differenzierte Anordnung der Waben formiert sich jener Blitz in immer anderer Gestaltung. Scheinbar simple Reflektoren also, die in der Tat eine pfiffige Erfindung sind und 2014 den Innovationspreis des Landes Brandenburg einheimsten. Bevor sich die Jäger an die mühsame Arbeit am Straßenrand machen, müssen sie ihre Jagdhaftpflichtversicherung und das Straßenverkehrsamt des Rhein-Neckar-Kreises informieren. Beide müssen ihr Okay für die Montage geben.

Die Multi-Wildschutz-Warner haben eine EU-Zulassung. Die Jäger im Kraichgau wollen mit ihrem Einsatz und ihrer finanziellen Vorleistung neben Schutz von Mensch, Tier und Kraftfahrzeug auch erreichen, dass die Wildwarner künftig Standard, von den Versicherungen anerkannt und bezahlt werden. So könnten künftig viele Schäden mit hohen finanziellen Folgen, verursacht durch Wildunfälle vermieden und unterm Strich viel Geld gespart werden.

Doch zunächst braucht es Erfahrungswerte - und Lothar Ernst greift zwischen Wald, Straßenrand und Leitpfosten wieder zur Bohrmaschine und wundert sich über das hohe Verkehrsaufkommen auf der Kreisstraße durchs Waldgebiet.

Verbote an der Sinsheimer "alla hopp!"-Anlage

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Sinsheim. (tk) Achtung, verboten! Die Stadt hängt die Verbote für die "alla hopp!"-Anlage im Postgarten sprichwörtlich hoch und reagiert mit einer neuen Beschilderung auf die seit Eröffnung des Parks andauernde Proteste von Anwohnern und besorgten Bürgern. Zehn Verbotshinweise am Eingang des Postgartens, in vandalismussicherer Höhe platziert, mahnen ab sofort die Gäste um Vor-, Auf-, Um-, Ein- und Rücksicht. Es sind dieselben Verbote - stattliche zehn Stück - auf die schon seit der Eröffnung der Bewegungs- und Begegnungsstätte hingewiesen wird, bislang in dezenterer Form auf dem Anlagenplan.

Demzufolge sind in der Anlage, neben unachtsamer Müllentsorgung, Hunden, Rollern, Mopeds und offenem Feuer, auch Rauchen, Alkohol, Radfahren, Grillen, Lärm und selbst Fußballspielen verboten. Dies gilt von Sonnenauf- bis untergang. In der Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr, ist sogar alles verboten, verweist ein Schild auf die Sperrung für den Besucherverkehr. Anwohnern geht das, die RNZ berichtete schon, vereinzelt immer noch nicht weit genug. Gefordert werden Begrenzung von Öffnungszeiten und Besucherzahlen. Die Beschilderung sei zudem schwer sichtbar und daher unwirksam; sie hänge zu hoch, hieß es ...

Bad-Rappenau: Großes Willkommen für Gold-Carina

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Bad Rappenau-Babstadt. (end) "Das ist etwas Außergewöhnliches und muss entsprechend gewürdigt werden", meint OB Hans Heribert Blättgen. "Und dass es ausgerechnet die Goldmedaille bei Olympischen Spielen ist, kann einen schon mit Stolz erfüllen", fügt das Stadtoberhaupt hinzu. Deshalb soll jetzt auch alle Welt wissen, dass die "Gold-Carina" Bär in Babstadt wohnt.

Gestern wurde an allen drei Ortseingängen von Babstadt große Schilder montiert, die Carina Bär willkommen heißen. Organisiert wurden die Schilder von der Stadt, Bernd Hagner vom SV Babstadt hat die 100 x 125 cm großen Metallschilder am Freitagvormittag montiert. Und für die "Gold-Carina" gibt es vonseiten der Stadt auch einen offiziellen Empfang, "mit allem Brimborium". Hierzu lädt die Verwaltung am Mittwoch, 7. September, um 20 Uhr ins Kurhaus ein, dann wird die erfolgreiche Olympionikin öffentlich gefeiert.

Die Ruderin aus dem Bad Rappenauer Stadtteil hat bei den olympischen Spielen in Rio mit ihrer Mannschaft im Doppelvierer Gold errungen. Die Mannschaft mit Carina Bär, Annekatrin Thiele (Leipzig), Julia Lier (Halle/Saale) und Schlagfrau Lisa Schmidla (Krefeld) siegten vor den Niederlanden und Polen. Mit einem starken Schlussspurt überholten sie die Polinnen und sicherten die Goldmedaille.

Bereits vor vier Jahren hatte Carina Bär in London eine Silbermedaille gewonnen.

In Sinsheim ist der Stadionbesuch ligaweit am günstigsten

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Sinsheim. (wok) "Spitzenreiter, Spitzenreiter... hey ... hey!" Zu Beginn der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga, noch vor dem ersten Spiel der "Hoffemer" am morgigen Sonntag gegen RB Leipzig ist der Verein mit seiner Heimspielstätte, der Rhein-Neckar-Arena, bereits Tabellenführer - in Sachen preiswertestes Stadion. In Sinsheim ist der Stadionbesuch offenbar der günstigste ligaweit. Das ergab jetzt ein Preisvergleich des Internet-Portals "Gutscheinsammler.de". Mit 19,10 Euro, so der Stadiontest, für ein Basispaket aus Stehplatzticket, einer Bratwurst und einem halben Liter Bier ist die Rhein-Neckar-Arena nur eines von zwei Erstligastadien, in denen man für dieses Angebot weniger als 20 Euro bezahlt. Auf dem zweiten Platz liegt da der SC Freiburg mit 19,45 Euro. Am teuersten ist es in Hamburg, wo der zahlende Gast stolze 24,70 Euro berappen muss. Die günstigsten Eintrittskarten gibt es mit zwölf Euro für einen Stehplatz ebenfalls in Sinsheim. Sitzen tut der Fan am günstigsten in Bremen, wo nur 15 Euro verlangt werden. Auch das preiswerteste Bier wird bei der TSG 1899 ausgeschenkt. 3,30 Euro kostet die Halbe im Kraichgau. Nur die Bratwurst ist mit 3,10 Euro im Hügelland etwas teurer. Damit liegt man in der Tabelle ziemlich hinten. In Dortmund beispielsweise kostet die Wurst nur 2,60 Euro. Foto: Lörz


65 Fernbus-Passagiere stranden auf A 6 bei Sinsheim

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Kirchardt/Sinsheim. (end) Gestrandet sind auf der Autobahn am Freitag nach einer technischen Panne 65 Passagiere eines Fernreisebusses. Knapp 200 Meter vor dem Rastplatz "Bauernwald" hatte ein Doppeldeckerbus des Unternehmens "Mein Fernbus" einen Motorschaden - möglicherweise durch Überhitzung platzte der Motor. Glück im Unglück: Der Bus konnte gerade noch bis auf den Parkplatz "Bauernwald" rollen, wobei der Fahrer allerdings größte Mühe hatte. Durch den defekten Antrieb fielen auch die ölbetriebenen Aggregate zur Brems- und Lenkunterstützung aus, der Fahrer aus Gladbeck schaffte es aber, den Doppeldecker weg von der A 6 in den sicheren Parkplatz zu chauffieren. Alarmiert wurde vorsorglich auch die Feuerwehr Sinsheim, da zunächst von einem größeren Schaden bei den auslaufenden Betriebsstoffen ausgegangen war. Öl, das beim Motorplatzer auf die Fahrbahn der A 6 gelangte, wurde von einem Spezialunternehmen beseitigt. Für die Passagiere gab es auf dem Rastplatz bei tropischer Hitze um die 35 Grad allerdings einen längeren Zwischenstopp - erst musste ein Ersatzfahrzeug für die 65 Busreisenden gefunden werden. Dies kam schließlich am späten Nachmittag bei den völlig erschöpften Reisenden an und fuhr sie zum nächsten offiziellen Halt der Fernbuslinie nach Neckarsulm. Durch den mehrstündigen Aufenthalt auf freier Strecke verpasste ein Großteil der Passagere allerdings Anschlussverbindungen Richtung Nürnberg/Prag und München. Einige Mitfahrer aus Leverkusen waren auf dem Weg nach München zum Bundesliga-Auftakt des FC Bayern gegen Werder Bremen. Ob sie es noch rechtzeitig zum Spielanpfiff in die Allianzarena schafften, ist nicht bekannt.

Olympionik Lurz trainierte Sinsheimer Schwimmbadpersonal

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Sinsheim. (wok) Die Badewelt schwimmt auf einer Erfolgswelle - zweifellos. Und dafür müssen natürlich auch die Angestellten stets fit im Wasser sein. Da kommt ein zwölffacher Weltmeister und zweifacher Medaillengewinner bei Olympia (Silber und Bronze) im Freiwasserschwimmen gerade recht. Thomas Lurz aus Würzburg schulte und trainierte am Freitag einen ganzen Tag lang sechs Auszubildende der Badewelt und drei Azubis der Bäderbetriebe der Stadt im Hallenbad der Badewelt. "Die schwimmen sehr gut und sind auch ziemlich fit," bewertete der Meister die angehenden Fachangestellten für Bäderbetriebe.

Mike Westphal, Ausbildungsleiter der Badewelt, sowie Andreas Uhler, Chef der Stadtwerke, die das Treiben am Beckenrand aufmerksam verfolgten, hörten’s gerne. Lurz nahm die jungen Wasserlehrlinge ganz schön ran, eine Stunde am Stück schwimmen, Technikverbesserungen inklusive, einige Motivationshilfen und das mehrmals am Tag. "Da müssen wir ganz schön Gas geben," schnaufte Tim Niklas Hockenjos, einer der Trainingsschüler. Fünf Mal pro Woche trainiert der junge Mann im Wasser, was offenbar auch nötig ist: "Als ich anfing, konnte ich mich gerade so über Wasser halten."

Wollen die jungen Menschen ihre Prüfung bestehen, müssen sie weiter ranklotzen. "Rund 50 Prozent der Prüfungsausgaben finden im Wasser statt," so Ausbildungsleiter Westphal. Schnellschwimmen, Rettungsschwimmen, Kürsprung vom 3-Meter-Brett und einiges mehr gehören dazu.

Thomas Lurz, nach Ende seiner Leistungssportkarriere 2012 Repräsentant eines bekannten Modelabels, aber auch Präsident des berühmten Schwimmvereins Würzburg 05, aus dem auch Weltmeisterin Hanna Stockbauer hervorging, hat das zwar hinter sich. Trotzdem trainiert er noch fleißig. "Jeden Tag bin ich ab 6 Uhr morgens im Wasser und ziehe meine Bahnen, fünf bis sechs Kilometer lang." Dass er alleine gegen eine Staffel der Azubis knapp gewann, versteht sich von selbst, wenn man ihn technisch sauber und locker durchs Wasser gleiten sieht.

Doch auch auf dem Trockenen hatte der Leistungssportler den jungen Leuten viel zu erzählen: von Motivation, Zielsetzungen oder Prüfungsbewältigung.

Epfenbach: Arbeiten an Gewerbegebiet-Zubringer beginnen

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Von Christiane Barth

Epfenbach. Die erste Änderung des Bebauungsplans "Zuckerbaum II" - nach den Entwürfen des Planungsbüros Sternemann und Glup aus Sinsheim - segnete der Gemeinderat im Juli 2015 ab. Die Planung zum Vorhaben und damit zur Ummodellierung des oberen Teils des Gewerbegebiet hatte das Gremium bereits im Juni 2014 auf den Weg geschickt. Jetzt, gut zwei Jahr später, rollen endlich die Bagger. Anfang dieser Woche rückten die Baufahrzeuge der Reichartshausener Firma Emil Eckert an, um den "Zuckerbaum" mit einer direkter Zufahrt an die L 530 anzukoppeln. Bis spätestens November sollen die Erd- und Aushubarbeiten erledigt sein.

Der erste Baggerbiss zum Bau des Schnellstraßenzubringers verzögerte sich um ein halbes Jahr. Die possierliche Zauneidechse hatte dem seit Jahren anvisierten Vorhaben einen Strich durch den Zeitplan gemacht. Das auf der roten Liste bedrohter Tierarten stehende Reptil musste in Sicherheit gebracht werden, bevor die umfangreichen Erdarbeiten zum Bau des Zubringers auf die Landstraße starten.

32 Zauneidechsen haben die Biologen von "Bioplan" Heidelberg auf die zuvor errichteten Ersatzhabitate auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Helmstadter Straße umgesiedelt: 15 Männchen, zehn Weibchen und sieben Jungtiere. Jetzt ist Biologin Ina Groß, die das Gelände in mehreren Etappen nach Eidechsen durchkämmt hat, zuversichtlich, dass alle Tiere aus dem Areal gerettet werden konnten. Wenn also jetzt 500 Kubikmeter Erde für den umfangreichen Aushub bewegt werden, besteht für die unter strengem Artenschutz stehenden Tiere keine Gefahr mehr. Sie wurden fachmännisch von Biologenhand in ihre neuen Refugien eskortiert.

Mit Verkehrsbehinderungen aufgrund der Baumaßnahme müssen die Autofahrer bislang noch nicht rechnen. Wenn die Straßenbauarbeiten - vermutlich im November - starten, werde wohl eine Ampelregelung mit einspuriger Verkehrsführung zum Zuge kommen, so Bürgermeister Joachim Bösenecker. 1325 Quadratmeter der Straße müssen aufgefräst werden.

Der noch bestehende Wendehammer am oberen Randareal des Gewerbegebietes wird zurückgebaut, die anliegende Firma Freund hat einen Teil der asphaltierten Fläche von der Gemeinde erworben und will diese künftig als Parkfläche nutzen. Der Rest des Wendehammers wird an die künftige Zufahrtsstraße angeglichen. Entstehen soll dagegen eine direkte Zufahrt auf die Landstraße und damit eine bequemere Vernetzung mit der Bundesstraße 292 und schließlich mit der Autobahn. Das Gewerbegebiet und das Dorf sollen mit dieser Maßnahme vom LKW-Verkehr entlastet werden. Gebaut wird auch eine Linksabbiegerspur auf einer Länge von 75 Metern. Die Landstraße wird zudem um vier Meter verbreitert. Das Aushubmaterial - offenbar guter Boden, wie der Bürgermeister mitteilt - wird teils in die landwirtschaftlichen Nutzflächen rund um den "Zuckerbaum" eingearbeitet.

"Batnight" des Naturschutzbundes erstmals in Sinsheim

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Sinsheim. (abc) Fledermäuse sind nachtaktiv - das musste auch eine stattliche Anzahl Gäste sein, die sich jetzt bei der 5. "Batnight" über die oft verkannten Tiere informierten. Fledermäuse standen im Mittelpunkt, als der Naturschutzbund erstmals in die Kernstadt eingeladen hatte. Rund zwei Dutzend Neugierige - vom Grundschüler bis zum Erwachsenen - erschienen am frühen Samstagabend vor der Elsenzhalle, von wo aus es das Leben der fliegenden Säugetiere zu erkunden galt.

"Bis jetzt", so Vereinsmitglied Irmela Mikus gegenüber der RNZ, "waren wir immer in Reihen unterwegs. Das Gebiet hier ist für uns auch Neuland, aber wir hoffen, dass wir möglichst viele Tiere aufspüren können." Gemeinsam mit dem NABU-Kollegen Jörg Fürstenberger hat sie mit Hilfe der "AG Fledermausschutz Nordbaden", unlängst die offizielle "Artenschutzrechtliche Bestätigung der Befugnis zur Kontrolle von Sommer- und Winterquartieren sowie zur Pflege von Fledermäusen" erhalten und versorgt ehrenamtlich in Not geratene Exemplare.

Während der "Batnight" galt es derweil vor allem, über die mit allerlei Mythen behafteten Tiere zu informieren. "Es gibt keine blutsaugenden Fledermäuse", räumte sie umgehend mit der weitläufig verbreiteten Vampir-Legende auf. Lediglich drei Arten einer Unterfamilie der Blattnasen, die auf dem amerikanischen Kontinent leben, ernähren sich ihr zufolge vom Blut, das sie aus aufgebissenen Wunden anderer Tiere lecken.

Die hiesigen Fledermäuse bevorzugten derweil Insekten wie Falter, Käfer, Mücken oder Spinnen und seien, da es immer weniger Unterschlupfmöglichkeiten und Winterquartiere gebe, unlängst unter Naturschutz gestellt worden. "Gerade vor dem Hintergrund der aktuell massenhaft getätigten energetischen Sanierung von Gebäuden sollte man nach Möglichkeit Rückzugsräume für Fledermäuse einplanen - insbesondere dann, wenn sie vorher schon dort gelebt haben", betonte Jörg Fürstenberger.

Beispielsweise gebe es Fledermauskästen ähnlich Nisthilfen für Vögel, die einfach an der Fassade anzubringen seien. Um die Menschen im Umgang mit Fledermäusen noch weiter zu sensibilisieren, sei letztendlich die zeitgleich mit der internationalen Fledermausnacht des Europäischen Büros für Fledermausschutz (Eurobats) stattfindende "Batnight" initiiert worden.

Auf dem Programm standen neben persönlicher Aufklärung sowie dem Verteilen von Informationsmaterial auch das Basteln von Fledermausmasken für die Kleinsten sowie diverse Spiele, bei denen versucht wurde, den Orientierungssinn der Fledermäuse auf den Menschen zu übertragen. In der Tat nutzen die nachtaktiven Flattertiere für Menschen nicht hörbare Ultraschallwellen, um sich während der Jagd in der Dunkelheit zurechtzufinden.

Ähnliches versuchten auch die "Batnight"-Teilnehmer - aufgeteilt in "Motten" und "Fledermäuse". Letzteren wurden die Augen verbunden, während Erstere versuchen mussten, an ihnen vorbeizukommen. Nach einer Stunde brach die Gruppe in Richtung Elsenz auf, um dort den Hauptakteuren des Abends auf die Spur zu kommen. Hierbei halfen spezielle Detektoren, welche die für den Menschen nicht hörbaren Ultraschall-Rufe der Fledermäuse aufnehmen und anhand deren Frequenz sogar verschiedene Arten unterscheiden kann.

Besonders erfolgreich waren die "Batnight"-Akteure an den Uferböschungen der Elsenz, die etlichen Insekten als feucht-warmer Lebensraum dienen. "Ich war zwar am Anfang etwas skeptisch, weil wir das Gebiet hier noch nicht kannten, bin aber jetzt auch überrascht, wie viele Fledermäuse uns hier begegnet sind", resümierte Irmela Mikus am Ende und kündigte bald wieder eine "Batnight" in der Kernstadt an.

Jetzt ist die Hochzeit für Kraichgauer Zwetschgen und Mirabellen

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Region Sinsheim. (end) Na endlich: Die Zwetschgenzeit ist da, paradiesische Zustände für große und kleine Schleckermäuler. Ob direkt vom Baum oder auf dem Kuchen als leckerer Belag - die Zwetschgen aus der Familie der Pflaumen ist geschmacklich ein Zungenschnalzer. Doch welche Sorten eignen sich besonders gut zum Naschen, welche besser zum Backen oder Einkochen?

Pflaumen, Zwetschen, Renekloden, Mirabellen und wie sie alle heißen: Selbst Botanikern fällt es nicht immer leicht, hier den Überblick zu behalten. Dabei lohnt sich ein genauerer Blick durchaus, denn die Unterschiede sind durchaus bemerkenswert. Mirabellen lassen sich optisch vielleicht noch am ehesten von den anderen Zwetschgen abgrenzen. Hierbei handelt es sich meist um kleinere runde und in der Regel gelbe Früchte. Mirabellen zeichnen sich durch ein typisches feines und dennoch süßes Aroma aus, das sich so bei den anderen Steinobstgewächsen nicht finden lässt.

Die Pflaume ist wohl eine Kreuzung aus Schlehe und Kirschpflaume, ihr Ursprung soll in Kleinasien liegen. Zu den beliebtesten Sorten zählen Mirabelle, Reneklode und Zwetschge. Wer sie nicht sofort vernascht, kann sie verarbeiten: etwa zu Kompott, Konfitüre, Kuchen, Knödel, Obstbrand.

Die Zwetschge. Sie ist oft blauviolett, länglicher und ovaler als die klassische Pflaume, hat spitze Enden und eine schwache Bauchnaht. Die Pflaume dagegen ist rundlich, blau, gelb oder grün, die Längsnaht ausgeprägt. Tipp: Zwetschgen eignen sich ideal als Kuchenbelag. Ihr Kern löst sich leicht. Sie halten bei Hitze ihre Form.

Die kleinste Pflaumenart ist kugelrund, kirschgroß und dank ihrer goldgelben Farbe unverkennbar: Die Mirabelle. Sie schmeckt aromatisch süß. Mit 14 Gramm pro 100 Gramm hat sie den höchsten Zuckergehalt unter den Pflaumensorten. Sie liefert zudem viel Kalium und Betakarotin.

In Deutschland werden Mirabellen vor allem im Süden angebaut, aber auch auf alten Streuobstwiesen im Kraichgau ist diese goldgelbe Frucht noch zu finden. Die Konfitüre aus Mirabellen ist eine Delikatesse. Sie lässt sich aus entkernten Früchten und Gelierzucker kochen. Man kann auch köstliche Marmelade oder Gelee zubereiten, ohne die kleinen Früchte vorher zu entsteinen. Einfach nach dem Kochen durch ein Sieb passieren, ideal ist hier eine so genannte "Flotte-Lotte". Mirabellen lassen sich wie andere Pflaumen außerdem einfrieren: halbieren, entkernen, eingepackt im Gefrierfach lagern. Das macht sie geeignet für außergewöhnliches Backwerk, zumal sich die Steine gut lösen lassen und die relativ kleinen Früchte nicht allzu viel Feuchtigkeit an den Kuchenteig abgeben.

Die bekannteste Sorte ist wohl die "Mirabelle von Nancy". Ihr gelbes, festes Fruchtfleisch eignet sich sehr gut zum Backen, aber auch für Konfitüre und einen Obstbrand. Gleiches gilt auch für die so genannte "Gelbe Mirabelle", die auch als "Mirabelle von Metz" bekannt ist.

Ihre ansprechende gelbe Farbe behält sie ebenso wie auch ihre Form beim Einmachen bei, sodass sie in einem durchsichtigen Einweckglas auch optisch einiges zu bieten hat. Beide sind übrigens sehr alte Sorten, die sich schon bei unseren Ahnen großer Beliebtheit erfreuten. Ebenfalls alt, aber nicht ganz so bekannt sind die Renekloden, die zu den Edelpflaumen zählen. Ihren Namen verdanken sie der "Reine Claude", der "Königin Claudia" von Frankreich, einer Tochter Ludwigs XII., die die Früchte sehr schätzte.

Zum Backen eignet sich allerdings besser eine Zwetschensorte, die Kenner seit Jahrhunderten begeistert: die Hauszwetsche. Seit einiger Zeit setzt ihr allerdings die "Scharka-Krankheit" zu und drängt sie aus dem Erwerbsanbau zurück. Die blauschwarzen, festen Früchte werden erst im September reif, doch das Warten lohnt sich, denn die Hauszwetsche ist aromatisch und würzig, vor allem aber nicht so süß - ein Vorteil, den sie neben der ovalen Form mit anderen Zwetschensorten teilt. Somit ist sie perfekt auch zum Kochen.

Auch "Zimmers Frühzwetsche" darf nicht vergessen werden. Zwar täuscht der Name, denn sie wird erst im August reif, aber das Naschen der etwas festeren, saftigen und sehr aromatischen süß-säuerlichen Früchte lohnt sich. Sie eignen sich hervorragend für Zwetschengerichte aller Art, für Mus und den klassischen Blechkuchen. Wer lieber eine der neueren Sorten zum Backen verwenden möchte, sollte sich "Katinka" genauer anschauen. Sie eignet sich mit ihrem festen Fruchtfleisch gut für den ersten Zwetschenkuchen der Saison. Größere Früchte haben die Sorten "Toptaste", "Haganta" und "Tophit", wobei Letztere es auf 80 Gramm pro Frucht bringen.

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