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Sinsheim: Fritz Bauer ist tot

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Sinsheim. (cbe) Waschechter Sinsheimer, Unternehmer, politisch wie sportlich aktiv - all das und mehr war Fritz Bauer. Im Alter von 92 Jahren ist er am Dienstag gestorben.

Sein Name wird häufig in einem Atemzug mit dem SV Sinsheim genannt. Neben Otto Ebert sei Fritz Bauer die bedeutendste Person für den Verein gewesen, erklärt dessen 2. Vorsitzender Reiner Merz. Über den Handball landete er beim Fußball. 28 Jahre gehörte er dem Vorstandsteam an, von 1965 bis 1983 wirkte er als Jugendleiter.

"Unter seiner Leitung hat die Jugend die größten Erfolge errungen", berichtet Merz und erinnert sich an eine Begegnung des SV gegen den KSC in Sinsheim. Den Verein habe er sein Leben lang mit allen Kräften unterstützt und bis zuletzt die Geschehnisse sehr interessiert verfolgt.

Geprägt hat ihn natürlich seine Baufirma, die er 1959 in dritter Generation übernahm. Seit längerer Zeit führt sein Sohn Wolfgang das Unternehmen. Bis zuletzt sei Fritz Bauer aber noch zum Handwerksmeisterstammtisch gekommen, berichtet sein Weggefährte Helmut Beck, der ihn als umgänglich und gesellig, gläubig und sozial eingestellt beschreibt.

Seine große Familie habe ihm stets am Herzen gelegen, betont Merz. Er wie Helmut Beck beschreiben ihn aber auch als Mann mit Ecken und Kanten, der das offene Wort nicht gescheut habe. Zu Wort gemeldet und engagiert hat er sich außerdem als CDU-Stadtrat von 1992 bis 1999.

Die Trauerfeier findet am Samstag, 8. Juni, um 13.30 Uhr auf dem Friedhof in Sinsheim statt.


Sinsheim: Wird die Burg Steinsberg zur "Event-Burg?"

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Von Tim Kegel

Sinsheim-Weiler. Abplatzender Asphalt zwischen Sandsteinquadern und Schießscharten soll bald der Vergangenheit angehören: Über die Wege auf der Burg Steinsberg hat sich am Dienstag der Gemeinderat Gedanken gemacht und auch mehrere Projekte im Umfeld der Burg besprochen. Der Minigolfplatz im Burggraben steht vor dem Aus; stattdessen dürfte es dort aber bald nach Rosen duften.

Der Steinsberg. Ein Ort der Ruhe, eine Event-Burg - oder etwas dazwischen? Abschließend geklärt, wohin man will, wurde nicht: Die Runde einigte sich darauf, die Modernisierung des Spielplatzes ins Jahr 2021 zu verlegen, man müsse, wie CDU-Stadtrat Friedhelm Zoller es formulierte, "nach den Landesheimattagen ja auch noch ’was machen".

Bis dorthin allerdings sollen die Wege innerhalb der Mauern und im direkten Burgumfeld für rund 250.000 Euro saniert und aufgewertet werden. Die Wege werden in historisierendem Naturkalksteinpflaster ausgeführt. Der Landschaftsarchitekt Michael Epple aus Talheim, den man hierfür an der Hand hat, hat sich seine Meriten beim "Blühenden Barock" in Ludwigsburg verdient.

Blühen soll es auch am Wegesrand, aber nicht nur dort: Infrastrukturamtsleiter Bernd Kippenhan will Spaliere aus Duftrosen setzen oder gar "einen Duftrosen-Lehrpfad", angedacht sind auch einige bienenfreundliche Blühwiesen-Flächen rund um die Burg . Die Minigolf-Anlage - früher einmal sehr beliebt - sei jedoch mitsamt ihrem Betreiber "in die Jahre gekommen", sagte Kippenhan. Die städtische Pachtfläche und auch der sich anschließende Spielplatz werden umgestaltet.

Wie, steht noch nicht genau fest: Es wurden Bilder von großen Kinderspiel- und -klettergeräten gezeigt, die einer Burg nachempfunden sind. Bis zu 500.000 Euro könnte so etwas kosten, je nachdem wie aufwendig und ausladend die Anlage wird. Manchem Stadtrat ist das zu viel Geld, es gebe bestimmt auch eine abgespeckte Variante.

"Idyll oder Event?", fragte Aktiven-Sprecher Alexander Hertel. Er könne beidem etwas abgewinnen. Wiederholt forderte er, manche Bäume und Büsche im Umfeld der Burg "aus Sichtbarkeitsgründen" zu fällen, auch "auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen". Freie Wähler-Sprecher Harald Gmelin hält Pläne für "eine Event-Burg" für unverständlich. Er glaubt, dass "sich Kinder gerne mit ganz einfachen Dingen beschäftigen".

Eine These, die Weilers Ortsvorsteher und Freie-Wähler-Rat Manfred Wiedl stützt: Seit eine Herde Schafe am Steinsberg grast, kämen "deutlich mehr Familien auf die Burg". SPD-Rat Michael Czink spricht sich "für einen Spielplatz im Jahr 2021" aus. Im RNZ-Gespräch verriet Baudezernent Tobias Schutz, selbst Vater kleiner Kinder, dass er am Spielplatz-Thema "weiter dranbleiben" will.

Ein solcher mache die Burg Steinsberg "nicht zur Event-Burg", helfe allerdings dabei, den Nachwuchs "fürs Thema zu begeistern" und sei wegen seiner geschützten Lage schlicht familien- und elternfreundlich. Probleme sehen manche Räte im Parkverkehr, den ein größerer Spielplatz mit sich bringen könnte.

Beim Wegebau jedenfalls dürfte der Verkehr zum Thema werden. Oft parkten Gehfaule direkt an der Burgmauer, schilderte Kippenhan. "Zehn und mehr Fahrzeuge", hieß es im Gremium, würden mitunter wild am Fuß der Burg parken, keine fünf Meter entfernt von einem Kriegerdenkmal und einem Aussichtsbänklein.

Die Frage kam auf, ob eine Schranke dem Treiben Einhalt gebieten kann? Kann sie nicht, sagt Baudezernent Schutz: Die Versorgung des Burgrestaurants lasse dies nicht zu. Trotzdem soll Parken am Burgeingang künftig verboten werden.

Eppingen: Defekter Lift schnitt Hochhausbewohner vom Leben ab

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Von A. Portner und A. Guzy

Eppingen. Einige Hausbewohner am Berliner Ring 21 gehen am Stock. Und gehörten damit fast einen Monat lang zu den Privilegierten. Wer hingegen auf einen Rollator oder einen Rollstuhl angewiesen ist, war am Verzweifeln. Am 12. Mai hatte der Fahrstuhl des achtstöckigen Hochhauses seine Dienste versagt.

Umgehend meldeten einige der 27 Mietparteien den Defekt bei der GmbH, die im Auftrag des Eigentümers die Hausverwaltung übernimmt. Dann gingen die Tage ins Land - und vor allem die Senioren auf dem Zahnfleisch.

Aber auch fitte 30-Jährige klagten, wenn Einkäufe und Sprudelkästen in die Wohnung zu schleppen waren. Oder die jungen Eltern mit dem Kinderwagen. "Eine Unverschämtheit", schimpft eine Bewohnerin, und sie ist nicht die einzige, der der kaputte Lift und der Umgang der Hausverwaltung mit diesem Problem mächtig auf die Nerven gingen.

Weil dort, beim Heilbronner Ableger der Gesellschaft, die unter dem Dach einer der großen Banken im Land firmiert, trotz wiederholter Anrufe niemand zu erreichen gewesen sein soll - was mehrere Bewohner so erlebt haben wollen - ging schließlich jemand an die Öffentlichkeit. Die RNZ schaute sich am Dienstag im Haus um und telefonierte - ebenfalls zunächst vergeblich.

Vor Ort wird geschimpft, aber nicht jeder Mieter will damit zitiert werden. Anders Renate Glaw. Seit mehr als 40 Jahren wohnt die 86-Jährige in dem Haus. "So kann es nicht weitergehen", klagt sie.

Sieben Stockwerke muss sie bewältigen, um das Haus zu verlassen. Eingekauft wird nur das Notwendigste, denn sie muss es ja irgendwie in die Wohnung tragen und hat ein Malheur mit den Knien. Wasser gibt es nur noch aus dem Hahn, und als sie vor einigen Tagen eine Reise zum Klassentreffen antrat, hat sie ihren kleinen Koffer an verschiedenen Tagen nach und nach die Treppen hinuntergewuchtet.

Bei ihrer Rückkehr hat sie sich ein Taxi genommen. "Die Fahrerin hat mir dann das Gepäck hinaufgebracht", erzählt sie dankbar - in den siebten Stock, "wo die lahmen Enten wohnen", wie Glaw sich und ihre beiden betagten und bewegungseingeschränkten Nachbarinnen scherzhaft tituliert.

Es sei nicht das erste Mal, dass der Fahrstuhl steht. "Letztes Jahr im Mai waren es zehn Tage", erzählt Glaw. Und nachdem nun eine Firma zur Reparatur angerückt war, funktionierte der Lift nicht mal zwei Tage, dann blieb ein Bewohner darin stecken und es tat sich wieder: nichts.

Bis Mittwoch, als die RNZ dann doch die Hausverwaltung an die Strippe bekam und diese bei einem späteren Rückruf vermeldete, der Monteur des Herstellers sei auf der Anfahrt. "Der ist dann wohl der Held des Tages", schätzte die bei der Hausverwaltung für das Objekt Verantwortliche, "es ging halt nicht schneller."

Auch sie berichtete über den vergeblichen Reparaturversuch. Die mit der Wartung beauftragte Firma habe den Fehler nicht finden können, weil der Lift von einem anderen Hersteller gebaut wurde. Schließlich habe sich herausgestellt, dass ein Ersatzteil gebraucht wird, das aber erst bestellt werden muss.

"Wir haben Druck ausgeübt und das Ersatzteil sogar per Express bestellt", sagt die Mitarbeiterin, aber der Feiertag habe das Ganze dann noch etwas verzögert. Das Problem wird heute behoben", versprach sie am Mittwoch.

Tatsächlich arbeitete am Mittwochnachmittag ein Monteur des Liftherstellers vier Stunden lang, baute das neue Relais ein - und der Fahrstuhl funktionierte wieder. Allerdings machte der Fachmann wenig Hoffnung, dass dies von Dauer sein wird: Offenbar muss noch ein weiteres schadhaftes Relais ersetzt werden.

Dennoch zunächst eine halbwegs gute Nachricht, die aber für einige Bewohner deutlich zu spät kommt. Mancher hat schon über Mietminderungen nachgedacht und sich rechtlich beraten lassen.

Bei Störungen, so ist an der Fahrstuhltür zu lesen, könne man sich an den Störungsdienst einer Sinsheimer Firma wenden. Doch die angegebene Nummer ist nicht mehr gültig. Hier liegt offenbar manches im Argen. Gut, dass Hausbewohner Ivan Kem einen Notschlüssel für den Lift hat, falls mal wieder jemand stecken bleibt.

"Die (bei der Hausverwaltung, Red.) sind der Sache nicht gewachsen", vermutet Glaw. Sie sei zu alt, um wegen einer Kleinigkeit Krach zu machen, sagt sie, aber ein über Wochen hinweg funktionsuntüchtiger Fahrstuhl in einem Hochhaus sei eben keine Kleinigkeit, sondern eine massive Einschränkung. "Die wissen ja gar nicht, was das für uns Ältere bedeutet." Ihre Nachbarin komme überhaupt nicht mehr aus dem Haus.

Als zu erkennen war, dass das Liftproblem wohl nicht so schnell behoben sein wird, hatte eine Mieterin im vierten Stock einen Stuhl zum Verschnaufen vor die Tür gestellt. Andere kauften Lebensmittel für Nachbarn mit ein.

Der einzige Trost für die älteren Bewohner war und ist, dass die Hausgemeinschaft gut funktioniert. Glaw: "Wir helfen uns gegenseitig." Aber das sei bei einem solchen Problem eben nur begrenzt möglich. "Da fühlt man sich ausgeliefert und hilflos", ärgert sich die Seniorin. "Es geht doch hier um Menschen, nicht nur um eine Sache."

Sinsheim: Diese Themen hat der Gemeinderat noch bearbeitet

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Sinsheim. (cbe) Wer mulcht denn da im Mai, wenn die Molche laichen? Eine von eher wenigen brennenden Fragen im Vorfeld der jüngsten Gemeinderatssitzung. Außerdem ging’s um Parkflächen und Wahlpannen, Altbauten und Blühwiesen. Hier die Splitter.

> Die freie Stadthallen-Parkhaus-Fläche schottern und Autofahrern zur Verfügung stellen, die zurzeit wegen der Festplatz-Sanierung nicht vor dem Freibad parken können, will Freie-Wähler-Sprecher Harald Gmelin. Da das Parkhaus wegen mangelnder Bieter auf absehbare Zeit sowieso nicht gebaut werde, biete sich die an. Das Freibad, vermutet Gmelin, müsse sich ansonsten auf drastische Besucherrückgänge einstellen. Oberbürgermeister Jörg Albrecht hält nichts davon: "Das kostet dann sechsstellig", sagte er, "wir bräuchten 20 bis 30 Zentimeter Material." Stattdessen dürfe man den Übungsplatz der Verkehrswacht öffnen. Ohnehin ist in Sachen Stadthallen-Parkhaus möglicherweise eine neue Situation eingetreten: Wie Albrecht bekannt gab, habe die Stadtverwaltung "zurzeit drei Angebote von Baufirmen auf dem Tisch", die das Projekt möglicherweise schultern wollten: Diese würden zurzeit geprüft, sagte Albrecht. Erst vor kurzem war das Vorhaben, das ursprünglich bis zum Beginn der Landesheimattage geplant war, wegen des Mangels an Baufirmen für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt worden.

> Mulchen und Mähen im Mai stieß CDU-Rat Georg Trunk sauer auf: Wassergräben seien gerade in dieser Zeit als Lebensraum und Rückzugsort von Amphibien und Bodenbrütern wichtig, ähnlich wie Hecken für Wildvögel. "Dürfen wir das? Wollen wir das?", fragte Trunk. Infrastrukturamtsleiter Bernd Kippenhan sagte, man müsse "Lebensräume unterscheiden". Bei Hecken würde lediglich der Jahreszuwachs entfernt und "nicht ins Altholz eingegriffen"; bei Gräben laufe man Gefahr, dann schon weniger aktive Tiere "auszugraben", die sich "zurzeit noch in Sicherheit bringen und später zurückkehren" könnten, sagte Kippenhan. "Das ist doch scheinheilig", grummelte Georg Trunk.

> "Einstürzende Altbauten" in der Hauptstraße mahnte wiederholt Grünen-Rat Alex Riederer an: "Ich möchte mich erkundigen, warum sich da nix tut." Es tut sich doch was, sagte Albrecht, verriet aber nicht, was genau: Es gebe inzwischen einen "regen Mailkontakt".

> Die Panne bei der Auszählung der Kommunalwahl "lag nicht an der Stadt Sinsheim", zog Hauptamtsleiter Marco Fulgner Bilanz der Ursachenforschung, ohne ins Detail zu gehen. Wie zu Beginn vermutet, sei die EDV schuld an der um Stunden verspäteten Bekanntgabe des Wahlergebnisses. "Eine größere Stadt im Raum Karlsruhe" habe das Problem auch gehabt, so Fulgner. "Die größte Fehlerquelle ist das Wahlsystem als solches", fiel SPD-Rat Michael Czink dazu ein.

> "Auch mal loben" wollte CDU-Sprecher Friedhelm Zoller die Verwaltung, und sprach die zahlreichen Blühflächen an Straßenrändern, Kreisverkehren und Ortseingängen an. Hier in den vergangenen Jahren "etwas deutlich umgestellt worden", fand Zoller.

> Junge Aktivisten der Sinsheimer "Fridays for Future"-Bewegung sorgten im öffentlichen Frageteil für Aufsehen, auch wegen ihres teilweise forschen Auftretens. Das Grüppchen aus Kindern und Jugendlichen verlas einen Forderungskatalog, wurde jedoch von OB Albrecht mit dem Verweis unterbrochen, dass üblicherweise nur Anfragen erlaubt seien, keine Stellungnahmen. Die Reaktionen im Gremium auf den Beitrag waren gemischt. (hier der Bericht dazu)

Neckarbischofsheim: Der Weg für die Tagespflege ist geebnet

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Von Friedemann Orths

Neckarbischofsheim. "Sehr, sehr interessante Themen" versprach Bürgermeisterin Tanja Grether auf der letzten Sitzung des Ausschusses für Technik, Natur und Umwelt in dieser Legislaturperiode. Darunter war der Antrag für den Bau einer Tagespflege auf dem ehemaligen Stadthallenareal zwischen dem Netto-Einkaufsmarkt und dem ehemaligen "Treff 3000" in der Von-Hindenburg-Straße. Somit ist der Weg für die Einrichtung geebnet.

Grether war "froh, dass der Antrag" kommt, schließlich habe man das Vorhaben schon vor drei Jahren beschlossen. Zunächst hätte die Einrichtung, die die Kirchliche Sozialstation im Gemeindeverband Waibstadt dort bauen möchte, auf dem Areal des ehemaligen Treffs errichtet werden sollen. Da dort nun der Kindergarten einziehen soll, soll die Einrichtung nebenan gebaut werden. "Es ändert sich nichts", die Tagespflege stehe lediglich an anderer Stelle, erläuterte die Bürgermeisterin den Ausschussmitgliedern.

Der Bau soll einstöckig werden, da sich die Sozialstation einen Anbau in die Höhe vorbehalten wolle. Zudem soll das Gebäude Ruhe- und Aufenthaltsräume sowie Sanitäranlagen enthalten, erklärte Haupt- und Bauamtsleiter Jürgen Böhm. Das Gebäude soll dann im hinteren Teil des Areals stehen, vorne wird Platz für Parkplätze und eine Zufahrt zum Gebäude bleiben.

Die Sozialstation will das Grundstück kaufen, was Böhm als die "geschicktere Lösung" im Vergleich zu einer Erbpacht, nach der sich Hans Peter Jelinek erkundige, bezeichnete. Für eine Metzgerei, nach der Jelinek ebenfalls fragte, und die in den ursprünglichen Plänen einmal angedacht war, sei der Platz "zu eng", erklärte die Bürgermeisterin. "Das Gutsel ist gelutscht", sagte Böhm. Denn ein Bereich für Kinder unter drei Jahren für den Kindergarten sei auch noch auf dem Areal angedacht. Es soll, "wenn Geld da ist", neben dem zum Kindergarten umgebauten Treff errichtet werden. Zunächst bleibt die U3-Betreuung aber in der Grundschule. Grether sagt aber auch: "Das ist ein offener Platz, das kann sich natürlich auch anders entwickeln." Der Außenbereich des neuen Kindergartens soll sich zwischen dem Kindergarten und der Sozialstation befinden, sodass Berührungspunkte zwischen Jung und Alt entstehen können.

Julia Bitza, Geschäftsführerin der Sozialstation Flinsbach, erläutert im Gespräch mit der RNZ, dass dort maximal 22 Plätze für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung angeboten werden sollen. Auf einen konkreten Zeitpunkt, wann die Station dann fertiggestellt sein wird, wollte sie sich noch nicht festlegen. "Die Bauanträge sind unterwegs", sagte sie, und man hoffe, dass man im Herbst mit dem Bau beginnen könne. So oder so muss der Bauantrag auch noch vom neuen Gemeinderat abgesegnet werden.

Die Zufahrt zur Tagespflege wird neu angelegt und durch eine Fläche im Besitz der Stadt führen. Dort werden auch Parkplätze entstehen. Ebenfalls ist eine Zufahrt auf den Netto-Parkplatz geplant. Ein Zebrastreifen, der die Von-Hindenburg-Straße quert und schon länger auf der Wunschliste der Gemeinderäte und der Stadt steht, ist hinter dem ehemaligen Treff in Richtung der Flinsbacher Straße, in der Nähe der Hölderlinstraße, angedacht. Ihn weiter in Richtung Ortskern zu legen, sei aufgrund der Bushaltestelle und den Einfahrten nicht möglich gewesen.

"In Neckarbischofsheim herrscht oft das Gefühl, dass die Stadt etwas verliere", sagt Tanja Grether. Jetzt ist sie aber froh, dass "etwas nach Neckarbischofsheim kommt". Und auch die Ausschussmitglieder freuten sich, dass sie das Vorhaben noch in ihrer letzten Sitzung zum Abschluss bringen konnten.

Bad Rappenau: Zeitwald wieder Spinner-frei

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Bad Rappenau. (fsd) Der Zeitwald ist wieder spinnerfrei. Zwei Mitarbeiter der Firma Rockstroh aus dem Ortsteil Bonfeld haben am Donnerstag an vier betroffenen Bäumen Raupen des Eichenprozessionsspinners abgesaugt und entfernt. In dem Stadium, in dem sich die Raupen momentan befinden, sammeln sie sich zu einem großen Knäuel und bereiten sich an den Eichen für die Verpuppung vor, erklärte Daniel Münzing von der ausführenden Firma.

Die Tierchen wurden mit einer Zuckerlösung besprüht, sodass sich das Knäuel erhärtet und beim Abnehmen nicht mehr zerfällt beziehungsweise die Raupen ihre für Mensch und Tier gefährlichen Haare, die bei Kontakt oder durch Einatmen zu allergischen Reaktionen führen können, verlieren. Jedoch habe man nicht alle Raupen erwischen können. "Wir waren zu früh dran", sagt Münzing. Man hätte noch eine gewisse Zeit warten sollen, bis sich alle Raupen zu den Knäuel begeben hätten. Es könne also durchaus sein, dass sich die ein oder andere Raupe noch im Umfeld befindet. Er geht aber nicht davon aus, dass sich nochmals Knäuel bilden und seine Firma abermals in den Zeitwald ausrücken müsste. In zwei Wochen werden die Raupen zu einem ungefährlichen Schmetterling.

Erst Ende April wurden im Stadtgebiet 85 Eichen in den Parks sowie in der Nähe von Kindergärten, Schulen und dicht besiedelten Räumen gegen das Insekt mit "Bacillus thuringiensis" bespritzt. Hauptbestandteil dieses biologischen Insektizids ist ein Bakterium, das die Raupen in einem Larvenstadium zum Absterben bringt. Ob dies auch im Zeitwald geschehen war, konnte am Donnerstag nicht geklärt werden, da sich der zuständige Mitarbeiter des Tiefbauamtes im Urlaub befindet, wie Amtsleiter Erich Haffelder der RNZ mitteilte.

Nachdem Besucher die Schädlinge zu Wochenbeginn entdeckt hatten, musste das Areal weiträumig abgesperrt werden. Nun ist es wieder frei zugänglich.

Sinsheim: "Fridays for Future"-Bewegung stellt Forderungen im Gemeinderat vor

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Von Christian Beck

Sinsheim. Mit Demonstrationen für den Klimaschutz hat die "Fridays for Future"-Bewegung auch in Sinsheim auf sich aufmerksam gemacht. Mehrere der dort engagierten Kinder und Jugendlichen stellten am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung ihre Forderungen vor. Die RNZ sprach im Nachgang mit der 18-jährigen Studentin Sophie Tsantilis, einer der zwei Delegierten der Bewegung in Sinsheim.

In Ihrer Rede sprachen Sie unter anderem davon, dass Sie den Stadträten "auf die Sprünge helfen" wollen. Einige empfanden Ihren Auftritt als sehr forsch.

Das war beabsichtigt. Wir wollten provozieren und die Lokalpolitiker in Zugzwang bringen.

Denken Sie, dass Sie damit etwas bewegen können?

Kurzfristig nicht. Ich hoffe aber, dass wir zu einem Gespräch eingeladen werden, in dem über unsere Forderungen gesprochen wird. Ich nehme an, dass der Oberbürgermeister auf uns zukommt.

Glauben Sie, dass der provokante Auftritt dieser Sache dienlich war?

Das werden wir sehen. Ich fand die Reaktion des Oberbürgermeisters aber auch nicht gerade souverän.

Sie war sachlich richtig: Die aktuelle Viertelstunde bietet Raum für Fragen, nicht für Forderungen.

Sein Einwand war berechtigt. Ich empfand seine Unterbrechung aber als unverschämt.

Kommen wir zu den Forderungen: Bei einigen sind Gemeinderat und Stadtverwaltung die falschen Ansprechpartner.

Das kann sein. Wir sind ja aber keine Spezialisten, wir haben nur Vorschläge geäußert. Wenn man uns den richtigen Ansprechpartner nennt, wenden wir uns an diesen.

Gab es schon Reaktionen?

Ja. Manche Stadträte haben uns bekräftigt.

Das anschließende Gemurmel unter den Räten war aber nicht nur positiv zu deuten.

Das durchschnittliche Stimmungsbild war wohl eher negativ. Aber damit haben wir gerechnet.

Was erhoffen Sie sich mittel- und langfristig?

Wir hoffen auf Gespräche. Und dass wir eine Veränderung bewirken können.

Was plant die "Fridays for Future-Bewegung" noch?

Wir planen einmal im Monat eine Demonstration während der Schulzeit. Wir wollen da am Ball bleiben.

Und darüber hinaus?

Die drei restlichen Freitage im Monat planen wir Aktionen am Nachmittag. Diese Woche soll voraussichtlich um 16 Uhr am "Wächter" ein Infostand organisiert werden. Darüber hinaus sind aber auch Mahnwachen, Fahrradtouren oder ein Workshop über vegane Ernährung vorstellbar.

Was ist der Hintergrund der Aktionen am Nachmittag?

Wir erhoffen uns, dass mehr Leute kommen. Und dass die Schulen weniger Widerstand leisten. Häufig wird uns vorgeworfen, dass Kinder und Jugendliche nur die Schule schwänzen würden. Aber darum geht es nicht. Und die Bewegung soll nicht von der Diskussion über diesen einen Punkt erdrückt werden.

Eppingen/Sulzfeld/Zaisenhausen: Sanierungs-Marathon auf der B293 geht ab Dienstag weiter

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Eppingen/Sulzfeld/Zaisenhausen. (guz) Der Straßensanierungs-Marathon im Raum Eppingen geht ab kommenden Dienstag in die nächste Runde. Nachdem die Bundesstraße 293 zwischen Gemmingen und Eppingen-West bereits während der letzten Sommerferien für rund 2,5 Millionen Euro eine neue Fahrbahndecke erhalten hat und erst vor wenigen Wochen auch die Landesstraße 1110 in der Ortsdurchfahrt Richen saniert wurde, ist in den kommenden Ferien der Bundesstraßenabschnitt zwischen Eppingen-West und der Abzweigung zur Kreisstraße 3511 bei Zaisenhausen an der Reihe. Am 11. Juni um 8 Uhr soll’s losgehen. Der Streckenabschnitt wird voraussichtlich bis 27. Juni komplett dicht sein.

Auf der viel befahrenen Strecke hinterlassen seit über zwei Jahrzehnten täglich bis zu 12.000 Fahrzeuge ihre Spuren, darunter gut ein Viertel Lkw. Schon vor längerer Zeit hatten die Gutachter des Regierungspräsidiums (RP) Stuttgart Spurrinnen, Verrückungen, Abbrüche und Unebenheiten auf dem Abschnitt entdeckt. Sie sind zwar nicht so gravierend, dass akuter Handlungsbedarf besteht, aber je länger die Schäden "unbehandelt" bleiben, desto höher wird das Risiko, dass am Ende eine deutlich teurere und zeitaufwendigere Komplettsanierung nötig wird. Die jetzt anstehenden Arbeiten sind laut RP mit 1,1 Millionen Euro veranschlagt.

Wie bereits im vergangenen Sommer sollen nun wieder eine Spezialmaschine, ein sogenannter "Fertiger" eingesetzt werden, um nach dem Abfräsen der alten möglichst schnell eine vier Zentimeter starke, ebene und fugenlose neue Deckschicht aufzubringen und die Sperrzeit auf der rund drei Kilometer langen Strecke in Grenzen zu halten. Wenige Wochen später sollen dann noch die Zu- und Abfahrtsrampen der Anschlussstellen Eppingen-Mitte, Eppingen-Nord und Gemmingen saniert werden, ebenfalls jeweils unter Vollsperrung. Laut Bauzeitenplan des RPs sollen die Arbeiten an der B 293 bis 7. September komplett abgeschlossen sein. Ab Dienstag wird außerdem auch die Landesstraße 553 zwischen der Abzweigung von der Bundesstraße bis zur südlichen Ausfahrt des Rohrbacher Gewerbegebiets "Im Wiesental" saniert. Der Verkehr von und nach Rohrbach wird über Eppingen-Elsenz und die Anschlussstelle "Eppingen-Nord" umgeleitet. Die eigentliche Ortsdurchfahrt Rohrbach soll, wie bereits berichtet, zwischen Juli und Dezember erneuert werden.

Die Anschlussstelle Eppingen-West soll ab Dienstag zunächst dank einer Ampelregelung einstreifig für den Umleitungsverkehr passierbar bleiben. Umgeleitet wird der Verkehr in Eppingen über die Westtangente, die K 2149 nach Mühlbach, Brettachstraße, Sulzfelder Straße und über die K 3510 nach Sulzfeld. In Sulzfeld wird der Verkehr innerörtlich über die Mühlbacher Straße und die Hauptstraße zur K 3511 in Richtung Zaisenhausen bis zur Anschlussstelle der B 293 geleitet.

Entlang der gesamten innerörtlichen Umleitungsstrecken wird beidseitig ein absolutes Halteverbot angeordnet, dessen Einhaltung laut Ordnungsamt auch überwacht werden wird. Gleichzeitig erfordert die Maßnahme auch Änderungen der bestehenden Verkehrsführungen: Im Einmündungsbereich "Westtangente" - K 2149 wird eine abknickende Vorfahrt ausgeschildert. Auch in Mühlbach und in Sulzfeld müssen die Umleitungsstrecken bevorrechtigt und demnach zu Vorfahrtsstraßen umbeschildert werden. Der Kurvenabschnitt in der Sulzfelder Straße in Mühlbach wird per Ampel geregelt.

Nach den Pfingstferien geht es an der Zu- und Abfahrtsrampe Eppingen-Nord weiter: Sie soll vom 1. bis 19. Juli saniert und dafür gesperrt werden. Vom 19. bis 28. August ist dann die Abfahrt Gemmingen an der Reihe und vom 2. bis 7. September der Zubringer Eppingen-Mitte.


Angelbachtal: Diebe klauen gleich den ganzen Zigarettenautomaten

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Angelbachtal. (pol/mün) In Angelbachtal scheint es immer weniger Raucher zu geben. Oder Raucher kaufen ihre Kippen woanders. Anders ist es nicht zu erklären, dass erst am Mittwoch entdeckt wurde, dass ein Zigarettenautomat in der Wusseldornstraße abgeflext wurde.

Die Polizei glaubt, dass die Tat im Zeitraum zwischen Ende April und Anfang Juni begangen worden sein muss. Offenbar musste der Zigarettenautomat seither nicht wieder befüllt werden.

Denn am Mittwoch wollte ein Mitarbeiter der Firma, der das Gerät gehört, den Automaten inspizieren. Er war aber nicht mehr da. Laut Polizeibericht könnten sich Zigaretten im Wert von 1000 Euro darin befunden haben, der Automat selbst habe einen Wert von mehreren Tausend Euro.

Die unbekannten Täter flexten den Automaten samt Metallgestell im unteren Bereich ab und transportierten diesen offenbar mit einem Fahrzeug ab.

Zeugen sollen sich beim Polizeirevier Sinsheim (Rufnummer 07261/6900) oder dem Polizeiposten Angelbachtal (Rufnummer 07265/911200) melden.

Sinsheim: Hauptstraßen-Sanierung beginnt eine Woche später

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Sinsheim. (cbe) Die Sanierung der Hauptstraße war von langer Hand geplant worden und hätte am Dienstag beginnen sollen. Wie Ordnungsamtsleiter Werner Schleifer der RNZ am Freitag mitteilte, verschieben sich die Planungen um eine Woche: Am Montag, 17. Juni, soll es nun losgehen. Bis dahin kann die Hauptstraße normal befahren werden. Auch Busse verkehren regulär.

Die Planänderung habe "mehrere Ursachen" erklärte Schleifer. Unter anderem müsse der von der Baufirma Leonhard Weiss beauftragte Verkehrssicherrer noch Planskizzen erarbeiten. Des Weiteren müssten noch Materialien wie Container und Baugeräte herbeigeschafft werden. Dies werde in der kommenden Woche geschehen. Dass sich der Beginn großer Bauprojekte etwas verzögere, sei keine Seltenheit: Bei der Sanierung der Neulandstraße oder der Waldangellocher Ortsdurchfahrt sei dies ähnlich gewesen.

Wichtig sei laut Schleifer aber, dass nun noch in den Pfingstferien begonnen werde. Der spätere Startschuss soll zu keinen Verzögerungen führen: Der erste Bauabschnitt solle in etwas kürzerer Zeit fertiggestellt werden: "Es sind ja nur vier Arbeitstage", betont der Ordnungsamtsleiter. Diese seien laut Baufirma gut aufzuholen.

Sinsheimer Badewelt: Thermenstrand wird am Samstag eröffnet

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Sinsheim. (cbe) 2000 Quadratmeter Strand mit 1000 Tonnen Sand, dazu 60 Palmen aus Spanien: Das erwartet Badewelt-Besucher ab dem heutigen Samstag bei der Eröffnung des Thermenstrands. Ab 11 Uhr kann die Neuerung in Augenschein genommen werden.

Der Strand liegt laut Marketing-Managerin Julia Uhland vom Palmenparadies aus betrachtet auf der anderen Seite des Sees auf dem Außengelände. Ein Holzsteg über den See verbindet künftig die zwei Bereiche. Neben dem Strand befinden sich zwei Pools sowie Duschen, Sonnenliegen, Hängematten, Sonnenschaukeln, Liegestühle sowie acht Himmelbetten um den See. Des Weiteren befinden sich laut Badewelt Bambus-Lounges und Sonneninseln auf dem Holzsteg. Am Strand soll es außerdem eine Bar im Stile der Karibik geben.

Der Strand mit allen weiteren neuen Elementen soll dauerhaft das Angebot der Badewelt ergänzen. Mit den großen Erweiterungsplänen hat er laut Julia Uhland nichts zu tun. "Der Umbau ist recht schnell gegangen", berichtet sie: Mit den Planungen habe man im Februar begonnen, gebaut wurde bis kurz vor der Eröffnung am heutigen Samstag.

Bad Rappenau: Drei Investoren stehen für Premium-Campingplatz bereit

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Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau. In das Projekt "Premium-Camping in der Kurstadt" kommt Bewegung. Seit 2017, als der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss für eine Camping-Anlage mit mehr als 300 Stellplätzen und möglichen hochwertigen Chalets am Stadtrand gefasst hatte, befand sich BTB-Geschäftsführer Dieter Wohlschlegel, der den Stein für das Projekt ins Rollen gebracht hat, auf Investorensuche.

Nun geht diese für das mit vier bis fünf Millionen Euro veranschlagte Vorhaben in die heiße Phase. Drei potenzielle Investoren stünden bereit. Einer von ihnen habe schon Erfahrung und betreibe bereits einen Platz. Erste Planungen könnten im September dem Gemeinderat präsentiert werden.

Doch bis dahin gelte es noch einiges zu klären, betont Wohlschlegel im Gespräch mit der RNZ. "Es finden intensive Gespräche statt. Es geht um viele Kleinigkeiten." Beispielsweise muss der Investor die Erschließung des Geländes selbst übernehmen. Das heißt, er muss einen Anschluss an das öffentliche Straßen- und Wegenetz sowie an das Ver- und Entsorgungsnetz herstellen.

Es benötige zudem Duschen, Toiletten, eine Rezeption und gegebenenfalls einen Kiosk, an dem man sich mit dem Nötigsten versorgen könnte. Dies müsse laut Wohlschlegel detailliert geplant sein, damit die Kosten hierfür nicht das gesamte Projekt gefährden. Ebenso ist noch offen, ob der Investor gleichzeitig auch Betreiber der Anlage ist.

Momentan machen sich die Interessenten intern ihre Gedanken über die Anlage und wie dieser Platz künftig aussehen kann, um den Besuchern auch etwas Besonderes zu bieten. "Es wird ein Vier-Sterne-Campingplatz und nicht 08-15", sagt Wohlschlegel. Er könne sich vier Bereiche vorstellen. Einen für Durchgangstouristen mit Zelten, "Mobile Homes", Wohnmobile und Wohnwagen.

Vor allem die "Mobile Homes" könnten in Wohlschlegels Gedankenspiel für eine ansprechende Grundrendite sorgen. Beispielsweise könnten größere Firmen aus der Umgebung dort über Monate ihre Mitarbeiter einmieten. Der Markt für Ferienwohnungen beziehungsweise kleinen Appartements sei in Bad Rappenau gegeben.

Das vorgesehene Areal zwischen Tennisplätzen, Solebohrhäusern der Ludwig-Saline und dem Gewann "Hohenstadter Grund" ohne See, Berge oder einen Bachlauf, an dem man sich entspannen kann, sei von keinem der potenziellen Investoren als schlecht bezeichnet worden. Im Gegenteil: die ruhige Lage im Grünen habe es den Interessenten angetan. So seien der Zeitwald, die Gastronomie in der Salinenstraße und die S-Bahn-Station "Kurpark" in wenigen Minuten fußläufig gut zu erreichen.

Wohlschlegel ist optimistisch, dass über den Sommer ein Ergebnis erzielt wird. Der Camping-Tourismus liege auf Rang zwei hinter dem Städtetourismus. Seit 2007 verzeichne der Wohnmobil-Stellplatz in der Weinbrennerstraße eine steigende Zuwachsrate. Am zurückliegenden Wochenende sei er sogar ausgebucht gewesen.

Wohlschlegel weiß aber auch, dass die Kurstadt aktuell auch von der Bundesgartenschau in Heilbronn profitiert. Dennoch ist er sich sicher, dass ein Campingplatz durchaus laufen könnte. Im näheren Umfeld gebe es auch keine Anlage in dieser Größe. "Bad Rappenau hat einiges zu bieten", betont der BTB-Chef.

Neidenstein: Im Burgdorf wird nun für Glasfaser gebuddelt

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Neidenstein. (bju) Deutschland, Schweden und Luxemburg: Europa arbeitet gut zusammen im beschaulichen Burgdorf. Dort startete das schwedische Generalunternehmen "Fiberex" nun mit dem Ausbau der Glasfaserverkabelung im Auftrag der Breitbandversorgung (BBV) Rhein-Neckar.

Zeitgleich wurde der Verkauf der passiven Infrastruktur durch den Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar vom Gemeinderat beschlossen. Für fast 282.000 Euro übernimmt der Investor "BCIF II RN" S.À.R.L. mit Sitz in Luxemburg die durch den Zweckverband bereits verlegten Leerrohre und Gehäuse.

"Dieser Kaufvertrag benötigt aber noch die Zustimmung der Verbandsversammlung des Zweckverbandes", ergänzte Bürgermeister Frank Gobernatz. Damit der Ausbau aber begonnen werden konnte, habe der Zweckverband einen Interims-Mietvertrag mit dem Investor geschlossen. "Wenn alle Zustimmungen vorhanden sind, geht das Eigentum der Infrastruktur auf den Investor über."

Gobernatz erläuterte rückblickend die Notwendigkeit des Verkaufs. "Vor fünf Jahren wurde der Zweckverband gegründet, der in dieser Zeit bereits einige Teilstücke errichtet hat."

Nach der kostenfreien Ausbauzusage für Glasfaser durch die BBV sei der weitere "Netzausbau durch den Zweckverband technisch und wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll" umzusetzen gewesen. Bekanntlich führten die langwierigen und schwierigen Gespräche über die weitere Nutzung zwischen Zweckverband und BBV zu keinem Ergebnis.

"Da die BBV nur als Projektentwickler tätig ist, und später das Netz nach dessen Ausbau an einen Investor verkauft werden soll, wurden die weiteren Verhandlungen direkt mit dem luxemburgischen Unternehmen geführt", erklärte Gobernatz. Ende März seien diese erfolgreich zu Ende geführt worden.

Mit dem Kaufpreis, der auf Basis der "Ist-Kosten" kalkuliert worden sei, werde die Kostenstelle der Gemeinde beim Zweckverband vollständig entlastet. "Wenn die Verbandsversammlung nicht zustimmen sollte, sind die Verträge hinfällig, und die Kosten müssen dann satzungsgemäß durch Investitions-und Finanzumlagen durch uns refinanziert werden", sagte der Verwaltungschef zu einem möglichen, aber unwahrscheinlichen Szenario.

Das Gremium äußerte sich zufrieden mit dieser Lösung und erwartet jetzt die Fertigstellung des Glasfaserausbaus, wie von der BBV angekündigt, bis Ende des Jahres. Beim Spatenstich war sogar von einer Ausbauzeit von vier Monaten die Rede.

Richterin im RNZ-Interview: Sie lässt die vehemente Sinsheimer Streitkultur hinter sich

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Von Christian Beck

Sinsheim. Drei Jahre lang war Susanne Puhl Direktorin des Amtsgerichts. Ab Dienstag führt sie der Weg nach Karlsruhe. Dort ist sie künftig Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht. Kurz vor dem Abschied sprach sie mit der RNZ über aufsehenerregende Fälle, verriet, was ein Richter können sollte, und gab Einblick in die Sinsheimer Streitkultur.

Warum zieht es Sie weg aus Sinsheim?

Ich hätte mir gut vorstellen können, dass ich bis zur Pensionierung hier bleibe. Aber die neue Stelle ist eine tolle Chance. Ich habe mich als Richterin über längere Zeit viel mit Familienrecht befasst. Und ich war im 2. Senat am OLG Karlsruhe auch schon als Beisitzerin tätig. Nun stand die Nachfolge für den Vorsitz an, auf den ich mich beworben habe. Das war erfolgreich, worüber ich mich sehr gefreut habe.

Was wird dort Ihre Aufgabe sein?

Hier kann ich für Familien, die sich trennen und vor einem Scherbenhaufen stehen, vernünftige Lösungen finden. Wie sieht es mit den Finanzen aus, wie sind die Kontakte zu den Kindern? Lösungen im Sinne der Kinder und deren Eltern zu finden, das finde ich spannend.

Ist das nicht eine sehr schwierige, auch undankbare Arbeit?

Es geht dabei fast immer um existenzielle Fragen. Klar, da schläft man als Richter auch mal schlecht.

Fälle und Schicksale begleiten Sie bis nach Hause?

Ja klar. Das können aber auch Glücksgefühle sein, wenn man den Eindruck hat, den Punkt getroffen und gelöst zu haben, der die Leute umtreibt.

Aber es gibt ja auch die unerfreuliche Seite.

Ja. Manchmal sind Menschen vor Gericht wie zwei Züge, die aufeinander zu rasen, die man nicht anhalten kann. Wenn die Leute nicht mitmachen, knallt es aufeinander.

Im Gebäude, in dem das Amtsgericht untergebracht ist, wurden in der jüngeren Vergangenheit die Sicherheitsvorkehrungen deutlich erhöht. Hat es auch hier "geknallt"?

Vor 20 Jahren wurde propagiert, dass ein Gericht möglichst offen sein soll. Diese Offenheit hat sich aber nicht voll bewährt. Hin und wieder werden bei Eingangskontrollen Messer gefunden. Es gab im Sitzungssaal auch schon Übergriffe auf Richter oder andere Mitarbeiter. Die Hemmschwelle ist gesunken, hin und wieder muss die Polizei gerufen werden.

Hat sich im Laufe der Zeit etwas in Ihrem Beruf verändert?

Die Leute sind fordernder geworden. Und sie verhalten sich den Richtern gegenüber weniger respektvoll, teilweise auch aggressiv.

Gibt’s in Sinsheim eine eigene Streitkultur?

Sinsheim ist durch die umliegenden Dörfer ländlich geprägt. Die Leute bleiben oft in den Orten wohnen, in denen sie aufgewachsen sind. So bauen Kinder häufig an das Elternhaus an oder bauen ein Haus auf deren Grundstück. Die neue Familie wird integriert. Bricht sie aber auseinander, wird es kompliziert, weil ja die ganze Großfamilie betroffen ist. Da spielen dann manchmal Grundstücke eine Rolle, die seit langer Zeit im Besitz der Familie sind. Die müssten dann verkauft werden, weil sich aufgrund einer Trennung keiner der Partner das Haus alleine leisten kann.

Führt das dazu, dass sich die Beteiligten zusammenreißen?

Nein. Das führt dazu, dass man vehementer streitet. Oder zumindest mit einem anderen Hintergrund.

Weil es um mehr geht?

Ja. Um das Erbe. Und um Tradition.

Was werden Sie vermissen, wenn Sie nicht mehr in Sinsheim sind?

Den Kontakt zu den Leuten hier im Haus. Es arbeiten 30 Menschen hier, das ist eine schöne Größe, bei der man den Kontakt zu jedem halten kann. Und das tolle Gebäude natürlich.

Gibt es etwas, dass Sie nicht vermissen werden?

Manche Fälle im Familienrecht waren schwierig.

Das Oberlandesgericht ist ja die zweite Instanz. Sie werden künftig in Karlsruhe also die harten Fälle bearbeiten.

Ja, das kann man ganz klar so sagen.

In letzter Zeit haben zwei Angelegenheiten, die am Amtsgericht verhandelt wurden, für größere Aufmerksamkeit gesorgt. Einmal geht es um die Beleidigungen gegenüber Dietmar Hopp.

Ja, das bearbeitet meine Kollegin sehr engagiert.

Es bindet am überschaubaren Amtsgericht in Sinsheim aber auch viel Kapazität. Denken Sie manchmal: "Muss das auch noch sein?"

Ja, das denkt man manchmal. Aber ich glaube, in dem Fall ist es wichtig, dass das bis zum Ende durchgezogen wird, dass man sagt: Auch in Stadien gibt es Verhaltensregeln, und es gelten die Strafgesetze. Das heißt auch, dass man niemanden persönlich beleidigen darf. Ich halte es für ganz wichtig, dass wir da klare Grenzen setzen und diese Grenzen auch durchhalten und umsetzen - bis zu den Strafverfahren. Auch wenn sie noch so mühsam sind und wirklich viel Arbeit machen.

Beim zweiten aufsehenerregenden Fall ging es um Badewelt-Besucher, die sich in Umkleiden vergnügt haben sollen.

Das waren rund ein Dutzend Verfahren. Der zuständige Richterkollege hat sehr sorgfältig und intensiv die ersten Verfahren behandelt und es dadurch geschafft, allen Beteiligten einen rechtlichen Rahmen an die Hand zu geben, so dass man sich verglichen hat. Insofern war der Aufwand ok.

Wer wird ihr Nachfolger?

Das ist noch unklar, die Stelle ist ausgeschrieben. Wir hoffen, dass sie schnell besetzt wird.

Was sollte er denn können?

Richter im Allgemeinen müssen gut zuhören können. Und gut abwägen, wann klare Worte und Entscheidungen nötig sind.

Sinsheim: Biker stürzt 10 Meter in die Tiefe (Update)

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Sinsheim. (jubu/mün) Ein tragisches Ende nahm die Motorradausfahrt eines 55 Jahre alten Bikers am Pfingstsonntag: Der Mann war kurz nach 15 Uhr auf der Kreisverbindungsstraße 4284 zwischen Ehrstädt und Grombach gefahren, als er in einer scharfen Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn abkam. Während seine schwere Maschine, eine BMW R1200, auf der Fahrbahn zum Liegen kam, rutschte der Fahrer laut Polizei unter der Leitplanke durch und fiel rund zehn Meter einen Abhang hinunter.

Zur Rettung des schwerverletzten Mannes nutzten die eingesetzten Feuerwehren aus Ehrstädt und Sinsheim eine Schleifkorbtrage. Nach notärztlicher Stabilisierung wurde der Mann mit schweren, aber keinen lebensgefährlichen Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber aus Mannheim in eine Spezialklinik geflogen. Der Mann soll vor allem am Bein verletzt sein, so die Polizei

Die Kreisstraße war für die Dauer der Unfallaufnahme sowie anschließenden Bergung und Reinigung rund zwei Stunden gesperrt. Sie wurde gegen 17.15 Uhr wieder freigegeben.

Update: Sonntag, 9. Juni 2019, 17.30 Uhr


Angelbachtal: Fotograf Walter Fogel ist in der ganzen Welt unterwegs

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Von Friedemann Orths

Angelbachtal. Der Laufstall seines Enkelkindes steht vor einer Studioleinwand, Kinderspielzeug liegt verstreut auf dem Boden. Davor ein massiver Metallpfosten, der bis unter die Decke reicht und als Stativ dient. Walter Fogel sagt, dass er seine Kamera als Notizbuch nutzt, wie ein Maler seine Skizzen in kleinen Büchlein festhält.

"Ich fotografiere, seit ich denken kann", sagt er. Er ist Fotograf und Künstler, wobei die beiden Begriffe doch irgendwie zusammengehören. In Angelbachtal hat er sich sein "Refugium" geschaffen. Dort, in einer alten Zigarrenfabrik, lebt und arbeitet der gebürtige Sinsheimer, der die ganze Welt bereist. Mit Modefotografie hat er seinen Lebensunterhalt verdient, jetzt, da "das Haus abbezahlt ist", kann er sich noch mehr auf seine Kunst konzentrieren.

Es mag drastisch klingen, wenn er, nicht ganz ernst, sagt: "Ich kann Hundepisse auf der Straße fotografieren, und keinen geht’s was an." Aber wegen dieser Freiheit sei er viel mutiger geworden, was die Kunst angeht. "Die reine Katalogfotografie war mir zu langweilig", erzählt Fogel. "Die Grenze zwischen Kunst und Werbung ist bei mir glücklicherweise verschwommen."

Als Fotograf für die Esslinger Firma "Festo" ist er um die Welt gereist, konnte in Brasilien, Sri Lanka, Uganda oder Marokko fotografieren "wie ich lustig bin". An der Wand hängt ein Porträt der Kanzlerin, sie hält einen Apfel in der Hand, entstanden auf einer Messe in Hannover. "Ich hatte das Glück, erste Liga zu spielen", sagt er. Ein Teil seiner Arbeit: Industriereportagen. Seit neun Jahren arbeitet er aber auch mit der Ittlinger Breakdance-Gruppe "Floor Legends" zusammen. Als ehemaliger Sportstudent mag er Bewegung, die sich in vielen seiner Fotografien zeigt.

"Außerdem mag ich diese geile Musik einfach", sagt Fogel und lacht. Bei seinem derzeitigen Projekt arbeitet er auch wieder mit Tänzern zusammen. Er lichtet Flamenco- und Balletttänzer oder Figuren aus der rhythmischen Sportgymnastik ab. Dabei ist ihm wichtig, dass die Musik auf diesen Bewegungsstudien oder "Klangskulpturen", wie er seine Werke tauft, rüberkommt. Er arbeitet dabei mit Bewegungsunschärfe vor weißem Hintergrund, "um den Sound zu transportieren".

Seit 40 Jahren lugt Fogel durch die Sucher seiner Kameras, 20 davon als Haus- und Hoffotograf für Kodak - damals, als noch analog fotografiert wurde. Bis zu 30 Filme knipste er pro Auftrag voll, fast alle Kodak-Werbefotos gingen in dieser Zeit auf seine Kappe. Als dann die "digitale Revolution" kam, habe er die erst mal als "Feind" betrachtet, wie er sagt. Schließlich wurde ihm dadurch sein wichtigster Kunde weggenommen.

Doch dann habe er die Vorteile gesehen: Digitale Fotografie mache es leichter zu experimentieren, "ich sehe sofort, was ich mache". Und er fügt hinzu: "Es ist so was von Wurst - und wenn du mit ’ner Mehlsuppe fotografierst." Am Ende zähle das Ergebnis. "Wenn das Bild gut ist, ist es gut."

Und mit dieser Weisheit schafft Fogel seine Welten. Wabernde Heißluftballons über Brasilien, eintauchende Schwimmerinnen im Sinsheimer Freibad, schwirrende, aber doch statische Skulpturen einer Tänzerin, blutrotes Wasser oder adonische Körper, die von einem Holzverschlag ins griechische Meer hechten. Letzteres Foto brachte ihm seinen ersten großen Preis ein und wurde in Paris ausgestellt. Dabei entstand es mit einer Spielzeugkamera, deren Gehäuse die Cartoonfigur "Taz" ziert.

Fogel wollte die unbedarften Jungs, die sich im Wasser abkühlten, nicht mit seiner Profi-Ausrüstung verschrecken und erstand auf die Schnelle besagtes Billigmodell. Es kommt eben wirklich nicht auf die Kamera an, wie Fogel betont. Er denke mittlerweile, was Motivauswahl oder Blickwinkel angeht, gar nicht mehr nach: "Das sind Automatismen." Lernen könne man das nur bedingt; Erfahrung spiele eine große Rolle.

Ein weiterer Teil der Arbeit ist aber auch das Auswählen des perfekten Schusses. Aus etwa 3000 Bildern, die er bei Aufträgen innerhalb eines Tages knipst, seien meist drei bis vier Prozent so "wie ich mir das vorstelle". "Die Kunst liegt darin, das gute Foto zu entdecken", sagt er.

Sein Vorbild: Alfred Hitchcock, legendärer Regisseur und Drehbuchautor. Von ihm könne man lernen, spannende Geschichten zu erzählen. Überhaupt ist die Geschichte hinter dem Bild das Wichtigste für Fogel. "Ich bin ein Geschichtenerzähler, meine Sprache ist die Fotografie", sagt er.

Das hat ihm rund 50.000 Euro an Preisgeldern bei Wettbewerben eingebracht. Sein letzter Erfolg: die Auszeichnung "Highly Recommended" des Europäischen Architekturfotografie-Preises, die er für seine Bilder von Menschen, die waghalsige Sprünge und Salti vor Bauwerken vollführen, bekommen hat. Die werden derzeit noch bis zum 1. September im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt/Main ausgestellt.

Zwei Mal schaffte Fogel es auch ins Finale des Sony-Wettbewerbs. Auch hier kann er immer noch in der ersten Liga mitspielen, obwohl sich "alles verändert", wie er sagt. Was sich wohl nicht verändern wird, ist, dass Fogel sich als "großes Kind, das immer spielt" bezeichnet. So entdeckt er stets Neues. Und wenn etwas langweilig wird, sucht er sich neue Themen und Motive: "Wie ein Eisbrecher - immer nach vorne."

Pfingstmarkt Angelbachtal: Mehr als 10.000 Besucher bei Schlossparkbeleuchtung (plus Fotogalerie)

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Angelbachtal. (ram) Als wahrer Besuchermagnet erwies sich am Wochenende einmal mehr der Angelbachtaler Pfingstmarkt. Besonders zur Schlossparkbeleuchtung, mit dem Mix aus Kerzen, Lasershow und Musik, dürften am Sonntagabend weit über 10 000 Besucher im Park gewesen sein. Doch auch ringsum auf dem Straßenfest wurde gefeiert, auf dem Festplatz drehten die Fahrgeschäfte ihre Runden.

Schon der Auftakt des Pfingstmarktes mit zahlreicher Prominenz am Samstagabend versprach ein tolles Fest, das Herold Peter Hesch kurz umriss und eindringlich warnte „keinen Streit vom Zaune zu brechen“, sondern vielmehr friedlich zu feiern. Bürgermeister Frank Werner schlug dabei den Bogen zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Europäischer Union, „die uns nun schon ein Menschenleben lang Friede und Freiheit geschenkt hat“. Begrüßen konnte er in diesem Zusammenhang neben verschiedenen Abgeordneten und Bürgermeistern besonders den neuen Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, der sich am Rande des Festtreibens ins Goldene Buch der Gemeinde eintragen durfte.

Mit geübten Schlägen trieb Werner den Hahn ins bereitgestellte Freibierfass – der Pfingstmarkt war eröffnet! Verzichtet wurde aus Rücksicht auf die „Pfingstmarktstörche im Schlosspark“ auf die üblichen Böllerschüsse. Trotzdem strömten schon zur Eröffnung die Besuchermassen.

Geboten wurden viele seit Jahren bekannte und beliebte Attraktionen, die vor allem in der Dunkelheit glänzten. Dazu gab es über die gesamten drei Festtage handgemachte Musik. Auf dem Markt konnte flaniert und gefeilscht werden, neben Süßwarenständen konnten Besucher auch ein lautstark angepriesenes Wurstpaket, Pfannen, Kleider oder Gewürze erstehen.

Der Höhepunkt des Pfingstmarktes lockte dann am Sonntagabend bei mildem Sommerwetter unzählige Besucher zwischen die alten Baumriesen des Schlossparks. Viele machten es sich mit Picknickdecken neben den Weinständen – dort war auch für Musik gesorgt – gemütlich.

Als die unzähligen Helfer gegen 19.30 Uhr die rund 40 000 Teelichter entzündeten, zeigte sich sogar die Sonne über dem Park, und Bürgermeister Frank Werner atmete auf. Nicht nur für die Gemeinde, die mit den zahlreichen gebotenen Attraktionen auf den Eintritt angewiesen sei, sondern vor allem für die beteiligten Vereine sei dies wichtig, erklärte er, als seine Band „Skylarks Music“ inmitten des Parks eine Pause einlegte. Werner stand aber nicht nur den gesamten Abend am Gesangsmikrofon, er feierte am Pfingstsonntag auch seinen Geburtstag.

Auf dem Rasen flackerten Blumen, Linien und allerhand Figuren aus Teelichtern in bunten Bechern. Neu war die Regenbogenallee, die aus beleuchteten bunten Regenschirmen entstanden war. Das Schlossparkwäldchen erstrahlte in bunten Farben, und aus dem kleinen Bach stieg mystischer Nebel auf. Besonderer Höhepunkt waren die illuminierten Heißluftballons und später die Feuertanzshow, bevor dann Laser bunte Linien und Figuren, passend zur Musik, an den Nachthimmel zauberten. Als dort mit „Tage wie diese“ das vorletzte Lied erklang, setzte leichter Regen ein. Die Besucher blieben und dankten mit einem Schlussapplaus.

Auch an anderen Stellen des Festes wurde ungeachtet des Regens bis weit nach Mitternacht gefeiert, beispielsweise auf dem Festplatz oder bei der Gruppe „Gonzos Jam“, die mit bekannten Rock- und Popsongs einheizte.

Zufriedene Gesichter am Sonntagabend auch bei den Vereinen: „Nur noch Restbestände für den Montag“ war beim TSV-Angelbachtal zu erfahren, während beim Tennisclub das Gyros längst schon ausverkauft war.

Auch zum Festausklang am gestrigen Pfingstmontag füllten sich die Zelte noch einmal. Ein Ruderwettbewerb auf dem Schlossteich stand auf dem Programm, später war noch einmal für viel Musik gesorgt. Die RNZ wird noch berichten.

A6 bei Sinsheim: Roller-Fahrer stürzt auf Spurrillen

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A6 bei Sinsheim. (pol/mün) Ein 55 Jahre alter Fahrer eines Honda-Rollers stürzte am Sonntag auf der Autobahn A6 bei Sinsheim in Fahrtrichtung Heilbronn. Nach Angaben der Polizei war der Mann gegen 14.30 Uhr zu schnell unterwegs und verlor auf Spurrillen die Kontrolle über sein Gefährt.

Der Mann stürzte aber er erlitt offenbar keine schweren Verletzungen. zur ambulanten Behandlung wurde er in eine Klinik gebracht.

Sinsheim: Vor 1250 Jahren wurde der Kraichgau erstmals erwähnt

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Von Thomas Adam

Kraichgau. Alles sollte geschehen zur höheren Ehre des heiligen Märtyrers Nazarius, dessen Reliquien im Benediktinerkloster Lorsch höchste Verehrung genossen: Insgesamt fünfeinhalb Hofstellen mit Bauernhäusern und Nebengebäuden, dazu weit über 20 Hektar Ackerland, obendrein elf Leibeigene schenkten der wohlhabende Burgolf und seine Gemahlin am 11. Juni 769 "im Namen Gottes" und "für ewige Zeiten" der nicht minder begüterten Abtei bei Bensheim. Ihr Besitz jedoch lag recht verstreut in verschiedenen Landesteilen, ein Hofgut bei Mosbach am Neckar, ein anderes südöstlich von Heidelberg, die weiteren "in pago Creichgouue", in den Dörfern Helmsheim und Odenheim bei Bruchsal.

"In pago Creichgouue" - mit diesem Eintrag im Codex des Klosters Lorsch vor 1250 Jahren wird erstmals eine Landschaft beim Namen genannt, die heute als "badische Toskana", als "Land der 1000 Hügel", als "Klein-Italien" bekannt ist. Die namensgebende Kraich, keine 60 Kilometer lang und auf modernen Wegekarten als Kraichbach verzeichnet, entspringt westlich des Strombergs nahe Sternenfels, tritt bei Ubstadt in das Tiefland ein und mündet südlich von Ketsch in den Rhein. Eine mögliche Interpretation beruft sich auf den altväterischen Ausdruck "Kreuch" für "Lehm", tragen doch die Kraichgaubäche nach starken Regenfällen große Mengen gelbbraunen Schlamms mit sich. Die wahrscheinlichste Sinndeutung aber leitet den Begriff vom germanischen Wort für Krümmung und Biegung ab - "Kraich" meint also ein mäandrierend sich dahinschlängelndes Fließgewässer.

1250 Jahre später besitzen die Attraktionen, mit denen der Kraichgau touristisch wuchern kann, durchaus Gewicht. Das erste ist die Landschaft selbst mit eben jenen - oft zitierten - "1000 Hügeln" vom Sinsheimer Steinsberg bis zum Heustätt bei Königsbach und vom Untergrombacher Michaelsberg bis zu den Hessigheimer Felsengärten. Ökologisch wertvoll ist diese Region, vom Schwäbischen Heimatbund zur Kulturlandschaft des Jahres 2010 gekürt, vor allem im westlichen Bereich um die großen Schutzgebiete "Pfinzgau" und "Kraichgau". Hier prägen kleinstrukturierte Biotope wie Hohlwege, Streuobstwiesen, orchideenreiche Halbtrockenrasen und alte Rebhänge das Bild, während die riesigen Mischwälder des 1980 ausgewiesenen Naturparks Stromberg-Heuchelberg östlich von Bretten einen sehr eigenen Charakter im ansonsten eher baumarmen Kraichgau besitzen.

Das milde Klima verleiht dem Ganzen etwas geradezu Mediterranes. Kein Wunder, dass bereits im hohen Mittelalter vielerorts im Kraichgau Weinberge erwähnt werden. Hier und da liegen ausgedehnte Rebanlagen spektakulär an den Hängen zu Füßen mittelalterlicher Kraichgauer Burgen - und die wiederum spielen ihrerseits eine entscheidende Rolle bei der touristischen Vermarktung der Region. Zu Nobelhotels und Tagungsstätten sind einige von ihnen geworden, so in Michelfeld, Heinsheim und das Schloss Neuhaus bei Ehrstädt. Oder sie dienen, etwa das Wasserschloss in Bad Rappenau, als Veranstaltungszentren und Konzerthäuser.

Zu einem besonderen und noch jungen Werbeträger für den Kraichgau ist die TSG 1899 Hoffenheim geworden. Seit sie in der Fußball-Bundesliga erstklassig mitspielt, fällt dieser Landschaftsbegriff häufiger denn je in den Medien, samstags in der Sportschau und darüber hinaus.

Badewelt Sinsheim: Mit dem neuen Thermenstrand liegt die Karibik jetzt am Steinsberg

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Von Christiane Barth

Sinsheim. Die Besucher schaukeln in Hängematten, fläzen sich in die mit Bambusrohr eingedeckten Loungeliegen, lassen sich vom Plätschern der Wasserfontänen, von den im Wind flatternden Palmenwedeln einlullen oder ordern an der Karibik-Strandbar einen Kuba Libre. Urlaub? Durchaus. Und direkt vor den Toren Sinsheims.

Die Badewelt liegt jetzt direkt am Strand: Rund um den See vor dem Glasgebäude der im Dezember 2012 eröffneten Einrichtung wurden auf 2000 Quadratmetern 1100 Tonnen Sand aus Kassel aufgeschüttet. Dazu wurden 60 aus Spanien importierte, winterharte Palmen gepflanzt, die unterirdisch per Dränage mit Wasser versorgt werden.

Ende April begann die Einrichtung mit dem Bau des Ferienortes direkt vor der eigenen Haustür. Die Bagger sind jetzt wieder weg, dafür klingen die ersten Sektflöten unter Palmen: Wellness am Fuße des Steinsbergs hat eine neue Facette bekommen.

Zur Eröffnung des neuen Thermenstrandes am Samstag hielten sich die Besucherzahlen zwar noch in Grenzen. Doch Nadja Hoffmann, Leiterin der Gästebetreuung, ist sicher, dass sich das Haus noch füllen wird. Zudem wehte nicht nur eine leichte Brise durch die Palmen, sondern ein durchaus strammer Wind, der nicht so ganz zum erwünschten Karibik-Flair passen wollte.

Die Gästezahlen in der Badewelt erreichen nicht selten das Maximum, nämlich 2000 Besucher. Mit dem neuen Strandbereich dürfte sich die Lage entspannen, denn der Liegebereich hat sich deutlich ausgedehnt. "Wir wollen für den Sommer einen Außenbereich bieten", erklärt Nadja Hofmann. "Wir freuen uns riesig über die Erweiterung und finden es toll, wenn die Gäste hier draußen eine Auszeit vom Alltag genießen können."

Die Nutzung des Strandes ist im Eintrittspreis inbegriffen. Weitere Annehmlichkeiten wie Lounge-Liegen und Himmelbetten müssen separat dazugebucht werden. Ob damit zu rechnen ist, dass mit der Aufwertung des Angebotes auch die Eintrittspreise steigen? Nadja Hofmann winkt ab. Ein klares Nein.

Doch das "Urlaubsparadies" ist noch nicht ganz fertig. Weitere Palmen sollen gepflanzt, zwei Pools mitten im Strandbereich noch gebaut werden. Dies soll jedoch außerhalb der Öffnungszeiten passieren, um das Urlaubsgefühl nicht zu beeinträchtigen.

Das Baden im See ist nicht gestattet. Aus behördlichen Gründen, wie es heißt. Was das genau bedeutet? Der See ist asphaltiert und speist sich zum Teil aus dem Dachwasser des Badeweltgebäudes. Die vorgeschriebenen Werte, die optimale Badequalität garantieren, können so nicht gewährleistet werden.

Was bleibt, ist der Entspannungseffekt für das Auge beim Blick übers Wasser. Und das gemächliche Tretbootfahren, das weiterhin angeboten wird. Der Steg wurde zudem erweitert und ist nun als Rundgang angelegt, damit die Gäste über und um den See flanieren können. Zur Eröffnung sorgte die Band "Aire Latino" musikalisch für Urlaubsstimmung.

Weitere Bauprojekte liegen noch auf Eis, solange die Erbschaftsregelung des im Dezember 2017 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Architekten und "Bäderkönigs" Josef Wund noch nicht in trockenen Tüchern ist, war zu hören.

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