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Angelbachtal: Wasserpreis steigt vorerst nicht

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Angelbachtal. (ram) Gute Nachrichten für die Bevölkerung: Die Wasser- und Abwassergebühren müssen im kommenden Jahr nicht angehoben werden. Einstimmig beschloss der Gemeinderat jetzt die Beibehaltung der Gebühren, nachdem Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka den Jahresabschluss für das Jahr 2017 vorgestellt und auch über die anstehenden Maßnahmen berichtet hatte. Rund 122 Liter Trinkwasser pro Einwohner und Tag seien im Jahr 2017 verbraucht worden, der Gesamtverbrauch lag bei rund 225.000 Kubikmetern. Für das laufende Jahr rechnet Horsinka mit einem deutlich höheren Wasserverbrauch, bedingt durch die lang anhaltende Trockenheit.

Größere Wasserrohrbrüche und Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren sorgten zum Jahresende 2017 zu einem Verlustvortrag von rund 80.000 Euro. "Wir müssen kostendeckend arbeiten", gab der Rechnungsamtsleiter zu bedenken und verwies auf die Gebührenerhöhung um 14 Cent zum Jahresbeginn 2018.

Da momentan Sanierungsarbeiten an den über 100 Jahre alten Wasserleitungen in der Michelfelder Brunnen- und Wilhelmstraße laufen und für das kommende Jahr in der Eichtersheimer Hauptstraße vorgesehen sind, dürfte mit weiteren Anpassungen der Gebühren zu rechnen sein. Jedoch zeigen sich die Auswirkungen erst, sobald die Abschreibungen zu laufen beginnen, erklärt Horsinka.

Ähnlich wie beim Wasser- sieht es beim Kanalnetz aus: Auch hier laufen an verschiedenen Stellen Sanierungsmaßnahmen, was auch dort zwangsläufig zu Preisanpassungen führen werde. Zuletzt erhöht hatte der Rat die Abwassergebühren zum Jahresbeginn 2014.

Nach den einstimmigen Beschlüssen bleiben die Gebühren für das Jahr 2019 unverändert bei 2,04 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) je Kubikmeter Frischwasser, die Schmutzwassergebühr liegt bei 2,18 Euro je Kubikmeter, die Niederschlagswassergebühr bei 0,28 je Quadratmeter.


Sinsheimer Baumesse: Gemischtes Echo unterm Zeltdach

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Sinsheim. (cbe) War die Baumesse in den Zelthallen so gut wie die Vorgängerveranstaltungen in der Halle 6? Aussteller sowie Besucher, die gestern in großer Zahl von Stand zu Stand schlenderten, sind sich uneinig. Einig sind sich dagegen die Veranstalter: "Es wird auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder eine Baumesse in Sinsheim geben, und zwar wieder in Zelthallen", erklärt Simone Becker. Der genaue Standort stehe allerdings noch nicht fest, es liefen Verhandlungen.

Was die Zahl der Besucher anbelangt, sei ein Vergleich aufgrund der verschiedenen Räumlichkeiten schwierig, erklärt Marcel Becker. Er und seine Frau sind sich aber einig: "Es waren auf keinen Fall weniger als sonst." Diesen Eindruck bestätigen auch Vertreter der Sinsheimer Firma Kenngott: Trotz des sonnigen Wetters sei an allen drei Tagen viel Betrieb gewesen, in den Vorjahren seien der Freitag und Samstag eher schwach gewesen was die Besucherzahlen anbelangt. Und noch etwas Positives hebt Andreas Barth hervor: "Das ist das erste Jahr, in dem Leute aus Heilbronn kommen."

Was das Interesse der Besucher im Hinblick auf mögliche Aufträge anbelangt, sind ebenfalls viele Aussteller zufrieden: Von einer "guten Resonanz und guten Gesprächen" berichtet Jörg Kenngott. Dies bestätigt auch Christiane Hauck von Hauck Hausbau aus Neckarbischofsheim: "Das Interesse war da." Ihre Tochter Sara bemängelt jedoch das Ambiente: In der Halle 6 sei es deutlich schöner gewesen.

So mancher Besucher - die meisten sind klassische Wiederholungstäter - moniert auch die gesunkene Zahl der Aussteller. Statt 200 waren es dieses Mal 140 - diesen Rückgang kritisiert Armin Doll aus Eppingen: Er war auf der Suche nach einer Terrassenbeschichtung, von lediglich zwei Anbietern sei ein Stand nicht besetzt gewesen. "Mir hat die Breite gefehlt", erklärt Doll, im nächsten Jahr wird er die Baumesse wohl nicht mehr besuchen.

Dieses Kritikpunkts ist sich Simone Becker wohl bewusst: Gerne hätten sie weitere Aussteller untergebracht. Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse auf dem Parkplatz der Halle 6 hätten sie jedoch vielen Ausstellern schweren Herzens absagen müssen. Im kommenden Jahr plant sie, größere Zelte aufstellen zu lassen, um deutlich mehr Aussteller unterzubringen.

Dass diese vor allem aus der Region kommen, gefällt Wolfgang Leiner, der aus Waldbrunn-Mülben gekommen ist, um sich zu informieren. Vor allem zum Thema Bauen war seiner Meinung einiges geboten, sein Sohn habe sich zu eben jenem Thema am Samstag informiert. Er selbst denkt darüber nach, seinem Haus eine Dachreinigung zu gönnen und hat Prospekte mitgenommen.

Trotz manchen Kritikpunkts ziehen die Veranstalter aber ein erfreutes Fazit. Einige Besucher und Aussteller hätten berichtet, von den Zelthallen positiv überrascht gewesen zu sein. "Wir freuen uns, dass es so angenommen wird", berichtet Simone Becker. Und voraussichtlich noch in diesem Jahr stehe auch der Standort für die nächste Baumesse fest. Der Termin sei wieder im Oktober, voraussichtlich aber eine Woche später.

"Street Art Jam": Subkultur aus Sinsheim

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Von Tim Kegel

Sinsheim. Subkultur aus Sinsheim - so etwas gibt es tatsächlich. Was mancher Einwohner seit Jahren vermisst hat, das darf sein Gesicht seit dem Wochenende in der Straßenunterführung der Hauptstraße zwischen Postgarten und Klostergasse zeigen: Graffiti-Sprayer und andere Straßenkünstler haben dem tristen Durchgang mehr als nur Farbe gegeben. Dies sogar hochoffiziell und mit Genehmigung.

Eingangs der Unterführung hat Felix Falkner aus Hoffenheim seine Sprühdosen gleich kistenweise aufgebaut. Fein abgestuft wie die Palette eines Kunstmalers. Dem Aufruf der Stadt ist er gefolgt, weil er es gut fand, an dieser prominenten Stelle "mal was mit Botschaft malen zu können". Felix Falkner, inzwischen hauptberuflicher Street-Art-Künstler, ist derjenige, der vor Jahren schon im Auftrag der Stadt die Musikschulmuschel verschönert hat. Gemeinsam mit Paula Dell’Anna hat er die künstlerische Leitung des Projekts übernommen, das "JuMo", die mobile Jugendarbeit, und das städtische Jugendreferat gemeinsam in die Wege geleitet haben.

Und die Unterführung, die Sinsheim-Ost mit der Stadtmitte verbindet, war bis vor kurzem noch ein trister, nach Urin, Zigarettenstummeln, Diesel, Hund, Katze, verschüttetem Alkohol und anderen Substanzen riechender Ort. Generationen von Schülern mussten hier durch, holten sich klebrige Schuhsohlen. So dermaßen verkritzelt und verschrammt waren die Wände, dass der Durchbruch unter der Bundesstraße B39 fast alles Licht schluckte. Der dunkelste Ort im täglichen Sinsheim, gleich nach dem Duttengässchen.

13 Bewerbungen für den vorausgegangenen "Street Art Contest" lagen vor, schildern Laura Olbert und Markus Bosler. Zwölf wurden genommen, "die waren alle echt gut"; einen Beitrag mussten sie ablehnen, weil sich an jenem eine ganze Schulklasse beteiligt hätte. Dieses Mal passte dergleichen nicht ins Konzept.

Dieses Mal ging’s um professionelle und semiprofessionelle Arbeiten, wie den Beitrag von Paula Dell’Anna. Die 17- Jährige aus Sinsheim hat einen Grindwal von ihrem winzigen Smartphone-Bildschirm auf die gähnend leere graue Wand übertragen. Ihr geübtes Auge hat sich bereits bei der Verschönerung des Stromhäuschens am Stiftsbuckel bewährt - und im Kunst-Leistungskurs der Oberstufe am Wilhelmi-Gymnasium.

Bis Sonntagabend haben sie gearbeitet: Verschiedene Stile, Techniken und Gedanken, gesprüht, gemalt, getupft, gepinselt: Ein einsamer Wal, der in der Tiefsee abtaucht; ein losschreiender Mund mit Reißverschluss; ein satirisches Landschaftsbild, versehen mit vielen Andeutungen. Darüber der Schriftzug "Zum Wilhelmi" für den offiziellen Anstrich. Dass zwischen der Reinigungsaktion des Bauhofs - dem Zurücksetzen auf eine weißgraue Grundierung im Vorfeld - und dem nächsten gedankenlosen Vollsprühen  keine 24 Stunden vergingen, auch dies war hier irgendwie absehbar: Nicht nur brave Gymnasiasten kämen hier durch, weiß "Gerry", der hier schon lange nicht mehr durchkommt.

Der 30-Jährige, der hiesige Szene-Events wie "Ganz weit draußen" mit organisiert hat, ist Sinsheimer, den es inzwischen mehr nach Heidelberg, Mannheim, Frankfurt und Stuttgart zieht. Gefilde, welche die Sinsheimer Jugendarbeit inzwischen offenbar wohl wieder erreicht: Auch bei der Sanierung des Skaterparks beim Jugendhaus haben sich "Altgediente" eingebracht.

Sozialarbeiterin Laura Olbert und auch Markus Bosler, Jugendreferent der Stadt, bringen offensichtlich eine Glaubwürdigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit sich, mit der sich manche Stadtjugendpflege-Mitglieder vor ihnen schon schwerer taten. Nun läuft Hip-Hop und Reggae, stärken sich die Maler mit ein, zwei Radler, fühlt man sich fast an Zeiten erinnert, als Sinsheim noch ein Jugendzentrum hatte, das sich selbst verwaltete. Eine Art Aufbruchstimmung.

Doch was, wenn die Kunstwerke eines nachts wieder gedankenlos und dilettantisch übersprüht werden würden? Könnte passieren, schätzt Paula Dell’Anna, "das sind andere Leute als wir, die so etwas machen". Auch "Gerry" sieht’s gelassen: "Dann kommen wir zurück und richten’s wieder her."

Reichartshausen: Der Friedhofsbau ist ein kreativer Prozess

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Von Christiane Barth

Reichartshausen. Die dritte Erweiterung des Naturfriedhofs "Ruhehain unter den Eichen" beschäftigt derzeit Bauhof, Tiefbaufirmen, Gemeindeverwaltung und Gestaltungskünstler. Der erste Bauabschnitt des Erweiterungsbaus soll diese Woche abgeschlossen werden. Noch in 2018 soll unterdessen mit der Bepflanzung begonnen werden. "Das Wegeplanum ist hergestellt. Derzeit wird an der neuen Andachtsstätte ’Weltsteingarten’ gearbeitet", teilt Hauptamtsleiter Gunter Jungmann mit.

Die neue Andachtsstätte ist das Herz des Erweiterungsteils. Als harmonische Fortsetzung zum Bestand des Ruhehains und der bisherigen Andachtsstätte habe er ihn konzipiert, berichtet Patrick Eckert, freischaffender Künstler und Mediendesigner, der sich auch als "kreativen Kopf und Taktgeber" des Vorhaben bezeichnet. "Ich arbeite mit Verwaltung, Bürgermeister, Bauhof und ausführenden Firmen bereits seit Beauftragung daran, den Weltsteingarten zu realisieren. Hier kommt uns das Wetter natürlich sehr entgegen und es geht sehr gut voran", so Patrick Eckert, der ein wenig ins Philosophieren kommt, wenn er von der Umsetzung spricht: "Das Gelände unterbreitet uns seine eigenen, kreativen Vorschläge: Wir ’sprechen’ unser Konzept mit ihm ab und betten es ein in den Wald."

Schon jetzt sei die Baustelle unter dem altehrwürdigen Baumbestand sehr gut besucht: "Viele Leute kommen vorbei und bewundern die Natursteinmauer, die bald eine recht ausgedehnte Sitzgelegenheit sein wird", so Patrick Eckert, der auch einen Künstlernamen trägt: "patsec".

Die Arbeit mit dem Boden, dem Wald und den Plänen sei nicht starr festgezurrt, sondern ein kreativer Entwicklungsprozess.

"Bei allen Arbeiten können wir sehr frei und flexibel auf die Entwicklungen am Bau eingehen, so dass der Weltsteingarten eine sehr inspirierende Eigendynamik an den Tag legt, die bereits jetzt über das erdachte Konzept hinausgeht." Es dürfte also spannend werden. "Kunst und gutes Design sind ja ständig im Fluss: Wie ein Lied, das sich in Komposition befindet und erst bei Veröffentlichung als fertig definiert wird", erklärt Patrick Eckert.

Definiert werde derzeit "je nach Stein, je nach Entscheidung, basierend auf dem Grundkonzept." Am Volkstrauertag 2019 soll der Erweiterungsteil des Naturfriedhofs eingeweiht werden.

Angelbachtal: Erst Sanierung, dann Tempo 30

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Von Ralf März

Angelbachtal. Nicht nur um Gemeinderatsquerelen ging es bei der jüngsten Bürgerfragestunde im Gemeinderat. Auch die weiterhin hohe Lärmbelastung kam zur Sprache und somit die Frage eines Bürgers nach "Blitzern".

Hierzu nahm Bürgermeister Frank Werner ausführlich Stellung und blickte auf die Lärmaktionsplanung mit Einrichtung von Tempo-30-Zonen zurück. Zwar habe man sich diese für alle Ortsdurchfahrten gewünscht, doch genehmigt wurde die Temporeduzierung nur auf viel befahrenen Straßen mit enger Bebauung, so das Ortsoberhaupt.

Die inzwischen durchgeführten Messungen zeigten einen Rückgang der Durchschnittsgeschwindigkeit. Fest installierte Geschwindigkeitsmessgeräte seien ebenfalls in der Diskussion, diese ergäben jedoch erst nach der Sanierung der Eichtersheimer Hauptstraße Sinn, die im Jahr 2019 geplant sei. Dabei wird der Verkehr für Monate umgeleitet, um neben Kanal- und Wasserleitungen eine komplett neue Fahrbahndecke aufbringen zu können.

Erweitert werden konnte dieser Tage die Tempo-30-Zone in der Michelfelder Friedrichstraße. Möglich wurde diese durch eine Änderung der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung: Für den Bereich vor dem Seniorenheim "Sonnenhof" und der katholischen Kirche bis hin zur Einfahrt zum Kindergarten "Dorfmitte" gilt künftig reduzierte Geschwindigkeit.

Auch der Verkehr in der Michelfelder Karlstraße Richtung Dühren kam in der Ratssitzung zur Sprache. Die Straße dient derzeit als Umleitung für die baustellenbedingt gesperrte Wilhelmstraße. Hier seien Veränderungen am umleitungsbedingten Park- und Halteverbot notwendig gewesen, teilweise sei die Beschilderung fehlerhaft durchgeführt worden, hieß es im Gemeinderat.

Sinsheimer OB: "Wenn ich darf, bleibe ich bis zur Rente"

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Von Christian Beck

Sinsheim. Seit über sechs Jahren bestimmt er als Oberbürgermeister die Geschicke Sinsheims wesentlich mit, am heutigen Dienstag feiert Jörg Albrecht 50. Geburtstag. Wie blickt er auf die vergangenen Jahre zurück? Was hat er noch vor? Und worauf würde er manchmal gerne verzichten? Diese und weitere Fragen beantwortete er der RNZ im Interview.

Herr Albrecht, Sie sind bekannt dafür, fast auf jeder Veranstaltung präsent zu sein, viele Urlaubstage im Jahr lassen Sie verfallen. Stellen Sie sich mit 50 die Frage, wie lange Sie dieses Tempo noch mitgehen können?

Ja, auf jeden Fall. Ich frage mich schon, wie es weiter geht. Aber ich liebe meine Arbeit und mache sie tausendprozentig oder gar nicht.

Gar nicht ist offenbar erst einmal keine Option: Vor kurzem haben Sie bekannt gegeben, dass Sie für eine weitere Amtszeit antreten möchten.

Das stimmt. Wenn bis 2020 nichts dazwischen kommt, trete ich noch einmal an. Ich habe hier viel angestoßen, das ich weiter begleiten möchte.

Nach Ende einer weiteren Amtszeit wären Sie 59. Hat es Sie nie gereizt, ihren Hut in einer ganz großen Stadt in den Ring zu werfen?

Nein, Sinsheim bietet so viel.

Also Sinsheim bis zur Rente?

Wenn die Bürger mich wählen, bleibe ich gerne in Sinsheim bis zur Rente.

Sie gelten bei vielen Sinsheimern als beliebt. Bei manchen Politikern war dies ähnlich und kippte dann recht schnell. Bereitet Ihnen dies Sorgen?

Nein. Wenn ich auf Feste komme, reden viele Leute mit mir, das werte ich als gutes Zeichen. Ich glaube, das Problem bei manchen Politikern ist, dass sie sich irgendwann zu weit von den Menschen entfernen.

Was macht Ihnen bei Ihrer Arbeit am meisten Spaß?

Ganz klar: der direkte Kontakt zu den Leuten.

Worauf könnten Sie verzichten?

Manchmal gibt es belastende Momente. Wir haben sehr lange auf den drei Millionen Euro schweren Zuschuss für die Stadthalle gewartet. Diese Zeit hat mir ein paar graue Haare beschert.

Bei Ihrem Arbeitspensum bleibt vermutlich wenig Zeit für Ihre Familie.

Das stimmt, das gebe ich offen zu. Aber meine Frau Christiane ist super, oft geht sie am Wochenende zur Kerwe oder zu Konzerten mit. Und meine älteste Tochter Annika war auch schon oft mit dabei. Wir versuchen, das so zu verbinden.

Trotzdem: Haben Sie sich manchmal schon gefragt, ob Sie es nicht leichter haben könnten?

Doch. Wenn meine alten Freunde drei Tage zusammen einen Ausflug machen, und ich bin der einzige, der nicht mitkommt, weil ein Verein in der Zeit Jubiläum feiert, dann habe ich mich manchmal schon gefragt: War das richtig? Aber es ist mein Amtsverständnis, das Maximale zu gegeben, zum Teil sieben Tage die Woche.

Wie feiern Sie heute?

Die Stadt hat einen Empfang organisiert, das freut und ehrt mich. Viele Menschen, die mich im Laufe meines Lebens gefördert haben, werden dabei sein. Am Abend feiere ich dann privat.

Öffentliche Geburtstagsfeiern von Amtsträgern haben Kritik ausgelöst, vor allem, wenn es um die Kosten geht.

Das stimmt. Aber ich lasse mir grundsätzlich nichts schenken, und ich übernehme die Kosten des Empfangs. Wer mir etwas schenken möchte, kann Geld spenden, damit werden soziale Einrichtungen der Stadt unterstützt.

Sinsheim: OB Albrecht feiert 50. Geburtstag (plus Fotogalerie)

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Sinsheim. (cbe) Großer Bahnhof in Sinsheim: Hunderte Gäste feiern am Dienstag den 50. Geburtstag von Oberbürgermeister Albrecht. In zahlreichen kurzen Grußworten wurde am Vormittag seine bodenständige und verlässliche Art gelobt und so manche Anekdote präsentiert - darunter auch seine Leidenschaft für Leberwurst. Albrecht zeigte sich tief bewegt und vergoss einige Tränen.

Ab der Mittagszeit gratulierten zahlreiche Schulen mit musikalischen Darbietungen, ab 15 Uhr empfängt Albrecht Bürger, die ihre Glückwünsche überbringen wollen. Geschenke möchte er keine, statt dessen können Gratulanten Geld spenden, das sozialen Einrichtungen in Sinsheim zugute kommt.

A6 zwischen Sinsheim und Wiesloch: Lkw sorgt für 25 Kilometer Stau

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Sinsheim. (fro) Ein liegengebliebener Lkw in der Baustelle zwischen Sinsheim und Wiesloch sorgt derzeit in Fahrtrichtung Mannheim für einen Rückstau von 25 Kilometern, wie die Polizei Mannheim auf RNZ-Anfrage mitteilt. 

Alle Umleitungsstraßen seien derzeit überlastet. Die Polizei rät Fußballfans, die zur Champions-League-Begegnung der TSG 1899 Hoffenheim gegen Olympique Lyon in die Rhein-Neckar-Arena wollen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. 


Lyon-Fans in Sinsheim: Zum Schluss kippte die Stimmung (plus Fotogalerie)

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Von Tim Kegel und Christian Beck

Sinsheim. Schade: Nach friedlichem Beginn des Fanfests mit 1500 Anhängern von Olympique Lyon kippte die Stimmung am heutigen Dienstagabend ein wenig. Bis circa 18 Uhr herrschte jedoch ausgelassene Stimmung in der Innenstadt - Gastronomen, Händler und Gruppen können mittlerweile auf eine gewisse Erfahrung auf internationalem Parkett zurückblicken - die RNZ schaute und hörte sich um:

> Ein aufmerksames Auge auf die Fans des Traditionsklubs geworfen hatte die Polizei. Wie die RNZ erfuhr, stufte man deren Gefahrenpotenzial höher ein als jenes der Engländer. Auch Polizisten aus Lyon mit speziellen Kenntnissen der dortigen Fan- und Ultraszene war nach Sinsheim gereist.

> Der Knall von Böllern ertönte gegen Abend immer wieder in der Innenstadt. Mindestens eine Person wurde dabei offensichtlich verletzt. Die Stimmung veränderte sich, mehrere Polizeifahrzeuge eilten mit Blaulicht zur Einfahrt der Bahnhofstraße, die Ordnungshüter machten sich mit Schutzschilden und spezieller Montur bereit. Gegen 18.20 Uhr machten sich die Lyon-Fans auf den Weg zum Stadion und zündeten auf dem Weg zum Bahnhof Bengalos und weitere Böller. Die Polizei, die sichtlich gestresst wirkte, sperrte die Überführung am Bahnhof und war mit starken Kräften vor Ort. Passanten reagierten beim Anblick der teilweise vermummten Fans verwirrt und besorgt.

> Die wilde Party im Quint’s kam schon recht früh zustande. Gegen 13 Uhr traf unter lauten Gesängen der erste Pulk aus der Metropole in der Auvergne im Südosten Frankreichs ein; um 15 Uhr der zweite. Kurz danach standen sie im Restaurant auf den Tischen, tanzten Pogo vor der Buchhandlung Doll. Schon die beiden Mannschaften aus England - der FC Liverpool während der Play-offs, vor wenigen Wochen Manchester City - verstanden es, ausgelassen und überwiegend friedlich zu feiern. Die Französischen Fans wirkten im Durchschnitt deutlich jünger, heißblütiger und multikulturell. Indiz hierfür auch die Geräuschkulisse.

> "Sie essen gern", bestätigt "Linde"-Wirtin Gudrun Wurzer ein altes Franzosen-Klischee. Ob’s eine Rolle spielt, dass Spitzenkoch Paul Bocuse in Lyon Restaurants, Brasserien und selbst Imbissbuden betrieb - man weiß es nicht. Fest steht, dass sich Gudrun Wurzer und ihr Mann Helmut essensmäßig kräftig ins Zeug legten: Neun Gerichte von "Pilons de poulet grillés" - gegrillten Hähnchenschlegeln - über "Soupe goulash" - der Gulaschsuppe - bis hin zu "Jägerlendchen" und Rouladen wurden aufgetischt "und gern genommen". Spricht in der "Linde" jemand Französisch: "Ja", sagt Gudrun Wurzer, "der Google-Übersetzer". Und sie fügt hinzu: "Mal gespannt, wie wir das machen, wenn Schachtjor Donezk zu Gast sind."

> "Sie trinken auch gern", hat Gudrun Wurzer festgestellt. Doch dies treffe im Grunde mehr auf die Engländer zu: "Als Liverpool hier war", sagt sie, "haben sie uns leer gemacht". Zum ersten Mal in 30 Jahren als Wirte war kein Bier mehr da - "in ganz Sinsheim". Von da an wurde vorgebeugt: Mindestens 20 Fässer Gerstensaft - für die Franzosen auch etwas Wein - stehen bei Fanfesten im Keller.

> Immer mehr Programm: Nach und nach werden die Sinsheimer immer kreativer, wenn das Rathaus ein Fanfest gibt; sei’s auf den Speise- und Getränkekarten oder beim Begleitprogramm. Gestern waren Schülerinnen des Neckarbischofsheimer Adolf-Schmitthenner- und des Sinsheimer Wilhelmi-Gymnasiums mit einem Stand vertreten. Die gemeinsame Aktion mit Schuldekanin Jutta Stier war gegen Rassismus gerichtet; beim Glücksraddrehen und einer Tombola wurde Geld für den Tafel-Laden gesammelt.

> Nicht so ganz ausgebucht waren dieses Mal die Hotels und Pensionen der Stadt, im Gegensatz zu den Begegnungen mit den Englischen Teams. Klar, wer aus Lyon anreist, muss 650 Kilometer weit fahren - und nicht übers Meer. Trotzdem waren manche kleineren und preiswerten Hotels im Stadtgebiet voll bis unters Dach. Ein Großteil der Lyon-Fans war mit Bussen angereist.

A6 zwischen Sinsheim und Wiesloch: Lkw sorgt für 12 Kilometer Stau

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Sinsheim. (fro) Ein liegengebliebener Lkw in der Baustelle zwischen Sinsheim und Wiesloch sorgt derzeit in Fahrtrichtung Mannheim für einen Rückstau von 12 Kilometern, wie die Polizei Mannheim auf RNZ-Anfrage mitteilt. 

Alle Umleitungsstraßen seien derzeit überlastet. Die Polizei rät Fußballfans, die zur Champions-League-Begegnung der TSG 1899 Hoffenheim gegen Olympique Lyon in die Rhein-Neckar-Arena wollen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. 

Sinsheim: Dührener wünschen sich Regen und einen Geldautomat

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Sinsheim-Dühren. (at) Die Zeiten ändern sich, und der Versuch, sich den Veränderungen entgegenzustemmen, ist oftmals erfolglos, wie jetzt auch Ortsvorsteher Alexander Speer erfahren musste. Obwohl er noch einmal das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht habe, stehe nun fest, dass ein weiterer Teil der noch vor einem halben Jahr hochgelobten örtlichen Infrastruktur verloren geht, erklärte er ihm Rahmen der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats. Die Sparkasse werde definitiv schließen, da die Umsatzzahlen kein anderes Vorgehen zuließen.

Die Kosten für das Gebäude und den Automaten stünden in keinem Verhältnis zur Nutzung durch die Kunden, habe man ihm mitgeteilt. Das sei, so Speer, vor allem ein herber Verlust für die ältere Generation, die noch kein Online-Banking betreibe. Ortschaftsrat Rudi Sitzler zeigte sich überrascht von den plötzlich schlechten Umsatzzahlen.

Noch vor drei Jahren hätten die Verantwortlichen das Sparkassengebäude renovieren lassen. Er fragte sich, ob es damals noch keine entsprechenden Umsatzzahlen gegeben hat Er und weitere Ratsmitglieder wiesen darauf hin, dass nicht nur die Rentabilität, sondern auch die soziale Verantwortung einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung wie der Sparkassen gebührend zu berücksichtigen sei.

Nach längeren Diskussionen entschied man, sich wenigstens für den Erhalt des Geldautomaten einzusetzen. Die Standort-Vorschläge reichten hier von der Gärtnerei über die Tankstelle bis zum Vorraum der Volksbank, die - so fürchtet man - in einigen Jahren womöglich auch nicht mehr vor Ort präsent sein wird.

Noch viel dramatischer präsentiert sich der Zeitenwandel im Wald, was bei der Vorstellung des Forstbetriebsplans von Revierleiter Dietmar Weiland mehr als deutlich wurde. Man habe zwar die für 2018 geplanten 800 Festmeter Holz nahezu einschlagen können, das Rücken der Bäume allerdings auf dem im Winter seit langem nicht mehr frostharten Boden habe sich nun zum wiederholten Mal als extrem schwierig erwiesen. Auch sei es wieder zu Winterstürmen gekommen, die sich so langsam als konstantes Wetterphänomen zu etablieren scheinen.

Hinzu komme die Trockenheit. Mindestens zehn Liter Regen pro Quadratmeter müssten fallen, damit das Wurzelwerk der Bäume an Wasser komme. Seit dem Frühjahr hätte sich diese Menge nur gerade sechs Mal ergeben. Viel zu wenig. Die von der Dürre gezeichneten Bäume hätten dann dem massiv auftretenden Borkenkäfer nichts entgegenzusetzen, der sich in diesem Jahr rasend schnell in fünf Wochen entwickelt und unglaubliche vier Generationen Käfer hervorgebracht habe. So früh und so zahlreich wie nie zuvor. Zum ersten Mal habe man in Dühren oberhalb der Gelbmünzhütte ein drei Viertel Hektar großes Waldstück komplett räumen und das Holz billig verkaufen müssen.

Für einige Baumarten seien die Prognosen nicht nur punktuell düster. Man müsse davon ausgehen, dass bei weiteren Sommern dieser Art die Fichten aus dem Kraichgau verschwinden. Auch die Lärchen, einst Hoffnungsträger, scheinen die Klimaveränderungen nicht zu verkraften. Insgesamt viel Arbeit für die Forstleute, die sich außerdem seit Jahren immer häufiger mit wilden Müllablagerungen befassen müssten. Ein riesiges Problem, das sich aller Voraussicht nach eher verschärfen werde.

Hinzu komme ein neues Aufgabengebiet, das bislang von der Straßenbauverwaltung mit erledigt wurde, nämlich das Freischneiden des Lichtraumprofils. Zukünftig jedoch seien für Straßen, die durch den Wald führen, Forstarbeiter zuständig. Der Wunsch des Revierleiters, um die nähere Zukunft gut bewältigen zu können, sind drei normale Sommer und Regen, Regen, Regen.

Eschelbronn: Verirrter Biber wurde eingesackt

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Eschelbronn. (lg) Ein Ehepaar staunte nicht schlecht, als es bei der Rückkehr zu ihrem Anwesen in der Bahnhofstraße vor der Haustüre einen jungen Biber fand. Am helllichten Tag hatte sich das Tier in den Hof geflüchtet und fand keinen Ausweg - und vor allem nicht den Weg zurück in den Schwarzbach, aus dem es vermutlich gekommen war.

Biber besiedeln dort in den letzten Jahren vermehrt die Uferböschungen. Man verständigte den Jagdpächter Fabian Himmelhan, der kurz darauf mit seinem Jagdkollegen Stefan Schleihauf das Tier begutachtete. Fabian Himmelhan hatte als Jäger selbst noch keinen Biber in freier Wildbahn gesehen. Stefan Schleihauf holte einen Kescher und brachte seinen Vater, Klaus Schleihauf, mit, der schon einmal einen Biber eingefangen hatte.

Mit vereinten Kräften konnte das Tier gefangen und in einem Sack verstaut werden. Rasch wurde es am nahen Schwarzbach wieder ausgesetzt und verschwand in den Wellen des Gewässers.

Bad Rappenau: Wenn die Lkw kaum noch in den Betriebshof passen

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Bad Rappenau. (rnz) Die Neue liegt fast genau in der Mitte zwischen den Anschlussstellen Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz: Der private Autobahnbetreiber ViA6West hat jetzt den Startschuss für den Bau seines neuen Autobahnbetriebshofes bei Bonfeld gegeben.

Auf dem Grundstück innerhalb der Anschlussstelle unmittelbar neben der Autobahn A6 entstehen die Zweckbauten mit Salzlager, Garagen, Schilderhalle und Bürogebäude. Und alle Beteiligten sind zuversichtlich, dass der Neubau vor den Toren der Kur- und Bäderstadt im Spätjahr 2019 bezogen werden kann - derzeit laufen bereits die umfangreichen Erdarbeiten. Der Baustellenkran wurde bereits Mitte August aufgestellt.

Seit Projektbeginn ist die ViA6West GmbH & Co. KG als privater Autobahnbetreiber in der alten, einst staatlichen Autobahnmeisterei in der Schwarzwaldstraße in Sinsheim untergebracht. Das Areal ist hier zwar deutlich größer, doch entsprechen die in die Jahre gekommenen Gebäude längst nicht den Erfordernissen eines modernen Dienstleisters, wie Unternehmenssprecher Michael Endres erklärt.

Die "alte" Autobahnmeisterei direkt vis-à-vis vom Rasthof "Kraichgau-Nord" an der A6 stammt aus den Anfangsjahren der Autobahn und wurde 1968 in Dienst gestellt - damals waren Wärmedämmung und Energieeffizienz noch Fremdworte. Darüber hinaus sind die bestehenden Garagen und Hallen für die heutigen Erfordernisse nur bedingt geeignet. Die modernen Lkw für den Betriebsdienst sind deutlich größer und passen gerade so in die engen Hallen.

Der neue Autobahnbetriebshof in Bad Rappenau wird unmittelbar zwischen der Auffahrt nach Heilbronn und der Landesstraße 1107 angelegt und aus fünf Gebäuden bestehen - mit dem zweigeschossigen Bürogebäude im Zentrum. Im Untergeschoss sind Sozialräumen für die Straßenwärter und einee Teeküche geplant. Moderne Büros sollen im zweiten Stockwerk untergebracht werden. Hier ist dann die Verwaltung von ViA6West mit ihren zusammen 25 Mitarbeitern einschließlich der 17 Straßenwärter angesiedelt.

Optisch aufgelockert wird das Bürogebäude mit einem transparenten Eingangsbereich zur Straße hin. Direkt vor dem Gebäude sind ausreichend Parkplätze für Mitarbeiter und Besucher geplant. Die Stellplätze in den Hallen sind ausreichend dimensioniert, sie bieten unter anderem zwölf großen Lkw und Transportern Platz.

Epfenbach: Sparkassen-Schließung der Anfang von Infrastruktur-Verlusten?

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Epfenbach. (cba) Die Schließung der örtlichen Sparkassenfilialen stößt bei den Gemeinderäten auf Unverständnis. Bürgermeister Joachim Bösenecker sprach von einem "Wettbewerbsnachteil für den Standort Epfenbach." Mit einem förmlichen Schreiben habe er an den Vorstand der Sparkasse appelliert, die Schließung "zurückzunehmen und die Filiale zu erhalten." Doch der Vorstandsvorsitzende Norbert Grießhaber halte an der Entscheidung des Geldinstituts fest.

"Diesen Rückzug aus der Fläche finde ich sehr bedauerlich, kann aber eine Änderung der Geschäftspolitik nicht erzwingen", brachte Bösenecker seine Enttäuschung zum Ausdruck: "Immerhin ist die Sparkasse Teil kommunaler Trägerschaft und sollte in den Kommunen präsent sein." Das Ortsoberhaupt gab zu bedenken, dass die Epfenbacher Filiale auch von den Bewohnern Spechbachs genutzt werde. Auch die Gemeinderäte hielten ihren Unmut über die Geschäftspolitik des Unternehmens nicht zurück: "Ich war entsetzt", so Beate Metzler-Klenk, "das ist kein schöner Zug, so mir nichts, dir nichts in Epfenbach zu schließen. Das ist ein schwerer Verlust."

Manfred Hafner wusste: Die Entscheidung sei von "langer Hand" geplant worden, und für eine Korrektur bestünden keine Chancen. "Natürlich ist das sehr bedauerlich und wir müssen sehr darauf achten, dass unsere Infrastruktur nicht verloren geht." Eine Dynamik, die nach Ende einer Filiale bald das Aus weiterer wichtiger Einrichtungen nach sich ziehe, gelte es zu vermeiden. Hafners Appell: Am Angebot, über das das Dorf jetzt noch verfügt, unbedingt festzuhalten und vor weiteren Verlusten "auf der Hut zu sein."

Hotel-Restaurant "Waibstadter Hof": Im Traditionslokal geht's nun griechisch-italienisch zu

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Waibstadt. (cla) Das Hotel-Restaurant "Waibstadter Hof" ist weit über die Stadtgrenzen hinaus als das örtliche Traditionshaus schlechthin bekannt, wenn es darum geht, in Waibstadt essen zu gehen oder zu übernachten. Die neue Eigentümerfamilie Dik bietet im modernisierten Restaurant nun italienische und griechische Spezialitäten an und wird offiziell am 26. Oktober eröffnen.

In den vergangenen Wochen war es Stadtgespräch in Waibstadt: Der über Jahrzehnte von der Familie Kleindienst geführte Betrieb wurde verkauft und ist nun unter neuer Leitung wieder geöffnet. Wo zuvor jahrzehntelang deutsche Gerichte auf der Speisekarte standen, stehen nun griechische und italienische Spezialitäten.

Diverse griechische kalte und warme Vorspeisen, Pizza aus dem Holzofen, Nudelgerichte, frische Salate und zahlreiche Fleischgerichte laden die Gäste zu kulinarischen Entdeckungen ein. Es ist eine spannende Verbindung aus dem alten traditionellen Haus mitten in Waibstadt und der leichten mediterranen Küche.

Ursprünglich stammen die neuen Eigentümer aus Antiochia/Antakya in der Türkei, leben aber seit einigen Jahren in Deutschland und bringen reichlich Erfahrung in der Gastronomie mit. Stefanos Dik, der jüngere der beiden Brüder, hat zunächst Betriebswirtschaftslehre und der etwas ältere Can Maschinenbau studiert. Nun haben sie sich aber aus Überzeugung bewusst für einen anderen Weg entschieden und sich in der Gastronomie selbstständig gemacht.

"Ich habe schon immer gerne gekocht und jetzt mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt Stefanos Dik. Die Gäste sollen sich in familiärer Atmosphäre wohlfühlen: "Wir freuen uns über jeden Gast, als käme er zu uns nach Hause. Die Gäste sollen sich rundum wohlfühlen und auch zufrieden aus unserem Hause verabschiedet werden", ergänzt Can Dik.

Die Hotelzimmer mit insgesamt 13 Betten werden nach dem Eigentümerwechsel nach und nach renoviert. Alle sanitären Anlagen und die Küche wurden im Sommer bereits komplett erneuert. Ebenso ist der Restaurantbereich umgestaltet worden. Für die italienischen Spezialitäten wurde extra ein Holzofen im Gastraum gebaut, und für die griechischen Grillspezialitäten ein Lavasteingrill angeschafft.

Im Restaurant gibt es 110 Sitzplätze, im Nebenraum "Mille Olive" weitere 70 Plätze für geschlossene Gesellschaften oder Tagungen. "Familien mit Kindern, Singles und Vereine sind uns ebenso wie Geburtstagsgesellschaften oder Jahrgangstreffen willkommen. Ab sechs Personen sollte man zur Sicherheit aber immer vorab reservieren", erklärt Can Dik. Bei schönem Wetter lädt der Biergarten an den Schwarzbach ein.

"Wir fühlen uns in Waibstadt vom ersten Tag an sehr wohl", beschreibt Stefanos Dik. Beim Umbau habe man darauf geachtet, örtliche Handwerker zu beauftragen. "Wir sind auch unseren neuen Nachbarn für die Geduld beim Umbau und allen, die uns unterstützt haben, dankbar", betont Can Dik.

Der sehr große Zuspruch von Beginn an sei einerseits sehr erfreulich, andererseits für das Einspielen des Teams auch schwierig gewesen. "Wir sind aber bestrebt, im Probelauf bis zur offiziellen Eröffnung nach und nach die Abläufe zu optimieren", bittet Stefanos Dik noch um etwas Geduld, wenn zum Beispiel bei der Abholung telefonisch bestellter Gerichte Wartezeiten auftreten.


Nach den Krawallen in Sinsheim: Champions League ist für die Polizei "Neuland"

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Von Christian Beck

Sinsheim. Das Fanfest am Dienstag fing gut an, im Stadion blieb es friedlich, die TSG sicherte sich mit einem Tor in der Nachspielzeit einen Punkt - soweit die guten Nachrichten. Doch davon abgesehen ist rund um das Fanfest und das Spiel so manches schief gelaufen - zahlreiche Leser meldeten sich auf ganz unterschiedlichen Wegen bei der RNZ. Wir haben nachgefragt.

Krawalle in der Innenstadt: Böller wurden ab etwa 18 Uhr mehrfach in der Innenstadt gezündet. Gegen 18.20 Uhr zogen mehrere hundert Lyon-Fans durch die Fußgängerzone, zum Bahnhof und weiter zum Stadion. Dabei zündeten sie Bengalos und warfen wiederum Knallkörper. Laut einigen Beobachtern hatte es aber bereits davor unschöne Vorkommnisse gegeben: "Die Polizei hat eine Fangruppe in der Kirchgasse mit Schlagstöcken regelrecht gejagt", berichtet Anwohner Ralf Viertmann. Die Stimmung sei sehr aufgeheizt gewesen, seine kleine Tochter, die sonst gerne auf der Straße spielt, habe er an diesem Abend nicht vor die Türe gehen lassen.

Die Polizei bestätigt dies auf Nachfrage der RNZ. Lyon- und Hoffenheim-Fans hätten sich provoziert, mit Pfefferspray habe man sie trennen müssen. Des Weiteren seien auch Gläser und Flaschen geflogen, die eine oder andere Scheibe sei zu Bruch gegangen, erklärt Pressesprecher Dieter Klumpp. Was Pyrotechnik und Knallkörper anbelangt, war es laut dem Polizeisprecher "überraschend, mit welcher Vehemenz" diese zum Einsatz kam.

"Sehr bedauerlich" finden Oberbürgermeister Jörg Albrecht und TSG-Pressesprecher Holger Kliem diese Vorkommnisse. Der OB verweist darauf, dass die vergangenen Fanfeste vor den Begegnungen gegen Liverpool und Manchester völlig friedlich verlaufen sind. Keine weiteren Feste dieser Art zu veranstalten, sei keine Option: "Die ausländischen Fans kommen dann trotzdem in die Innenstadt", erklärt Albrecht. Da sei es besser, man beschäftige sie. Darüber hinaus betont der OB: "Wir dürfen uns von solchen Szenen nicht alles kaputt machen lassen."

Gastronomen in der Bahnhofstraße sehen dies ähnlich: Die Stimmung sei im Vergleich zu den beiden Fanfesten davor noch besser gewesen, findet Marita Gärtner von der "Linde", die Franzosen seien aber eine Spur aggressiver gewesen. Magdalena Strecker, Inhaberin des "Quint’s", hat beobachtet, dass die französischen Fans deutlich jünger waren im Vergleich zu den Fans aus England. Bis auf eine mit dutzenden Aufklebern verunstaltete Toilette hätten sich die Gäste im Restaurant aber benommen. Sowohl in der "Linde" als auch im "Quint’s" freut man sich auf weitere Fanfeste.

Beim Stadionverkehr hakte es offenbar erneut: Wer mit dem Bus nach dem Spiel nach Hause wollte, musste über eine Stunde warten. Einige Fußballfans reagierten genervt, die Ordner wirkten überfordert. Angeblich waren nur zwei Busse im Einsatz, ob dies zutrifft, ließ TSG-Sprecher Kliem auf RNZ-Nachfrage unbeantwortet. Er verwies auf den liegen gebliebenen Lkw, der am frühen Abend für einen Stau von 25 Kilometern Länge auf der Autobahn A6 gesorgt hatte. Anreisende Fans bekamen dies zu spüren, auch die Umleitungsstrecken, beispielsweise von Weiler in Richtung Stadion, waren überlastet.

Wie geht es weiter? Am Dienstag, 27. November, spielt Schachtjor Donezk in der Rhein-Neckar-Arena. Polizei und OB Albrecht rechnen mit weniger Gästefans, ein Fanfest soll es aber wieder geben. Laut Klumpp wird die Polizei wieder versuchen, die Fangruppen zu trennen. Darüber hinaus werde man sich auch hier im Vorfeld besprechen, unter anderem mit Fanvertretern der Gastmannschaft. Erneute Krawalle wolle man natürlich vermeiden, Klumpp erklärt aber: "Champions League ist für uns Neuland."

Neues Eppinger Parkhaus: Abenteuerspielplatz für Jugendliche

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Eppingen. (guz) Kaum drei Monate alt - und schon ein Sorgenkind für die Stadt: Das 3,7 Millionen Euro teure Parkhaus ist zunehmend von Sachbeschädigungen betroffen. Zuletzt wurde sogar ein Parkscheinautomat aufgebrochen. Allein dieser Schaden liegt bei rund 5000 Euro.

Die Verwaltung überlege inzwischen, einen Wach- und Schließdienst zu engagieren, sagte Oberbürgermeister Klaus Holaschke am Dienstag in der Sitzung des Verwaltungsausschusses. Er wolle mit einem solchen Schritt zwar auch wegen der Kosten vorerst noch warten: "Wir prüfen aber alle Varianten." Polizei und Vollzugsdienst seien informiert und hätten nun ein besonderes Augenmerk auf das Parkhaus.

Der Schaden durch den Automatenaufbruch übersteigt die Beute bei Weitem. Wegen der günstigen Parktarife und der regelmäßigen Leerung befanden sich nur etwa 180 Euro in dem Automaten an der östlichen Einfahrt. Möglicherweise geht auch die Beschädigung der beiden Überwachungskameras, die nahe dieses Automaten an der Decke angebracht sind und mit schwarzer Farbe besprüht wurden, auf das Konto der bislang unbekannten Diebe. Fakt ist jedenfalls: Wer auch immer dafür verantwortlich ist - die Kameras sind vorerst unbrauchbar. Was umso schwerer wiegt, als sie zur Sicherheit der Benutzer auch den Bereich vor den öffentlichen Toiletten erfassten.

Damit war die Liste der Vandalismusschäden aber noch nicht beendet: In der Herrentoilette wurde eine Sichtschutzwand abgetreten, außerdem ist die Tür auf der Innenseite zerkratzt. Auch vermüllte Schmuddelecken häufen sich, was auch die beiden Reinigungskräfte der RNZ bestätigten, die am Dienstagabend noch beim Putzen waren und danach alle Toiletten abschlossen. Immerhin: Die beiden großen digitalen Werbetafeln im Treppenhaus und an der Fassade wurden bislang noch nicht beschädigt.

Ein anderes Problemfeld, aber von den möglichen Auswirkungen her ebenfalls nicht zu unterschätzen: Das Parkhaus hat sich offenbar zu einer Art urbanem Abenteuerspielplatz für Jugendliche entwickelt. OB Holaschke und mehrer Stadträte wollen bereits mit eigenen Augen gesehen haben, wie Jugendliche von der fünften Ebene aus mit Fahrrädern oder Skateboards bis hinunter ins Erdgeschoss gebrettert sind.

Dann geht’s offenbar mit dem Fahrstuhl wieder nach oben - zur nächsten Abfahrt durch die Reihen der parkenden Autos. Durchaus riskant, denn Autofahrer, die rückwärts aus der Parkbucht herausfahren, rechnen in einem Parkhaus in aller Regel nicht mit einem plötzlich und mit Tempo auftauchenden Fahrrad oder Skater.

Wohl ebenso gefährlich sind Kletterübungen an der Gabionenwand oder den Stahlträgern, die auch vor den bruchgefährdeten und stromführenden Elementen der Fotovoltaikanlage auf dem Parkhausdach nicht haltmachen. Abgesehen von dem möglichen Schaden an der Anlage, gehen die Kletterer hier nach Ansicht Peter Wiesers (Grüne) ein sehr hohes Risiko ein, einen Stromschlag zu bekommen.

Er regte einen Übersteigschutz an, der es unmöglich machen soll, auf die Anlage zu klettern. Einigen Stadträten war allerdings auch anzumerken, dass sie insgeheim an ihre eigene Jugendzeit dachten und aus dieser Perspektive wohl zumindest ein wenig Verständnis für die Parkhausabenteurer haben. Man müsse "mit Maß gucken, was verbessert werden kann", äußerte sich Wieser.

Oberbürgermeister Holaschke geht davon aus, dass beide Themen zu Dauerbrennern werden. Er habe wenig Hoffnung, dass diese Vorfälle mit Einbruch der kalten Jahreszeit aufhören. "Das bewegt uns weiter", vermutete er und forderte zugleich: "Auch die Bürgerschaft muss hier aufmerksam sein."

Eichtersheimer Schlosspark: Kunst und Natur

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Von Ines Schmiedl

Wer ein Zusammenspiel von Natur und Kunst genießen möchte, dem sei der Schlosspark von Eichtersheim ans Herz gelegt. Inmitten der kleinen Gemeinde im Angelbachtal können Ruhesuchende in der Parkanlage auf fast sieben Hektar Fläche den ausgebauten Wegen folgen und viel Schönes entdecken.

Keck schaut sie den Betrachter aus ihren klugen Augen an - keineswegs überheblich, obwohl sie weit oberhalb von ihrer Milchkanne aus auf die Dinge herabschaut - ein Statement an die Kuh von einem Künstler, der sich vor allem und mit Leib und Seele dem Pferd verschrieben hat. Dieses opulente Rind ist das Pendant des Ku(h)riosums, das seinerzeit beim Aufstellen des Brunnens 1987 in der Altstadt in Bietigheim-Bissingen für Diskussionen unter den Bürgern sorgte. Hier im Park schaut es fast versonnen auf die Spaziergänger.

Den Park nutzt der seit 1980 am Rand der Grünanlage wohnende Künstler Jürgen Goertz als Freiluftgalerie - sehr zum Vorteil der Gemeinde, die viele Besucher und damit große Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Bildhauer, der im kommenden Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, hat sich vor allem mit seinen Großplastiken einen Namen gemacht. Bekannteste Werke sind das Rolling Horse vor dem Berliner Hauptbahnhof oder das S-Printing Horse in Heidelberg.

Wenige Meter weiter im schönen Park finden sich alles überragende Baumriesen: Der verknöchert aussehende Ginkgo zieht viele Blicke auf sich und auch die benachbarte Hängebuche, deren ausladende Äste auf hölzernen Krücken ruhen müssen. Unter diesen botanischen Besonderheiten können sich ganze Kindergruppen ein schattiges Plätzchen suchen oder Verstecken spielen.

Den Mittelpunkt des lang gezogenen, im Stile eines englischen Landschaftsgartens angelegten Parks bildet das im 16. Jahrhundert erbaute Wasserschloss. Seit einem Umbau 1980 beherbergt das historische Gebäude das Rathaus. Hier werden nicht nur Formalien erledigt und Ehen geschlossen, hier können Hochzeitsgesellschaften auch gleich im herrschaftlichen Ambiente ihre Festlichkeiten ausrichten.

Geht nach einer üppigen Runde der Spaziergang wieder in Richtung Ausgang, so führt er an der Großplastik "Chariot" vorbei, die Goertz vor zwei Jahrzehnten für eine Ausstellung in Montreal geschaffen hat. Sieht man genau hin, findet man den Ehrenbürger der Gemeinde und seine Frau Christa als Wagenlenker. "Pferde haben mich seit frühester Kindheit geprägt", sagt der Künstler, der die Huftiere immer wieder neu in seinen Werken erfindet.

Im "Turm der grauen Pferde" in der Altstadt von Bietigheim-Bissingen finden sich Elemente des "Chariot" wieder und doch ist der 1993 aufgestellte Turm ganz anders als das Wagengespann. Auch mehrere kleinere Plastiken kann man beim Spazieren gehen entdecken. Die neuesten stehen vor Heckers Geburtshaus auf dem Heckerplatz, quasi im Vorhof des Künstlerheims.

Auch Porträts arbeitet und verarbeitet Goertz immer wieder in seinen Werken, ob von bekannten Persönlichkeiten oder frei erfundene. "Mit meiner Kunst fordere ich eine pluralistische Gesellschaft zum gedanklichen Widerspruch heraus und erwarte von ihr besonnene Toleranz und den entsprechenden Respekt vor der Leistung eines Anderen", so einer der Leitsprüche des bekannten Bildhauers. Im Eichtersheimer Park, zwischen Kunstwerken und Baumriesen, wird dieses friedliche Miteinander gelebt.

Bankraub in Reihen: Noch gibt’s keine heiße Spur

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Sinsheim-Reihen. (cbe) Er bedrohte zwei Frauen mit einer Pistole, ließ sich das Geld aushändigen und ist seitdem auf der Flucht: Nach dem Überfall auf die Sparkassen-Filiale, der sich am vergangenen Freitag gegen 15.10 Uhr in der Weilerer Straße ereignet hat, sucht die Polizei nach wie vor nach dem Täter. Laut Polizeisprecher Norbert Schätzle werden Spuren ausgewertet, eine heiße ist aber offenbar bislang nicht darunter. Die Ordnungshüter hoffen auf weitere Zeugen.

Mit etwa 20 Fahrzeugen war die Polizei am Freitagnachmittag in Reihen präsent, setzte einen Hubschrauber sowie Kräfte an den Autobahnanschlussstellen ein. Doch der Bankräuber ist nach wie vor auf freiem Fuß. Wie viel Geld er erbeutet hat, ist den Polizisten mittlerweile bekannt, aus ermittlungstaktischen Gründen teilen sie dies jedoch nicht mit.

Dass der Mann die Reihener Sparkasse an einem Freitagnachmittag überfallen hat, dürfte laut Schätzle kein Zufall gewesen sein: Die geringere Zahl der Mitarbeiter sowie möglicher Kunden mache es Bankräubern in kleineren Filialen leichter. Sehr wahrscheinlich sei es, dass er das Gebäude zuvor auskundschaftet hat - am Tag vor dem Überfall oder schon deutlich früher. Einige Zeugen hätten sich bereits an die Polizei gewandt, berichtet Schätzle, man hoffe aber, dass sich noch weitere melden. Denn oft hätten Personen etwas gesehen, würden es aber als zu unbedeutend erachten.

Der Bankräuber wurde folgendermaßen beschrieben: circa 1,80 Meter groß; blaue Jeans; dunkler Kapuzenpulli mit weißem Muster auf der Vorderseite; rotes Halstuch, das er über die Nase gezogen hatte; schwarze Basecap; dünne Arbeitshandschuhe; schwarzer Rucksack mit silberner Aufschrift; graue Pistole. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 07261 / 6900 entgegen.

Wie die Chancen stehen, den Räuber fast eine Woche nach dem Überfall noch zu finden? Laut Schätzle werden Banken im Rhein-Neckar-Kreis selten überfallen, eine aussagekräftige Aufklärungsquote gebe es deshalb nicht. Der Polizeisprecher gibt aber zu: "Je länger es dauert, desto schwieriger wird es."

Angelbachtal: Bauplatzverkauf füllt den Etat

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Angelbachtal. (ram) Eine Pro-Kopf-Verschuldung weit unter Kreisdurchschnitt, die Rücklagen mit über fünf Millionen gefüllt - und gleichzeitig wurde kräftig investiert: Die Finanzlage der rund 5000-Einwohner-Kommune kann sich sehen lassen. Dieser Eindruck spiegelte sich auch im Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2017 wider.

Veranschlagt war ein Volumen von 16,3 Millionen Euro, abgeschlossen wurde letztendlich mit 18,8 Millionen. Als Gründe nannte Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka höhere Steuerzuweisungen als angenommen, aber vor allem das große Interesse an den Bauplätzen, die mit dem Neubaugebiet "Wackeldorn III" am Eichtersheimer Ortsrand entstanden waren. Alle gemeindeeigenen Bauplätze sind inzwischen weg.

Einer der größten Posten des Verwaltungshaushaltes war die Kinderbetreuung: 1,75 Millionen Euro kosteten die vier Kindergärten und die Kinderkrippe im Jahr 2017. Rund 328.000 Euro betrugen die Elternbeiträge, 513.000 Euro übernahm das Land, ein Teil für die konfessionellen Kindergärten die Kirchengemeinde, das Defizit der Gemeinde betrage rund 790.000 Euro. Auch auf verschiedene andere Haushaltsposten ging Horsinka ein: Die Unterhaltungskosten für die Sonnenberghalle lagen bei rund 112.500 Euro, abzüglich Mieteinnahmen blieb ein Defizit von etwa 50.000 Euro. 272.000 Euro kostete die Unterhaltung der Grünanlagen samt Schlosspark, 190.900 Euro die Straßenunterhaltung, 53.000 Euro die Unterhaltung der Straßenbeleuchtung zuzüglich rund 85.000 Euro für den Strom. Hier sei ab dem kommenden Jahr mit rund 30.000 Euro niedrigeren Stromkosten zu rechnen, so der Kämmerer, da in den zurückliegenden Wochen große Teile der Straßenbeleuchtung auf Energiesparende LED-Lampen umgerüstet wurden.

Die Zuführungsrate vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt lag bei rund 1,1 Millionen Euro. Im Vermögenshaushalt konnte aufgrund der hohen Bauplatzerlöse die Rücklage um 4,3 Millionen aufgestockt werden, Darlehen wurden keine aufgenommen.

Immer noch nicht endabgerechnet sei die 2017 eingeweihte Mensa im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus neben der Schule, erklärte Horsinka. Abzüglich der Zuschüsse sei mit Kosten von etwa 500.000 Euro für die Gemeinde zu rechnen. Aber auch Kosten für die Leerrohrverlegung zum Glasfaserausbau (63.000 Euro) und Zuschüsse im Rahmen des Landessanierungsprogramms an private Eigentümer (69.000 Euro) fielen in den Bereich des Vermögenshaushaltes.

Die Pro-Kopf-Verschuldung wurde durch die Kredittilgung von 302 Euro auf rund 278 Euro reduziert, zum Jahresende betrug der Schuldenstand knapp 1,4 Millionen Euro.

Bürgermeister Frank Werner zeigte sich stolz auf das Ergebnis: "Das kann sich sehen lassen, weit über Gemeindegrenzen hinaus", meinte er. Verstanden wissen wollte er diese Worte als Situationsbeschreibung, nicht als Eigenlob, wie er betonte.

Hinterfragt wurde von Karl Kern die jährliche Personalkostensteigerung. Diese liege bei 100.000 Euro, so der Kämmerer. Heimo Linse warf ein, dass es mit der Umstellung auf die neue Haushaltsführung bei der nächsten Jahresrechnung spannend werde. Ursula Balheim unterstrich, dass trotz Schuldentilgung und Rücklagenaufbau der Fortschritt und die Entwicklung der Gemeinde bedient werde. Einstimmig stellte der Rat anschließend die Jahresrechnung fest.

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