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Eppinger Nachtumzug: Stadt sagt Nachtumzug 2019 ab

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Eppingen. (guz) Der Nachtumzug der Stadt Eppingen wird im kommenden Jahr nicht stattfinden. Das hat die Kommunalverwaltung am Mittwoch in einem knapp gehaltenen Schreiben mitgeteilt. "Im Februar 2018 wurde beim Eppinger Nachtumzug eine Besucherin verletzt. Die Stadt Eppingen und der Eppinger Verkehrsverein bedauern diesen Unglücksfall und werden die Veranstaltung im Jahr 2019 nicht durchführen", heißt es in der Mitteilung.

Nach dem Vorfall, bei dem eine 18-jährige Frau von Mitgliedern einer Hexenzunft aus Bahnbrücken aus den Zuschauerreihen "entführt", über einen Kessel mit heißem Wasser gehalten wurde und sich dabei schwer an den Beinen verbrühte, war wiederholt über das endgültige Aus der Traditionsveranstaltung diskutiert worden, sowohl vor als auch hinter den Kulissen.

Über den Vorfall war - nicht immer sachlich - deutschlandweit und selbst in mehreren europäischen Zeitungen berichtet worden, der Imageschaden für Eppingen war enorm. Erstes "Opfer" war wenige Tage nach dem Nachtumzug der Leiergassenumzug: Er wurde von der Stadt kurzfristig abgesagt, von den Bürgern aber genauso kurzfristig zu einer Art Protestumzug, einem "kostümierten Leiergassenspaziergang" umgebogen und fand damit letztlich doch statt.

Die Polizei hatte nach dem Zwischenfall den "Hexenkessel" sichergestellt und gegen 19 Mitglieder der mit Häs und Hexenmasken verkleideten Gruppen aus Bahnbrücken ermittelt. Angeklagt wurde nun jedoch lediglich ein 32-jähriger Mann: Wegen fahrlässiger Körperverletzung muss er sich Anfang Dezember vor dem Amtsgericht Heilbronn verantworten. Die restlichen Mitglieder der Gruppe schweigen bis heute und konnten trotz der Auswertung umfangreichen Bildmaterials nicht identifiziert werden.

Die Organisatoren - der Verkehrsverein der Stadt Eppingen sowie die "Hexenzunft" und die "Kraichgau-Hexen" - wollten bisherigen Aussagen zufolge eigentlich den Ausgang des Prozesses abwarten und erst dann über die weitere Zukunft des Nachtumzugs entscheiden. Warum die Absage für 2019 nun bereits vor Prozessbeginn kommt, wollte gegenüber der RNZ niemand beantworten.

Es ist allerdings zu vermuten, dass die frühzeitige Absage der Planungssicherheit der teilnehmenden Vereine geschuldet ist - immerhin nehmen an dem spektakulären nächtlichen Ereignis meist um die 80 Gruppen und tausende Zuschauer teil. Zünfte, die in den vergangenen Jahren an der Veranstaltung mitgewirkt haben, würden nun über diese Entscheidung informiert, teilte die Stadt dazu mit.


Neckarbischofsheim: Mit Facebook fürs Glasfaser

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Neckarbischofsheim. (kel) Drei Tage vor Ablauf der Vorvermarktungsphase für ein örtliches Glasfasernetz macht sich eine bürgerschaftliche Initiative für das Projekt stark. "Warum brauchen wir unbedingt Glasfaser?" ist die Frage bei einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 24. Oktober, 19 Uhr, im TSV-Clubhaus. Dabei soll auf die Bedeutung des Glasfaseranschlusses als Zukunftstechnologie hingewiesen werden.

Dass zur Halbzeit der Vorvermarktung nach Angaben der Breitbandversorgung Rhein-Neckar (BBV) nur ein Drittel der 800 verlangten Verträge vorlagen und besonders im Kernort mit etwa 200 Verträgen die Nachfrage deutlich hinter den Erwartungen blieb, hat den Diplom-Informatiker und Software-Ingenier Alexander Christian erschreckt. Er installierte daraufhin die Webseite glasfaserinfo-neckarbischofsheim.de und hob eine Facebook-Gruppe mit inzwischen über 300 Mitgliedern aus der Taufe.

Dort wurden Argumente fürs Glasfaser gesammelt. Scheitere das von BBV in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Netzausrüster ZTE und den holländischen Kapitalgebern Bouwfonds verfolgte Projekt, dann bleibe die Stadt auf Jahre hinaus vom schnellen Internet abgehängt, da die Telekom bis dato kein Interesse an einer Glasfaserverlegung gezeigt habe und die Kommune nicht in der Lage sei, ein derartiges Millionen-Projekt zu finanzieren, lauten Christians Hauptargumente.

Dabei komme einer schnellen Internetverbindung künftig eine wachsende Bedeutung zu, prognostiziert Alexander Christian: "Man denke nur an medizinische Angebote oder Bringdienste. Auch Anwendungen rund um die Sicherheit von Häusern wie Feuer- oder Diebstahlschutz sowie natürlich Fernsehen und Bildübertragungen nehmen immer mehr Volumen ein und erfordern eine schnelle Übertragung".

Die Infoveranstaltung am nächsten Mittwoch wird von den Glasfaser-Befürwortern in Eigenregie organisiert. 1800 Flugblätter will man vorab verteilen. BBV werde nicht vor Ort sein, heißt es. Diese nimmt die bisher eher ernüchternde Resonanz auf ihre Breitband-Offerte eher gelassen. Auch in anderen Gemeinden sei erst mit dem näher rückenden Abgabeschluss der Zustrom der Vorverträge angeschwollen, erklärte ein Mitarbeiter des BBV-Shops im alten Rathaus. In den letzten Tagen sei ein gestiegenes Interesse zu spüren gewesen.

Siegelsbach: Gemeinderat gibt endgültig grünes Licht für Sporthallenneubau

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Von Falk-Stéphane Dezort

Siegelsbach. Es ist eines der größten Projekte in der jungen Geschichte Siegelsbachs: der Neubau einer Sporthalle am Sportplatz. Seit 2009 ist das Vorhaben immer wieder Thema. 2015 verständigte sich der Gemeinderat darauf die Sportfläche der Halle auf 15 mal 27 Metern zu vergrößern. Nun hat das Gremium bei der zurückliegenden Sitzung endgültig grünes Licht für das Projekt gegeben und geschlossen einem Neubau zugestimmt.

Dabei wird die Halle - zumindest für die Gemeinde - deutlich teurer als bisher angenommen. Die Kosten werden inzwischen auf rund 1,9 Millionen Euro geschätzt. Rund die Hälfte davon wollte Siegelsbach aus Fördertöpfen abschöpfen. Während die Verwaltung aus der Sportstättenförderung im Frühjahr eine Zusage über 291.000 Euro erhalten hat, wurde ihr Antrag auf Mittel in Höhe von 655.000 Euro aus dem Ausgleichsstock für finanzschwächere Gemeinden zum dritten Mal abgelehnt.

Die Investitionen würde die Leistungsfähigkeit der Gemeinde auf Dauer nicht beeinträchtigen, und eine Förderung sei somit nicht nötig. "Wir haben zu viel Geld", beschrieb Bürgermeister Tobias Haucap die Auffassung des Regierungspräsidiums in Stuttgart.

Doch das Gremium war sich einig, dass ein Neubau "unbestritten" ist. "Die Halle ist in die Jahre gekommen und erfüllt nicht mehr die Anforderungen", betonte Bürgermeister Tobias Haucap. "Sie ist nicht mehr das, was man sich unter einer modernen Halle vorstellt." Bei einem Rundgang seien deutliche Mängel aufgefallen. So gebe es beispielsweise Schäden an Fenstern oder der Fassade. Zudem ist die Sporthalle nicht barrierefrei und schlichtweg zu eng. "Wenn da zehn bis 20 Kinder plus Lehrer drin sind, ist kaum Platz." Ebenso müsse die Gemeinde immer wieder nachbessern.

Trotz der ungeplanten Mehrkosten für die Gemeinde sprach Haucap von einer hohen, aber leistbaren Investition in die Infrastruktur Siegelsbachs. Auf die Rücklage - momentan 2,55 Millionen Euro - müsse man erst gar nicht zurückgreifen. Man könne sogar mit einer Erhöhung der Rücklage rechnen. Aufgrund der anhaltenden guten Konjunktur sei im Haushaltsjahr 2017 ein unerwarteter Überschuss von rund 200.000 Euro erzielt worden, und 2018 rechne man mit rund einer halben Millionen Euro extra. "Die finanzielle Situation ist derzeit positiv", meinte Haucap. Jedoch gebe es ein gewisses Risiko in puncto weiterer Kostensteigerungen. "Projekte gehen selten so aus wie geplant. Dem müssen wir uns stellen."

Vom Neubau erwartet der Verwaltungschef eine größtmögliche Funktionalität, Barrierefreiheit, Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Obwohl die Planungen noch "weit am Anfang" sind, präsentierte Erhard Caspari vom zuständigen Pforzheimer Architekturbüro Neuhäuser dem Gremium den aktuellen Stand der Dinge. So soll die Sporthalle, anders als der Altbau aus den 1970er-Jahren, nicht parallel, sondern quer zum Sportplatz entstehen.

Auf der Sportplatzebene befinden sich dann der Clubraum des Sportclubs sowie Umkleiden. Im Obergeschoss ist die eigentliche Sporthalle mit einem Zugang zum bestehenden Kinderhort "Villa Kunterbunt" angesiedelt. Im zweiten Obergeschoss sind weitere Kabinen geplant sowie eine Zuschauergalerie.

Eine Mischung aus Seiten- und Oberlicht soll für ausreichend Helligkeit sorgen. Ebenso sei ein Flachdach mit rund zwei Prozent Gefälle, damit sich kein Wasser ansammelt und schließlich in die Halle tropft, prädestiniert dafür, zusätzlich Photovoltaikanlagen zu installieren und so Strom zu produzieren.

Ein barrierefreier Zugang werde künftig über eine Rampe auf der Hallenebene von der Ringstraße kommenden möglich sein. Ins Untergeschoss kommen Rollstuhlfahrer über die Sportplatzebene, zu den Kabinen im Obergeschoss jedoch nur über eine Treppe. Ein Aufzug ist momentan nicht geplant.

Das Projekt ist nach neun Jahre von der ersten Grobplanung bis zur Beschlussfassung am Dienstag wieder einen Schritt weiter. Doch bis die ersten Bagger anrollen und die Halle verwirklicht wird, wird noch einige Zeit vergehen. Ein konkreter Zeitplan wurde bislang noch nicht vorgestellt. "Je weiter wir mit der Halle in die Zukunft gehen, desto teurer wird es", sagte Bürgermeister Haucap.

Neckarbischofsheimer Baugebiet: Der "Linsenkuchen" scheint Häuslebauern zu munden

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Neckarbischofsheim. (kel) Wann er denn ein Grundstück im neuen Baugebiet kaufen könne, wollte ein Zuhörer mit Blickrichtung Gemeinderat wissen. Die Frage darf im Rathaus durchaus als Indiz für größeres Interesse am "Linsenkuchen" am nordöstlichen Ortsausgang gewertet werden. Bei Bauamtsleiter Jürgen Böhm liegen auch die ersten schriftlichen Kaufwünsche für das Noch-Ackerland vor. Im kommenden Frühjahr soll parallel zur Erschließung der Verkaufsstart für die 49 Grundstücke erfolgen, klärte Böhm auf. Gebaut werde könne dann voraussichtlich ab Anfang 2020. Die Folgefrage, was der Quadratmeter denn kosten solle, musste er unbeantwortet lassen: "Das hängt schlussendlich von den Kosten der Erschließung ab."

130 Euro pro Quadratmeter hatte die Stadt im benachbarten und vor fünf Jahren erschlossenen Eichertstal verlangt, gab außerdem noch Familien-Rabatte. Viele Kaufinteressenten empfanden dies als Schnäppchenpreis, die Grundstücke gingen weg wie warme Semmel - was letztlich dazu führte, dass die Kommune mit einem neuen Baugebiet nachlegt: Knapp fünf Hektar stehen an der Kreisstraße nach Flinsbach auf einem Südhang zur Verfügung. 450 bis 600 Quadratmeter groß sollen die einzelnen Grundstücke werden; neben der Zufahrt ist Platz für eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern vorgesehen.

Die jetzt durchgeführte Anhörung brachte wenige neue Erkenntnisse. Die Behörden winkten den Bebauungsplan mehr oder weniger mit ein paar Anmerkungen durch, nachdem ein so genanntes Zielabweichungsverfahren die Fläche aus dem bisher gelten regionalen Grünzug genommen hatte. Dem Gesundheitsamt missfiel zwar, dass entlang der Flinsbacher Straße die Lärmrichtwerte voraussichtlich leicht überschritten werden, aber dieses Manko lasse sich durch entsprechende Fenster beheben, meinte Planer Lars Petri vom Büro Pröll-Miltner. Ein Bürger befürchtete, dass Staub und Lärm von der benachbarten Landwirtschaft die Wohnqualität beeinträchtigen könnten. Das sei nicht gänzlich auszuschließen, meinte Lars Petri, aber ein zwei Meter breiter Grünstreifen mit Hecke soll die Emissionen auf ein Minimum reduzieren.

Der Gemeinderat sah am Dienstagabend keinen Diskussionsbedarf mehr, nachdem der "Linsenkuchen" in der Vergangenheit wiederholt und bisweilen auch kontrovers besprochen worden war. Ganz abgeklungen scheint die Kontroverse noch nicht zu sein: Es gab eine Gegenstimme und eine Enthaltung. Einmütigkeit herrschte wieder beim Umlegungsbeschluss. Dieses Verfahren dürfte kaum problembehaftet sein: Das gesamte Gelände gehört lediglich zwei privaten Eigentümern.

Gemmingen-Stebbach: Wenn die Feuerwehr auf die Skischanze rennt

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Gemmingen-Stebbach. (rnz) "Nach Turm kommt Berg" lautet die unkomplizierte Abfolge für das Sportteam der Freiwilligen Feuerwehr Gemmingen, Abteilung Stebbach, auch bekannt als "Turmtrupp Gold". Bereits zum wiederholten Male nahmen vier Kameraden am Skischanzen-Lauf in Titisee-Neustadt teil, am so genannten "Red Bull 400".

Während im Winter Skispringer die Schanze hinunterspringen, laufen außerhalb der Saison Sportbegeisterte die Schanze von unten nach oben und freuen sich, wenn sie vom Schanzentisch ins Tal blicken dürfen. Genau das haben sich auch Stefan Weigel, Sascha Geiger, Michel Jäger und Jean-Battiste Ambros vorgenommen. Doch bereits ein paar Kilometer vor dem Ziel, wurde beim Anblick der Schanze so manchem Kameraden flau im Magen. 142 Meter ragte die Hochfirstschanze in die Höhe mit einer Steigung von 35 Grad am steilsten Punkt und einer Gesamtlänge von 400 Metern zwischen Start und Ziel. Doch damit nicht genug, hatte sich die Stebbacher doch gleich in zwei Kategorien angemeldet: beim "zivilen" Lauf der Sportler und auch bei der Feuerwehrstaffel in Uniform.

Nach einigem Warten startete die "Turmtrupp Gold" um 14 Uhr beim Sportlerlauf: Dann hieß es rennen, immer dem Berg entgegen, immer weiter die Wiese hinauf, auch wenn es irgendwann aufgrund der Steigung nur noch auf allen Vieren vorwärtsging. Doch oben angekommen, wurden die Stebbacher Feuerwehr-Athleten mit einem wunderbaren Ausblick über das Tal und die Stadt belohnt.

Unter 708 Teilnehmern erreichte Jean-Battiste Ambros mit einer Zeit von fünf Minuten, 38 Sekunden und acht Hundertstel Platz 101, gefolgt von Michel Jäger (7:12,6) auf Platz 381 und Stefan Weigel (7:43,8 min) auf Platz 470. Sascha Geiger (8:22,8 min) machte den Quartett-Erfolg mit Platz 539 komplett. Für Jean-Battiste Ambros ging es sogar noch im Halbfinale weiter, dort scheiterte er allerdings an der Konkurrenz.

Für die Feuerwehr-Staffel wurde die Strecke in vier gleichlange Abschnitte eingeteilt, und an jeder Markierung stand ein Feuerwehrmann des jeweiligen Teams. Somit rannte jeder Kamerad genau 100 Meter, allerdings waren die einzelnen Abschnitte unterschiedlich anspruchsvoll. Mit taktischem Geschick und viel Kampfgeist konnte das Team "Turmtrupp Gold" eine Zeit von 3:59,4 erlaufen und sicherte sich mit Platz neun den Einzug ins Finale. Dort schwanden dann jedoch die Kräfte und man beendete das Finale als Vorletzter. Im nächsten Jahr will das Feuerwehrsport-Team wieder dabei sein.

Reichartshausen: Dorfbrunnen wird immer öfter als Zapfstelle für Gießwasser benutzt

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Von Christiane Barth

Reichartshausen. Die anhaltende Trockenheit, leere Zisternen und Regenwassertonnen macht die Menschen erfinderisch. Dorfbrunnen sind längst nicht mehr nur zur Zierde da und zum Unterstreichen der ländlichen Idylle, immer öfter werden sie nun als Zapfstelle für die Gießwasserversorgung benutzt.

Der Dorfbrunnen in der Hauptstraße Reichartshausen, der seit der Sanierung der Ortsmitte auch die Straßenrinne der Haupt- und Stolzeneckstraße speist, plätschert gemächlich vor sich hin: Zu schade, das kostbare Nass einfach nur dahinfließen zu lassen, denken sich immer mehr Bürger und lassen das Wasser in mitgebrachte Kanister fließen, um damit den ausgetrockneten Garten zu wässern. Auch im Herbst. Ob das Wasser jedoch nur für die Pflanzen gedacht ist? Eine Frau weiß von Mitbürgern, die das öffentlich zugängliche Nass auch zur Zubereitung von Kaffee und Tee nutzen. "Man merkt den Unterschied", versichert die Bürgerin, "das Wasser ist viel weicher."

Hauptamtsleiter Gunter Jungmann rät jedoch ab: "Der Brunnen ist noch nie auf Trinkwasserqualität untersucht worden." Doch dies scheint die Bürger nicht zu schrecken. Auch Durstige aus dem angrenzenden Waldwimmersbach zapfen sich derzeit wieder vermehrt in der Ortsmitte Reichartshausens ihr nährendes Elixier, das hier kostenlos zu haben ist.

Dabei ist gerade die Gemeinde Lobbach mit ihrem Ortsteil Waldwimmersbach eine begehrte Anlaufstelle für Menschen aus dem weitem Umkreis, die oft gar mit Anhänger über eine Entfernung von 30 Kilometern anreisen, um sich günstig mit dem nassen Element einzudecken. Lange Schlangen vor dem Mannbachbrunnen beim Sportplatz müssen eigentlich immer einkalkuliert werden. Doch da gibt es mehrere Wermutstropfen, die den Genuss des scheinbar klaren Quellwassers trüben.

Zum einen kommt jetzt kein Tropfen mehr aus dem Hahn. "Das ärgert viele", weiß die Bürgerin aus Reichartshausen. Doch ist dies Usus in Lobbach: "Immer nach unserer Kerwe, vor Beginn der Frostperiode, wird der Brunnen abgestellt", teilt Bürgermeister Edgar Knecht mit. Außerdem soll er bis zum Frühjahr 2018 "baulich hergerichtet" werden. Als Trinkwasserreservoir gilt die Mannbachquelle zudem schon lange nicht mehr, seit vor mehr als zwei Jahren Keime im Wasser festgestellt worden waren.

Zunächst blieb der Brunnen über mehrere Monate gesperrt, danach spuckte der Hahn wieder, allerdings ohne die begehrte Trinkwasserqualität zu versprechen. Um diese zu garantieren, muss die Gemeinde das Wasser vier Mal im Jahr im Labor untersuchen lassen. Dies verursacht Kosten im vierstelligen Bereich. Hätte man weiterhin die vorgeschriebene Keimfreiheit von Trinkwasser gewährleisten wollen, hätten wohl ein paar Leitungen erneuert werden müssen, informiert Edgar Knecht, was weitere Kosten verursacht hätte: "Zu teuer für etwas, was man kostenlos anbietet", meint der Bürgermeister.

Die Fans des kostenlosen Guts, das - außer möglicherweise einigen Keimen - noch dazu ziemlich kalkarm ist, lassen sich jedoch nicht von ihrem Quellwasser abbringen und weichen nun auch auf den benachbarten Reichartshausener Dorfbrunnen aus, an dem dazu keine langen Schlangen die Wartezeit aufs begehrte Nass verlängern. Wann die großflächige Bewässerungsquelle von oben wieder einsetzt, bleibt abzuwarten.

Sinsheimer Flüchtlings-Wohnprojekt: "Hoffnungshaus" wird im Frühjahr bezugsfertig

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Von Tim Kegel

Sinsheim. Nach längerer Ruhe tut sich wieder was an der Ecke Haupt- und Dührener Straße: Am "Hoffnungshaus", das die Leonberger Hoffnungsträger-Stiftung des Ratiopharm-Erben Tobias Merckle plant, haben die Rohbauarbeiten begonnen. 35 anerkannte Flüchtlinge und 15 Einheimische sollen dort künftig in elf Zimmern leben. Bis Frühjahr 2019 soll der viergeschossige Wohnblock in Holzständerbauweise bezogen werden. Stehen wird der nach einfachsten baulichen Standards erstellte Rohbau bereits in zwei bis drei Wochen, sagte am gestrigen Mittwoch der städtische Baudezernent Tobias Schutz.

Damit liegen die Arbeiten im Zeitplan, den Oberbürgermeister Jörg Albrecht im August anvisiert hatte. Trotzdem sind seit den ersten Absichtsbekundungen der evangelisch-pietistischen Stiftung, ein Hoffnungshaus bauen zu wollen, knapp zwei Jahre ins Land gezogen. Die Verzögerung führt Tobias Schutz unter anderem auf die Auftragslage der ausführenden Baufirma zurück, die wiederum in Form eines Rahmenvertrags für die Stiftung arbeite.

Auch die Gebäudehöhe mit vier Stockwerken unterscheide sich von anderen Hoffnungshäusern in Süddeutschland, so Schutz: "Ab vier Stockwerken gelten ganz andere Rahmenbedingungen." Wie die RNZ erfuhr, gab es im Zuge des Genehmigungsverfahrens auch Einwendungen von Nachbarn: Der Baukörper ist wuchtig und wird die Einfahrtssituation in der Weststadt prägen.

Unterdessen wirbt die Hoffnungsträger-Stiftung, die ähnliche Einrichtungen in Leonberg, Stuttgart, Waiblingen, Schwäbisch Gmünd und Bad Liebenzell plant und betreibt, um Wohnungsmieter auf ihrer Homepage. Bewerber schicken unter anderem Angaben zu ihrer Motivation, in einem solchen Wohnprojekt leben zu wollen. In Sinsheim werde man sich mit der Stiftung "direkt abstimmen", welche Personen und in welcher Zusammensetzung den Komplex beziehen, sagt Tobias Schutz; dies erachte man als "sehr wichtig". In den Verträgen mit der Stiftung ist die Stadt Mieter jenes Wohnungsteils, der von Flüchtlingen bewohnt wird.

Nach wie vor sehe man Bedarf für ein Hoffnungshaus, selbst wenn die Idee auch vom Eindruck der Flüchtlingswelle der Jahre 2015 und ’16 geprägt war. Die Zahl der städtischen Anschlussunterbringungen habe sich inzwischen normalisiert, wie es im Rathaus heißt. Zurzeit lebten 307 Einwanderer in Wohnungen im Sinsheimer Stadtgebiet, 110 davon sind in städtischem Besitz, nennt Tobias Schutz aktuelle Zahlen.

Darüber hinaus sei es im Jahr 2018 gelungen, 40 Personen mehr unterzubringen als von Seiten des Rhein-Neckar-Kreises gefordert; diese Zahl werde der Stadt im kommenden Jahr angerechnet. Die hohe Anzahl privater Unterkünfte gehe vor allem auf die Initiative des "Sam"-Vereins zurück, der bei seinem Café am Burgplatz ebenfalls von der Hoffnungsträger-Stiftung unterstützt wurde. Die überwiegend ehrenamtlichen Helfer sollen auch ins Geschehen rund ums Hoffnungshaus eingebunden werden. "Wir sind für diese Hilfe sehr dankbar", sagt Schutz.

Kriterien für die künftige Belegung des Hoffnungshauses seien auch der Zustand der als Unterkünfte genutzten städtischen Immobilien sowie deren Belegungssituation, schildert der Dezernent: "Wenn uns etwas unter den Nägeln brennt" - etwa in Bezug auf den Sanierungsbedarf oder bei Überbelegungen - könne man besser reagieren. "Keine schlechten Erfahrungen" habe man im Übrigen mit den in städtischen Häusern lebenden Personen gemacht, schildert Tobias Schutz. "Es gab bislang in keinem einzigen Objekt Probleme."

Neckarbischofsheim: Schwarzkiefer könnte Lücken in Fichten-Reihen schließen

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Neckarbischofsheim. (kel) Dass sich die in Freiburg ansässige Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) vor über 50 Jahren ein Waldstück am Neckarbischofsheimer Vollochsberg als Versuchsgebiet für in Mitteleuropa eher untypische Baumarten ausgesucht hatte, könnte eine richtig gute Idee gewesen sein. Denn inzwischen zeigt sich: Während die seit Urzeiten hierzulande heimischen Nadelbäume, besonders die Fichten, unter der Trockenheit leiden, grünt es auf dem Höhenzug an Neckarbischofsheims nördlicher Gemarkungsgrenze. Die aus Korsika, Kalabrien und Kroatien stammenden Schwarzkiefern, die hier in den 1960er Jahren gesetzt wurden, haben nämlich den seit Monaten anhaltenden Wassermangel problemlos weggesteckt - und bieten sich somit als langfristige Alternative zum derzeitigen Forstbewuchs an.

Der Vollochsberg ist Weinberglage: Im Lehmboden steckt jede Menge Muschelkalk in überwiegend sehr grober Körnung, was dafür sorgt, dass der Regen schnell wegsickert. Dies hat zwar nie zu einer wirklich guten Rebenlage gereicht und allenfalls ein paar unentwegten Weinerzeugern einen häuslichen Schorle verschafft, aber für Schwarzkiefern scheinen die Bedingungen ideal.

"Die Bäume wachsen gut", konstatiert Revierleiter Tobias Dörre, der auch ein Auge auf das etwa vier Hektar große Versuchsfeld und die dort durchnummerierten Bäume hat - und gleichzeitig mitansehen muss, wie die angestammten Baumarten unter dem Regenmangel leiden.

Von Klimawandel hat noch niemand geredet, als die "Schwarzkiefern verschiedener Provenienzen", wie es im FVA-Jargon heißt, angepflanzt wurden. Die Baumart kommt zwar seit 150 Jahren in Deutschland vor, aber nur auf vereinzelten Standorten und spielt deshalb unter forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten kaum eine Rolle. Dass "Pina nigra", so der botanische Name der Schwarzkiefer, ein hohes Widerstandspotenzial gegen Trockenheit hat, konnten die Forstleute aus ihrem Herkunftsstandort folgern; dass sie aber auch fern der Heimat beachtliche Wuchsleistungen erzielt, sahen die Forstleute nicht zuletzt im Neckarbischofsheimer Versuchsfeld.

"Schwarzkiefer ist optionale Baumart bei fortgeschrittenem Klimawandel", notierten die FVA-Leute in einer Zwischenbewertung ihrer Versuchsreihe. Aber das viel versprechende Gehölz hat auch eine Schwachstelle: Vor einigen Wochen mussten bei Achkarren am Kaiserstuhl 1000 Schwarzkiefern im Eilverfahren gefällt werden. Gleich drei Käferarten hatten sich in den Kiefern eingenistet. Ob Schädlingsbefall ein grundsätzliches Problem ist oder Achkarren eine Ausnahme war, weiß man noch nicht.

Kurzfristig wird die Schwarzkiefer jedenfalls noch nicht die Rolle der dahinsiechenden Fichte übernehmen können. Das wurde bei der Vorlage des örtlichen Forstbetriebsplans durch Forstbezirksleiter Philipp Schweigler und Revierförster Dörre deutlich. Man versucht einen Lückenschluss mit Weißtanne und Douglasie. 1000 Stück Weißtanne und 500 Douglasien sollen gepflanzt werden, "um die Mischung zu halten" - gemeint war damit das Verhältnis von Laub- und Nadelbäumen.

Ansonsten wird sich die Bewirtschaftung des kommunalen Waldes kaum von jener in anderen Kraichgaugemeinden unterscheiden: 2100 Festmeter sind als Einschlagsvolumen notiert. Vor allem in den Bereichen Kryxenberg, Hardt und Haug soll Holz geschlagen werden. Bei unveränderter Marktlage rechnet Schweigler mit einem eher bescheidenen Überschuss für die Stadtkasse in Höhe von knapp 8000 Euro.


Neidenstein/Daisbach: Renovierung, Tablets und Terrasse dank Crowdfunding

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Neidenstein/Daisbach. (rnz) Mit insgesamt fast 61.000 Euro, die über die Crowdfunding-Plattform "Viele schaffen mehr" der Volksbank Neckartal eingesammelt wurden, können vier Projekte in der Region realisiert werden. Bei der symbolischen Scheckübergabe wies Ekkehard Saueressig, der Vorstandsvorsitzende der Volksbank, darauf hin, dass die Bank jede von privater Seite kommende Spende verdoppelt habe, bis das jeweilige Finanzierungsziel erreicht war. So wurden seitens der Bank fast 27.000 Euro aus den Reinerträgen des Gewinnsparvereins beigesteuert.

Die beteiligten Vereine und eine Schule verfolgten dabei ganz unterschiedliche Ziele: Beim SV "Edelweiß" Neidenstein steht im übernächsten Jahr das 100. Jubiläum ins Haus. Deshalb sollen bereits jetzt das Vereinsheim und im Besonderen die sanitären Anlagen renoviert werden. Um genügend Unterstützer für das Projekt zu erhalten, wurde bei den Fußballmannschaften kräftig die Werbetrommel gerührt. Mit über 100 Fans und einer großen Spendenbereitschaft wurden die angepeilten 20.000 Euro weit übertroffen.

Mit dem Slogan: "Die Burgdorfschule Neidenstein wird fit für die Zukunft" rief die Schulleitung mit Unterstützung des Elternbeirats ein Projekt ins Leben, mit dessen Erlös zum Beispiel Tablets angeschafft werden sollen. Damit wird künftig der Unterricht mit und über die neuen Medien gestaltet. So können die Kinder, die in ersten Tests mit viel Begeisterung dabei waren, Neues lernen und werden auch auf die Gefahren, die mit den neuen Medien einhergehen, aufmerksam gemacht.

Eine barrierefrei zugängliche Terrasse mit neuem Fußbodenbelag und einem neuen Geländer lag den Verantwortlichen des SV Daisbach am Herzen. Auch dieser Verein bereitet sich bereits auf das 100. Jubiläum im Jahr 2020 vor und verschönert dazu schon jetzt das Vereinsheim. Die Unterstützer waren auch hier binnen kurzer Zeit gesammelt, und durch das Zutun vieler Bürger konnte das Fundingziel um einiges übertroffen werden.

Das vierte Projekt der Crowdfunding-Reihe war der Kauf eines Mehrgenerationenboots für die Rudergesellschaft Eberbach. Auch dieses Ziel konnte mit den Spenden erreicht werden.

Nach dem Motto Friedrich Wilhelm Raiffeisens "Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele" seien alle Projekte von vielen Unterstützern getragen und zum Erfolg gebracht worden, meinte Volksbank-Chef Saueressig und schlug damit den Bogen vom altehrwürdigen Genossenschaftsgedanken zum Crowdfunding als moderne Form der Geldbeschaffung, bei der viele Kapitalgeber ein Projekt unterstützen. Seit Einführung der Plattform durch die Volksbank im Jahr 2015 wurden 14 Projekte mit einem Gesamtspendenbetrag von über 114.000 Euro von knapp 1200 Spendern unterstützt, teilte das Bankhaus mit.

Angelbachtal: Wurde Schweigepflicht für Ratspolitik missbraucht?

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Von Ralf März und Günther Keller

Angelbachtal. Seltene Einigkeit zwischen Bürgermeister Frank Werner und Gemeinderat Dr. Axel Derks: Was sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung und in deren Vorfeld abgespielt hat, ist nach Einschätzung beider "ein Skandal" - mit eventuellen rechtlichen Konsequenzen.

Hat der inzwischen pensionierte Allgemeinmediziner Derks seine ärztliche Schweigepflicht verletzt, als er in einem privaten Anschreiben an eine frühere Patientin ärztliche Kenntnisse mit kommunalpolitischen Ambitionen verknüpfte? Die Frage könnte sowohl das Kommunalrechtsamt als auch die Ärztekammer beschäftigen. Und auch die Staatsanwaltschaft ist inzwischen schon ins Spiel gebracht.

Die ausnehmend gut besuchte Sitzung der Bürgervertretung hatte noch nicht richtig begonnen, da war sie für das Gremiumsmitglied Dr. Derks auch schon wieder vorbei: Nachdem der fraktions- und parteilose Derks, der bei der letzten Wahl das viertbeste Stimmenergebnis erzielt hatte, in der Bürgerfragerunde mehrfach heftig kritisiert worden war, packte er seine Unterlagen zusammen und verließ mit "So geht man mit mir nicht um" und "Das muss ich mir nicht bieten lassen" den Ratssaal.

Zuvor war ihm vorgeworfen worden, das Ansehen der Gemeinde mit kommunalpolitischen Eskapaden geschädigt zu haben. Stichworte waren der geplante Naturerlebnispfad und die so genannte Storchen-Affäre. In beiden Fällen hatte Derks nachdrücklich eine Minderheitenmeinung vertreten.

Den Konflikt auf die Spitze getrieben hatte allerdings eine von Derks über den Mail-Service von "Facebook" versandte Nachricht an eine frühere Patientin - zugleich Schwiegermutter eines Gemeinderatsmitglieds. In dieser Botschaft hatte sich Derks darüber beschwert, dass er ausgerechnet von Angehörigen jener Familie "wie der letzte Dreck behandelt" werde, um die er sich über das medizinisch Notwendige hinaus gekümmert habe. Unterzeichnet war die Nachricht mit "Ihr ehemaliger Hausarzt Dr. Derks".

Die Empfängerin soll über die Mitteilung und wegen der dadurch geweckten Erinnerung an ihren inzwischen überwundenen und Jahre zurück liegenden Krankheitszustand derart aufgewühlt gewesen sein, dass sie ihre Tochter informierte. So kam die eigentlich als privat deklarierte Nachricht in die Gemeinderatssitzung und damit an die Öffentlichkeit. Die Bürgerin, die die Facebook-Nachricht verlas, wollte wissen, ob es sich hier schon um eine Begleiterscheinung des anstehenden Gemeinderatswahlkampfs handle und fragte, was der Bürgermeister denn tun könne, damit die Bevölkerung nicht unter Druck gesetzt werde und den Glauben an den Gemeinderat nicht verliere.

Auch weitere Bürger und Vertreter von Vereinen meldeten sich zu Wort, berichteten von ständigen, vermeintlich unangebrachten, öffentlichen Facebooknachrichten des Ratsmitglieds, der zudem eine Rathaus-kritische Homepage betreibt (die allerdings seit dieser Woche abgeschaltet ist). Es war die Frage, was die Gemeinde tun könne, auch um zu verhindern, dass durch die Dauerquerelen in den sozialen Netzwerken die Ehrenamtlichen irgendwann ihre Lust auf die Mitarbeit in den Vereinen verlieren.

Bürgermeister Frank Werner ließ sich die Facebook-Mail geben und dem Ratsprotokoll beifügen. Auf RNZ-Nachfrage erklärte er, dass der Umfang und die Schwere der Anschuldigungen einer genauen Untersuchung bedürften, was etwas Zeit brauche. Seine Auffassung zu den Anfragen in der Ratssitzung formulierte er jedoch deutlich: "Dass mit Schicksalsschlägen von ehemaligen Patienten Ratspolitik gemacht wird, dass die Patienten wieder an schlimmes Leid zurückliegender Jahre erinnert werden, halte ich für unentschuldbar. Und dass ferner unablässig auf Menschen herumgetrampelt wird, die sich ehrenamtlich engagieren, ist für mich einfach nur schockierend."

Dr. Derks wiederum sieht sich als Opfer einer Kampagne - mit dem Bürgermeister als Hintermann, der seine Parteigänger protegieren wolle: "Das ist eine konzertierte Aktion, um gegen mich zu hetzen." Überdies sieht er sich vom Rathaus als Buhmann für die ganze Gemeinde auserkoren: "Dabei habe ich über 90 Prozent aller Gemeinderatsbeschlüsse mitgetragen."

Nicht auf sich sitzen lassen will er den Vorwurf, seine Schweigepflicht verletzt zu haben. In dem "rein privaten Schreiben" seien überhaupt keine Namen genannt worden. "Nirgendwo dürfte erkennbar sein, dass ich das Schreiben als Gemeinderat verfasst habe", erklärte er. Der 70-Jährige erwägt nach eigener Aussage eine Selbstanzeige bei der Staatsanwaltschaft und der baden-württembergischen Ärztekammer, um die Sachlage rechtlich prüfen zu lassen. Weitere Anzeigen seien nicht ausgeschlossen: wegen Verleumdung und Rufschädigung.

Sinsheim: Carsharing ist nun auch am Bahnhof möglich

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Sinsheim. (tk) Nach Bad Rappenau, Eppingen und einer ganzen Reihe von Standorten im Unterland ist Carsharing nun auch am Bahnhof von Sinsheim möglich. Gleich am Zugang zum Parkplatz Ladestraße parkt seit Donnerstag ein weißer Ford Fiesta. Das Auto gehört Florian Bölz, der in Schwaigern ein Autohaus betreibt. Das Projekt wird unterstützt von der städtischen Tourist-Info.

Dorthin führt auch der Weg von Erstinteressenten am Carsharing; dort bezahlen sie nach Vorlage von Führerschein und Personalausweis per Sepa-Lastschrift eine einmalige Registrierungsgebühr von 9,90 Euro. Kunden des Sharing-Portals "Flinkster", bei dem die Deutsche Bahn AG mit dem Autobauer kooperiert, können ohne diesen Umweg einsteigen, nachdem sie sich im Internet registriert haben.

Sie zahlen dann 2,30 Euro pro Stunde Autofahrt am Tag, 1,50 Euro Nachttarif und zusätzliche 20 Cent pro Kilometer. Der Tagesbetrag ist auf 39 Euro gedeckelt; ab zwei Tagen werden 29 Euro pro Tag berechnet. Die Nutzungsdauer wird während des Buchungsvorgangs festgelegt. Eine Chipkarte öffnet die Autotür und startet den Vorgang. Ein Schlüssel im Wageninneren ist direkt mit dieser Karte und deren Codes gekoppelt. Ein Autodieb könnte den Wagen daher nicht starten, sagt Florian Bölz.

Doch was, wenn - schließlich ist dies in Sinsheim öfter der Fall - Stau ist und vereinbarte Abgabezeiten nicht eingehalten werden können? Bölz verweist an eine Hotline, die auf der Chipkarte markiert ist: Ein Anruf dort müsse bei Stau "auf jeden Fall sein", sonst würden Strafgebühren anfallen. Dies auch, wenn der Wagen anderweitig nicht fristgerecht, am falschen Ort oder in mangelhaftem Zustand abgestellt wird, sagt Bölz.

Was ist aber, wenn Anschluss-Fahrten schon gebucht wären und der Vornutzer sich verspäten würde? "Das passiert nicht", sagt Bölz. Die Erfahrung habe dies gezeigt, die Buchungsmodalitäten beugten solchen Ereignissen zudem eher vor. Und außerdem geht Bölz bislang eher von einer moderaten, aber kontinuierlichen Nutzung als von einem Ansturm auf das Teil-Auto aus.

Das Kooperationsmodell mit einer Stadtverwaltung habe sich in der Praxis bewährt, sagt Bölz: "Wo Gemeinden eingebunden sind, funktioniert es deutlich besser als dort, wo sie es nicht sind." Und ja, sein Vorhaben stehe eher am Anfang, er mache Carsharing "aus Imagegründen" und weil ihn der Gedanke überzeuge.

Als nachteilig erweisen könnte sich der feste Standort am Bahnhof, der das Zurückbringen des Wagens erfordert. Nutzer aus Sinsheimer Stadtteilen mit Carsharing-Ambitionen müssten mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Sharing-Platz gelangen, der nicht alle Ortschaften - speziell am Wochenende - in enger Vertaktung ansteuert. In Großstädten und mit anderen Carsharing-Anbietern und größeren Sharing-Fuhrparks fällt das Zurückbringen der Fahrzeuge oft weg.

Johanna Barth von der Stadt-Touristik ist optimistisch und hält das Sinsheimer Modell für passend. Das Vorhaben sei, sagt auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht, "aus Gründen des guten Tons" zuvor mit Sinsheimer Autohäusern abgestimmt worden, von deren Seite es keine Bedenken gegeben hätte. Barth hält es für sinnvoll, der Bevölkerung konkrete Beispiele und Nutzungsmöglichkeiten des Carsharings in Sinsheim an die Hand zu geben, weshalb die Verbindung zur Tourist-Info richtig sei.

Optimal sei Carsharing etwa, "um in einen Stadtteil zu gelangen, wenn kein Bus fährt", für Gäste in Sinsheim ohne Auto, "die mal spontan auf den Steinsberg fahren wollen", für Einkaufsfahrten von Rentnern, die kein Auto mehr besitzen, "Beispiel Getränkekisten" und Ähnliches. In der Tat, sagt Florian Bölz, zählten viele seiner Kunden "zur Generation 60 plus".

Grapscher-Urteil in Sinsheim: "Badewelt darf nicht zum Anbaggerschuppen verkommen"

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Von Christiane Barth

Sinsheim. Ein etwa 40-Jähriger Mann soll in der Sinsheimer Thermen- und Badewelt mehrere Frauen während einer „langen Thermennacht“ am 15. September des vergangenen Jahres begrapscht haben. Jetzt wurde er vorm Amtsbericht Sinsheim zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt – auf Bewährung.

Opfer wurden mehrere Frauen. Der Mann aus der Pfalz bestritt die „zielgerichteten Berührungen des unbekleideten Intimbereichs“ und sprach davon, sich in jener Nacht gefühlt zu haben wie „Sardellen in der Dose“: Die Badewelt sei in dieser Nacht gut besucht gewesen, daher sei es zu versehentlichen Berührungen gekommen.

Die Richterin war nach der Anhörung von mehreren Zeugen, darunter die geschädigten Frauen, jedoch anderer Ansicht und hielt die Behauptung von großen Menschenmassen für widerlegt. Belastend wirkten sich auch die Schilderungen einer jungen Frau aus, die berichtete, schon mehrmals auf den Angeklagten aufmerksam geworden zu sein. Bereits im April 2016 sei es zu einem unschönen Zusammentreffen mit ihm gekommen: Sie sei „knutschend“ mit ihrem Mann im Außenbereich der Sauna in der Nähe der Bar unterwegs gewesen, als sie von dem Mann, den sie im Gerichtssaal wiederzuerkennen vorgab, angesprochen worden sei: Er habe das Paar aufgefordert, „weiter zu knutschen“ und davon gesprochen, sich gerne in Swingerclubs auszuleben. „Er hat uns gefragt, ob wir auch ’swingern’“, so die Zeugin.

Auch habe er erwähnt, dass seine Frau ein Pornostar sei. Als sie plötzlich eine Hand an ihrem Po gefühlt habe, sei sie aufgeschreckt und habe den Mann in seine Grenzen verwiesen. Auch ihr Ehemann habe ihm deutlich gesagt, er solle sich „vom Acker machen.“ Kein Einzelfall offenbar: In ähnlicher Weise äußerten sich weitere Frauen beim Verhandlungsauftakt.

Ein Mitarbeiter der Badewelt bestätigte, der Angeklagte sei Stammgast gewesen. Strafverschärfend wirkten sich die zahlreichen Vorstrafen des Mannes sowie seine „massive und dreiste Vorgehensweise“ aus, so die Richterin. Der Staatsanwalt sprach davon, ein Signal setzen zu wollen: „Die Badewelt darf nicht zum Anbaggerschuppen verkommen.“ Der Angeklagte muss nun außerdem 1200 Euro an die Organisation „Frauen helfen Frauen“ zahlen.

22-Jähriger ausgezeichnet: Sinsheimer stellte zwei Mal Einbrecher

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Von Tim Kegel

Sinsheim. Zeuge von gleich zwei Einbrüchen wurde Felix Scholl, Student aus Sinsheim, binnen weniger Monate. Und Felix Scholl fackelte nicht lange. Er griff ein, einmal konnte er sogar den Täter stellen. Der 22-Jährige wurde jetzt im Rahmen der Aktion "Beistehen statt rumstehen" ausgezeichnet. Beide Kriminaldelikte hatten damals für große Aufmerksamkeit gesorgt.

Fall 1 ging damals, salopp gesprochen, in die Annalen der Sinsheimer Halbweltsgeschichte ein: Es ist jener vom Autoknacker, der einen Personalausweis bei sich trug, um diesen seinem Häscher in die Hand zu drücken. Der Mann wurde gefasst, ein 36-jähriger Deutscher. Wie sich heraus stellte, hatte am Auto von Felix Scholls Freundin ein ganzer Raubzug durch die Gartenstadt im Morgengrauen des 10. August 2017 geendet. Der Täter hatte, wie der Sinsheimer Vize-Polizeichef Theo Härter schildert, sechs weitere Autos mit einem Notfall-Hammer aufgebrochen. Der Sinsheimer, der hierbei deutlich mehr Schaden verursacht als Beute gemacht hatte, kam ins Gefängnis. Ein genaues Strafmaß ist nicht bekannt.

Fall 2 war eine deutlich härtere Nummer, bestätigt auch Theo Härter. Ein Szenario wie in einem Krimi: Im Nachbarhaus, in dem Felix Scholls Tante lebt, bemerkt der 22-Jährige am 9. Februar dieses Jahres zunächst ein eingeschlagenes Balkonfenster, noch dazu steht ein merkwürdiges fremdes Mädchen auf der Veranda. Scholl geht ums Haus, wird auf einen jungen Mann aufmerksam, der sich eilig davon macht, gefolgt von dem Mädchen. Es ist helllichter Tag, als die zweite Verfolgungsjagd durch die Gartenstadt losbricht. Mehrfach begegnen und verlieren sich Verfolger und Verfolgte, der junge Mann trägt ein Messer. Auf Höhe des Autohauses "Kanlakis" fährt zufällig eine Polizeistreife ums Eck. Die Beamten unterstützen. Das Mädchen gibt entkräftet auf, setzt sich auf die Treppenstufen der Pension "Zum Prinzen". Sie wird festgenommen - eine 15-Jährige aus Südosteuropa, inzwischen ist sie aber wieder auf freiem Fuß. Vom jungen Mann fehlt bis heute jede Spur, er sei untergetaucht, jedoch "annähernd zweifelsfrei identifiziert". Mitglieder einer landesweit operierenden Diebesbande.

Was ging in Scholl vor, als er einschritt? "Ich war voller Adrenalin", sagt er. Beim ersten Fall habe er "versucht, autoritär und bestimmt zu wirken", was offensichtlich geklappt hat. Beim zweiten Fall sei die Polizeistreife "wie gerufen" gekommen, zumal einer der Täter ein Messer trug und dem Verfolger schon gedroht hatte. Felix Scholl ist groß und kräftig, spielt Fuß- und Handball, macht Krafttraining. Das Wissen über seine körperliche Fitness hat ihn in seinem Tun bestärkt, wie er sagt.

Vorbildlich habe sich der junge Mann verhalten, sind sich Tanja Kramper, Geschäftsführerin des Vereins Kommunale Kriminalprävention, Polizist Härter und Oberbürgermeister Jörg Albrecht einig. Die Polizeiarbeit sei auf couragierte und wachsame Bürger und Nachbarn angewiesen. Deren Hinweise, oft auch deren Einschreiten, seien oft entscheidend. "Ich bin froh, dass es in unserer Stadt solche Menschen gibt", sagt Albrecht.

Den Helden gespielt? Hat sich Felix Scholl in Gefahr gebracht? Nicht jedem ist schließlich zuzumuten, in vergleichbaren Situationen ähnlich zu handeln. Was, wenn der Autoknacker seinen Hammer, der Einbrecher sein Messer gegen ihn gerichtet hätten? "Da gibt’s kein Standardbeispiel", sagt Theo Härter. "Wie weit ich gehe, muss ich selbst einschätzen." Einfordern könne man Felix Scholls Art des Einschreitens "sicher nicht".

Was kann man tun, wenn man Zeuge einer Straftat wird? "Helfen, ohne dass ich mich in Gefahr bringe", rät Tanja Kramper. Dies gehe, indem man sich Mithelfer suche und sie aktiv zum Helfen auffordere. Selbstverständlich solle es eigentlich sein, den Notruf 110 zu wählen, sich um Opfer zu kümmern und sich schließlich als Zeuge zur Verfügung zu stellen. Besonders wichtig könne es auch sein, sich Tätermerkmale genau einzuprägen. "Jeder hat ein Smartphone dabei", sagt Theo Härter. Zur schriftlichen, mündlichen und bildlichen Dokumentation eines Geschehens seien Handys ideale Hilfsmittel.

Sinsheim/Waibstadt: Unbekannter verliert rund 40 Paar Schuhe und fährt offenbar weiter

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Sinsheim/Waibstadt. (dpa/lsw) Ein Unbekannter hat Donnerstagabend rund 40 Paar Schuhe auf der Bundesstraße 292 zwischen Sinsheim und Waibstadt verloren. Deren Spur habe sich über mehrere Hundert Meter erstreckt, teilte die Polizei mit. Neben den neuwertigen als auch gebrauchten Schuhen in verschiedenen Größen fanden die Beamten 20 Haarreife und Haarspangen. Ein Besitzer meldete sich zunächst nicht.

Hinweise gehen an das Polizeirevier Sinsheim, Telefon 07261/6900.

Bad Rappenau: "Adlerauge" auf Rundflug durch die Kurstadt

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Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau. Dem silbernen Fahrzeug mit orangenen Dachaufbau von "Eagle Eye Technologies" aus Berlin entgeht kein Millimeter Straßenraum. Wenn der Wagen - ausgestattet mit modernster Technik - bis voraussichtlich Dienstag durch die Kernstadt und die Ortsteile fährt, machen zwölf Kameras alle fünf Meter Bilder, um den Zustand der Bürgersteige und Straßen zu erfassen. "Da bleibt kein Detail unentdeckt", freut sich Oberbürgermeister Sebastian Frei. Die Kosten für die Befahrung liegen bei 84.000 Euro.

Das Straßenverkehrsnetz der Kurstadt ist 123 Kilometer lang - ausgenommen Feld- und Wirtschaftswege - und weist an einigen Stellen dringenden Sanierungsbedarf auf. Um diese Stellen mit einem Klick in einer elektronischen Akte zu vermerken, hatte der Technische Ausschuss im Mai einer Erstellung eines digitalen Straßenkatasters zugestimmt. Dieses soll die Straßen und deren Zustand erfassen und bewerten, um so ein sinnvolles Straßensanierungsprogramm unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu erhalten.

"Der Wagen ist mit Dachaufbau mit zwölf Kameras und einem 3D-Kreiselkompass 3,30 Meter hoch", nannte Alexander Gumnior von der Firma "eagle eye technologies" Fakten. "Wir können über parkende Autos drüber schauen und auch in die Lücken sehen. 3D ist für uns entscheidend für die Zuverlässigkeit, flächendeckend jeden Punkt zu erfassen." Der Kreiselkompass, die Kameras und ein Wegstreckenzähler an den Hinterrädern synchronisieren sich regelmäßig und erfassen alles digital. Auch das Innere des Fahrzeugs macht einiges her. So ist das hintere Drittel ein mobiler Serverraum, der die Datenmengen verarbeitet und speichert.

Beim sensiblen Thema Datenschutz gab Gumnior Entwarnung: "Der ist gewährleistet. Es gibt Richtlinien, die wir einhalten." Man sei bemüht, keine persönlichen Bilddaten zu erfassen. Eine Zuordnung persönlicher Daten zu den erfassten Bilddaten erfolgten in keinem Fall. Das Bildmaterial werde lediglich im Rahmen des Auftrages zur Erfassung der Infrastruktur in Bad Rappenau verwendet. Kennzeichen und Personen werden unkenntlich gemacht.

Im Straßenverkehr dürfte der imposante Wagen jedem Auffallen. Doch aufhalten soll er den restlichen Verkehr nicht. "Wir fließen mit dem Verkehr mit. Wir fahren nicht in Schrittgeschwindigkeit", erklärt Fahrer Alfons Podpecan. "Es ist ein bisschen wie in der Fahrschule", sagt Gomnior und lacht. Vermessungsingenieur Stefan Lange gebe an, wo Podpecan als nächstes hinfahren müsse. Um auch wirklich jeden Zentimeter des Straßennetzes zu erfassen, wird jede Straße doppelt und in verschiedenen Fahrtrichtungen befahren.

Alle fünf Meter lösen die Kameras aus. Bei 123 Kilometer Länge kommen dabei knapp 300.000 Bilder zusammen. Diese enorme Menge an Daten auszuwerten, wird einige Zeit beanspruchen. Die Bilder werden kategorisiert und unter anderem nach Fahrbahndecke oder Zustand sortiert. Mit den ersten Ergebnissen rechnet OB Frei im Frühjahr.

"Es ist für alle Beteiligten ein gutes Projekt", meint das Stadtoberhaupt. Man bekomme einen Überblick über die Straßen und könne im Nachgang anfangen zu priorisieren. "So können wir Investitionsmaßnahmen planen." Die Ergebnisse sollen künftig auch gepflegt werden. Fertige Baustellen und neue Straßenschäden sollen dann vermerkt, unsanierte Straßen abgewertet werden. In acht bis zehn Jahren wird für den Gesamtabgleich des Katasters eine weitere Befahrung notwendig.

Das "Adlerauge" ist aber nicht nur für Bad Rappenau interessant. Zum Startschuss am Freitag kamen auch ein Vertreter aus Gundelsheim sowie Ittlingens Bürgermeister Kai Kohlenberger, die sich sogleich auf eine Testfahrt begaben.


Sinsheim: Sparkassen-Filiale in Reihen überfallen (Update)

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Sinsheim-Reihen. (pol/rl) Mit allen verfügbaren Kräften fahndet die Polizei derzeit nach einem Bankräuber. Dieser hat am Freitagnachmittag die Sparkassenfiliale in der Weilerer Straße in Reihen überfallen.

Laut Polizeibericht betrat der maskierte Mann gegen 15.10 Uhr die Zweigstelle, schüchterte eine Kundin und eine Angestellte mit einer graufarbenen Pistole ein und forderte die Herausgabe des Geldes. Mit seiner Beute in unbekannter Höhe floh er aus der Filiale. 

Der Täter wird wie folgt beschrieben: etwa 1,80 Meter groß, trug eine blaue Jeans, einen dunklen Kapuzenpulli mit weißem Frontmuster. Ein rotes Halstuch hatte er sich als Maskierung über die Nase gezogen. Zudem trug er ein schwarzes Basecap und dünne Arbeitshandschuhe. Dabei hatte er einen schwarzen Rucksack mit silberner Aufschrift.

Der Täter flüchtete ersten Angaben zufolge mit einem grauen Fahrzeug. Die anschließende Ringfahndung wurde unterstützt mit einem Polizeihubschrauber, der in Reihen und den umliegenden Ortschaften eingesetzt war.

Zeugenhinweise werden unter der Notrufnummer der Polizei 110 erbeten oder auch beim Kriminaldauerdienst unter der 0621/174-4444, beim Polizeirevier Sinsheim unter der 07261/690-0 oder jeder anderen Polizeidienststelle.

Sinsheim: Silobrand durch Gasbrenner verursacht

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Sinsheim. (pol/mare) Nach dem Brand eines Holzsilos am Samstag, 13. Oktober, bei dem ein Schaden von rund 50.000 Euro entstand, hatten die Brandexperten des Polizeireviers Sinsheim die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Das berichtet die Polizei.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen entstand das Feuer bei Dacharbeiten, bei denen ein Gasbrenner eingesetzt wurde. Aufgrund unglücklicher Umstände fiel der Gasbrenner um, während er in Betrieb war - das bemerkte der Arbeiter aber zunächst nicht. Dies hatte zur Folge, dass der Brenner Holzbretter entzündete, die letztendlich die im Silo befindlichen Hackschnitzel entzündeten.

Die Ermittlungen des Polizeireviers Sinsheim wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung dauern an.

Bad Rappenau Oktoberfest: Freibier statt Frei-Bier (plus Fotogalerie)

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Bad Rappenau. (fsd) Mit zwei gezielten Schlägen hat Oberbürgermeister Sebastian Frei gestern Abend das Oktoberfest und die Kerwe eröffnet. 1000 Partygäste strömten ins ausverkaufte Festzelt auf dem Festplatz, um erst vom kostenlosen Gerstensaft und später von Haxe, Knödel und Co. zu kosten. „Es ist kein Freibier, weil ich Frei heiße, sondern weil es wirklich frei ist“, scherzte das Stadtoberhaupt zur Begrüßung.

Am Abend heizten die Troglauer Buam das Publikum im Festzelt gehörig ein, während auf dem Festplatz Markthändler und Schausteller zum Stöbern und

Am Samstag übernehmen nach DJ Mexx die Partyrocker von "Edel Rock" das musikalische Zepter in der Kurstadt. Mit Hits der letzten drei Jahrzehnte und aktuellen Chartstürmern präsentieren sie ein abendfüllendes "Rock meets Trachten"-Programm.

Am Sonntag startet das Kerwetreiben ab 11 Uhr mit dem Frühshoppen, ehe die Geschäfte ab 13 Uhr zum verkaufsoffenen Sonntag einladen. Unterhaltsam wirds ab 18 Uhr abermals im Festzelt, wenn die Bierzelt-Gaudi-Olympiade startet.

Zum Kerweausklang am Montag spielt traditionell das Senioren Blasorchester aus Bad Friedrichshall auf, bevor die Filsbacher mit Frontmann Stefan Persch das bunte Treiben beschließen.

Sinsheimer Baumesse: Zimmerei im Zelt (plus Fotogalerie)

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Von Christian Beck

Sinsheim. Sie sieht ein wenig anders aus, die Baumesse in ihrer 18. Auflage: Statt in der Messehalle 6 können sich Besucher seit Freitag in fünf miteinander verbundenen Großzelten umschauen, die auf dem Messe-Parkplatz errichtet wurden. 140 Aussteller bieten darin sowie auf dem Freigelände bis Sonntag ihre Dienste an, laut den Veranstaltern Simone und Marcel Becker sind es aufgrund geringerer Platzverhältnisse etwa 60 weniger als im Vorjahr.

Als große Herausforderung beschreibt das Ehepaar die räumlichen Veränderungen, die nötig geworden waren: Im März hatten die Betreiber der Sinsheimer Messe bekannt gegeben, dass die Halle 6 nicht mehr als Messe-, sondern als Lagerhalle genutzt wird. Was also wird mit der Baumesse?

Laut Marcel Becker sei sofort klar gewesen, dass sie stattfindet. In Verhandlungen habe man vereinbart, auf das Gelände der Parkplätze auszuweichen. Doch hierfür mussten erst Zelte aufgebaut werden, Elektrik und Heizung wurden installiert. "Wir kennen das aber schon von anderen Messestandorten", zeigt sich Marcel Becker entspannt.

Und die Aussteller, rund 70 Prozent kommt aus der Region zwischen Heidelberg und Heilbronn, reagieren ähnlich: Nach anfänglicher Skepsis hätten sich viele von ihnen zufrieden mit der Atmosphäre in den Zelten gezeigt. "Hier ist es vom Aufbau leichter und die Leute verteilen sich gut", findet Joachim Binkele von der Kraichgau-Werkstatt. Der Baumesse fern zu bleiben, sei sowieso nie in Frage gekommen, betont der Gruppenleiter der Schreinerei: Wer hier keine Präsenz zeige, werde schnell gefragt, ob es die Firm überhaupt noch gebe.

Mike Steiger, Geschäftsführer der Firma Steiger & Foxx aus Bad Rappenau sieht das ähnlich, er war bisher jedes Jahr hier: "Sinsheim ist für uns die lukrativste Messe. Wir ziehen zwischen zehn und 15 Aufträgen hier raus." Da könne auch der Maimarkt nicht mithalten. Allerdings seien die Auftragsbücher bereits jetzt für die kommenden Monate gut gefüllt - diesen Grundton stimmen zahlreiche Aussteller der Baumesse an. Und der altbekannte Fachkräftemangel macht es ihnen dabei nicht einfacher: An manchen Ständen werden nicht nur Aufträge, sondern auch Auszubildende und Gesellen gesucht.

Die Bandbreite der angebotenen Dienstleistungen ist traditionell groß: Wer bauen, renovieren oder modernisieren möchte, wird in den unterschiedlichsten Bereichen fündig. Zwischen Zimmereien und Schreinereien finden sich auch Energieversorger, weitere Stände bieten Haustechnik, Reinigungen, Kachelöfen, Werkzeuge, Einbruchschutz, Haushaltshelfer und vieles mehr. Vorträge und Live-Vorführungen ergänzen das Angebot.

Als Trend haben die Beckers hochwertige Einrichtung ausgemacht: edle Möbel, schicke Bäder oder hochwertige Küchen zum Beispiel. Winfried Schwarz aus Wiesloch sucht letztere und passt dabei in eine jener Zielgruppen, die Simone Becker ausgemacht hat: Viele Menschen jenseits der 60 möchten es in ihrem Zuhause und somit sich selbst offenbar noch einmal richtig schön machen.

Während am Freitag im Regelfall weniger Besucher mit sehr konkreten Vorstellungen die Messe besuchen, kommen laut Simone Becker am Samstag und Sonntag viele Interessierte, um zu suchen und sich inspirieren zu lassen. Jeweils von 10 bis 18 Uhr hat die Baumesse heute und morgen geöffnet. Der Eintritt kostet fünf Euro, Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren haben freien Eintritt. Zudem wird eine Kinderbetreuung angeboten. Für ausreichend Parkplätze und das leibliche Wohl ist laut Veranstalter ebenfalls gesorgt.

Sinsheim: Abzweigung zu Hammerau/Rohrbach sowie Adersbach voll gesperrt

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Sinsheim. (rnz) Zwei Bereiche sind ab kommendem Montag, 22. Oktober, für den Verkehr voll gesperrt. Dies betrifft die Abzweigung zur Hammerau von der Waldangellocher Straße sowie den Gemeindeverbindungsweg zwischen Adersbach und Rohrbach.

In beiden Fällen wird der Fahrbahnrand beidseitig mit Bankettbeton befestigt. Dazu ist es notwendig, das alte Bankett auszuheben und zu verdichten. Im Anschluss wird eine 25 Zentimeter starke und 50 Zentimeter breite Bankettbetonschicht aufgebracht.

Die Bankettbereiche konnten in den letzten Jahren nur provisorisch ausgebessert werden, jetzt sollen die Bankette dauerhaft befestigt werden. Ausführende Firma ist Eurovia Beton GmbH aus Michendorf in Brandenburg. Um eine schnelle Fertigstellung zu gewährleisten und um den Beton vollständig aushärten zu lassen, muss die Fahrbahn dazu voll gesperrt werden. Die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.

Für den Bereich Rohrbach–Adersbach erfolgt sie über die K4283–Steinsfurt–B39. Beide Streckenabschnitte sind bis Freitag, 30. November gesperrt.

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